Diskussion:Oblomow

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Interpretation

Hallo! Mir ist aufgefallen, dass der Autor dieses Artikels nur EINE Interpretation des Buches erläutert. (Oblomow als überflüßiger Mensch) Es gibt nämlich eine andere, die u.a. von Rudolf Neuhäuser im Nachwort zu der dtv Ausgabe des Buches dargelegt wird. Hier ist die Figur Oblomows als eine Sinn suchende Figur gedeutet und im Lichte der Kierkegaardischen Philosophie (Entweder-Oder) dargestellt. (siehe W.Rehms Artikel über Oblomow)__Playa82x 17:12, 21. Jun. 2008 (CEST)


Hallo, ich möchte diesem Einwand zustimmen: Die tragende Frage des Romans ist die tiefgreifende Frage nach dem, "was das Leben ist", oder noch präziser ausgedrückt, was das 'gute Leben' ist. Hierzu wird der Protagonist Oblomow mit dem Gegenprotagonisten, seinem Jugendfreund 'Stolz', kontrastiert. Wie in "Oblomows Traum" genauestens geschildert, strebt Oblomow nach einem Leben der Beschaulichkeit, einem Leben ohne konkrete Zielsetzungen, dabei nach dem behaglichen Leben seiner Vorfahren auf dem Lande. Es ist das Leben im Alltäglichen, in der Großfamilie, das Leben ohne größere Ansprüche und Erwartungen, das Leben in der reinen Gegenwärtigkeit, dem Lauf Jahreszeiten, dem guten Essen mit gelegentlichen Unterbrechungen durch die Feier- und Festtage. Alles bewegt sich in den von den Vorfahren übernommenen Traditionen. Oblomow scheitert jedoch an diesem Ideal, weil er angesichts dieses traditionellen Kontextes bereits der Entwurzelte ist, der als einsamer "gnädiger Herr" in der großen Stadt lebt und dort mit den Erwartungen seiner bereits modernen Mitmenschen konfrontiert wird, die nicht verstehen können, warum so einer wie er den ganzen Tag nur auf seinem Sofa liegend dösen möchte. Stolz dagegen verkörpert das 'moderne' Leben mit den Merkmalen der Beschleunigung und Zielorientiertheit. Stolz ist der rastlose Tatmensch und repräsentiert damit zugleich die Vorstellung eines vorwärtsschreitenden und aktiven Lebens, eines Lebens voller Aufgaben, eines Lebens der persönlich verrinnenden Lebenszeit, eines Lebens, das mit Dingen erfüllt sein will um darin zu Bedeutung und Sinn zugelangen, eines Leben, das scheitern oder gelingen kann, eines Lebens des freiwilligen Arbeitens, des Tuns allein um der Aufgabe des Lebens willen. (nicht signierter Beitrag von 91.42.113.224 (Diskussion | Beiträge) 23:12, 28. Okt. 2009 (CET))

Der ganze Artikel liest sich, als wäre er aus einem Literaturlexikon des real existierenden Sozialismus abgeschrieben. Und für den Querverweis auf die Psychiatrie, da hätte ich gerne mal eine Quelle gewußt. Igendwie schwingt da eine ganz ungute Denotation mit.-- 93.135.45.212 03:58, 2. Mai 2010 (CEST)

Hallo IP, ohne jetzt einen Beleg zu liefern, kann ich dir versichern, dass der Querverweis auf die Psychiatrie zutreffend ist. Ansonsten sind deine Ausführungen klug, der Hinweis auf "das Leben in der reinen Gegenwärtigkeit" vielleicht allzu übertrieben, ein Bezug zu Zen bzw Rigpa etc. ist bei Gontscharow nicht ersichtlich, zumindest wäre mir das neu. Gruß --Ankarina Oblomowa 08:32, 28. Okt. 2010 (CEST)

Hallo. Ich möchte mich der Kritik des Artikels in eurem Sinne anschliessen. Dazu möchte ich bemerken dass Oblomov gegen Ende des Romans mit der Heirat der sich um ihn mütterlich sich bekümmernden Agafia sein Ideal (Oblomows Traum) erreicht. Unbekümmert und ergeben umsorgt von Wesen (Agafia, Sachar) deren einzige Lebensaufgabe es ist diesem "Platon im Morgenrock" alle materiellen Bekümmernisse vom Leibe zu halten, behält Oblomow am Ende Recht. Er ist in der "Ataraxia" angekommen. Stolz hingegen wird nach einigen Jahren strebenden Idealismus an der Seite von Olga von einer schleichenden Melancholie heimgesucht die- man ahnt es- seine Lebensfreude und seine Ehe zerfressen wird. (nicht signierter Beitrag von Bruthavorbis (Diskussion | Beiträge) 16:09, 17. Feb. 2018)

"Ergiebige Faulheit"?

Ich verstehe die Formulierung "durch Herkunft und Standesgewohnheiten zu ergiebiger Faulheit ... " in der Einleitung nicht. Inwiefern ist Oblomows Faulheit "ergiebig"? Gestumblindi 00:06, 3. Nov. 2021 (CET)