Diskussion:Pansemitismus

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Zumal alle semitischen Stämme einst aus Innerarabien vorgedrungen waren. Wo steht denn das, außer bei Kamal Salibi? --212.53.115.210 23:15, 20. Nov 2005 (CET)

In Geschichtsatlanten z.B., Akkader (nachfolgend Assyrer und Babylonier) kamen als erste ab etwa 2500 v.Chr., um 1400 v.Chr. etwa Aramäer (einschließlich Kanaanäer, die aber auch von der ersten Welle abstammen könnten), am Ende blieben nur die Araber zurück. Ob die Hebräer nun zwischenzeitlich in Ägypten waren oder nicht, Abraham stammt aus Ur auch von semitischen Einwanderern Innerarabiens ab. Das steht übrigens nicht bei Salibi, der beschäftigt sich nicht mit dieser Frage. Die Halbinsel bzw. die Syrische Wüste, in jedem Falle Innerarabien also, war offenbar die Urheimat aller Semiten, auch wenn sie die Araber heute allein bevölkern, ist schon Ironie. Auswanderung fand übrigens auch nach Süden statt. Bar Nerb 23:21, 20. Nov 2005 (CET)
Diese und folgende Seite sowie Semiten bestätigen das doch auch. Schade, daß ich Dir die Atlanten hier nicht zeigen kann. Bar Nerb 23:27, 20. Nov 2005 (CET)
Ich bin ja wie gesagt kein Islamwissenschaftler, aber dass im alten Meyer zum Teil Quatsch steht, das kann ich schon beurteilen. Es stimmt doch nicht, dass alle semitischen Wurzeln drei Konsonanten haben; die meisten schon, aber eben nicht alle - das weißt du doch auch. Woher die Semiten ursprünglich kommen, ist mir persönlich gar nicht so wichtig. Mein palästinensischer Nachbar stammt jedenfalls aus Sudan, das hat er mir selbst gesagt. Das bringt mich zum Semiten-Artikel: Hier ist ja auch Nordostafrika als möglicher Ursprung erwähnt, so klar scheint die Sache doch nicht zu sein. Alle Semiten sind ursprünglich Nomaden, let's face it. Sicher für gewisse deutsche Wissenschaftler sehr schwer nachzuvollziehen. - Was mich bei der Arabien-Theorie stört: indem die arabische Halbinsel als Quelle aler Kultur schlechthin dargestellt wird, können gewisse Saudis, insbesondere Wahhabiten, ihr Überlegenheitsgefühl rechtfertigen. --85.232.169.155 12:05, 21. Nov 2005 (CET)
Ich weiß. Beweise für die Urheimat der Semiten gibt es ebenso wenig wie für die vergeblich gesuchte Urheimat der Slawen (Pripjet-Sümpfe...lol), der Germanen (Jütland?) oder der Indoeuropäer (Zentralasien?) an sich. Es deutet aber vieles daraufhin, daß die Arabische Halbinsel zumindest die "Kinderstube" aller Semiten war, dazu bedarf es eines überholten Meyer nicht. Auch Brockelmann und Rathmann haben sich ähnlich geäußert. Eigentlich finde ich den Gedanken ganz gut, daß sie alle mal zusammen gelebt haben, so lange eben bis sie es nicht mehr miteinander ausgehalten haben. Für die Araber insofern nicht schmeichelhaft, daß alle anderen sie verlassen und lange vor ihnen Hochkulturen aufgebaut haben. Die Saudis haben den geringsten Anteil an der Geschichte der Halbinsel, da haben selbst die Haschemiten mehr vollbracht. Bar Nerb 13:21, 21. Nov 2005 (CET)

Zum Schluß noch wenigstens ein Beleg, die Karten kann ich Dir schlecht scannen: "Daran darf die sichere Feststellung angeschlossen werden, daß alle Bevölkerungsgruppen mit einer semitischen Sprache in historischer Zeit aus den Steppengebieten und Oasen der Arabischen Halbinsel stammen, und zwar unmittelbar meist aus den für eine Weidewirtschaft geeigneten Randzonen der reichen Ackerbauländer im Norden und Osten der syrisch-arabischen Wüste. Diese Einwanderungen von Nomaden ins Kulturland stellen, wie zahllose zeitgenössische Schriftdenkmäler bezeugen, einen ständigen unaufhaltsamen Prozess dar." Ich glaube, schon König Sargon von Akkad, die erste semitische Welle, hat seine und alle Ahnen in seiner Chronik eindeutig auf der Halbinsel lokalisiert. Der zitierte Auszug jedenfalls stammt aus "Geschichte der Araber, Band 1. Berlin 1975" Andere mögliche Quellen sind:

  • dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band 1
  • Westermann Großer Atlas zur Weltgeschichte
  • Haack Atlas zur Geschichte, Band 1
  • usw. Bar Nerb 13:32, 21. Nov 2005 (CET)
Wohlgemerkt: In historischer Zeit! Die Ursprünge der Ostsemiten liegen aber in der Vorgeschichte, und die der meisten anderen Untergruppen ebenfalls. Die traditionelle Annahme, der gemeinsame Ursprung aller semitischen Sprachen liege in Innerarabien, ist aber, wenn auch nicht gänzlich überholt, zumindest nur noch eine Ansicht unter mehreren, und nicht unbedingt die vorherrschende. Vergleiche en:Urheimat#Semitic homeland und en:Proto-Semitic language#Homeland. --Florian Blaschke (Diskussion) 13:05, 21. Jun. 2013 (CEST)
Grundfalscher Ansatz! Die Wikipedia ist kein Beleg für die Wikipedia! Was angloamerikanische Hobby-Wikipedianer glauben, ist irrelevant. Es gibt offenbar genaug deutsche Quellen, die nicht aus vorhistorischer Zeit stammten, also wissenschaftlich halbwegs auf der Höhe und dem aktuellen Forschungsstand sind, die die Urheimat weiterhin in Innerarabien vermuten. In der deutschsprachigen Wikipedia haben deutsche Quellen Vorrang. Wenn irgendwann die anderen Auffassungen dominieren und zur Lehrmeinung werden und dann auch in echten wissenschaftlichen Publikationen erscheinen statt nur in der Wikipedia, dann kann man das mit Belegen hier anfügen und ändern. Ob man nun allerdings Urheimat aller Sprachen in Urheimat der meisten Sprachen ändern will, darüber können wir ggf. auch schon vorher diskutieren. --Roxanna (Diskussion) 17:12, 21. Jun. 2013 (CEST)
Moment mal! Ich benutze die Wikipedia nicht als Beleg im Artikel, sondern lediglich hier auf der Diskussionsseite als Hinweis auf und Zusammenfassung von durch Wikipedia benutzten Quellen – und zwar nur, um meine Behauptung zu unterstützen, daß die Innerarabien-Hypothese, die traditionelle und durchaus respektable Lehrmeinung, mittlerweile nicht mehr die dominante Lehrmeinung ist. Die Levante-Hypothese stammt nicht von irgendwelchen Hobby-Wikipedianern aus dem angloamerikanischen Raum oder sonstwoher, sondern von Akademikern, und ist durchaus ernstzunehmen. Nebenbei paßt sie auch wesentlich besser zu den frühen semitisch-indogermanischen Berührungen (idg. Lehnwörter im Sem. oder vielleicht umgekehrt, wahrscheinlich keine genetische Verbindung – wie früher vermutet). Jedenfalls denke ich, daß es schlicht keine eindeutige Lehrmeinung mehr gibt. --Florian Blaschke (Diskussion) 00:12, 23. Jun. 2013 (CEST)
Nun gut, wir nähern uns seiner vielleicht fruchtbaren Diskussion: Offenbar stimmen wir darin überein, die Innerarabien-These als die traditionelle Lehrmeinung zu bezeichnen, die in jedem Falle auch zur Zeit der Entstehung der pansemitischen Ideologien vorherrschend war. Wenn es heute also tatsächlich mehrere Wissenschaftler (hier wäre die Fachrichtung erwähnenswert), und eben nicht nur einen Ausreißer, der sich krass profilieren möchte, dann gibt es sicher auch belegbare Aussagen in reputablen Publikationen dazu. Allerdings sind israelische Wissenschaftler und pro-israelische US-Amerikaner dabei ebenso mit Vorsicht zu genießen wie arabische, denn auch erstere haben in jedem Falle immer auch ein politisch-ideologisches Interesse, die Herkunft der Ostsemiten in der Levante beweisen zu wollen. Zwei (mehr als eine) deutsche, österreichische oder schweizerische Quellen wären optimal. --Roxanna (Diskussion) 12:29, 23. Jun. 2013 (CEST)

Neturei Karta

Neturei Karta ('Wächter der Stadt' (..Jerusalem)) ist eigentlich ein loser Zusammenschluss von altgläubigen Juden, welche an das geschriebene (Thora) und mündliche Gesetz (z.B. Mishnah, Talmud) glauben und versuchen dieses zu leben. Dadurch und die grundsätzlich friedliche Einstellung entsteht zwangsläufig eine Diskrepanz zum Zionismus und damit zum Staat Israel.

Orthodoxe Juden wie G. J. Neuberger sprechen auch von der Kluft zw. Judaismus und Zionismus.

Neuberger auf der Konferenz über Zionismus und Rassismus in Tripolis: „Rashi, der berühmteste jüdische Kommentator, erklärt, der Lehm, aus dem Adam erschaffen wurde, stamme nicht von einer Stelle, sondern von verschiedenen Orten des Erdballs. Deshalb hängt die Menschenwürde nicht vom Geburtsort ab, noch ist sie auf eine bestimmte Region eingeschränkt. Die Größe oder der Wert eines Menschen wird nicht durch seine äußere Erscheinung bestimmt. Wir Juden glauben, daß Adam nach dem Ebenbilde Gottes erschaffen wurde und der gemeinsame Vorfahre aller Menschen ist. Zu dieser Zeit in der Menschheitsgeschichte gibt es keinen Raum für privilegierte Leute, die mit anderen machen können, was ihnen gefällt. Das Menschenleben ist heilig und die Menschenrechte dürfen nicht von jenen verneint werden, die sie der ‚nationalen Sicherheit‘ wegen oder aus anderen Gründen untergraben wollen. Niemand weiß das besser als die Juden, die so oft und für so lange Zeit zweitklassige Bürger waren. Die Zionisten mögen allerdings anderer Meinung sein. Das ist verständlich, denn Judaismus und Zionismus sind alles andere als das Gleiche: Wenn jemand ein guter Jude ist, so kann er kein Zionist sein; wenn jemand ein Zionist ist, so kann er kein guter Jude sein.“

Quelle: Neturei Karta auf www.nkusa.org