Diskussion:Olympische Winterspiele 1972/Ski Alpin

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Sonstiges

Da sowohl Josef Loidl als auch Reinhard Tritscher (beide hatten zuvor sowohl die Abfahrt und den Riesenslalom bestritten) im Slalom ausfielen, scheint kein Läufer des ÖSV im Klassement der Alpinen Kombination auf. Loidl war nach dem 20. Rang aus dem ersten Lauf im 2. Durchgang ausgeschieden; Tritscher war vorerst auf Rang 20 des Slalomklassements aufgeschienen, doch wurde er disqualifiziert. Martin Maier schreibt am 14. Februar 1972 im "Kurier" (Wien) zum schlechten Slalomergebnis der Österreicher, dass »die Bilanz noch schlechter ausfiel, als wir ohnehin gefürchtet hatten, unser technisches Repertoire zu klein sei«. Über das Ergebnis der französischen Herren steht zu lesen, dass Jean-Noël Augert, der während des Winters eine Klasse für sich war, tags zuvor gestürzt war, um die Brust einen Verband trug und vor dem Start eine schmerzstillende Injektion erhalten hatte. Den Olympiasieger Francisco Fernández Ochoa beschreibt der Journalist, dass dieser »der unbefangenste und redefreudigste Olympiasieger dieser Spiele ist, der den Ruhm noch nicht geschmeckt hat und nichts vom Startum in ihm ist«.

Nach den Geschwistern Marielle Goitschel und Christine Goitschel (diese gleich zweimal bei den Olympischen Spielen 1964) standen mit Gustav Thöni und Roland Thöni erstmals zwei Vettern bei einem alpinen Olympia-Bewerb, u.zw. im Slalom, am Podest. --89.144.211.9 20:38, 22. Feb. 2016 (CET).

Ich habe hier den gesamten "Kurier"-Artikel: Ich weiß nicht, ob er von Interesse ist, will ihn aber (fast schon als "in Memoriam an einen großen Beschreiber des Sportgeschehens, Martin Maier") nicht vorenthalten:

»Slalom-Gold für Spanier! Zwilling nur 7.«
Und als Kopfzeile zur Überschrift: »Das Herrenteam der Franzosen blieb ohne jede Medaille«
Francisco Fernandez Ochoa, am 25. Februar 22 Jahre jung, führte unmittelbar nach seinem Slalomsieg ein spanisches Volksfest vor. Er allein. Und eingeladen waren alle im Zielraum dieser Piste zwischen Himmel und Meer.
Als Ochoa nach dem Zielschwung erfuhr, dass er gewonnen hatte, beugte er sich nieder zum Schnee und küsste ihn: ein Kniefall vor der Majestät, die ihm so gnädig gewesen war.
Sein Weg zum Siegerpodest dauerte so lange, weil »Pasquito«, wie er genannt wird – ein Kosewort: Fränzchen -, jeden umarmen wollte. Auf dem Podest erwürgte er fast Gustav und Roland Thöni, den Zweiten und Dritten. Er fiel ihnen um den Hals und schüttelte sie. Und plötzlich war »Pasquitos« Landsmann Aurelio Garcia auf die schmale Plattform gesprungen. Die beiden standen sekundenlang eng umschlungen. Gesicht an Gesicht, die Arme schützend darüber gebreitet. Als sie auftauchten aus dem unsichtbaren Zelt, das sie sich errichtet hatten, blickten sie verlegen drein: beide hatten geweint. Und nicht einer, der dem Spanier die Goldmedaille nicht vergönnte: die erste Spaniens in der Geschichte des alpinen Rennlaufes.
Dieser Slalom war der sportlich hochstehendste Bewerb der alpinen Rennen. Da konnte Österreich nicht mit. Der 7. Rang von David Zwilling ist ein kleiner Trost. Alfred Matt als 14., Sepp Loidl nach einem 20. Rang im ersten Lauf im zweiten ausgeschieden. Reinhard Tritscher als 20. im Endklassement nachträglich disqualifiziert. Die Bilanz ist noch schlechter, als wir ohnehin gefürchtet hatten.
Wahrscheinlich müssen wir diese Slalomgeneration abschreiben. Die Weltklasse verwendet alle Bewegungsformen, den Jet-Schwung, das Wedeln, das Umsteigen mit dem Bergski, Talski, selbst die Rotation – sie sprechen mit dem Ski in allen Sprachen. Wir reden gut österreichisch und fragen an: »Grüß Gott, langt's zum Sieg?« Es langt nicht. Unser technisches Repertoire ist zu klein.
Vielleicht wird behauptet, unsere Läufer griffen zu wenig an. Das ist ungerecht, zum rücksichtslosen Attackieren gehört eben diese Vielfalt der Technik, die uns fehlt. Der einzige, der dorthin gelangt wäre: Alfred Matt. Ihn haben die Verletzungen zurückgeworfen. Und der einzige, der dafür die Voraussetzungen für den Slalom für heute und morgen hat, ist der junge Hinterseer.
Die Zeiten, da im alpinen Rennlauf ein Konkurrent siegen konnte, selbst wenn er ein Tor schlecht passiert hatte und zurücksteigen musste, liegen noch gar nicht so lange zurück. Heute scheitert der Läufer am kleinsten Fehler. Bob Cochran ist mit einer glänzenden Zeit unmittelbar vor dem Ziel gestürzt. Dem Deutschen Schlager hat der Sturz Skier und Stöcke vom Leib gerissen, er trudelte in die Tiefe wie eine Puppe. Diese und viele andere Stürze verursachte der Sapporo-Schnee, in den sich die Kanten der Skier so leicht einschneiden. Man weiß: Der Kantenfraß, das japanische Ski-Harakiri, ist tödlich.
Das tragischste Skiteam sind die Franzosen. Keine Medaille in ihrem Spezialbewerb, dem Slalom! Keine Medaille bei den Herren überhaupt! Jean-Noël Augert, der während des Winters eine Klasse für sich war, auf dem 5. Rang. Henri Duvillard auf dem vierten. Augert war bekanntlich tags vorher gestürzt. Er trug um die Brust einen Verband, bekam vor dem Start eine schmerzstillende Injektion. Bonnevie, ebenfalls verletzt – sein Knöchel war verstaucht -, konnte überhaupt nicht antreten. --Skiscout (Diskussion) 14:22, 7. Jul. 2017 (CEST).

Riesenslalom der Herren

Nach dem ersten Lauf vom 9. Februar führte Håker knapp vor Hagn. Es folgten G. Thöni, Zwilling, Tritscher, Neureuther, Rösti, Rossat-Mignod, Penz und Bruggmann. Von den Österreichern lagen Bleiner auf 15 und Loidl auf 25.[1]
Im 2. Lauf fuhr Bruggmann die Bestzeit; es folgten G. Thöni, Mattle, Bachleda, Rieger, Augert, Loidl, Tresch, Hunter, Hagn, H Schmalzl, Tritscher, Zwilling.[2]
--Skiscout (Diskussion) 13:00, 27. Mär. 2017 (CEST).

Bewerbe in 2 Durchgängen

Wie aus den Arbeiterzeitung-Berichten hervorgeht, wurden die Rennen mit 2 Durchgängen (also Herren-Riesenslalom und beide Slaloms) noch nicht nach der im Weltcup ab dieser Saison eingeführten "Bibbo-Regel" gefahren. So steht im Bericht hinsichtlich der Entscheidung im Herren-Riesenslalom (siehe Fußnote im Abschnitt zu den Laufzeiten im 2. Riesenslalom-Durchgang), dass nach Håkers Ausfall die "anderen Läufer alarmiert" waren. Wäre der Norweger als Letzter der ersten 15 gestartet (wie es in der "Bibbo-Regel" gehandhabt wurde und nach wie vor wird), hätten die anderen nicht "alarmiert" sein können. - Auch beim Bericht zum Damenslalom, bei dem Annemarie Pröll die Nr. 4 hat, steht Ähnliches. Da war Pröll als eine der Letzten, die im 2. Lauf drankam, von ÖSV-Rennchef Franz Hoppichler angesichts der Chancenlosigkeit auf eine Slalommedaille gewarnt worden, lieber auf Durchkommen und damit "sicheres" Gold in der Kombination zu fahren.[3][4]
--Skiscout (Diskussion) 13:12, 27. Mär. 2017 (CEST). - Wie ich später feststellen musste, war ohnehin damals nur der Herren-Riesenslalom von der (noch etwas eingeschränkten) "Bibbo-Regel" betroffen.--Skiscout (Diskussion) 13:58, 15. Aug. 2019 (CEST).

Schranz-Ausschluss

Noch etwas dazu: In Wien kursierten Anti-Brundage- und Pro-Schranz-Sticker, die selbst am konservativen Jägerball getragen wurden. Georg Danzer und André Heller veröffentlichten als „Die Österreicher i.V.“ den hymnischen Landler „Der Karli soll leb'n“ („… der Brundage steht daneb'n. [steht neben sich] Wir pfeifen auf's Olympiagold. Wir haum's ned gern, waun uns wer rollt. [foppt, narrt, ärgert] […] Er glänzt auch so, der Karli Schranz, für jung und alt ist er ein Held.“) Es wurden gleich 5.000 Stück verkauft, und sie erreichte Platz 9 der Austro-Charts. --Skiscout (Diskussion) 14:01, 15. Aug. 2019 (CEST).

Erkrankung Heini Messner

Ich weiß nicht, wo das im Artikel untergebracht werden könnte? Ich stelle es daher auf die Diskussionsseite, möge bitte von einem/einer autorisierten "Wikipedianer/in" bearbeitet werden. Danke.

Heini Messner erkrankte an Grippe, er wurde gesundheitlich derart wiederhergestellt, dass er schon am 11. Februar (zusammen mit Karl Cordin) die Heimreise antreten konnte.[5] --Skiscout (Diskussion) 14:12, 15. Aug. 2019 (CEST).

Das gehört wohl eher in den Personenartikel. --Voyager (Diskussion) 15:35, 15. Aug. 2019 (CEST)
  1. «Die Devise heißt nun „Angriff“». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 10. Februar 1972, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  2. «Gustav Thöni und die starken Schweizer». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 11. Februar 1972, S. 14 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  3. «Der Slalom der letzten Chance»». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 11. Februar 1972, S. 14 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  4. «Marilyn trieb die kleine Barbara zum Sieg». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 12. Februar 1972, S. 14 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
  5. „Messner, Cordin nach Hause“ in »Tiroler Tageszeitung« Nr. 33 vom 10. Februar 1972, Seite 9; POS.: links oben