Diskussion:Partido Social Democrata (Osttimor)
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Hallo @J. Patrick Fischer: Inhaltlich kann ich gar nicht beurteilen, ob die Kategorisierung der PSD als christdemokratische Partei zutrifft oder nicht. Das Problem ist aber, dass "Christdemokratie" oder "christdemokratisch" an keiner Stelle im Artikel erwähnt wird, geschweige denn belegt. Kategorien und Inhalt des Artikels müssen aber übereinstimmen. Wenn du der Überzeugung bist, dass die PSD eine christdemokratische Ausrichtung hat, bitte ich, dies auch in den Artikeltext zu schreiben und mit Belegen zu versehen. Sonst erscheint die Kategorie unpassend. Freundliche Grüße, --Bujo (Diskussion) 22:16, 29. Sep. 2018 (CEST)
- Gut, ich hatte gedacht, dass "Rechts der Mitte" schon erklärend wäre, auch weil es bei der portug. PSD genügt. ;-) --JPF just another user 10:49, 30. Sep. 2018 (CEST)
- Vielen Dank für deine Ergänzung. Sei mir bitte nicht böse, wenn ich immer noch mäkele: Belegt ist die Aussage zur Ausrichtung (rechts der Mitte, christdemokratisch, konservativ, orientiert am Vorbild der portugiesischen PSD) immer noch nicht. Ich bin mir sicher, dass sich niemand in diesem Projekt so gut mit Osttimor und auch dem politischen System dort auskennt wie du, und ich glaube nicht, dass du dir das einfach ausgedacht hast. Aber gerade deshalb würde mich interessieren, aus welcher Quelle du deine Erkenntnisse beziehst. Ich kenne zum Thema Parteien ist Osttimor nur diesen ausführlicheren Text der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Paige Johnson Tan und diese Studie im Auftrag der Australian Labor Party. Beide beschreiben die PSD als "centrist", nicht als rechts der Mitte, christdemokratisch oder konservativ. Auch dass sie sich an der gleichnamigen portugiesischen Partei orientiert, wird dort nicht erwähnt. Aber offenbar hast du andere (bessere?) Quellen. Ich würde mich freuen, wenn du sie zitierst. --Bujo (Diskussion) 19:35, 1. Okt. 2018 (CEST)
- Ich bin Dir NICHT böse. Diskussion ist das Wikipedia-Prinzip.
- Vor allem habe ich wohl damals eine ältere Quelle gehabt, die aus dem Ursprung der PSD berichtet. Leider lässt sich diese aus den Anfangzeiten der Wikipedia nicht mehr verifizieren, so dass ich nun auf Hinweise zurückgreifen muss. Die PSD-TL hat bewusst Symbole/Farbe/Name von der PSD-P übernommen. Das Problem ist, wie bei vielen politischen Parteien Osttimors, dass deren politischen Inhalte zumindest in der Anfangzeit fast alle identisch waren und mehr die Führungspersonen entscheidend waren. Die PSD kämpfte dabei um ihre Ausrichtung und das Profil (S. 75). Während junge Mitglieder die Teilnahme an der Internationalen Sozialistischen Organisation befürworteten, kamen auch ehemalige UDT-Mitlglieder zur PSD (S. 75). Parteigründer Carrascalao stammt ja selbst aus der eher konservativen UDT. In der Realpolitik schloss sich die PSD mit dem CNRT und der PD zur Regierungskoalition zusammen. Hier wird die PSD immerhin als Mitte-Rechts klassifiziert (S. 77). --JPF just another user 09:20, 2. Okt. 2018 (CEST)
- Vielen Dank für den Verweis auf das Buch, das war mir noch nicht bekannt, ist aber sehr hilfreich. Erstaunlich, dass es so eine ausführliche Veröffentlichung zu Parteien in kleinen "exotischen" Ländern gibt. Was das Vorbild PSD-pt angeht: Wenn du dir sicher bist, das einer seriösen Quelle entnommen zu haben, aber diese nicht mehr auffinden kannst, werde ich natürlich nicht auf einer Entfernung bestehen. Es erscheint ja auch durchaus plausibel. Allerdings störe ich mich immer noch ein bisschen an "christdemokratisch". Die PSD-pt ist ja auch keine "echte" christdemokratische Partei, sondern ein bunter Mix aus "rechten" Sozialdemokraten (à la Helmut Schmidt), Liberalen, Konservativen, Populisten und auch Christdemokraten, wie die Artikel in der en.wp und pt.wp aufzeigen. Erst wollte sie in die Sozialistische Internationale (wurde aber nicht aufgenommen), dann war sie bei den Liberalen, seit 1996 ist sie bei der EVP, die sich in dieser Zeit für alle Parteien öffnete, die irgendwie Mitte-rechts sind und kein reiner Christdemokraten-Club mehr ist. Aus dem Vorbild PSD-pt würde ich daher nicht unbedingt auf eine christdemokratische Ausrichtung der PSD-tl schließen. Vielmehr scheint sie mir (wie das Vorbild PSD-pt, aber auch die meisten Parteien in TL) eine ziemlich vage Ausrichtung zu haben. So steht es auch im von dir verlinkten Buch: "grappling with its precise orientation"; jüngere Vertreter wollen in die Sozialistische Internationale, insgesamt aber eher Mitte-rechts. Im Buch steht auch, dass religiöse Orientierung keine wesentliche Rolle für sie spielt.
- Was sagst du übrigens zu der oben verlinkten Studie von Frau Tan (2003) und der australischen Labor-Analyse (2011), in denen die PSD als "centrist" beschrieben wird? Schätzt du sie als veraltet ein oder könnte man dies gleichberechtigt stehen lassen, etwa in einer Formulierung wie "im politischen Spektrum zur Mitte[1] bis rechten Mitte[2] gerechnet"? --Bujo (Diskussion) 12:35, 4. Okt. 2018 (CEST)
- Mir ist übrigens noch ein Widerspruch aufgefallen: Die CNRT wird in der Liste der politischen Parteien Osttimors als konservativ verortet, in der Labor-Studie aber als "centre-left and democratic socialist", der Artikel Congresso Nacional da Reconstrução Timorense ist wiederum als christdemokratische Partei kategorisiert, obwohl im Artikeltext nichts dergleichen steht. Das Buch hilft hier nicht weiter, weil die CNRT erst 2007 gegründet wurde und deshalb noch nicht berücksichtigt ist. --Bujo (Diskussion) 13:13, 4. Okt. 2018 (CEST)
Oje, ich glaube die Einordung des CNRT ist wirklich eine Ungenauigkeit von mir, wobei sich IMO die Frage stellt, was den CNRT sozialdemokratisch oder links machen soll. Die Politik unterstützt Großprojekte und ist eher wirtschaftsfreundlich. Durch Sozialprojekte ist sie bisher nicht in Erscheinung getreten und sie stellt bewusst einen Gegenpol gegenüber der linken FRETILIN dar. In der (ersten) AMP war sie mit PD, PSD und ASDT zusammen und wenn ich mir so die Leute anschaue,... Naja, nicht gerade die großen sozialen Vorbilder... . Gut, das Parteiprogramm habe ich nun nicht direkt gelesen. Ich bin gerade am überlegen, was macht eigentlich "christdemokratisch" aus? 1. Christen, 2. Demokraten, 3. konservativ, also eher mehr Eigenleistung als reine soziale Fürsorge des Staates, wobei es da schon hakt. Vielleicht schweigt sich Shoesmith deswegen hier aus [https://web.archive.org/web/20120507150147/http://www.alp.org.au:6020/CMSPages/GetFile.aspx?nodeguid=db25b77b-6314-4351-b5c7-05c1a9500145. Wenn man sich die derzeitige Politik anschaut, kann man schon eine gewisse Bindung der alten Eliten und Etablierten am CNRT sehen. De PLP probt Aufstand und Neubeginn, während KHUNTO die Populisten des Landes spielt, mit esoterischen Touch.
Zurück zur PSD: Wie ihre heutige Politik ist, kann man schlecht einschätzen. Sie ist nahezu in der Versenkung verschwunden. Alte Köpfe sind da nicht mehr aktiv. Zacarias da Costa hat gerade erst eine Aufgabe von der CPLP bekommen. Vielleicht war ihm die Rolle als Diplomatengatte auf Dauer doch zu wenig... --JPF just another user 20:51, 4. Okt. 2018 (CEST)