Diskussion:Michael Stifel
Diskussion:Michael Stifel
Die Schreibweise "Stifel" ist üblich. Stifel war von 1528-1533 Pfarrer in Lochau. Er war erst ab 1522 in Wittenberg und hat sich dort am 25.10.1541 immatrikuliert. Ob er an der Wittenberger Universität den Grad eines Magister Artium erworben hat, ist nicht gesichert. Nach seiner Flucht aus dem Esslinger Augustinerkloster im Mai 1522 fand er Unterschlupf auf der Veste Kronberg (Taunus) bei Hartmut von Kronberg. Den Weltuntergang terminierte er in späteren Jahren auf den 19. Oktober 1533, 8 Uhr morgens. Nach seiner Absetzung als Pfarrer in Lochau und nach Ablauf einer Bewährungsfrist übernahm er 1534/35 die Pfarrstelle im Ort Holzdorf. Die "Arithmetica integra", die man nicht als nüchternes Rechenbuch bezeichnen kann, sondern als eines der bedeutendsten mathematischen Werke des 16. Jahrhunderts ansehen muss, wurde 1544 (!!!) gedruckt.
Doppeleintrag
Schreibe mal die Infos des Doppeleintrages hier rein und setze ein Redict von Michael Stiefel.
Michael Stiefel, (* um 1487 in Esslingen am Neckar † 19. April 1567 in Jena) evangelischer Theologe, Mathematiker und Reformator
Leben
Stiefel kam aus begüterten Verhältnissen. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Als Augustinermönch erhielt er 1511 die Priesterweihe. Im Kloster kam es zu Spannungen, als er mit seiner Schrift ! “Von der christfermigen rechtgegründeten leer Doctoris Martini Lutheri“ 1522 hervortrat. Er lebte ganz in den Gedanken der Apokalypse. Nach seiner Kontroverse mit Thomas Murner war er nicht mehr sicher und flüchtete. Zu Hartmut von Kronberg nach Frankfurt am Main.
Ein halbes Jahr später bringt ihn Martin Luther in Mansfeld als Prediger unter. Dort begann er mit seinen mathematischen Studien, die ihn auf wunderliche Deutungen der Bibel führten. 1525 schickte Luther ihn nach Oberösterreich; die Gründe sind nicht ersichtlich. Als er nach zwei Jahren wieder nach Wittenberg kam, verschaffte ihm Luther das Pfarramt in Lochau, führte ihn dort ein und traute ihn mit der Witwe seines Vorgängers, Frau Günther.
Das geruhsame Leben führte ihn wieder zu den Rechenkünsten, zur Berechnung des Weltuntergangs 1533 und zur Tragikomödie auf der Lochauer Heide. Luther trat dennoch für den harmlosen Rechner ein, der nur noch nüchterne Rechenbücher herausgab. Im Schmalkaldischen Kriege verjagt, ging er nach Preußen, kehrte aber 1554 zurück. Jetzt hielt er zu Matthias Flacius, ging 1559 nach Jena und hielt dort mathematische Vorlesungen. Als die Anhänger von Flacius in Jena gestürzt wurden, hat ihn Nikolaus Selnecker in seinem Alter gehalten.
Literatur
- Allgemeine Deutsche Biographie, Band 36 Seite 208
- Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, Band 19 Seite 24 Band 24 Seite 529
- G. Bossert: Luther und Württemberg. Ludwigsburg 1883.
- J. Giesing: Stiefels Arithmetica integra. Döbeln 1879.
- Gustav Kawerau: Thomas Murner und die deutsche Reformation. Halle 1891.
- O. Clemen. Beiträge zur Lutherforschung (Zeitschrift für Kirchengeschichte 26, 1905, 395ff.).
- A. Guddas: Michael Stifel Luthers Freund, genialer Mathematiker und Pfarrer im Herzogtum Preußen (Schriften der Synodalkommission f. ostpreußische Kirchengeschichte), Königsberg 1922
Kategorie:Mann|Stiefel, Michael Kategorie:Deutscher|Stiefel, Michael Kategorie:Evangelischer Theologe (16. Jh.)|Stiefel, Michael Kategorie:Gestalten der Reformation|Stiefel, Michael Kategorie:Reformator|Stiefel, Michael Kategorie:Geboren 1487|Stiefel, Michael Kategorie:Gestorben 1567| Stiefel, Michael
Personendaten
|NAME=Stiefel, Michael
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=evangelischer Theologe, Mathematiker und Reformator
|GEBURTSDATUM=1487
|GEBURTSORT=Esslingen am Neckar
|STERBEDATUM=19. April 1567
|STERBEORT=Jena
Weltuntergang
Bei einem Besuch in Wittenberg hatte ich gelesen dass Stifel allen seinen Studenten den Weltuntergang gepredigt hatte; dieselben haben dann Geld geliehen und es sich in den letzten Tagen der Welt gut gehen lassen in der Annahme nichts zurueckzahlen zu muessen. Als das dicke Ende nicht kam, waren sie auf einmal mit einem Haufen Schulden immer noch im Hier und Jetzt; daher die Verbitterung und der Lynchversuch als auch das Lied 'Stifel muss sterben ist noch so jung jung jung...'
sollte man vielleicht mal ergaenzen um die Schutzhaft und 'Ausreise' Stifels zu erklaeren..
Gerald, 09.09.2008
" Die Redewendung „einen Stiefel rechnen“ oder „einen Stiefel reden“[1] geht auf diese Affäre zurück. "
Danke für den Kommentar Roomsixhu -
Michael Stifel war, wie viele seiner Zeitgenossen besorgt um das Ende der Welt ( sollten wir eigentlich auch sein). Er glaubte an seine Berechnungen und hatte sich dabei verrannt. Dabei war er so mutig den Termin für das Weltenende noch innerhalb seiner eigenen Lebenszeit festzulegen. Diese Redewendung ist jedoch dem Volksmund nach, als herabsetzend einzustufen. Aber man kann es ja auch ganz anders sehen, warten wir die weitere Enwicklung ab. --(Jo ha st (Diskussion) 21:50, 22. Jun. 2014 (CEST))
- Es wäre wünschenswert, dass jeder so gut rechnen könnte wie Stifel. -- Room 608 (Diskussion) 14:45, 22. Jun. 2014 (CEST)
Studienzeiten von Michael Stifel
Woher stammt die Angabe, dass Michael Stifel um 1510 in Wittenberg studiert habe? Das wäre ja eine kleine Sensation, denn in diesem Falle hätte er ein Schüler Luthers sein können.
Leider lässt sich das soweit wir wissen nicht belegen. Auf unsere Anfrage bei der Uni Halle, ob Stifel vor 1511 in Wittenberg immatrikuliert gewesen sei, bekamen wir die Auskunft:
"die Wittenberger Matrikel wurde komplett ediert. Im Album academiae vitebergensis 1502 - 1560, Leipzig 1841, findet sich der Hinweis zu Stifel, der am 25. 10. 1541 eingetragen wurde, da war er bereits Pastor in Holzdorf. Falls Sie mehr zu Stifel erfahren möchten, empfehle ich die Allgemeine Deutsche Biographie Bd 36, Leipzig 1893, S. 208 ff." Gibt es noch andere Quellen dazu?
KW
- Die im Artikel vorhandene Passage wurde am 24. Mai 2006, 13:51 von Benutzer:P._Birken hinzugefügt. Als Quelle hat er diese englischsprachige Seite der School of Mathematics and Statistics, University of St Andrews, Scotland angegeben, die wiederum diese Referenzen angibt.
- Der hier oben auf der Diskussionsseite unter Doppeleintrag eingefügte Text ist mit Quellen versehen, er stammt der Versionsgeschichte nach von Benutzer:Torsten Schleese. Beide Autoren sind noch aktiv, und können auf ihrer Diskussionsseite direkt angesprochen werden.
- Wenn es Hinweise gibt, dass diese Angaben unsicher oder falsch sind, wäre eine kurze Info nett. Die Angaben im Artikel können natürlich auch direkt korrigiert werden, möglichst mit Quellenangabe in der Zusammenfassung. -- Ukko 14:00, 1. Okt. 2008 (CEST)
Der Nachweis zu Stifels Studium findet sich im Wittenberger Matrikelverzeichnis, das unter dem Titel "Album academiae vitebergensis 1502 - 1560, Leipzig 1841" von der Universitätsbibliothek Halle vollständig ediert wurde. Hier ist nur das Mathematikstudium von 1541 nachgewiesen, NICHT aber ein früheres Studium. In seinen frühen theologischen Schriften äußert sich Stifel auch eher kritisch über studierte Theologen, was auch eher dazu passen würde, dass er selbst nicht Theologie studiert hat. In der Literatur taucht das zwar gelegentlich auf, wurde aber bisher nicht durch Quellen belegt. Ich kann das gerne auf der Hauptseite ergänzen (Geht das auch ohne WIKI-Benutzerprofil?). Als Quelle für die Studienzeit sollte man dann besser das Matrikelverzeichnis angeben, das scheint mir zuverlässiger als die Sekundärliteratur. KW
- Ja, Korrekturen können auch ohne Anmeldung vorgenommen werden. Bitte dabei die Quellen angeben bzw. auf diese Diskussion verweisen - wie man sieht, erweist sich das oft als wichtig. Eine Anmeldung ist übrigens in 15 Sekunden erledigt und ebenfalls anonym. Für das Benutzerprofil wird nicht mehr gebraucht als ein Benutzernamen ein Passwort. Optional kann man eine E-Mailadresse angeben. Grüße, -- Ukko 14:05, 8. Okt. 2008 (CEST)
Ok, ich habe jetzt (vorerst ohne Anmeldung) mal geändert und das Literaturverzeichnis um die frühen theologischen Schriften Stifels ergänzt. Das Jahr seines Klostereintritts kann ich noch ergänzen, muss aber nochmal nachlesen. Gruß, KW 12.10.08
Magisches Dreieck?
In dem Artikel steht das er Magische Dreiecke behandelte, aber um was für magische Dreiecke handelt es sich dabei??? Wenn ich auf den Artikel dazu geh, kommen nur ökonomische Themen, die werden es ja wohl nicht sein, oder?! Hat jemand irgendwelche Quellen, ansonsten sollt sowas ja rausfliegen. Gruß, Gerste (nicht signierter Beitrag von Gerste94 (Diskussion | Beiträge) 10:51, 2. Mai 2012 (CEST))
- Scheint sowas: Magisches Quadrat in Dreiecksform zu sein- --Room 608 (Diskussion) 19:22, 31. Aug. 2014 (CEST)
Tragikomödie
Was hat man unter der "Tragikomödie auf der Lochauer Heide" zu verstehen ? --Widlotic (Diskussion) 11:20, 20. Nov. 2012 (CET)
- Die Geschichte mit dem fehlgeschlagenen Weltuntergang. Dürfte für einige ruinös gewesen sein. -- Room 608 (Diskussion) 19:23, 31. Aug. 2014 (CEST)
Verständnisfrage
Als die Anhänger von Flacius in Jena gestürzt wurden, hat ihn Nikolaus Selnecker in seinem Alter gehalten.
- Heißt? - Room 608 (Diskussion) 19:19, 31. Aug. 2014 (CEST)
So wie ich das verstanden habe kann man es vielleicht so erklären: In den Jahren nach Martin Luthers Tod kam es zu ausgiebigen Diskussionen über die Rechtfertigungslehre und das Abendmahlsverständnis. Flacius wollte die ursprüngliche Lehre Luthers stärken und ging hierbei zum Teil zu weit. Als Weggefährte und Freund Luthers unterstützte Michael Stifel die ursprünglichen Positionen Luthers, er wird daher auch als Genesiolutheraner bezeichnet. Stifel bewunderte und verehrte Flacius, griff jedoch nicht aktiv in die Diskussionen ein. Beim Osiandrischen Streit über die Rechtfertigungslehre (während seiner Königsberger Zeit) stand er an der Seite Joachim Mörlins. 1557 bat Joachim Mörlin Michael Stifel ob er zwischen Melanchton und Flacius vermitteln könne. Während seiner Jenaer Zeit um 1561 wurde Stifel von den Anhängern Flacius so massiv angegangen, dass Stifel einen Berschwerdebrief an den Herzog Johann Friedrich den Mittleren schrieb. Weiter führt er in einer separaten lateinisch abgefassten Streitschrift die seiner Meinung nach fehlerhaften Positionen Flacius an. (s.Dissertation von M.Aubel) Die Professoren Flacius und Wiegand wurden im Dezember 1661 entlassen. Nikolaus Selnecker war ein Freund M.Stifels mit dem er das "Hobby" der Wortrechnung teilte. --Jo ha st (Diskussion) 12:25, 3. Jan. 2015 (CET)
Weltuntergang
Gibt's konkrete Berichte über den Weltuntergang und die Reaktion der Gemeinde? -- Room 608 (Diskussion) 13:43, 22. Sep. 2014 (CEST)
Nachfahre Stifels, Dr. Johann Usovitsch - Beitrag von Hedermann vom 07.12.2018
Der Beitrag von Hedermann vom 07.12.2018 hat meiner Ansicht nach äusserst wenig mit Michael Stifel zu tun und sollte daher ggf. auf einer separaten Wikipedia-Seite veröffentlicht werden. Bitte prüfen. Jo ha st 12:50, 23. Dez. 2018 (CEST)
- Stimmt, da es mehrere andere Nachfahren Stifels gibt und zahlreiche Generationen dazwischenliegen. --Hejkal (Diskussion) 12:55, 23. Dez. 2018 (CET)
Die Redewendung "einen Stiefel rechnen"
EN 7 existiert nicht mehr, die Datenbank von Gr. Retti ist erloschen. Zudem kann nicht definitiv gesagt werden, die Redewendung „einen Stiefel rechnen“ oder „einen Stiefel reden“ geht auf die Affäre-Stifel zurück. Das stimmt nicht. Bezüglich „einen Stiefel reden“, „einen guten Stiefel trinken“, „einen Stiefel geredet oder gepredigt“ verweist Constantin von Wurzbach 1862 (Historische Wörter, Sprichwörter und Redensarten …, Heft 3) S. 328: Einige versuchten das Sprichwort [gemeint ist „Einen Stiefel reden“] von jenem Wettermacher und Propheten, Michael Stiefel (1528) herzuleiten, der den Untergang der Welt verkündigte, für sein Geschwätz aber sehr beschämt wurde. Wurzbach bringt aber ein alternatives Beispiel, Karl XII von Schweden; doch betont Wurzbach vielmehr die „Dimension“ (sic) des Trinkens, um die sich die Sprüche gruppieren. Bei dem Wiener Franz Seraph Hügel und vor allem Karl Friedrich Wilhelm Wander 1876 fällt die Vermutung Stifel sogar ganz weg.
Insbesondere aber fehlt für das ganze 19. und frühe 20. Jahrhundert jede Anführung des angeblich so geflügelten Wortes „einen Stiefel rechnen“. Hingegen gab es zahllose Schulbücher, in denen anschaulich anhand von Stiefeln knifflige Rechenbeispiele gegeben wurden, allein schon wegen deren Paareigenschaft. Oder in einem Lesebuch für Volksschulen von 1851 die Erzählung "Die theuren Stiefeln", deren Preis von einem Taler durch das rechnerische Fehlverhalten des Protagonisten allmählich auf acht anwächst. Selbst in einem Pfennigmagazin-Aufsatz von um 1850 zu Michael Stifel, der sich launig, ironisch, aber nicht unwissend über dessen Weltuntergangsberechnung äußerte, fehlt jede Bezugnahme auf die angeblich tradierte Wendung "einen Stiefel rechnen", was sich in diesem Umfeld geradezu aufgedrängt hätte. Andere Beispiele mehr. Ebenso wurde dem ursprünglich reinen Trink- und Kommerslied „Stiefel(e) muß sterben, ist noch so jung, so jung // Ach wenn das der Absatz wüßt', daß Stiefel(e) sterben müßt' ...“, erst im August 1872 zugedacht, es sei wohl von Wittenberger Studenten als Spottlied auf einen „Stadtpfarrer Magister Stiefel“ gemünzt gewesen. Die schräge Meldung wurde von Unterhaltungs- und Witzblättern vielfach nachgedruckt, im Wortlaut sogar von der Musikzeitsschrift „Euterpe“. Aber auch das ist eine Erfundene Tradition, immerhin von 1872.
Glaubt man der retrospektiven Äußerung eines heutigen Pfarrers an seine Jugendzeit, dann wurde er mit dem Spruch („Du rechnest einen Stiefel!“) mündlich an einer Schule in den 1960ern konfrontiert. Da diese Wendung – man korrigiere mich – offenbar vor Jahrzehnten sehr regional im Schwäbischen gebräuchlich war, steht womöglich ein Autor am Beginn der schriftlichen Behauptung: Karl Moersch, Bei uns im Staate Beutelsbach – vom unbekannten Württemberg, 1984, S. 132. Tatsächlich ist auffallend, wie seit Mitte der 1980er und quantitativ ansteigend bis zur Gegenwart, medial versehen mit einem gewissen Lokalpatriotismus, behauptet wird, die Redewendung sei gewissermaßen als ein Echo auf Stifels verfehlte Weltuntergangsberechnung entstanden. Langer Rede kurzer Sinn: Man kann nicht aus der jüngeren Gegenwart heraus rückwärts in die (Kultur-) Geschichte gehen und „Dinge“ verankern, die völlig beleglos sind, das ist ahistorisch. Eine geschichtliche Petitesse, klar, tut niemendem weh, aber doch recht charakteristisch und so selten nicht. Es befördert vor allem eines, den Provinzialismus – vielleicht auch das jeweilige Stadtmarketing. --Imbarock (Diskussion) 18:38, 19. Apr. 2019 (CEST)
Deutscher Rechenmeister - Michael Stifel
Info. Geschichte der Mathematik 1486 - 1567 Michael Stifel, deutscher Rechenmeister. Er entwickelte in der » Arithmetica integra « die arithmetische Exponentenreihe, eine Vorstufe des logarithmischen Rechnens. Quelle: Schlag nach Natur - Lexikonredaktion bibliographisches Institut Leipzig 1954 Verlagslizenz Nr. 433 130/25/54 Seite 72 --89.204.138.108 13:22, 1. Dez. 2020 (CET)