Diskussion:Menon/Archiv/2006

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Diskussion von 2006

Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber der hier vorliegende Text zum Menon-Dialog ist nichts als die Äußerung absoluten Unverständnisses.

Beim MENON-Dialog handelt es sich um einen für die Pädagogik zentralen Text, der nicht nur der Frage nachgeht, wie man zu neuem Wissen kommen kann, sondern auch das Verhältnis von Lehren und Lernen exemplarisch als PROBLEM formuliert. Er ist gewissermaßen der Programmtext, für das, was in der Pädagogik unter dem Titel "sokratisches Lehren" als Ideal tradiert wird. Im MENON finden wir die Darstellung des Lernens als Anamnesis (Kunst des Wiedererinnerns) und des Lehrens als Mäeutik (Hebammenkunst). Dazu dient die berühmte Szene, in der es um die Bestimmung der Seitenfläche eines Quadrats geht, dessen Fläche doppelt so groß sein soll, wie die Fläche eines gegebenen Quadrates. Schon der Umstand, daß diese Szene als "Skalvenszene" tradiert wird, macht auf das Problem der Übersetzung und der historischen Perspektive aufmerksam. Schleiermacher übersetzt das griechische PAIS treffender mit "Knabe". Dieser ist zwar Diener im Hause des Menon, und dort aufgewachsen, des Griechischen also mächtig, aber die Bezeichnung Sklave als sozialgeschichtliche ud politische Katagorie ist zum einen im Griechischen nicht geläufig und zum anderen für das philosophische Problem, um das es Platon geht, unerheblich.

Wenn der Verfasser des WIKI-Eintrags schreibt, Sokrates "ziehe dem Sklaven etwas aus der Nase" und beweise damit seine Lerntheorie, dann ist das außerordentlich peinlich, weil der "Beweis" offenbar eine farce ist und damit fragwürdig wird, warum Platon der Begründer der westlichen Philosophie gilt und seine Texte heute noch lesenswert sind.

mfg M. Tiedtke

Ja, allerdings, der "Artikel", der hier stand, war eine einzige Katastrophe, sowohl mit seinen grammatischen als auch mit den sachlichen Fehlern. Ich wollte ihn überarbeiten, dabei ist aber vom alten Text (des mir unbekannten Verfassers) nichts mehr übriggeblieben. Nun steht hier also ein neuer Text, und der alte, zu recht kritisierte, ist "weggearbeitet". grusz, hansz (Hans Zimmermann)

Der Artikel sollte noch weiter ausgebaut werden. Das pädagogische Beispiel ist ein zentrales Element des Dialogs, aber nicht das einzige. So steht am Anfang des Dialogs eine Diskussion um das Wesen der Tugend (Menon zählt Beispiele tugendhaften Verhaltens auf, Sokrates drängt dagegen auf eine allgemeingültige Definition). Außerdem taucht im Dialog die epistemologische Frage auf, woher man wisse, wann man bei der Wahrheitssuche tatsächlich bei der Wahrheit angelangt ist. Ich bin selbst leider kein Philosophie-Experte, traue mir die entsprechenden Änderungen also nicht zu. --Proofreader 21:37, 22. Mai 2006 (CEST)

ich habe mir erlaubt den letzten Satz mit dem Kantbezug zu streichen. Bei Kant haben wir zwar alle von geburt an die selbe Vernunft, aber darum nicht autoamtisch angebohrenes geometrisches Wissen über geometrie. Sonst könnte man ja garkeine a priorischen Erkenntnisse haben und wir würden auch von geburt an den Imperativ kennen achten und danach handeln. Auch a priorisches Wissen muss gelernt werden. Die Apriorität des Wissens bei bezieht sich nicht darauf, wie es gelernt wird, sondern wie es begründet wird. Platon geht es aber darum warum der Beweis um das Quadrat gewußt wurde und nicht warum und wie er wahr begründet wird, was aber Kants Anliegen ist.

Viele Grüße Martin Lemke

Auch wenn die Diskussion schon sehr alt ist, möchte ich trotzdem noch etwas zum vorher gesagten schreiben. Ich habe den Artikel 2004 begonnen, damals war ich 15 Jahre alt. Ich denke, dass man es da verzeihen kann, dass man sich sprachlich noch nicht so perfekt ausdrücken kann. Wir sollten damals in der Schule zu irgendeinem Thema einen Wikipedia-Artikel verfassen, und der von Menon existierte noch nicht. Also habe ich einen Anfang gemacht. Zur Anmerkung des Sklaven: Bei meiner Fassung dieses Stückes steht wortwörtlich Sklave, wahrscheinlich hat der Übersetzer dort einen Fehler gemacht. Ich entschuldige mich für die anfängliche Ausdrucksweise, aber ein Anfang wurde gemacht. ;) Mit freundlichen Grüßen, K. Höhne

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