Diskussion:Nutzenversprechen
Warum eine deutsche Übersetzung nehmen, die keiner kennt?
Ich möchte zur Diskussion stellen, warum wir ein deutsches Wort erfunden haben, was wirklich keiner nachschlagen wird. Es ist ja richtig, dass es sich hier um eine deutsche Wikipedia handelt, aber müssen wir uns nicht nach der Praxis richten und in der Praxis wird nun mal der Begriff Value Proposition verwendet und nicht Nutzenversprechen. Und die deutsche Sprach werden wir auch nicht retten, in dem wir in der Wikipedia neue Wörter erfinden.
Gruss Patrick
Nutzenversprechen
Die Übersetzung mit oder von "value proposition" mag für die "new economy" stimmen, für das klassische Marketing ist ein "Nutzenversprechen" das, was auf English "benefit" heißt. In der Konzeptentwicklung und insbesondere beim "briefing", der knappen Instruktion der Werber, muss das Nutzenversprechen prägnant, glaubhaft und sympathisch formuliert werden. Die Frage lautet: "Was ist es, das den Käufer glücklich mit seiner Kaufentscheidung macht?" Die Antwort ist begrifflich und nicht funktional wie etwa beim USP. Gegenüber dem USP, der mehr zu Beginn des Produktlebenszyklus wirkt, ist der das Nutzenversprechen/benefit gut geeignet, in späteren Produkt-Lebensphasen Kaufakte zu stimulieren: Wird doch durch die Besetzung von Begrifflichkeiten eine Alleinstellung erzielt, die funktional schon lange nicht zu halten ist. Die Begrifflichkeit der Nutzenversprechen muss dabei keineswegs an der Textoberfläche erscheinen, vielmehr soll die Werbe-Kommunikation die der Begrifflichkeit entsprechende "Welt" exemplarisch abbilden. So ließe sich etwa für Nivea-Creme eine begriffliche Formulierung in Richtung auf "familiär-häusliche Geborgenheit, Bewahrung des Urvertrauens" erstellen, die als solche sperrig wirkt, in Bildern und Texten aber nachvollziehbar abbildet, was der Nivea-Käufer als Nutzen empfindet. [reini.reini 23.11.05]
- Nun hier muss ich meinem Vorredner leider widersprechen. Der eine nennt es im englischen halt benefit der andere value proposition. Allerdings verwendet seit Jahren einfach keine einzige Strategieberatung mehr "benefit" sondern das übliche "value proposition". Das hat mal gar nichts mit irgendwelcher new und old economy zu tun, sondern einfach mit der Wirkung beider Begriffe.
- Also Nutzenversprechen halte ich für eine sehr unglückliche Übersetzung. Ob ein Begriff unbedingt eingedeutscht werden muss oder nicht ist eine andere Frage. Ich allerdings halte eine Übersetzung immer dann für angebracht, wenn es möglich ist die Bedeutung des Sachverhaltes kurz und pregnant wiederzugeben und obwohl google.de etwa 32000 Ergebnisse diesbezüglich liefert halte ich es mit den Professoren der Universität Bamberg und St. Gallen: und zwar Nutzenstiftung im Zusammenhang mit Geschäftsmodell. Einerseits bringt es der Begriff auf den Punkt, andererseits geht er auch noch wohlklingend ins Ohr. Auch wenn in der freien Wirtschaft der Begriff Value Proposition aus Marketing Gründen wohl zu Recht vorherrscht, sollte bei der Beschreibung des Geschäftsmodells aus wissenschaftlicher Sicht anstatt Nutzenversprechen, Nutzenstiftung zumindest als Ergänzung zu Value Proposition stehen. --togo el rei 15:43, 26. Jun 2006 (CEST)
Ursprünglicher Text mit Genehmigung des Autors entnommen.? 87.78.21.90 20:42, 27. Sep. 2008 (CEST)