Diskussion:Oehmesches Blaufarbenwerk
Geschichte
Laut Christian Lehmann entstand ein florierendes Werk, auf dem die Kobalterze aus Annaberg verarbeitet wurden. 1659 soll ein Vorrat an 8000 Zentnern gelegen haben.[2] Das ist natürlich falsch. Der bestehende Kobaltkontrakt sah für die vier Blaufarbenwerke einen Aufkauf von 3900 Zentner Kobalterze im Jahr vor. Das Oehmsche Werk durfte also 975 Zentner aufkaufen. 1659 kamen 2604 Zentner aus Schneeberg. Die von Annaberg gelieferte Menge ist nicht bekannt. Es fehlte also Kobalt. Weiterhin durften die Blaufarbenwerke nur die ihnen zustehende Menge kaufen. Es kann also kein Vorrat im Werk liegen. Das zu viel geförderte Kobalterz verblieb auf den einzelnen Gruben. So geschehen 1654 als in Schneeberg 5290 Zentner gefördert wurden. Das Oehmsche Werk verarbeitete also nicht nur Annaberger, sondern auch Schneeberger Kobalt. Die Annaberger Lagerstätte war als Kobaltlieferant eher unbedeutend.--Privoksalnaja (Diskussion) 19:28, 19. Feb. 2019 (CET)
- So unbedeutend kann der Annaberger Kobaltbergbau auch wieder nicht gewesen sein. Von 21.10.1653 datiert ja auch ein Kobaltkontrakt zwischen den Annaberger Kobaltgewerken und den damals verbliebenen 3 Privatblaufarbenwerken. (Bruchmüller, S. 53) --Miebner (Diskussion)
- Wieso verbliebenen 3 Werken? Der Kobaltkontrakt wurde ja abgeschlossen um eine Überproduktion zu verhindern. Da spielten auch kleinere Mengen eine Rolle. Ich sehe es mir aber noch mal an. Übrigens 8.000 Zentner Farbe kann auch nicht sein. Man produzierte ja die Farbe um sie zu verkaufen und nicht um sie zu lagern. Bei der Menge Kobalt die verarbeitet wurde, währe das eine Produktion von mehreren Jahren. Die Zahl ist wahrscheinlich völlig aus der Luft gegriffen um die Bedeutung des Werkes aufzuzeigen. Stammt ja auch von einem Chronisten aus dieser Zeit. Ich werde aber Karsten fragen um das zu klären.--Privoksalnaja (Diskussion) 20:11, 19. Feb. 2019 (CET)
- Oberschlema gehörte mittlerweile dem Kurfürsten. – Für den Annaberger Kobaltkontrakt ist als Archivquelle angegeben Rep. IX Loc. 36058 No. 45 fol. 7-9 [d.i. Finanzarchiv]. --Miebner (Diskussion) 20:24, 19. Feb. 2019 (CET)
- Auch wenn Oberschlema dem Kurfürsten gehörte, war das Werk in den Kobaltkontrakt eingebunden. Im Kontrakt von 1659 stehen 3940 Zentner jährlich. Schneeberg konnte diese Menge nicht liefern. Daraufhin wurde die Kontraktmenge 1667 auf 3900 Zentner und 1671 auf 2700 Zentner gesenkt. Laut Vertrag mussten alle Werke die gleiche Menge an Kobalt aus Schneeberg und Annaberg abnehmen. Es ging ja um die Reglementierung der Gesamtproduktion und nicht nur um Schneeberg.--Privoksalnaja (Diskussion) 11:48, 20. Feb. 2019 (CET)
- Oberschlema gehörte mittlerweile dem Kurfürsten. – Für den Annaberger Kobaltkontrakt ist als Archivquelle angegeben Rep. IX Loc. 36058 No. 45 fol. 7-9 [d.i. Finanzarchiv]. --Miebner (Diskussion) 20:24, 19. Feb. 2019 (CET)
- Wieso verbliebenen 3 Werken? Der Kobaltkontrakt wurde ja abgeschlossen um eine Überproduktion zu verhindern. Da spielten auch kleinere Mengen eine Rolle. Ich sehe es mir aber noch mal an. Übrigens 8.000 Zentner Farbe kann auch nicht sein. Man produzierte ja die Farbe um sie zu verkaufen und nicht um sie zu lagern. Bei der Menge Kobalt die verarbeitet wurde, währe das eine Produktion von mehreren Jahren. Die Zahl ist wahrscheinlich völlig aus der Luft gegriffen um die Bedeutung des Werkes aufzuzeigen. Stammt ja auch von einem Chronisten aus dieser Zeit. Ich werde aber Karsten fragen um das zu klären.--Privoksalnaja (Diskussion) 20:11, 19. Feb. 2019 (CET)
Nur eine kurze Darstellung: D. Johann Heinrich Moritz Poppe, Geschichte der Technologie (1811); Vorrat von 8000 Zentnern. Friedrich Adolph Schumann, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen, Band 14 (1827); Vorrat an Farben, der 8000 Zentner betrug. M. E. W. Richter (1852); 1659 hatte er 8000 Zentner Smalte vorrätig. Je länger es her ist, um so besser weiß man um was es sich handelt. An den begleitenden phrasenhaften Texten erkennt man die überhöhte Darstellung des Werkes und die Unkenntnis der Autoren der tatsächlichen Gegebenheiten. Wie groß die Unkenntnis ist sieht man auch daran, das der Farbmacher des Werkes, ein Herr Nordhoff vorher schon 10 Jahre (1811) in Zwittermühl, (1827) in Schneeberg und (1852) in Pfannenstiel gearbeitet hat.--Privoksalnaja (Diskussion) 12:32, 20. Feb. 2019 (CET)