Diskussion:Niederrheinische Bucht
Laut Brockhaus ist die Kölner Bucht nur ein Teil der Niederrheinischen Bucht, die ursprüngliche Weiterleitung war also nicht ganz richtig. Für die Niederrheinische Bucht in den Niederlanden kann man ein eigenes Lemma anlegen und eventuell eine Begriffsklärung. --Friedrichheinz 18:01, 13. Aug. 2007 (CEST)
Autor gesucht
Hat vielleicht jemand, der aus der Gegend kommt, Lust, den Artikel und seine Unterartikel anhand reputabler Quellen auszubauen?
Die naturräumlichen Karten finden sich hier allgemein zugänglich, die Texte (Abschnitt im Handbuch, Einzelblätter Düsseldorf/Erkelenz und Köln/Aachen) scanne ich gerne für Kollegen ein (Blatt Köln/Aachen besorge ich die Tage, D'dorf/Erkelenz und Handbuch habe ich in meinem Besitz).
LieGrü, --Elop 00:10, 20. Dez. 2011 (CET)
- Btw:
- Könnte es sein, daß Jülich-Zülpicher Börde völligen TF-Humbug darstellt?
- Oder erfinden wir Wikipedianer jetzt schon zusammenfassende naturräumliche Einheiten? --Elop 03:15, 20. Dez. 2011 (CET)
- In Kurt Kayser 1959 (siehe Einzelnachweis im Artikel) wurden die beiden Börden „gesamtlandschaftlich“ (≠ naturräumlich) bereits unter diesem Namen zusammengefasst: die offene, weite Bördenlandschaft im W der Ville, die „Jülich-Zülpicher Börde“ oder – noch schlichter – die „Jülicher Börde“ (in Verknüpfung weniger mit der Stadtlage von Jülich als vielmehr mit der historischen Gegebenheit der Jülicher Lande, des Herzogtums Jülich).--Leit (Diskussion) 16:30, 5. Sep. 2021 (CEST)
Lössgrenze-Link
Der Link verweist auf Löss, in dem Artikel taucht das Wort Lössgrenze gar nicht auf! Man muss schon suchen, dann findet man bei Börde#Geomorphologie:
Die nördliche Lössgrenze ist neben einer Boden- und Vegetationsgrenze auch eine Siedlungsgrenze (Städte wie Minden, Hannover oder Magdeburg liegen auf der Lössgrenze).
--Schwab7000 (Diskussion) 14:41, 4. Aug. 2016 (CEST)
- Der Link war auch in etwa so zielführend gesetzt wie Königsmord.
- Die Frage wäre, ob das Wort selbsterklärend wäre. Falls nicht, könnte Lössgrenze auch im Bördenartikel (nicht im Lößartikel) weiter abgehandelt werden und zum Redirect umfunktioniert, --Elop 14:59, 4. Aug. 2016 (CEST)
Benennung der Bucht
In den beiden Artikeln Niederrheinische Bucht und Kölner Bucht entsteht der Eindruck, die Kölner Bucht sei der zentrale Teil und damit eine Untereinheit der Niederrheinischen Bucht. Heinrich Müller-Miny, der an der naturräumlichen Gliederung Deutschlands offenbar einen gewissen Anteil hatte, ist nach Die Abgrenzung der Kölner Bucht als Geographisches Problem (1961) jedoch der Auffassung, dass Kölner Bucht der treffendere Begriff für die gesamte Bucht sei. Zitat: Man kann KAYSER [Kurt Kayser] nur beipflichten, wenn er in diesem Zusammenhang „niederrheinisch“ ablehnt, denn mit niederrheinischer Landschaft hat die Niederrheinische oder Kölner Bucht nur wenig gemein. Aus diesem Grunde kann man es begrüßen, wenn daher KAYSER den Namen „Niederrheinische Bucht“ durch die ältere Bezeichnung „Kölner Bucht“ ersetzen will. Ob Müller-Miny hier richtig liegt, kann ich nicht beurteilen. Allerdings ist unklar, ob er damit überhaupt dieselbe Region meint wie die heute im Allgemeinen durch die Niederrheinische/Kölner Bucht umrissene, denn er schreibt bereits im nächsten Satz: Allerdings müßte man dann auch Mittelrheinische Bucht, Siebengebirge, Pleiser Hügelland, Bergische Randplatten und Wallersheimer Stufenländchen mit einbeziehen. Man hätte dann die Entsprechung zur Münsterländer oder Westfälischen Bucht und zur Breslauer oder Schlesischen Bucht. Daneben könnte man noch die zusammenfassende Bezeichnung „Rheinische Bucht“ ohne Bindung an die Vorstellung von einer Bucht verwenden. Mir ist unklar, warum er hier nicht könnte statt müßte schreibt, denn so liest es sich, als könne es keine als Kölner Bucht benannte Region geben, die nicht unter anderem auch Mittelrheingebiete und sogar mit dem Siebengebirge auch ein kleines Mittelgebirge – was den gängigen Vorstellungen widerspricht – umfasst. Da Müller-Miny wohl aufgrund der Bördegebiete (Jülich-Zülpicher Börde) meint, die Bucht sei im Ganzen keine niederrheinische Landschaft, würde es m.E. sogar umgekehrt naheliegen, dann die ja wohl unstrittig vom Niederrhein geprägte Niederterrassen-Ebene des Rheins/Köln-Bonner Rheinebene als Niederrheinische Bucht zu bezeichnen und diese als Untereinheit der Kölner Bucht zu betrachten. Ich kann dieses Thema zwar vorerst nicht klären, aber falls die Ausführungen von Müller-Miny nicht als überholt gelten können, sollten sie wohl Anlass sein, die gegenwärtige Benennung der beiden Artikel zu hinterfragen bzw. sie nicht als unumstritten darzustellen.--Leit (Diskussion) 18:49, 9. Feb. 2019 (CET) Noch interessant sein könnte, dass Müller-Miny im selben Aufsatz für die üblicherweise zur Niederrheinischen Bucht zusammengefassten Regionen Jülicher Börde, Zülpicher Börde, Ville, Kölner Bucht und Hilden-Wahner Heideterrasse den Sammelnamen „Rheinische Börde“ vorschlägt – ein Begriff, der aktuell nur für eine viel kleinräumigere Kulturlandschaft etabliert und selbst als solcher nicht sehr verbreitet ist (kein Wiki-Artikel).--Leit (Diskussion) 01:41, 10. Feb. 2019 (CET) Interessanterweise ist mit Niederrheinisches Lössbördenland (womit nur die Jülich-Zülpicher Börde gemeint ist) ein weiterer Begriff eines anderen Autors im Umlauf, für den es ebenfalls nur eine einzige Fundstelle aus dem Jahre 1989 gibt.--Leit (Diskussion) 03:56, 14. Feb. 2019 (CET) Problematisch ist bei der derzeitigen Abgrenzung der Niederrheinischen Bucht wohl insbesondere, dass sie für die klassische Buchtform (Verbindungslinie zwischen den beiden Gebirgsecken) vor allem im Bereich der Jülicher Börde, aber auch noch der Köln-Bonner Rheinebene zu weit nach Nordwesten reicht und dementsprechend auch die Leewirkung der Eifel beiderseits der oberen Niers und der unteren Erft sowie der Aldenhovener Lössplatte bereits deutlich abgeschwächt ist. Wenn man sich nur an der Lössgrenze orientiert, wären Bucht und Börde(n) demnach nicht miteinander identisch, es sei denn man nimmt die Konsequenz aus [der Vorstellung von einer Bucht] nicht genau (Müller-Miny 1961, S. 29/30 und Klimakarte).--Leit (Diskussion) 18:55, 30. Jun. 2021 (CEST)
- Die Niederrheinische Bucht ist die Kölner Bucht im weiteren Sinne. Steht ja auch im Handbuch in der Art.
- Der Titel "niederrheinisch" war da schon recht gezielt genutzt worden. Zumal die Gesamtbucht eben keine scharfe Grenze zum Niederrheinischen Tiefland hat.
- Übrigens hat die Westfälische Bucht mal ziemlich genau gar keinen "Windschutz" bzw. höchstens im Inneren (Baumberge und Halterner Berge).
- Die hat wiederum schärfere Grenzen zum Niederrheinischen Tiefland, da sie komplett über der Rheinebene steht. --Elop 19:30, 30. Jun. 2021 (CEST)
- Da die Kölner oder Rheinische Bucht nach Müller-Miny ein großregionenübergreifender Raum ist, der verstärkt nach klimatischen/ökologischen Kriterien zusammengestellt wurde, kommt dieser ja mit der etablierten Gliederung auch nicht unbedingt in Konflikt. Wenn es ohnehin keinen nur nach einer gedachten Verbindungslinie abgegrenzten Bucht-Naturraum geben kann, der in diese Systematik passt, ist die derzeitige Abgrenzung der Kölner Bucht also nicht problematisch.
- Die Niederrheinische Bucht anders zu benennen, fände ich auch verwirrend, solange sie mit dem Niederrheinischen Tiefland eine gemeinsame Großregion darstellt. Rheinisch soll die Region ja in irgendeiner Weise ohnehin benannt werden.--Leit (Diskussion) 21:06, 30. Jun. 2021 (CEST) Nur zur Dokumentation: In der Meynen/Müller-Miny-Karte von 1962 (1967 nur erneuter fast unveränderter Abdruck; erstmals in Berichte zur Deutschen Landeskunde Bd. 28.2) – die im Norden nur bis zur Südhälfte Kölns reicht – wurde aus der im Jahr zuvor kartierten Kölner oder Rheinischen Bucht die Rheinische Bucht und aus ihrem Bestandteil Niederrheinische Bucht die Unterrheinische oder Kölner (1967: Tieflands)Bucht (zweiter Bestandteil ist die erweiterte Mittelrheinische Gebirgsbucht). Womöglich fanden beide, dass Niederrheinisch zu sehr an die ganz anders abgegrenzte Region Niederrhein erinnert und schlugen deshalb den nicht etablierten Begriff Unterrheinisch vor.--Leit (Diskussion) 15:18, 6. Jul. 2021 (CEST)
- Bei Ssymanck/BfN haben die beiden Niederrheineinheiten sogar eine gemeinsame D-Nummer (D35), Jene Gliederung halte ich aber eh für überflüssig wie einen Kropf. --Elop 09:06, 1. Jul. 2021 (CEST)
- Wie unter Naturräumliche Großregionen Deutschlands angegeben, ist der genaue Name der Großregion 3. Ordnung ja nicht bekannt. Ich würde – falls z.B. „Zentrales Norddeutsches Tiefland“ auch eine WP-Wortschöpfung ist – analog dazu einfach Niederrheinisches Tiefland vorschlagen, die gleichnamige Haupteinheitengruppe 57 wäre dann als deren Zentralteil („Zentrales Niederrheinisches Tiefland“) zu kennzeichnen. Natürlich ist das nicht so ohne weiteres umzusetzen, ohne sich zu sehr von den Quellen zu entfernen. Aber wenn zudem noch die Haupteinheitengruppe 55 „Niederrheinische Tieflandsbucht“ hieße, würde so der Zusammenhang als Großregion besser deutlich werden, falls dieser denn von den Börden bis zur Unteren Rheinniederung tatsächlich naturräumlich so existiert.----Leit (Diskussion) 01:39, 20. Jul. 2021 (CEST)
Die von Meynen, Müller-Miny und Bürgener vorgesehene Gliederung und Namensgebung ist vielleicht in diesem Zitat aus [1] am besten zusammengefasst: Die Köln-Bonner Stromebene ist das untere Stockwerk der Kölner Bucht, des zum Tiefland gehörenden Teils der Rheinischen Bucht. Die Benennung der gesamten Rheinischen Bucht als Kölner Bucht, die ja das umgekehrte Extrem zu der derzeitigen Bezeichnung nur der Rheinebene als solche darstellt, scheint also letztlich wieder verworfen worden zu sein. Köln liegt ja auch deutlich im Norden dieser Bucht, während hinsichtlich einer namensgebenden Stadt eher Bonn („Bonner Bucht“) oder als noch mittiger Bornheim in Frage käme. Bei der Niederrheinischen (Kölner aus dem Zitat) Bucht gibt es hingegen aufgrund ihrer Zweiteilung durch die kaum besiedelte Ville keine sehr zentral gelegene Stadt, am ehesten kämen wohl noch Hürth an deren Ostseite oder Erftstadt an deren Westseite in Frage, ersteres bei Einbeziehung der Bergischen Randplatten in den Buchtkörper und letzteres ohne.--Leit (Diskussion) 07:22, 24. Jul. 2021 (CEST) Die Bergischen Randplatten sollen nicht zur Niederrheinischen Bucht, sondern nur zum oberen Stockwerk der Rheinischen Bucht gehören.--Leit (Diskussion) 17:38, 24. Jul. 2021 (CEST)
- Im Sachkundeunterricht Klasse 3 (1977/78) hieß das bei uns auch Köln-Bonner Bucht. Wobei Bonn ja auch immerhin Hauptstadt war ... --Elop 09:59, 24. Jul. 2021 (CEST)
- Der Doppelname ist ja auch die etablierte naturräumliche Bezeichnung von Köln-Bonner Rheinebene (auf dem flächenmäßig überwiegenden Blatt Köln die einzige Bezeichnung der Haupteinheit, dort sogar auf S. 30 Köln-Bonner Bucht oder Rheinebene) über Köln-Bonner Niederterrasse bis Köln-Bonner Rheinaue. Kultur- oder wirtschaftsräumlich korrespondiert es mit der Region Köln/Bonn. Köln liegt als bei weitem größte Stadt etwas nördlich der Buchtmitte, Bonn als Nebenzentrum am Eingang und sozusagen als Zielort der Bucht (von Norden aus gesehen). Ich würde durchaus für den Doppelnamen plädieren, was man aufgrund der Trefferhäufigkeit im direkten Vergleich als Artikellemma allerdings wohl nur rechtfertigen könnte, wenn man die strikte Übernahme der naturräumlichen Hauptbezeichnungen aus den Einzelblättern anführt (in dem Falle dann Köln-Bonner Rheinebene).--Leit (Diskussion) 12:30, 24. Jul. 2021 (CEST)
- Blatt Köln/Aachen war ja noch nichtmal raus, als ich das lernte. Und der Lehrer (Bj. ca. 1925) wird die Blätter nicht gehabt haben, sonst hätten wir auch Vestischer Höhenrücken gehabt. --Elop 13:04, 24. Jul. 2021 (CEST)
- Was der Ngram Viewer bestätigt.--Leit (Diskussion) 14:11, 24. Jul. 2021 (CEST)
Habe jetzt erst gesehen, dass der Westfälischen Bucht und ihren Hellwegbörden mit dem Haarstrang ein dem „oberen Stockwerk“ der Rheinischen Bucht vergleichbarer mindestens ebenso (sub)montaner Naturraum zugeordnet ist. Im Unterschied zu letzterem (von der herkömmlichen Gliederung separierten) ist damit allerdings auch die großregionale Grenze zwischen Tief- und Bergland zugunsten des Tieflands verschoben, obwohl die Höhenlage des Haarstrangs an dessen Ostende durchschnittlich (also nicht etwa nur durch singuläre vulkanische Erhebungen) über 300 m liegt. Das ist z.B. die dreifache Höhe des zum Bergland gezählten Höhenzugs Gehn.--Leit (Diskussion) 15:49, 28. Jul. 2021 (CEST)
In Kurt Kayser: Kölner Bucht und Niederrhein. Ein Vorschlag zur landeskundlichen Terminologie (in Festschrift Theodor Kraus, 1959) wird die Benennungsfrage, aber darüber hinaus auch die Frage der großregionalen Zusammengehörigkeit von Bucht und Tiefland ausführlich behandelt. Es wird dort allerdings der Stellenwert mehr auf kulturgeographische Faktoren gelegt, die für eine real-landschaftliche Großgliederung oder gesamt-landschaftliche „reale“ Landschaftsgliederung von größerem Gewicht sei als die naturräumlich-abstrahierende. Kayser lehnte also für die Bucht „Niederrheinisch“ ab, wollte stattdessen unter „Kölner Bucht“ die Gesamtbucht aus Rheinebene+Ville+Börde(n) verstehen und die engere Kölner Bucht in Köln-Bonner Rheinebene oder Köln-Bonner Rheinterrassenebene umbenennen – letzterem Vorschlag wurde ja auch naturräumlich auf den Einzelblättern gefolgt. Nach Kayser sollte der Terminus Bucht nicht doppelt belegt werden für die Gesamt- und die Teilregion. Hinsichtlich der Abgrenzung zwischen Kölner Bucht und Niederrhein kartierte er einen Grenzsaum mit den Faktoren Lößlehm und verarmter Lößlehm, Niederschlag, Ackerland-Grünland- und Weizengrenze, Dorf- und Hofsiedlungsgrenze/Südgrenze der Einzelhöfe, Hausgrenze, Erbsitte und Mundarten-Grenze. Die eher naturräumlichen Unterscheidungsfaktoren sind allerdings nur linksrheinisch wirksam. Im Vergleich mit den anderen deutschen Tieflandsbuchten (einschl. der Breslauer/schlesischen) stellt Kayser fest, dass diese gesamtlandschaftlich ebenso wie die nicht in einer Bucht liegenden Lößbörden (aber auch die Kölner Bucht gehöre zu den Lößbörden) als Nordsaum noch der Mittelgebirgsregion zugehören, mit der Ausnahme der Westfälischen Bucht, die nach Natur- und Kulturlandschaft schon ein echtes Teilstück des Norddeutschen Flachlandes sei. Durch ein abschließendes Zitat von Kayser wird deutlich, wie sehr die naturräumliche (bei Bonn-Mehlem/Königswinter) und die kulturgeographische oder gesamtlandschaftliche Grenze gegeneinander verschoben sein soll: Im breiten Grenzsaum zwischen Düsseldorf–Neuß–Rheydt–Erkelenz im S und Duisburg–Krefeld–Kaldenkirchen im N haben wir m.E. die Berührungszone von Niederrhein und Mittelrhein, von niederdeutsch-niederrheinischem Tiefland und mitteldeutschem Raum, Norddeutschland und Mitteldeutschland vor uns. Auffälligerweise legte hier Kayser die Landschaftsgrenze sehr weit im Norden an (nördlicher selbst als die der naturräumlichen Bucht, im Grunde die der Kulturregion Niederrhein), während fast zeitgleich Müller-Miny naturräumlich die Fortsetzung der niederrheinischen Landschaft/Bauelemente in der Mittelrheinischen Bucht bis zur Andernacher Pforte, also sehr weit nach Süden, feststellte. Auch Karlheinz Paffen hatte sich kurz vor Kayser wohl noch intensiver mit Natur- und Kulturraum Niederrhein befasst; vielleicht hätte man dann genug Quellen, um den Artikel entsprechend zu ergänzen.--Leit (Diskussion) 09:42, 15. Aug. 2021 (CEST) Habe nun einen solchen Abschnitt ergänzt. Auf die großregionale Zuordnung des gesamten Niederrhein-Gebiets aus Tiefland+Bucht als Großregion 3. Ordnung (nach 1963) bin ich dabei nicht eingegangen, denn zu dieser liegt außer der Paffenschen von 1958 anders als zu den anderen Großregionen keine offizielle oder zumindest halboffizielle (der Bundesanstalt für Landeskunde) schriftliche Erläuterung vor, zumal Müller-Miny als Urheber der ersten Großregionen-Karte von 1960 bereits im Jahr darauf feststellte: [M]it niederrheinischer Landschaft hat die Niederrheinische oder Kölner Bucht nur wenig gemein.--Leit (Diskussion) 13:40, 1. Sep. 2021 (CEST) Es scheint sich bei der Benennungsfrage trotz der Relativierung Kaysers, dass man gesamtlandschaftlich zu einer anderen Schlussfolgerung als bei der naturräumlich-abstrahierenden Betrachtungsweise kommen könne, um einen echten Dissenz zwischen ihm und Paffen zu handeln. In einer Anmerkung schrieb Kayser nämlich: Die Konzeption zur Äußerung der hier vorgetragenen Gedanken zur Landschafts-Terminologie dieses Raumes war im übrigen – auf Grund der nun von Köln aus seit Jahren durchgeführten Exkursionen – seit geraumer Zeit gefasst und mehrfach in Seminaren wie in Exkursionsbesprechungen vertreten, bevor Paffens neuerlicher, nun auch gesamtlandschaftlich darstellender Beitrag (1958) erschien. Mutmaßlich war letzterem also Kaysers Terminologie bekannt, als er schrieb, dass man sich Niederrheinlande als Bezeichnung von Tiefland+Bucht angewöhnen solle, zumal -lande ein länderkundlicher (also wohl gesamtlandschaftlicher) und kein naturräumlicher Terminus ist und Paffen im selben Aufsatz auch ausführlich auf die kulturlandschaftlichen Gegensätze zwischen beiden Regionen einging.--Leit (Diskussion) 18:25, 2. Sep. 2021 (CEST) Analog zu Niedermaas-Niederrhein-Tiefland ([2]) wäre auch „Niederrhein-Niedermaas-Bucht“ oder „Niedermaas-Niederrhein-Bucht“ denkbar (als Kurzfassung des hier eher beiläufig im Zusammenhang der Abgrenzung der Eifel gebrauchten Tieflandsbucht von Niederrhein und Niedermaas).--Leit (Diskussion) 01:28, 15. Sep. 2021 (CEST)
Eine Dissertation von 1971 (die mir nur in Snippet-Ansicht bei Google Books vorliegt) setzt sich u.a. mit der von Kayser aufgeworfenen Benennungsfrage auseinander: Bei den Benennungen "Niederrheinische Bucht" und "Niederrheinisches Tiefland" halte ich mich an PAFFEN (1953 und 1958), da, wie die vorliegende Untersuchung zu beweisen versucht, hier zwei verschiedene Landschaften vorhanden sind, die aber doch soviele Ähnlichkeiten aufweisen, daß man sie beide als niederrheinisch bezeichnen kann, im Gegensatz zur südlichen mittelrheinischen Landschaft. KAYSER (1959) und MÜLLER-MINY (1961) lassen dagegen die Niederrheinlande erst bei Neuss beginnen. Wenn auch die Gegend, die man gemeinhin unter „niederrheinisch“ versteht, erst etwa nördlich von Neuß zu finden ist, so besteht doch vom Austritt des Rheins aus dem Rheinischen Schiefergebirge an ein allmählicher Übergang zur Landschaft des Norddeutschen Tieflands, und zwar nicht nur in physisch-geographischer, sondern auch in kulturgeographischer Hinsicht. Mit der Frage der großregionalen Grenzziehung muss das nicht zwingend zusammenhängen, da es bei dieser ja nicht nur um Gemeinsamkeiten zwischen Tiefland und Bucht, sondern z.B. auch um die Gemeinsamkeiten von Niederrheinischem Tiefland und Westfälischer Bucht geht.--Leit (Diskussion) 23:52, 23. Sep. 2021 (CEST) Die Bezeichnung Kölner Bucht lehnte Balali, deren Dissertation durch Paffen betreut wurde (2. Berichterstatter Wolfgang Kuls), ab, da Köln nicht wie Münster oder Leipzig den topographischen oder kulturellen Mittelpunkt der gesamten Bucht darstelle, sondern nur ihres Teils zwischen Ville und Bergischem Land.--Leit (Diskussion) 00:43, 24. Sep. 2021 (CEST) Die Dissertation liegt mir nun in Buchform vor, ist aber leider als Fehlgriff zu bezeichnen, da die in der Einleitung befürwortete Bezeichnung beider Großlandschaften als niederrheinisch im Hauptteil nicht weiter begründet wird. In der Einleitung heißt es lediglich in Ergänzung der bereits weiter oben angeführten Zitate noch: Gerade in kultureller, siedlungsgeographischer und landwirtschaftlicher Beziehung setzen sich die Niederrheinlande doch vom Gebirge ab. Im Abschnitt zur naturräumlichen Gliederung wird aber die Frage der großregionalen Zusammengehörigkeit gar nicht behandelt bzw. für das räumlich limitierte Untersuchungsgebiet der Dissertation aus der großregionalen Grenze 3. Ordnung zwischen Tiefland und Bucht sogar eine 1. Ordnung gemacht. Dass sich die Niederrheinlande als Tiefland vom Gebirge abheben und daher derselben naturräumlichen Großregion 1. Ordnung angehören, ist unstrittig, beantwortet aber nicht die Frage ihrer Zusammengehörigkeit als Großregion 2. oder 3. Ordnung innerhalb des Tieflands. Hierfür müsste zwischen Niederrheinischer Bucht und Tiefland ein größerer Zusammenhang bestehen als zwischen ihnen und den angrenzenden ostniederländischen Geestplatten, dem Rhein-Maas-Delta sowie der Westfälischen Bucht. Dafür als Begründung in Frage kommt wohl nur Paffens Einordnung der Niederrheinlande als eine einzige, wie nach einem Großplan angelegte Riesentreppe von Flußterrassenplatten. Da diese Riesentreppe nicht an den deutschen Staatsgrenzen endet, sondern sich nach Westen in die Niederlande sowie nach Belgien fortsetzt, dort aber keine lückenlose Fortsetzung der naturräumlichen Gliederung vorliegt, bleibt ihre Abgrenzung und letztlich auch ihre naturräumliche Bezeichnung (meine Überlegung war „Rhein-Maas-Tiefland“) unklar.--Leit (Diskussion) 18:24, 1. Okt. 2021 (CEST)