Diskussion:Opportunistisches Verhalten

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review

Hallo, da ich in der QS keine weiteren Anmerkungen bzw. Kritikpunkte erhalten habe, habe ich den Artikel nun hier eingestellt. Ich freue mich über weitere Anmerkungen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge. Vielen Dank. Gruß --MGM08(215) 14:00, 8. Jan. 2009 (CET)

  • Schon die Einleitung ist äußerst dünn. Kooperativ und unkooperativ sind keine Begriffe, die sich zur Erklärung des Begriffs Opportunismus eignen. Im Artikel Opportunismus findet man eine bessere Erklärung:
    • Der Opportunist nutzt eine günstige Gelegenheit ohne Rücksicht auf Konsequenzen (oder eigene Wertvorstellungen) zu seinem Vorteil.
  • Der Opportunist ist also ein nutzenmaximierender Homo oeconomicus. Warum gibt es dann trotzdem Menschen, die sich kooperativ verhalten? Alternative Wertvorstellungen gibt es im Weltbild der Wirtschaftswissenschaft bekanntlich nicht, so dass allein die Angst vor Konsequenzen den homo oeconomicus zur Kooperation treibt. Opportunismus bedeutet also, den kurzfristigen Nutzen eines einmaligen Betrugs dem langfristigen Nutzen einer dauerhaften Kundenbeziehung vorzuziehen, was bei einer entsprechend hohen Zeitpräferenz auch Sinn macht.
  • Wohlverhalten meint, dass ein Spieler sich so verhält, dass der Nutzen beider Spieler, also der Spielgemeinschaft maximiert wird und dem anderen Spieler keine Einbuße entsteht. - Ein Mensch, der den Nutzen der Spielgemeinschaft maximiert, wäre auch im Sozialismus hochwillkommen.
  • Das Beispiel Franchisevertrag ist eher abstrakter Natur. Viel plastischer ist das Beispiel eines Geldbriefträgers oder einer Kassiererin im Supermarkt. In diesem Fall ist allerdings kein strafloses Fehlverhalten möglich - bei Bankern oder Managern schon eher. Leichtfertige Kreditvergabe hat ja die Finanzkrise herbeigeführt: Bankangestellte und Finanzmakler erhielten umsatzabhängige Provisionen, während das Risiko bei anderen (den Inhabern von Credit Default Swaps) hängenbleibt. Das Problem Opportunismus gibt es auch innerhalb von Firmen: Die Verkäufer akquirieren zahlreiche Aufträge und erhalten dafür eine großzügige Provision, während die Produktion auf den erhöhten Kosten eines besonders komplizierten Auftrags sitzenbleibt. Es gibt also zahlreiche praxisnahe Beispiele für opportunistisches Verhalten.
Gruß --Kapitän Nemo 23:50, 10. Jan. 2009 (CET)


Hallo Kapitän Nemo,

vielen Dank für Deine Anmerkungen.

Ich kann mir vorstellen bzw. ich kann es verstehen, dass man beim Lesen des Begriffes opportunistisches Verhalten auch viel mehr erklärendere oder bessere Ansätze, die in Richtung des Opportunismus gehen, erwartet. Aber meine Aufgabe im Rahmen dieses Artikels ist es, den Begriff des opportunistischen Verhaltens aus rein spieltheoretischer Hinsicht zu betrachten - und in der Spieltheorie meint opportunistisches Verhalten nicht-kooperatives Verhalten.

Deshalb richtet sich auch die Darstellung opportunistischen Verhaltens häufig auf die Begriffe der Kooperation und Nicht-Kooperation aus.

Wenn man rein wirtschaftswissenschafliches opportunistisches Verhalten betrachten würde, dann würde der Artikel sicher anders aussehen. Aber da rein spieltheoretische Literatur verwendet wurde, finden sich z.B. auch solche Erklärungen für Wohlverhalten bzw. Kooperation in diesem Artikel wieder.

Vielleicht sollte ich darum bitten, dass das Lemma an sich zusätzlich noch mit dem Nachtrag "Spieltheorie" versehen wird, dass hier keine Verwechselungen aufkommen.

Was die Wahl des Beispieles anbelangt, so werde ich gern noch einmal schauen, ob nicht noch etwas Praxisnaheres eingebaut werden kann.

Zunächst nochmal vielen Dank für deine Anmerkungen. Über weitere bin ich natürlich dankbar.

Gruß --MGM08(215) 11:25, 11. Jan. 2009 (CET)


Opportunistisches Verhalten ist nicht einfach nichtkooperatives Verhalten. Schau dir das folgende Spiel an:
Bs Strategie 1 Bs Strategie 2
As Strategie 1 3 0
As Strategie 2 0 0
Welches ist nun die opportunistische Strategie?? Natürlich braucht opportunistisches Verhalten und kooperatives Verhalten eine verständliche Definition. --Erzbischof 11:48, 11. Jan. 2009 (CET)


Hallo Erzbischof,

vielen Dank für deine Anmerkung.

Findest du die Erklärung: "Eine Person erweckt das Vertrauen einer anderen, so dass diese sich kooperativ verhält. Jene bricht das Vertrauen und wählt die unkooperative Strategie mit Aussicht auf die eigene Nutzenmaximierung" unverständlich bzw. unzulänglich?

Hättest Du Vorschläge für eine verständlichere Erklärung?

Vielen Dank!

Gruß --MGM08(215) 13:07, 11. Jan. 2009 (CET)

a erweckt bei b vertrauen, so dass b kooperiert. a versucht daraufhin seinen nutzen durch eine nichtkooperative strategie zu maxi´mieren", gruß --Jan eissfeldt 20:41, 11. Jan. 2009 (CET)

Als Definition ist der erste Satz ja nicht falsch, aber als Einleitung eignet er sich nicht, weil ein Laie nicht sofort erkennt, worum es geht. Der erste Satz enthält mindestens drei erklärungsbedürftige Fachbegriffe (nicht-kooperativ, Akteur, Spiel), die einem Laien zunächst unverständlich erscheinen.

Gruß --Kapitän Nemo 22:02, 11. Jan. 2009 (CET)

Vielen Dank für alle Anmerkungen - werde umgehend versuchen, alles im Artikel umzusetzen.Gruß --MGM08(215) 12:35, 13. Jan. 2009 (CET)


Habe alle Änderungen vorgenommen, und hoffe, dass dies so in Ordnung ist. Über weitere Anmerkungen bin ich natürlich dankbar.

@Kapitän Nemo: Vielen Dank für den Hinweis mit den Beispielen. Habe meine Beispiele nun durch das Beispiel bzgl. der Finanzkrise ersetzt. Hoffe, dass ist in Ordnung.

Gruß --MGM08(215) 17:10, 17. Jan. 2009 (CET)