Diskussion:Mysterienkult
Wie ist das mit dem Christentum, weist das nicht auch eine verwandtschaft zu den Mysterienkulten auf? --Historiograf 04:29, 26. Jul 2004 (CEST)
- Theologen bestreiten das gewöhnlich. Aber ja! Der theologische Unterschied soll darin liegen, dass Mysteriengottheiten vordem keine Menschen waren. Der Artikel ist derzeit immer noch POV.--Penta Erklärbär 01:12, 9. Nov. 2006 (CET)
Das Mysterium der Mysterienkulte ist "Das Mysterium der Wiedergeburt" (Mircea Eliade). Wenn Mircea Eliade Recht hat, dann können die Mysterienkulte der griechisch-römischen Welt nicht von Grund aus orientalischen Ursprungs sein; denn seiner Meinung nach ist die Mysterieninitiation eine Form von Pubertäts- und Stammesinitiation, und die ist überall autogen. Es wurden ja allerdings orientalische Mysterienkulte importiert wie der Mithraskult, der Isis- und Osiriskult, der Kybele- und Attiskult, aber ein orientalischer Ursprung des Dionysos/Bacchoskultes, der samothrakischen, eleusinischen, andanischen Mysterien drängt sich keineswegs auf.
Die "Wiedergeburt" im Isis- und Osiriskult und im Mithraskult ist nachweisbar eine Wiedergeburt als Sonnengott, im Kybele- und Attiskult sprach man von der "renatio in aeterno". Das gehört aber zum "Mysterium der Wiedergeburt" bei der Pubertäts- und Stammesinitiation auf der ganzen Welt, wie Mircea Eliade gezeigt hat. Die eigentliche Initiation erfolgt nicht durch Belehrung, sondern durch eine mystische Erfahrung, eine Vision, wie das die Einweihung in den Isis- und Osiriskult bei Apuleius besonders anschaulich zeigt. Alles deutet auf die Erfahrung irgend einer Einheit von Gott und Welt und auf diesem Wege einer Ewigkeit des Geistigen, eines Triumphes des Logos über den ewigen Kreislaufs des Daseins. Mit dem individuellen "ewigen Leben" des Christentums hat das nichts zu tun!
Obwohl natürlich ein Zusammenhang des Christentums mit dem Mysterienkult besteht. Wie das Christentum das Judentum umdeutet, so auch den antiken Mysterienkult. Der Unterschied liegt im Verhältnis zum Staat: Typischerweise wird im Kybele- und Attiskult fleißig geopfert "zum Wohl des Kaisers", zum "Wohl des römischen Volkes und des Heeres" usw., während das Christentum dem Staat eine zumindest apolitische Kirche entgegenstellt. --Olaf von Glehn 00:45, 29. Jun. 2007 (CEST)
Jesus als sterbender Frühlingsgott
Auch Jesus kann als sterbender und wieder auferstehender Frühlingsgott, der der großen Mutter, der Fruchtbarkeitsgöttin, geopfert wird, gesehen werden. Und wann wäre dazu der passendste Zeitpunkt: an einem Freitag, dem Tag der Aphrodite, im Frühlingsvollmond? --Claus Peter (Diskussion) 13:24, 4. Nov. 2017 (CET)
Artikelüberschneidung
Der Artikel überschneidet sich mit dem (sehr verunglückten) Artikel Initiation. Im Moment läuft letzterer auf die Mythen und Riten der Pubertäts- und Stammesinitiation hinaus, sodass sich dieser Artikel hier auf die Mythen und Riten des antiken Mysterienkultes spezialisieren sollte. Aber wie soll er sich gegen die Artikel über einzelne Mysterienkulte wie z.B. "Mithraismus" abgrenzen? --Olaf von Glehn 10:29, 3. Jul. 2007 (CEST)
- So, wie es bisher ist: der Artikel Mysterienkult erklärt den Begriff "Mysterienkult", grenzt ihn ab und nennt Beispiele von Mysterienkulten. Einzelne Mysterienkulte haben selbstverständlich ihre eigenen Artikel und behalten diese auch. Mit deiner Theorie, dass alle antiken Mysterienkulte in Wahrheit nur verschiedene Erscheinungsformen eines einzigen Kultes sind, dürftest du kaum Unterstützung für eine Verschmelzung aller Mysterienkultartikel in Wikipedia bekommen. Was den Artikel Initiation angeht, so erklärt er den Begriff "Initiation" (in den verschiedensten Bereichen) meiner Meinung nach gar nicht so schlecht, und viel Überlappung zum Begriff und Artikel Mysterienkult kann ich da nicht erkennen. Neitram 16:21, 3. Jul. 2007 (CEST)
Hallo Neitram, wir begegnen uns also auch hier! Dass in diesem Artikel alle Kulte zusammen betrachtet werden sollen, müsste eigentlich für Dich ein Problem sein. Aber sei's drum! Nein, ich habe gar keine Interesse daran, die Artikel über die einzelnen Kulte aufzulösen! Für die Abgrenzung von "Initiation" gegen den "Mysterienkult" habe übrigens erst ich einigermaßen gesorgt. Wie kann man den Begriff "Mysterienkult" ganz abstrakt erklären? Ich sehe eine interessante Möglichkeit, die natürlich meiner eigenen Theorie entgegenkommt: Das allgemeine Wesen des Mysterienkultes, das in den verschiedenen Fällen tatsächlich viel zu kurz kommt, ist der Wiedergeburtsritus. Ich habe mich sehr intensiv damit beschäftigt und würde diesen Aspekt der Sache gern übernehmen.
Das bisher gesagte zum Mysterienkult allgemein ist aber schwach! Man kann die Kulte nicht in "griechisch" und "römisch" einteilen. Man kann sie nicht ausschließlich auf den Orient zurückführen. Sehr gut ist die Erwähnung der "Polisreligion", d.h. die Abstammung aller von einem, aber der Mysterienkult ist kein Gegensatz dazu, er ist der geheime Kern dieser Polisreligion. --Olaf von Glehn 07:09, 6. Jul. 2007 (CEST)
Mein Grundgedanke ist also: 1. Umtaufen von Mysterienkult in Mysterieninitiation und 2. Umtaufen von Initiation in Pubertäts- und Stammesinitation. Dann hätte man doch ein schon an den Überschriften erkennbares System. --Olaf von Glehn 07:24, 6. Jul. 2007 (CEST)
- Zu 1) Das verstehe ich jetzt nicht. "Kult" und "Initiation in einen Kult" sind doch zwei verschiedene Dinge. Das Christentum ist ein Kult, die Taufe ist eine Initiation in den Kult.
- Zu 2) Ich würde das kurze Lemma Initiation bevorzugen, denn das Ziel des Artikels ist ja die Erklärung des allgemeinen Begriffes "Initiation". Dann kann innerhalb des Artikels in einzelnen Abschnitten auf die einzelnen Fälle eingegeangen werden, z.B. a) Pubertätsinitiation, b) Stammesinitiation, c) Initiation in einen Kult. So machen wir es ja auch mit anderen Begriffen. Neitram 10:58, 6. Jul. 2007 (CEST)
Wenn man schon einen Artikel über "Mysterienkulte" im allgemeinen im Unterschied zu den Mysterienkulten im einzelnen hat,was ich begrüße, und wenn man schon "Initiation" und "Kulte" trennen will, dann ist es doch logisch, die "Initiation" in die "Mysterienkulte" im allgemeinen zu stecken. Sonst zerfällt der Mysterienkult in drei Teile. Was soll denn sonst in den allgemeinen Artikel? Und eine Abgrenzung der Mysterieninitiation gegen die Stammesinitiation tut - obwohl die beiden Dinge allerdings verwandt sind - auch gut. Der jetzige Artikel "Initiation" ist viel zu kunterbunt. Die eindeutig religiösen Initiationen müssen von der doch eher politschen Stammesinitiation getrennt werden.--Olaf von Glehn 13:48, 6. Jul. 2007 (CEST)
Ich erlaube mir, den Artikel zu ändern. Es gehen ja dabei keine "Bausteine" unwiederbringlich verloren. Sie können jederzeit wiederhergestellt werden. --Olaf von Glehn 13:39, 12. Jul. 2007 (CEST)
Inhalt von altem Artikel Mysterien (jetzt Redirect hierher)
Als Mysterien (von Altgriechisch Mysterion, das Geheimnis; Mysteria, die Mehrzahl, bedeutet Geheimdienst; die Lateinische Form lautet Mysterium) werden Geheimkulte bezeichnet, welche unter Anderem schon vor dem 6. Jh. v. Chr. von Thrakien und Phrygien nach Griechenland gelangten. Da diese Geheimkulte nur Eingeweihten zugänglich waren, sind die Einzelheiten der Glaubensvorstellungen und des Gottesdienstes nur sehr schwer nachzuvollziehen. Man unterscheidet im Mysterienwesen zwei Stufen:
1.) Orgien (Altgriechisch orgia), heilige Handlungen, ekstatische Riten. Die Teilnahme an solchen Gottesdiensten sollte den Eingeweihten, den man Myste nannte, durch die Macht des verehrten Gottes von der Todesangst befreien und ihm die Gewissheit eines ewigen Lebens schenken.
2.) Weihe (Altgriechisch teletai), eine Bezeichnung für die Übertragung göttlicher Kraft auf den Mysten, die zu mystischer Schau führt. Diese Handlung vollzug der Mystagoge („der Einweihende“).
Neitram 16:58, 19. Jul. 2007 (CEST)