Diskussion:Nathan Söderblom
Kritik an Söderbloms Theorie
An Söderbloms Religionstheorie ist theoretisch alles sehr schlüssig und einleuchtend, ja überzeugend. Was den wissenschaftlichen Wert des komplexen Gedankengebäudes jedoch einschränkt, ist vor allem die Tatsache, dass sich alle seine empirischen Grundlagen auf Forschungsarbeiten anderer Wissenschaftler und Missionare stützen. Wenn ein Wissenschaftler das Gerüst und die Grundlage seiner Arbeit von anderen Wissenschaftlern übernimmt, deren Arbeiten auch von Problemen betroffen sind (in diesem Fall, wie Söderblom selber betont, Sprachbarrieren und die Außenseiterrolle der Forschungsreisenden innerhalb eines Stammes), so ist das daraus abgeleitete theoretische Konstrukt allenfalls vorläufig, zumal ihm keine gesicherten Fakten und Informationen vorlagen, lediglich vage Erfahrungsberichte und nicht einmal seine eigenen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass er durch die Religionen der Naturvölker seiner Zeit, versucht hat, auf die Urreligionen der Menschheit zu schließen. Er hat also einen Ausgangspunkt gewählt, der selber eine Jahrtausend lange Entwicklung durchlebt hat und nicht in der Evolution stehen geblieben ist. Also ist allein schon sein theoretischer Ansatz wissenschaftlich angreifbar. Trotzdem kann seiner Theorie ein großer heuristischer Nutzen zuerkannt werden. Die von ihm mit – wenn auch teilweise unzureichendem empirischen Material -entwickelte Kategorie des Heiligen als zentraler Kategorie des Religiösen können auch für die heutige Religionswissenschaft noch befruchtend wirken.
Zweifelsohne ist in seiner Theorie auch erkennbar, dass für ihn das (protestantische) Christentum die höchste Form in der Evolution der Religion darstellt. Die drei Schlüsselbegriffe Animismus, Macht und Urheberglaube stellen das Grundgerüst seiner Theorie dar. Er stellt sie nebeneinander, ohne das eine Element über das andere zu stellen. Für ihn sind alle als gleichwertig anzusehen.
Erkenntnistheoretisch von Belang ist allerdings, dass jede dieser drei Möglichkeiten des Ursprungs des Gottesglaubens auf eine ganz andere Frage antwortet: Der Urheberglaube antwortet auf die Frage: Woher komme ich? Der Animismus antwortet auf die Frage: Wohin gehe ich? Und der Dynamismus antwortet auf die Frage: Was ist mir heilig? Söderblom hat versucht, anhand der Religionsphänomenologie herauszufinden, was für Antworten die Menschen vor uns auf diese Fragen gehabt haben. Und diese Antworten sind für uns, auch heute noch, sehr spannend.
Söderbloms letzte Worte sollen folgende gewesen sein: „Ich weiß dass Gott lebt. Ich kann es beweisen durch die Religionsgeschichte“. Hier hat wieder der Theologe gesprochen
(s. schadt) Schnick schnack! Der Artikel ist für die Person unwürdig. Würde hier nicht ständig versucht werden, meine Einträge zu ändern, würde ich den Artikel auf 20 Seiten aufbauen. mfg Torsten Schleese 01:49, 12. Mai 2006 (CEST)
Oberhaupt
Zum Satz: "Im Mai 1914 wurde Söderblom überraschend zum Erzbischof von Uppsala und damit zum Oberhaupt der Schwedischen Staatskirche ernannt. "
Ist das Oberhaupt einer Staatskirche nicht vielmehr der König? --Rehabeam (Diskussion) 09:34, 10. Nov. 2018 (CET)
- Nicht notwendigerweise, aber für Schweden in der damaligen Zeit gilt, dass der König zumindest auch Oberhaupt war. Man sollte hier zur Eindeutigkeit "geistliches" ergänzen.--Zweioeltanks (Diskussion) 09:47, 10. Nov. 2018 (CET)
- Ich habe die Gelegenheit gleich zu einem umfangreichen Ausbau genutzt. --Zweioeltanks (Diskussion) 12:46, 12. Nov. 2018 (CET)