Diskussion:Misuk
Fragen
Aus Schriften von Hanns Eisler weiß man, dass Brecht eine gewisse Abneigung gegen Musik hegte, die zu siener Zeit nicht "modern" war.
- welche Schriften?, Referenzen erforderlich
Eisler beschreibt, dass er das dekadente und formalistische in der Musik gegen eine volkstümliche Misuk ersetzen wollte.
- Wo genau beschreibt Eisler das? Brecht arbeitete öfter mit Dessau zusammen, dieser sah sich in der Formalismusdebatte weit stärker als Brecht mit Vorwürfen konfrontiert. Brecht hatte also vor, da was zu ersetzen? Oder ist ER Eisler?
Ein weiterer Aspekt war der Mangel an Vernunft in der musikalischen Praxis, den Brecht als einen Anlass nahm, seine Kritik anzubringen. Weil er nicht bereit war, sein "Gehirn an der Gaderobe mit abzugeben" forderte er, die Anwendung des Verstandes als Form der Unterhaltung zu etablieren. Eisler hielt diese Thesen für ausgemachten Unsinn
- Wo genau hat Brecht seine Kritik angebracht? Woher genau stammt das Zitat?
s.a. [Literaturhinweise]--(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von Grommel (Diskussion • Beiträge) )
- Beziehe mich mit allem auf die Literaturangabe auf Seite 373 f.
- Das "Er" ist hier Brecht. Ist an derselben Stelle nachzulesen.
- Ich habe leider keine Quelle von Brecht sondern alle Info im Artikel aus der Quelle von Eisler, den man aber mMn Vertrauen kann, wenn er Brechts Standpunkt schildert.--Goiken 18:11, 13. Okt. 2008 (CEST)
- Hier hab ich n paar Ausschnitte aus der quelle ausgekramt.--Goiken 08:13, 14. Okt. 2008 (CEST)
- Aus der Quelle geht klar hervor, dass Brecht nichts gegen moderne Musik hatte. Ich habe den Satz umformuliert. --G.hooffacker 13:47, 15. Okt. 2008 (CEST)
- Hier hab ich n paar Ausschnitte aus der quelle ausgekramt.--Goiken 08:13, 14. Okt. 2008 (CEST)
- Du beziehst dich auf den Link oder die die Literatur?--Goiken 14:01, 15. Okt. 2008 (CEST)
- Also ich les bei mir (leider nicht im netz gefunden): "Brechts Abneigung gegen gewisse Arten von Musik ging so weit, dass er eine andere Art des Musizierens erfunden hat.
- Aus anderen Stellen wird seine Abneigung gegen Beethoven expliziert und die Abneigung gegen Sinfonisches und Opern impliziert.--Goiken 14:01, 15. Okt. 2008 (CEST)
- @Goiken: Beides. Brecht mochte z. B. auch explizit keine Geigen. Dein Zitat hier ist völlig in Ordnung - schreib das doch einfach genau so. Missverständlich ist vor allem die Formulierung zu seiner Zeit nicht "modern", da 1. als Ironie missverständlich wegen der Anführungszeichen, 2. Semantik, 3. auch der Bezug (die Abneigung? die Musik?) nicht eindeutig ist. --G.hooffacker 15:05, 15. Okt. 2008 (CEST)
Bunge-Zitat
Ich habe hier: Werner Mittenzwei: Das Leben des Bertolt Brecht oder der Umgang mit den Welträtseln. Suhrkamp, Frankfurt/M 1989 II S.607 ein Zitat von Hans Bunge gefunden, das nicht so recht zum jetzigen Inhalt des Artikels zu passen scheint: [..Brecht] erklärte, Misuk ist ein umfassender Begriff für sämtliche Arten, Geräusche zu erzeugen, wovon Musik nur eine lächerliche Untersparte ist. Und es käme also heute [..] darauf an, diese Untersparte ihres Ausschließlichkeitsanspruchs zu berauben. Grommel 15:10, 18. Okt. 2008 (CEST)
- Kurt Schwaen notierte: "Brecht (...) beklagte die Richtung der Musik. Vor einigen Jahrzehnten schien es, als ginge die Musik einen neuen Weg. Kleine Formen. Aber es ist alles zu schwer geworden, seit Beethoven könne man diese Entwicklung verfolgen. Schönberg habe ihm gesagt, daß man nicht anders könne. Einfach würde nur primitiv werden, es gäbe eben nicht den Bettler an der Straßenecke, der Balladen sänge.
- Brecht entwickelte eine neue Kunst: die »Misuk«. Diese ginge nur nach dem Hören, erkenne keine anderen Gesetze an. Natürlich wird es da auch gute und schlechte »Misuk« geben, aber nicht voreingenommen. Man kapituliere nicht vor Regeln, deren Sinn umstritten sei. Kurt Schwaen, Sonderheft Brecht. --G.hooffacker 09:14, 19. Okt. 2008 (CEST)
Nachtrag: „Möglicherweise im Zusammenhang mit der Lukullus-Diskussion (...) entsteht Anfang der fünfziger Jahre ein mit Misuk betitelter und bisher unveröffentlichter Entwurf zu einer Keuner-Geschichte: „Herr Keuner verfolgte den Streit der Musiker darüber, was in einer Komposition erlaubt sei, und was nicht, mit mäßigem Interesse“ (BBA 673/30, s. auch BBA 673/29). Die von Eisler kolportierte „Erfindung“ Brechts, man müsse aus Abneigung gegenüber den Sinfonien Beethovens eine neue Art des Musizierens – eben „Misuk“ – erfinden, (Eisler, Schriften 2, 373f.) ist gelegentlich überbewertet worden. Wohl mehr durch Eisler als durch Brecht selbst, in dessen Schriften sich nur zwei periphere Verweise auf „Misuk“ nachweisen lassen, scheint dieser Terminus ein gewisses Gewicht bekommen zu haben. Eisler weist in einem Brief vom 26. Juni 1959 an Walter Meusel auf dieses Missverständnis hin: „Sie haben die Anekdote ‚Misuk’ (nicht Musik) im Brecht-Heft ‚Sinn und Form’ nicht verstanden. Es war ein Scherz Brechts, aber keine mehr oder weniger ausgearbeitete Musiktheorie. Brecht hat Musik nur soweit interessiert, wie sie für sein Theater brauchbar war.“ Joachim Lucchesi / Ronald K. Shull: Musik bei Brecht, Frankfurt am Main 1988, S. 86. --G.hooffacker 16:36, 19. Okt. 2008 (CEST)
- Ich habe jetzt alle Zitate in den Beitrag eingearbeitet - was meint ihr? --G.hooffacker 16:48, 19. Okt. 2008 (CEST)