Diskussion:Panafrikanismus
Zwischenüberschrift
Hm. Was genau ist der Panafrikanismus? Hat das etwas mit dem Pan Africanist Congress zu tun? --Napa 13:05, 3. Mai 2004 (CEST)
meiner meinung nach ist "Panafrikanismus wörtlich genommen bedeutet die Einheit aller Afrikaner, d.h. aller auf dem Kontinent Afrika existierenden schwarzen Kulturen und Länder." ein widerspruch in sich. Afrikaner muessen keine Schwarzafrikaner sein (zb araber, berber, europaeischstaemmige). bin jedoch nicht sicher ob die "schwarzen Kulturen" oder "aller Afrikaner" geaendert werden soll.
fehlende unterscheidung zwischen afrikaner und schwarzafrikaner zieht sich durch den gesamten artikel ...
Bemerkungen zum Artikel
1. Die Bewegung und Ideen, die Marcus Garvey auslöste, sind nur eine von zwei großen politischen Strömungen des Panafrikanismus (gewesen). Zunächst einmal sollte erwähnt werden, dass Kwame Nkrumah als einer der Väter des Panafrikanismus IN Afrika selbst gilt. Vor allem aber der US-Amerikaner WILLIAM E.B. DU BOIS prägte die Bewegung durch seine politische Arbeit in den USA und Europa (auch Deutschland) und später in Ghana. Er war es auch, der die Panafrikanistischen Kongresse (Erster Kongress 1919 in Paris) ins Leben rief. Die Ziele "seines" Panafrikanismus waren grundlegend anders geprägt als die von Garvey. Du Bois sah in der Ungleichheit nicht vorrangig ein Rassenproblem, sondern eines sozialer Ungleichheit in der Gesellschaft. Die Du Bois'sche Richtung des Panafrikanismus war somit eine ganz "unrassische", die auf die Gleichheit und Freiheit ALLER Menschen abzielte. Er beteiligte sich vor allem nach dem 2. Weltkrieg an der weltweiten Friedensbewegung, die für weltweite Abrüstung, Frieden und Entkolonisierung eintrat. Wie anders dagegen ein Marcus Garvey!
2. M. Garvey war - bei allem Respekt gegenüber seinem Idealismus- ein absoluter Rassist! Er wollte die erlittene Herrschaft der Weißen über die Schwarzen zu einem Ende führen, nicht indem er sich auf Menschenrechte und Ungerechtigkeit bezog, sondern durch eine Ideologie der "besseren" Schwarzen Rasse. Zum Beispiel sah er in Du Bois eher einen Gegner als einen politischen Mitstreiter und polemisierte häufig gegen dessen hellere Hautfarbe. Garvey weigerte sich auch mit den sog. "Coloureds" in Südafrika (also "Mischlingen" mit schwarzen und weißen Vorfahren) zusammen zu arbeiten, da diese nicht seinem Ideal der "reinen" schwarzen Rasse entsprachen. Und nebenbei bemerkt ist Garvey selbst NIE in Afrika gewesen. Dennoch sah er in der Rücksiedlung aller Afroamerikaner/ Afrokaribianer ect. in ein unabhängiges Afrika die Lösung, um die "schwarze Rasse" wieder zu vereinen. Das Afrika in Garveys Vorstellung entsprach einem über-idealisierten "Mutterland", in dem er sich eine Verbrüderung der Schwarzen allein aufgrund ihrer Hautfarbe entwickeln müsse. Das dies eine Umkehrung weißer Rassenideologie bedeutet, ist klar! Schließlich wurde die Idee der Hautfarbe als Indikator für soziale und kultuelle Gleichheit erst durch Sklavenhandel und Apartheidsideologien in die Welt gesetzt. Die Kritik im Artikel ist daher absolut berechtigt, bezieht sich aber auf den Garveyismus und nicht auf den Panafrikanismus an sich!
Dieses rassistische Element in Garveys Ideologie sollte auch unbedingt erwähnt werden, da es Einfluss hatte in den Befreiungsbewegungen des gesamten südafrikanischen Raums in den 20er und 30er Jahren. Garveys (zumeist erfolglose) Versuche, die Afrikaner und Afroamerikaner politisch wie ökonomisch unabhängiger zu machen, haben zumindest indirekt die schwarze Unabhängigkeitsbewegung mitgeprägt und mobilisiert. Dass er in einem Artikel zum Panafrikanismus derart hervorgehoben wird, ist aber nicht gerechtfertigt und kann nur mit seiner Schar an (uninformierten) Bewunderen in der Rastafari-Bewegung erklärt werden.
3. Bob Marley als einen der wichtigsten Panfrikanisten darzustellen ist meiner Meinung unrichtig. Marley war selbst nie politisch aktiv und hat sich selbst auch immer als einen unpolitischen Menschen bezeichnet. Seine Liedtexte sind mit nur wenigen Ausnahmen (zB "Zimbabwe") überhaupt nicht politisch gemeint und zu verstehen, sondern beziehen sich auf rein religiöse Vorstellungen innerhalb des Rastafari. Was er allerdings mit seinem Landesgenossen Garvey gemeinsam hatte, war die Romantisierung von "Mama Africa" und die Darstellung der Afrikaner als eines vertriebenen "Volkes" (Im Rastafari auch verglichen mit dem auserwählten Volk Israel aus dem Alten Testament). Aber während Garvey ein pragmatischer politischer Aktivist war, blieb Marley doch immer ein religiös motivierter Künstler und Romantiker.
4. Zum vorherigen Diskussionsbeitrag: Der "Pan Africanist Congress" war eine Befreiungsbewegung in den 50er und 60er Jahren des Apartheid-Südafrika. Er hat sich aus dem ANC abgespaltet, da er einen bewaffneten Kampf gegen die weiße Regierung forderte. Selbstverständlich hat er seinen Namen aus der weltweiten (bzw. zuerst amerikanischen/ karibischen und europäischen) Panafrikanismus-Bewegung abgeleitet. Im PAC fanden sich übrigens auch die genannten Einflüsse einer Ideologie der "schwarzen" Rasse, indem sich der PAC (im Gegensatz zum ANC) strikt weigerte, mit Weißen zusammen zu arbeiten. --Nuna 18:43, 13. Jun. 2007 (CEST)
Panafrikanismus oder Pan-Schwarzafrikanismus?
Meiner Meinung nach ist die Grundaussage des Artikels falsch, weil er den Panafrikanismus auf die Einheit der Schwarzafrikaner reduziert. Ich stelle das nur als meine Meinung zur Diskussion, weil ich keinen vollständigen Überblick über die panafrikanische Bewegung habe. Ich bin nur vertraut mit den Ideen Kwame Nkrumahs, der jedoch sicher als herausragender Vertreter des Panafrikanismus gelten kann. Kwame Nkrumah wollte stets die Einheit ganz Afrikas erreichen, nicht nur des subsaharischen. Bei Nkrumah ging das sogar so weit, dass er sich von Nasser demonstrativ eine ägyptische Ehefrau auswählen ließ. Auch in den von Nkrumah mitgegründeten panafrikanischen Organisationen, der Casablanca-Gruppe und der OAU, waren immer sowohl subsaharische als auch nordafrikanische Staaten vertreten. -- Dirk Bindmann 00:18, 18. Jan. 2009 (CET)
- Auch Nasser und Gaddafi sahen sich als Vertreter des Panafrikanismus (nicht nur als Panarabisten). --Roxanna (Diskussion) 11:12, 20. Jul. 2019 (CEST)
Kritik
- Ein einziger Link für den gesamten Text? Das ist kaum akzeptabel. --Roxanna 18:48, 13. Mär. 2010 (CET)
- Es ist auch zu stark vereinfacht, jeden charismatischen afrikanischen Führer als Panafrikanisten einzustufen. Senghor etwa ist eher der Negritude zuzurechnen, das war zumindest anfangs eher eine Gegenbewegung. --Roxanna 04:05, 15. Sep. 2011 (CEST)
- Der Abschnitt „Kritik“ sollte ausgebaut und belegt werden. --Merkið (Diskussion) 10:24, 14. Sep. 2014 (CEST)
- Punkt 1 und 2: Erledigt. --Merkið (Diskussion) 13:08, 14. Sep. 2014 (CEST)
- Punkt 3: Bei der Arbeit. --Merkið (Diskussion) 13:08, 14. Sep. 2014 (CEST)
Wenn man nicht wenigstens kurz den Bogen zur Negritude spannt, versteht man nicht, dass der außerafrikanisch entstandene US-Panafrikanismus erst durch das Zusammentreffen mit ihr zur späteren afrikanischen Ideologie wurde. --Roxanna (Diskussion) 11:15, 20. Jul. 2019 (CEST)