Diskussion:Mohamed Choukri

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Links durch anonyme Edits von 128.176.113.74. NSLookup ergibt dafür den Host UBMED128.UNI-MUENSTER.DE. Auch Beiträge von 128.176.113.50, offensichtlich auch von Frick.

Laut Selbstbeschreibung von Volker Frick (http://www.buchkritik.at/kautor.asp?KA=Volker%20Frick) ist dieser Bibliotheksangestelllter an der Uni Münster. Laut Uni Münster ist Frick in der Fachbibliothek Medizin angestelllt. http://www.uni-muenster.de/ZBMed/bibliothek/ansprechpartner/

Besonders kostbar seine Eintragung im Artikel 1._Mai vom 09:24, 11. Apr 2006 128.176.113.74: (→Geboren)

 + * 1960: Volker Frick, deutscher Schriftsteller 

Leider verzeichnet die DNB noch keine Werke dieses geschätzten Autors.

Minderbinder 12:55, 10. Jul 2006 (CEST)

Einarbeitung

Bitte folgenden Fund einarbeiten: Diskussion:Nekrolog 2003. --die Tröte Tröterei 13:21, 3. Aug. 2007 (CEST)

Hier der Text:

Kamm jemand das Brauchbare bei Mohamed Choukri einarbeiten --StillesGrinsen 10:51, 4. Feb 2006 (CET)


Mohamed Choukri

Mohamed Choukri, Marrokos bekanntester Schriftsteller, starb am 15. November 2003, nachmittags im Alter von 68 Jahren an Krebs. Die arabische Welt verlor einen ihrer wichtigsten Autoren.

Choukri lernte erst mit 21 Jahren im Gefängnis die arabischen Schriftzeichen. Wieder in Freiheit ließ ihn die Schrift nicht mehr los. Er drückte die Schulbank eines Gymnasiums im nordmarokkanischen Larache. Bald schon verschlang er alles Geschriebene, was ihm in die Hände viel. Er begann Gedichte zu schreiben und stellte sich schließlich einer ganz persönlichen Katharsis: In drei Bänden, "Das nackte Brot", "Die Zeit der Fehler" und "Gesichter, Lieben und Flüche" trug er zusammen was ihm die wichtigste Schule seines Lebens beigebracht hat, die Straße.

Der 1935 in einem kleinen Dorf, des damals unter spanischer Verwaltung stehenden Rifgebirges, geborene Choukri beschreibt seine Kindheits- und Jugenderfahrungen. Mit brutaler Sachlichkeit erzählt er vom harten Leben am Rande der Gesellschaft: Ein gescheiterten, aus der Armee desertierte Vater, der Kinder und Frau verprügelt und den einen seiner Söhne im Wahn gar erdrosselt. Das Leben in den Gassen der Medina der internationalen Stadt Tanger, wohin die Familie schließlich umzieht. Die Flucht von zu Hause, die Gosse, Schmuggel, Diebstahl, Erfahrungen mit Drogen und Nutten, die eigene Prostituierung, um sich mit den paar Dollars mit seinen Diensten an homosexuelle Touristen zu verdienen. Keiner hat es wie Choukri verstanden die dunkle, ausgegrenzte Seite der nordmarokkanischen Hafenstadt zu beschreiben, deren großen Cafes, sonnigen Plätze und Strände eine ganze Generation von internationalen Schriftsteller von Paul Bowles bis zu Jean Genet und Allen Ginsberg, zu deren Freund und Biograph Choukri bald werden sollte, als ihr Paradies entdeckten.

Choukris "Nacktes Brot" wurde in 39 Sprachen übersetzt. Selbst auf Hebräisch ist es zu erhalten. Er ist damit nach Naguib Mahfouz der am weitesten verbreitete arabischsprachige Autor. Doch in Marokko wurde er nicht nur geliebt. Das 1973 verfasste "Nackte Brot" war bis hinein in die 90er Jahre in Marokko verboten. "Pornografie" und "Respektlosigkeit vor den Eltern und der Religion" wurde dem Werk vorgeworfen, das doch nur ein minutiöses Bild dessen bietet, was das nordafrikanische Königreich außerhalb der intellektuellen, verweltlichten und der religiös verröstlichten Kreise bis heute ist. Während ihm die Modernisten dafür zujubelten, verdammten ihn die Traditionalisten.

Zuletzt hatte Choukri eine große Sorge. "Der Integrismus ist ein Drache der aufgewacht ist. Es gilt ihn zu kontrollieren", warnte er immer wieder in Interviews. Oft wenn er auf der Straße seines Tangers, das mittlerweile stramm islamistisch wählt, angepöbelt wurde, kam in ihm die Angst hoch, ein Fanatiker könnte ihn eines Tages ermorden.

Ausgerechnet dem sterbenden Choukri wurde jetzt die Anerkennung zu teil, die der lebende nie erfuhr. Auf Anweisung von König Mohamed VI. wurde der umstrittene Schriftsteller im Militärhospital in Rabat von den besten Ärzten behandelt. Es sollte nichts mehr nützen. Choukris Körper wollte einfach nicht mehr länger. Das Leben in Armut, die langen Nächte zwischen Alkohol, Tabak und sonstigen Freuden, die der Nährboden für seinen erschreckend klaren Realismus waren, verlangte letztendlich seinen Preis.

verschoben durch: Τιλλα 2501 ± 19:34, 18. Aug. 2007 (CEST)


Defekter Weblink

GiftBot (Diskussion) 23:20, 1. Dez. 2015 (CET)