Diskussion:Meinungsfreiheit/Archiv/2014

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Meinungsfreiheit = Redefreiheit?

Während die eigene Meinung als Privatsache angesehen wird, ist Redefreiheit über Übertragungsmittel wie Massenmedien stark eingeschränkt. Bei öffentlichen Diskussionen geladener Gäste sollen kleinere Gruppen (Zuhörer) nur eine Frage stellen dürfen, natürlich außerhalb der zu übertragenen Sendezeit. Eigene Aussagen sind eher unerwünscht. Sind Medien in der Lage, die Relevanz einer Aussage festzustellen? Welche Institutionen entscheiden darüber? Sollten nicht auch Minderheitenmeinungen im Rundfunk behandelt werden? Redefreiheit in Massenmedien ist leider faktisch eingeschränkt. Daher sollte sie außerhalb des Themas Meinungsfreiheit als eigener Artikel behandelt werden. Mit demokratischen Grüßen --79.240.255.81 10:32, 21. Jan. 2014 (CET)

Hier liegt ein – leider sehr häufig anzutreffendes – Mißverständnis vor: Meinungsfreiheit bedeutet nicht mehr und nicht weniger als den Schutz vor Zensur, Unterdrückung oder Verfolgung von staatlicher Seite. Ein Anspruch darauf, seine Meinung verbreiten zu können, besteht nicht.
Das Internet ist übrigens auch ein Massenmedium und darin können Minderheitenmeinungen uneingeschränkt verbreitet werden (jeder kann eine Website eröffnen, seine Meinungen in die Welt tragen und Gleichgesinnte finden) und finden auch ihr Publikum, zur Genüge. Daß eine Minderheitenmeinung ignoriert wird, muß nicht daran liegen, daß sie unbekannt ist. --Florian Blaschke (Diskussion) 00:22, 26. Nov. 2015 (CET)

"Minderheitenmeinungen uneingeschränkt verbreitet werden" - das ist Quark. Der Staats verhindert die Verbreitung unsanktionierter Meinungen auch im Internet. (nicht signierter Beitrag von 79.220.222.254 (Diskussion) 12:04, 24. Dez. 2015 (CET))

Hierzulande und heutzutage bedeutet Meinungsfreiheit vor allem, daß jeder Bürger wählen darf, ob er sich einer von der CDU oder der SPD oder von den Grünen oder von den Linken oder von der FDP vorgegebenen und vertretenen Meinung anschließen und dieser zustimmen und diese nachplappern und dieser apllaudieren will. Meinungen werden faktsich produziert und selektiert und quasi auch zertifiziert (ähnlich wie durch einen TÜV-Stempel) durch die im Bundestag vertretenen Fraktinen. Zwischen den Meinungen dieser Fraktionen hat der Bürger eine freie Auswahl (wobei ein Angestellter einer von der CSU dominierten Gemeinde sicherlich besser fährt wenn er nicht Meinungen der Linkspartei vertritt, sondern lieber Meinungen der den Stadtrat dominierenden und den Oberbürgermeister stellenden CSU, nur mal so als Beispiel). Aber wenn ein Bürger sich selber Gedanken macht und sich selber eine Meinung bildet die nicht mit einer der Meinungen der Fraktionsspitzen der im Bundestag vertretenen Parteien übereinstimmt, dann läuft er Gefahr, vom defacto-Kartell der etablierten Parteien und den diesen nahestehenden Medien als Sonderling oder Kauz oder Spinner oder Extremist verdächtigt oder verunglimpft zu werden (man denke etwa an Helmut Schmidt, Oskar Lafontaine, Heiner Geißler, Peter Gauweiler, Thilo Sarrazin, Buschkowsky, Lucke, Henkel, Schachtschneider, von Armin). Man braucht hierzulande also entweder eine große etablierte Partei, oder eine ähnlich mächtige und lobbystarke Organisation (etwa die katholische Kirche, oder den Deutschen Gewerkschaftsbund, oder den Arbeitgeberverband, oder Greenpeace, ...) oder eine mächtige Mediengruppe (Bertelsmann, Springer, ARD, ZDF, Spiegel, Süddeutsche, Zeit, FAZ, ...), um Gehör zu finden und um ernst genommen und um nicht ausgegrenzt zu werden. Ein echter uneingeschränkter Pluralismus und ein echter unvoreingenommener fairer Wettbewerb der Ideen findet hierzulande kaum statt. Länder wie die USA, Kanada, Australien, Großbritannien, Israel, sind dagegen sehr viel diskussionsfreudiger und meinungsfreudiger und haben mehr Neugier und mehr Interesse an neuen und alternativen Ideen oder schlicht an echtem Pluralismus und Debattierkultur. Hierzulande fragt man sich (oft obrigkeitshörig und mit Scheuklappen) erst einmal "darf der und der das was er da sagt eigentlich sagen?" oder "dürfte ich das was mir durch den Kopf geht jetzt eigentlich auch sagen?", während man in den mehr republikanisch-angelsächsisch geprägten Staaten Ideen und den Wettstreit der Ideen sehr viel mehr schätzt, und sich eher fragt "was ist neu an diesem Diskussionsbeitrag?" oder "helfen die dargelegten Aspekte den Sachverhalt umfassender zu verstehen oder unseren Horizont zu erweitern?". --93.229.162.195 17:52, 22. Feb. 2016 (CET)