Diskussion:Neofaschismus

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Faschismus nach 1945

hierher kopiert aus Faschismus zwecks Überlegungen, wo das am besten hingehört. Jesusfreund 14:40, 24. Mai 2010 (CEST)

Die vollständige Niederlage der faschistischen Regime im Jahr 1945 und die danach in das allgemeine Bewusstsein gedrungenen Verbrechen selbiger hatten zur Folge, dass diese in ihrer früheren Form als nicht mehr verwendbar bzw. wiederbelebbar angesehen wurden. Der zunehmende Wohlstand, nomineller Egalitarismus sowie soziale Sicherungssysteme haben, zumindest in der westlichen Hemisphäre, das Bedürfnis nach totalitären staatsideologischen Entwürfen und revolutionären Veränderungen deutlich verringert. Faschistische Konzepte konnten seitdem in keinem Staat mehr einen regierungsrelevanten Anteil bzw. eine Mehrheit finden. Dennoch überlebte der Faschismus als „sehr stark beschränkter kultureller Restbestand“ in „stark verringerter Zahl“ in vielen Ländern in mehr oder weniger starker Form (Payne 2001, S. 607 f.). Gruppen, die in stabilen Demokratien bei Wahlen antreten, haben sich – zumindest in der angestrebten Außenwirkung – angepasst und ihre Positionen modifiziert. Ihre zunehmende Bedeutungslosigkeit geht mit einer Zersplitterung und Vermehrung einzelner Gruppen, welche die Anzahl faschistischer Organisationen vor 1945 übertrifft, einher. Nach Roger Griffin sind diese Gruppen gleichermaßen von „organischer Komplexität und ideologischer Heterogenität“ gekennzeichnet.[1] Vertreter des autoritären Nationalismus und Faschismus werden heute häufig unter Außerachtlassung der Unterschiede gemeinsam unter dem Begriff „radikale Rechte“ subsumiert.

Lateinamerika

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nutzten europäische Nationalsozialisten und Faschisten das für sie günstige Umfeld lateinamerikanischer Militärdiktaturen. Über die sogenannten Rattenlinien gelangten weltweit gesuchte Kriegsverbrecher wie Adolf Eichmann oder Josef Mengele nach Argentinien und Paraguay, wo sie unter falschem Namen untertauchten. Bei Klaus Barbie, der sich auf diese Weise 1951 nach Bolivien absetzen konnte, ist eine spätere Tätigkeit für das bolivianische Innenministerium als Ausbilder und Berater nachgewiesen[2].

Die neue Welle rechtsgerichteter Diktaturen der 1960er und 1970er-Jahre hat Spekulationen über einen „neuen lateinamerikanischen Faschismus“ ausgelöst. Doch sind diese Systeme eher rechtsgerichtete Militärsysteme ohne eine ausgeprägte Ideologie oder eine mobilisierte politische Basis (Payne 2001, S. 627f), welche eher durch Bezeichnungen wie „militärisch bürokratischer Autoritarismus“ als mit dem Begriff Faschismus zu bezeichnen sind.[3] Im Marxismus werden sie dem Bonapartismus zugerechnet.

In Chile stürzte 1973 General Augusto Pinochet durch einen Putsch mit Hilfe der USA die demokratisch-sozialistische Regierung Salvador Allende und ersetzte diese durch eine Diktatur. Unter Historikern ist jedoch umstritten, inwieweit das Pinochet-Regime als faschistisch bezeichnet werden kann.

  1. Roger Griffin: The Nature of Fascism. Taylor & Francis Ltd., 1993, S. 170
  2. Horst J. Andel: Kollaboration und Resistance. Der Fall Barbie, Herbig Verlag, München 1989, ISBN 3-7766-1508-7
  3. Hélgio Trindade: La question du fascisme en Amérique Latine („Le courant qui se s'était inspiré de la distinction classique entre autoritarisme et fascisme, développée par Juan Linz à partir du cas espagnol, s’est enrichi avec L’interprètation plus ambitieuse de Guillermo O'Donnel qui, à travers l’explication du processus argentin et brésilien, soutenait que la nécessité d’approfondissement du modèle capitaliste et du contrôle des secteurs populaires imposait l’implantation d'Etats bureaucratio-autoritaires.“)

Hinweis

Dieser Artikel wurde am 8. Februar 2008 gelöscht. Es war das Ergebnis dieser Löschdiskussion.--♥ KarlV 10:13, 17. Jan. 2012 (CET)

Nun handelt es sich aber um eine ganz neue Seite. Die damaligen Argumente greifen nicht. Du magst einen neuen Löschantrag stellen, bitte. -- LaFritz 16:35, 25. Feb. 2012 (CET)