Diskussion:Monocistronische mRNA
Unverständlich-Baustein
Laut Löschdiskussion vom 23. April 07 scheint der Text nicht direkt falsch zu sein, für Ahnungslose für mich jedoch kaum verständlich. Das Gegenstück Polycistronische mRNA ist das imho deutlich besser erklärt.--Wiggum 21:52, 2. Mai 2007 (CEST)
Ich sehe da doch einen Fehler: Ich habe, nachdem ich im Genetiklehrbuch zwar cistron aber nicht monocistronisch gefunden habe noch ein wenig recherchiert und dabei festgestellt, daß es im Netz mehrere Lexika gibt, die schreiben daß eine poycistronische mRNA mehrere Peptide kodieren würde, also
1 DNA-Stück => 1 mRNA => mehrere Peptide
Beispiele hierfür:
- http://www.biochemie.de/glossar-03.htm
- http://www.gesundheit.de/roche/index.html?c=http://www.gesundheit.de/roche/ro05000/r06099.000.html
- http://gripsdb.dimdi.de/rochelexikon/ro25000/r25245.html
Allerdings ist diese Definition kaum mit der Wortbedeutung vereinbar: poly heißt "viele" das Cistron bezeichnet das Gen - also einen Abschnitt der DNA - eine Polycystronische mRNA wäre also eine aus vielen Genen aufgebaute mRNA
Im Artikel Cistron der Ärztezeitung steht dagegen: Der Begriff Cistron taucht auch in der Bezeichnung "polycistronische Boten-RNA" auf. Hier bedeutet es, daß die Boten-RNA - gewissermaßen die Abschrift der DNA im Genom einer Zelle - die Information mehrerer Gene enthält. (http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/03/13/047a1202.asp)
Also: mehrere DNA-Stücke => 1 mRNA => 1 Polypeptid
Texte in der Fachliteratur die bi- oder polycistronische RNA behandeln scheinen sich an die zweite Definition zu halten. z.B.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=3322291&dopt=Citation "The adapter contained a termination signal of the first gene (TAA) within the Shine-Dalgarno sequence of the second gene (TAAGGA), distance between the terminating codon and starting codon of the second gene being 11 nucleotides. In another case this distance was 69 nucleotides, with the same SD sequence. The expression of the tandems as a part of polycistrons has been studied under control of promoters Plac, (Ptrp)2 of E. coli, and PVIII of M13 phage. "
Aus einem anderen Text: "In dem dicistronischen Konstrukt treibt ein Simian-Virus 40-Promotor (SV40) die Transkription einer dicistronischen mRNA, bestehend aus der kodierenden Sequenz der Renilla-Luciferase im ersten Cistron und der kodierenden Sequenz der Firefly-Luciferase im zweiten Cistron. "
Danach zu urteilen hat einer der Lexikonautoren polycistronisch falsch definiert und dieser Fehler wurde dann von den anderen abgeschrieben.
Was macht man jetzt mit so etwas? Kersti 00:19, 27. Jun. 2007 (CEST)
- Vorsicht: Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Ein Gen (bei Eukaryoten) ist wie ein Operon (bei Prokaryoten) ein transkriptionale Einheit (auf der DNA). Ein Cistron ist eine translationale Einheit (auf der DNA und mRNA).
- Prokarya:
- polycistronisches Operon: ein Operon (=transkriptionale genetische Einheit) auf der DNA → meherere Cistrons (=translationale Einheit) auf der mRNA → meherere Polypeptide
- monocistronisches Operon: ein Operon (=transkriptionale genetische Einheit) auf der DNA → ein Cistron (=translationale Einheit) auf der mRNA → ein Polypeptid
- Eukarya:
- ein Gen (=transkriptionale genetische Einheit) auf der DNA → ein Cistron (=translationale Einheit) auf der mRNA → ein Polypeptid
- alles klar? Viele Grüße, --Hoffmeier 16:14, 27. Jun. 2007 (CEST)
An dieser Stelle habe ich mich dann so veräppelt gefühlt, daß mir dazu keine antwort mehr eingefallen ist. Dasselbe steht vorne schon mal - lesen kann ich selber! - Ich halte diese Aussage für FALSCH! Kersti 12:50, 30. Mär. 2008 (CEST)
- Welche Aussage genau hälst Du denn für falsch? --Hoffmeier 01:54, 31. Mär. 2008 (CEST)
Das Cistron ist ein zusammenhängender DNA-Abschnitt, der an einem Stück dekodiert und bei dem die mRNA nachher auch zusammenhängend bleibt - also beispielsweise kein Intron bei herausgeschnitten wird, wenn mRNA hergestellt wird. Poly heißt mehrere oder viele - eine Poly(mehrere)-Cistronische(DNA-Abschnitte)-mRNA ist also eine mRNA die aus mehreren Cistrons zusammengespleißt wurde. Und so wird der Begriff in der Fachliteratur auch verwendet - nur scheinen die Autoren der verschiedenen Lexika da eine falsche Definition voneinander abgeschrieben zu haben.
Also: Mehrere Cistrons - eine mRNA - ein Peptid
Dabei können die Cistrons auf der DNA schon im selben Operon stehen, da sie aber nicht die ganze Zeit an einem Stück bleiben, kann eine RNA aus Cistrons vom mütterlichen und vom väterlichen Chromosom zu einer mRNA zusammengespleißt werden, mit dem Ergebnis das funktionsfähige Peptide produziert werden, auch wenn in beiden Chromosomen das Gen einen Fehler hat.
Kersti 14:57, 31. Mär. 2008 (CEST)
Mir fällt gerade auf, daß es jetzt richtig ist, daß meine Korrektur also noch im Artikeltext steht. Meine Kritik bezog sich auf diese Version. Vielleicht war meine Bemerkung deshalb so unverständlich. Kersti 15:11, 31. Mär. 2008 (CEST)
- Deine Behauptung Mehrere Cistrons - eine mRNA - ein Peptid ist dennoch falsch. Richtig ist mehrere Cistrons - eine mRNAs - mehrere Peptide. Polycistronische mRNA kommt auch nur in Prokaryoten vor. Hat also nichts mit Introns/Exons und dem Spleißen von eukaryotischer pre-mRNA zu tun. Viele Grüße, --Hoffmeier 16:23, 31. Mär. 2008 (CEST)
Nein. Es ist aber so, daß diese Aufteilung in mehrere Cistrons es ermöglicht aus einem Baukasten mit sagen wir mal sechs Cistrons vier verschiedene mRNAs zusammenzubauen von denen jede zu einem anderen Peptid führt - also
- entweder: Mehrere Cistrons - eine mRNA - ein Peptid
- oder: Mehrere Cistrons - mehrere verschiedene mRNAs - mehrere verschiedene Peptide (jede mRNA eines)
Natürlich ist gerade das der Vorteil der polycistronischen DNA daß man ein Cistron in verschiedene mRNAs einbauen und deshalb für verschiedene Peptide verwenden kann und es wird deshalb so häufig erwähnt. Kersti 19:34, 31. Mär. 2008 (CEST)
- Nein, dem ist nicht so. Ein Cistron ist eine translationale Einheit, d.h. ein offener Leserahmen mit einer ribosomalen Bindungsstelle. Ein Gen/Operon ist eine transkriptionale Einheit, d.h. es kommen noch Promotor (evt. noch weitere transkriptionelle Elemente) und Terminator dazu.
- Nimm mal als Beispiel das Lac-Operon: Das Operon besteht aus den Cistrons lacZ, lacY und lacA, die als eine polycistronische mRNA von einem Promotor aus transkribiert werden. An die mRNA mit den drei Cistrons binden die Ribosomen und zwar an der ribosomalen Bindungsstelle, eines jeden Cistrons. Es werden also drei Polypeptide LacZ, LacY und LacA synthetisiert.
- Viele Grüße, --Hoffmeier 22:49, 31. Mär. 2008 (CEST)
Na, jetzt weiß ich, was gemeint ist - nur wenn das gemeint ist, stehen viel zu wenige Informationen in dem Artikel, so daß man es gar nicht richtig verstehen kann, wenn man nicht schon vor dem Lesen des Artikels sehr genau weiß, wovon darin jetzt gerade die Rede ist! Ich meine, ich habe doch schon einen Genetikkurs gemacht und es falsch verstanden! Das heißt, ich habe alles, worum es geht schon mal gehört und verstanden gehabt, wenn auch ohne das Wort mono- bzw. polycistronisch zu kennen. Was fehlt ist der Schritt zwischen DNA und RNA - es wird nicht gesagt daß ein DNA-Stück mit mehreren Cistrons an einem Stück in RNA transkribiert werden, ohne etwas in der Abfolge zu verändern. Kersti 13:11, 3. Apr. 2008 (CEST)