Diskussion:Marquis-Reaktion

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Änderungen im Abschnitt "Reaktionsmechanismus"

Zunächst einmal habe ich den Abschnitt in Reaktionsablauf umbenannt, da das Bild einen solchen zeigt. Ein "echter" Reaktionsmechanismus dagegen beinhaltet per Definiton die mechanistischen Einzelschritte mit den dazugehörigen Elektronenpfeilen.

Weiterhin handelt es sich nicht um eine Kondensation, denn wie man bereits aus dem Vergleich der Summenformeln der Edukte und des Produkts sieht, fehlt hier kein Wassermolekül, sondern es hat formal eine Addition von Formaldehyd an den Aromaten stattgefunden. Danach wird die CH2OH-Gruppe zur CHO-Gruppe aufoxidiert und es findet eine weitere Addition nach demselben Muster statt.

Additionen von Aldehyden an +M-substituierte Aromaten verlaufen mechanistisch praktisch genauso wie elektrophile Substitutionen an Aromaten, wobei das angreifende Elektrophil der von der zugesetzten Säure am Sauerstoff protonierte Aldehyd ist. Allerdings wird hier das Proton, das beim Rearomatisierungsschritt wieder frei wird, nicht von einem Gegenion abgefangen, wie dies hingegen bei Friedel-Crafts-Reaktionen der Fall ist und sich dort in der Abspaltung von HX äußert. Dadurch hat man formal die Edukte addiert, obwohl mechanistisch gesehen die Substitution eines der H-Atome am Aromaten stattfunden hat. --Dschanz → Bla  23:05, 24. Jun. 2007 (CEST)

Vielen Dank für die Verbesserungen! Ich bin selbsterklärter "Nicht-Spezialist für Reaktionsmechanismen" und habe den ursprünglichen Text kritiklos nach einem alten Arzneibuch-Kommentar formuliert... --Dr. Dscho 11:54, 25. Jun. 2007 (CEST)
Kein Problem. Man findet überall in der Literatur und auf dem Internet so genannte Reaktionsmechanismen, die bei genauerem Hinsehen keine sind. Ich bin da manchmal vielleicht etwas sehr pingelig in den Details, das kommt wohl daher, dass ich ein OC-Praktikum und ein Seminar halte, in denen es vorwiegend um Mechanismen geht. ;-) --Dschanz → Bla  13:02, 25. Jun. 2007 (CEST)
Ich bin mir da gar nicht so sicher. Wenn das Hydroxymethyl-Derivat mit dem Ausgangsstoff reagiert, hast Du recht, dass es sich um eine weitere Addition handelt. Wenn aber zwei Hydroxymethylderivate miteinender unter Wasserabspaltung reagieren, dann liegt in der Tat eine Kondensation vor. Da es sich, wie Du bereits richtig sagst, um einen Reaktionsablauf, aber nicht um einen Mechanismus handelt, ist letzterer erst einmla ungeklärt und beide Abläufe denkbar. Gerade wenn der Dimerisierungsschritt recht langsam abläuft, was ich mir bei so massiven Molekülen wie Opiaten vorstellen kann, dann sollte die Addition von Formaldehyd recht schnell ablaufen und von daher tatsächlich eine Kondensation vorliegen. Ginge umgekehrt, was ich nicht glaube, die Addition von Formaldehyd langsam von statten,und die Dimerisierung wäre ein schneller Schritt, da würde ich Deinem Vorschlag der Addition beipflichten. Da es sich um eine Tüpfelreaktion handelt, die meiner Erfahrung nach ziemlich schnell und euindeutig abläuft, habe ich mir über schnelle und langsame Schritte noch keine Gedanken gemacht. Am besten schlagen wir mal in einem guten Lehrbuch der pharmazeutischen Chemie nach. Bei der Gelegenheit sei noch erwähnt, dass mich das Ganze ziemlich am die Chromotropsäure-Reaktion erinnert, die ich deshalb auch im Artikel mal zur Erwähnung gebracht habe. 131.220.136.195 15:16, 26. Jun. 2007 (CEST)