Diskussion:Pedant
Verweise auf lexikalische Definitionen ?
Was soll das für eine Erklärung sein? Einer Enzyklopädie völlig unwürdig. --77.9.225.128 14:06, 27. Sep. 2015 (CEST)
Die beste Erlärung aus ehmals "Pedanterie" sollte übernommen werden
Geschichte
In der deutschen Sprache taucht dieses Fremdwort erstmals im 17. Jahrhundert als Entlehnung von französisch pédanterie, „Engherzigkeit“ auf.
Der Kulturanthropologe Heinz Schilling bezeichnet wesentliche Charaktereigenschaften des Kleinbürgertums als Hang zum Sicherheitsbedürfnis bis zur Handlungsfurcht, Beharrlichkeit bis zur Versteinerung, Ordentlichkeit bis zur Pedanterie, Sparsamkeit bis zum Geiz und Eigenbewusstsein bis zur Intoleranz.[1]
Nach Sigmund Freuds Phasentheorie der psychosexuellen Entwicklung ist die Pedanterie ein Charaktertyp der „analen Phase“.[2]
Die Pedanterie zählt neben Rigidität, Perfektionismus und Eigensinn aus heutiger psychologischer Sicht zu den Kernsymptomen der zwanghaften Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.5).[3] (nicht signierter Beitrag von 77.9.225.128 (Diskussion) 14:18, 27. Sep. 2015 (CEST))
Beispiele
Ein Pedant würde ein Gespräch unterbrechen, wenn sein Gesprächspartner bei Zahlen oder Nummern statt des exakten Wertes einen gerundeten Wert nennt (z.B. statt 9,99 Euro „10 Euro“). Diese unbedeutende Differenz kann in einem Pedanten erhebliche Emotionen auslösen (z.B. Irritation, Ärger über den Gesprächspartner („der weiß doch, dass ich das genau nehme / ein exakter Mensch bin“ o.ä.).
Loriot sagte 2009 zu seiner Arbeitsweise als Filmregisseur:
„Um in der Qualität der Filme nicht nachzulassen, bedarf es einer sehr intensiven Arbeitsweise, die mir bisweilen auch vorgeworfen wurde. Es hieß immer, ich sei so penibel. Dabei gibt es keinen ernst zu nehmenden Regisseur, der nicht penibel wäre. [...] Stanley Kubrick hat Szenen mehr als 100-mal wiederholen lassen. Eine komplizierte Aufnahme ließ ich 34-mal wiederholen. Da ging es um nichts anderes, als dass Evelyn Hamann in "Pappa ante Portas" mit einer Freundin durch den Berliner Fasanenpark spaziert und sich über ihre Ehe beklagt. Sie muss auf die Kamera zugehen, ohne hinzusehen in ein Hundehäufchen treten und dabei weiterreden. Alles ganz beiläufig, das war die Schwierigkeit, und mit nur einer Kamera-Einstellung. Für den Fortgang des Films ist diese Szene nicht wichtig, man hätte sie streichen oder schneiden können ... .[4]“
Umgangssprachliche Bezeichnungen für Pedanten sind beispielsweise Erbsenzähler, Korinthenkacker, Prinzipienreiter, Haarspalter oder I-Tüpf(er)lreiter (kurz auch: I-Tümpftler) (österreichisch). Man bezeichnet Pedanten auch als penibel, Pingel, überexakt oder überpeinlich (im Wortsinn wie bei „peinlich genau“). --77.9.225.128 14:18, 27. Sep. 2015 (CEST)
Oder im schwäbischen Dialekt-Sprachraum auch: "i-Tüpfeles-Scheißer" (nicht signierter Beitrag von 195.200.47.245 (Diskussion) 15:08, 13. Feb. 2020 (CET))
Gliederung
Ich habe eine gute Definition von Allers eingefügt, allerdings im Abschnitt "Geschichte". Mir feil dabei auf, dass die Grundstruktur /die Gliederung des Artikels schief ist. Vielleicht etwas für Kundigere oder Pedanten :)? --Karl-Hagemann (Diskussion) 14:47, 12. Feb. 2017 (CET)
- ↑ Heinz Schilling: Kleinbürger: Mentalität und Lebensstil. Campus Verlag, 2003, ISBN 978-3-593-37250-1 (S. 10).
- ↑ Gertraud Turrini. Abweichendes Verhalten aus psychoanalytischer Sicht. Vortrag Tainach, 23.–25. September 2004
- ↑ icd-code.de: F60.5 Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung
- ↑ [1]