Diskussion:Naumburger Meister
Die Forschungsgeschichte zum Naumburger Meister ist heikel und sehr widersprüchlich. Diese Tatsache müßte in dem Artikel verstärkt reflektiert werden. Man sollte Thesen, denen mit guten Gründen von kompetenter Seite widersprochen wurde, zumindest nicht als Tatsachen hinstellen. Siehe hier auch die neueren Arbeiten von Holger Kunde (Kunde, Holger: Der Westchor des Naumburger Doms und die Marienstiftskirche. Kritische Überlegungen zur Forschung. In: Bünz, Enno; Werner, Matthias (Hrsg.): Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Festschrift für Matthias Werner zum 65. Geburtstag. Köln 2007, ich habe die Seitenzahlen gerade nicht zur Hand), und später die zur Veröffentlichung vorbereitete Dissertation von Gerhard Straehle, siehe http://141.84.220.207/Kunstgeschichte/doktoranden/straehlegerhard/index.html
- Die Forschungsgeschichte an sich ist weder heikel noch widersprüchlich, es gibt nur verschiedene Meinungen zu dem Thema. Außerdem ist es nicht seriös, Kritik mit noch nicht erschienenen Arbeiten zu begründen.
"Sogenannter" Westchor?
Jemand hat kürzlich den Ausdruck "sogenannter Westchor" [des Naumburger Doms] wieder eingeführt [1], mit der Begründung "weils eigentlich kein Westchor ist. Sowas sollte man in diesem Falle wissen". Nun weiß ich sicher vieles nicht, aber dieser Bau wird, soweit ich sehen kann, in der Literatur ganz einhellig und überall ohne jede Einschränkung als "Westchor" bezeichnet. Warum sollte das bitte "eigentlich" keiner sein? Sowohl von seiner Bauform her (gotische polygonale Apsis) als auch seiner sakralen Raumgestaltung (Chorraum mit Lettner und Altar) ist es doch ein ziemlich typischer "Chor". Fut.Perf. ☼ 12:45, 3. Jul. 2011 (CEST)
- Ich war der Jemand. Ihre Einschätzung der Literatur stimmt nicht. Der "Westchor" wurde sehr wahrscheinlich für die Stiftsherren der um die Mitte des 13. Jahrhunderts abgerissenen, westlich des frühromanischen Domes archäologisch nachgewiesenen Burgstiftskirche errichtet, nicht für das Domkapitel. Der "Westchor" gehört liturgisch ursprünglich nicht zum Dom, sondern war für eine eigenständige geistliche Körperschaft gedacht. Deshalb ist der "Westlettner" auch kein Lettner, sondern der Abschluss dieser Kirche zum Dom hin. Deshalb sind am Dom auch ursprünglich zwei Klausuren gewesen - eine für jedes Kapitel. - Holger Kunde hat hier zwar eine andere Meinung, aber die ältere Forschung (Schubert 1997) hat hier mMn wohl doch Recht. Westchöre - s. Bamberg usw. - haben eine andere Aufgabe als der Chor im Westen der Naumburger Kathedrale. (nicht signierter Beitrag von 83.221.84.165 (Diskussion) 12:23, 4. Jul 2011 (CEST))
- Hmm, interessant. Aber haben Sie einen Literaturbeleg, der aus diesen Überlegungen tatsächlich die terminologische Konsequenz zieht, den Begriff "Westchor" als unangemessen abzulehnen? Schubert, den Sie da eben als Beleg nennen, scheint immerhin selbst eine Veröffentlichung unter dem Titel "Der Westchor des Naumburger Doms" geschrieben zu haben. Fut.Perf. ☼ 21:42, 4. Jul. 2011 (CEST)
- Dann lesen Sie doch mal Schuberts Arbeit.77.64.150.4 20:26, 11. Jul. 2011 (CEST)
- Das alles betrifft doch bestenfalls die Artikel Naumburger Dom und Naumburger Stifter, und nur im Letzteren steht 1 "sogenannt", und auch das nicht beim Westchor, sondern: "Ein weiterer Altar steht auf der Bühne des sogenannten Westlettners." Für den Naumburger Meister ist der Hinweis auf die Schubert-Kunde-Differenz eigentlich schon zu viel. Und als Bitte an den Diskutanten Nr. 83.221.84.165: Eine Benutzerseite einrichten - oder hab ich da was übersehen? Beste Grüße -- Doebereiner 10:21, 18. Aug. 2011 (CEST)
- Ich war der Jemand. Ihre Einschätzung der Literatur stimmt nicht. Der "Westchor" wurde sehr wahrscheinlich für die Stiftsherren der um die Mitte des 13. Jahrhunderts abgerissenen, westlich des frühromanischen Domes archäologisch nachgewiesenen Burgstiftskirche errichtet, nicht für das Domkapitel. Der "Westchor" gehört liturgisch ursprünglich nicht zum Dom, sondern war für eine eigenständige geistliche Körperschaft gedacht. Deshalb ist der "Westlettner" auch kein Lettner, sondern der Abschluss dieser Kirche zum Dom hin. Deshalb sind am Dom auch ursprünglich zwei Klausuren gewesen - eine für jedes Kapitel. - Holger Kunde hat hier zwar eine andere Meinung, aber die ältere Forschung (Schubert 1997) hat hier mMn wohl doch Recht. Westchöre - s. Bamberg usw. - haben eine andere Aufgabe als der Chor im Westen der Naumburger Kathedrale. (nicht signierter Beitrag von 83.221.84.165 (Diskussion) 12:23, 4. Jul 2011 (CEST))
Literaturliste
Das Buch von Clemens KOSCH ist definitiv noch nicht erschienen, steht in keinem Verlagsverzeichnis und ist in keinert deutschen Bibliothek vorhanden, also streichen. (nicht signierter Beitrag von Ferrarius (Diskussion | Beiträge) 20:07, 2. Dez. 2014 (CET))
- "Clemens Kosch: Hochmittelalterliche Sakralbauten in Naumburg, Schulpforte und Freyburg an der Unstrut" Weblink zum Verlag --R.B. (Diskussion) 20:32, 2. Dez. 2014 (CET)
Wittenberger "Judensau" aus der Werkstatt des Naumburger Westchormeisters?
Nach Bellmann/Harksen/Werner: Die Denkmale der Lutherstadt Wittenberg. Weimar 1979 S.160 soll auch das an der Ostecke der südlichen Chorwand der Stadtpfarrkirche St. Marien in Wittenberg befindliche "Judensau"-Relief "aus der Werkstatt des Naumburger Westchormeisters" stammen. Die Entstehungszeit wird allerdings "wohl um 1280" datiert. Das wäre um 35 Jahre später als die Stifterfiguren in Naumburg. Ist die Wittenberger Zuschreibung akzeptabel? (nicht signierter Beitrag von 80.133.158.69 (Diskussion) 09:26, 10. Okt. 2016 (CEST))
- Nö, eher wohl nicht! Stattdessen wundert man sich, dass auf Wechselburg und den Meißner Dom nicht eigegangen wird. MfG (nicht signierter Beitrag von URTh (Diskussion | Beiträge) 16:29, 8. Jul. 2020 (CEST))