Diskussion:Mathilde Vaerting

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Medizinfrau

Zitat: "bildete sie sich im medizinischen Bereich weiter", "Ausübung der Heilkunde wurde ihr verboten" -- worum geht es konkret? Maikel 22:44, 17. Jan. 2008 (CET)

Kann ich Dir beantworten, da das von mir stammt. Damit Du das direkt nachprüfen kannst (ich habe es aus einem Buch aber es gibt auch online dazu etwas), poste ich Dir hier zunächst mal das hier:
Gabriele Jähnert/Elke Lehnert/Hannah Lund/Heide Reinsch, Der Frauengeschichte an der HU auf der Spur mit der Datenbank ADA des Zentrums für interdisziplinäre Frauenforschung, als PDF-Dokument online einsehbar: S.89: „Mathile Vaerting (...) studierte in Bonn, München, Marburg und Gießen Mathematik, Philosophie, Physik und Chemie und vertiefte später neben der Tätigkeit als Lehrerin ihre medizinisch-naturwissenschaftlichen Kenntnisse noch durch ein Medizinstudium.“
Und hier: ([1]), findest Du „Sie zog sich in der folgenden Zeit der NS-Diktatur vollständig ins Privatleben zurück. Um ihre Forschungen und die Verbreitung ihrer Ideen in Deutschland zu unterbinden, erhielt sie von der Regierung Publikationsverbot. Genausowenig aber durfte sie das Land verlassen, um einen Ruf nach Holland oder in die USA anzunehmen. Selbst eine Genehmigung zur Ausübung der Heilkunde wurde ihr nicht erteilt“. Frage beantwortet? Gruß--KarlV 08:48, 18. Jan. 2008 (CET)
Hallo KarlV, vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort.
Frage aber nicht ganz beantwortet weil die Quellen seltsam schwammig bleiben. Hat sie das Medizinstudium abgeschlossen? Dann wäre mit der merkwürdigen Formulierung "Genehmigung zur Ausübung der Heilkunde" wohl die Zulassung durch die Ärztekammer gemeint, und die Begründung für die Ablehnung wäre interessant. Anderenfalls wäre es mir neu dass ein abgebrochenes (bzw. teilweises) Medizinstudium zu irgend etwas berechtigt.
Vielleicht steht das in Deinem Buch konkreter drin?
Nochmal Danke, Gruß, Maikel 16:52, 18. Jan. 2008 (CET)
Nein, leider nicht. Der beitrag, den ich meinte, war hier entnommen: Herchenroeder, Edda, 1996: Mathilde Vaerting (1884-1977). In: Annette Kuhn / Brigitte Mühlenbruch / Valentine Rothe (Hg.): 100 Jahre Frauenstudium. Frauen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Bonn, S. 160-165. Der Text ist identisch mit dem Inhalt des bereits oben von mir geposteten Link. Gruß--KarlV 16:29, 21. Jan. 2008 (CET)
Vielen Dank!
Ich bin auch am Ball geblieben und habe ein bissl recherchiert. Das Zitat ...
Sie zog sich in der folgenden Zeit der NS-Diktatur vollständig ins Privatleben zurück. Um ihre Forschungen und die Verbreitung ihrer Ideen in Deutschland zu unterbinden, erhielt sie von der Regierung Publikationsverbot. Genausowenig aber durfte sie das Land verlassen, um einen Ruf nach Holland oder in die USA anzunehmen. Selbst eine Genehmigung zur Ausübung der Heilkunde wurde ihr nicht erteilt
... findet sich auch im Buch Frauen in den Kulturwissenschaften: von Lou Andreas-Salomé bis Hannah Arendt / hrsg. von Barbara Hahn.
Dort wird als Beleg für die Behauptung angegeben: Friedrich Stier: Lebensskizzen der Dozenten und Professoren an der Uni Jena 1548-1958, auf das ich aber keinen Zugriff habe.
Im einer Biografie von Theresa Wobbe in dem "Zwillingsbuch" Frauen in der Soziologie : neun Portraits / hrsg. von Claudia Honegger und Theresa Wobbe wird allerdings weder Medizinstudium noch die verwehrte "Genehmigung zur Ausübung der Heilkunde" erwähnt.
So weit, so strange ... Maikel 01:38, 30. Jan. 2008 (CET)
Ich spekuliere dass der Heilberuf in Richtung Psychotherapie oder Psychoanalyse ging. Maikel 00:40, 1. Feb. 2008 (CET)
Das ist möglich, oder aber eine privat absolvierte Ausbildung als Naturärztin/Homöopathin oder ähnliches (vergleichbar etwa mit derjenigen von Johanna Elberskirchen?).

Th. Wobbe gibt als Quelle für Auskünfte über eine mögliche paramedizinische Ausbildung von M.V. ein Telefongespräch mit Margret Kraul vom 4.7.1990 an, dito verweist sie auf Kraul u. Fürter über M. Vaerting. - Th. Wobbe, "Mathilde Vaerting (1884-1977). 'Es kommt alles auf den Unterschied an (...) der Unterschied ist das Grundelement der Macht' ", in: Barbara Hahn (Hg.), Frauen in den Kulturwissenschaften: Von Lou Andreas-Salomé bis Hannah Arendt. C. H. Beck, Beck'sche Reihe; 1043, S. 123-135, München 1994, ISBN 3406374336, Anm. 20 und Anm. 22, S. 322. Sarita 98--Sarita98 (Diskussion) 14:48, 11. Jun. 2013 (CEST)