Diskussion:Periode (Musik)

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Diesen Text habe ich auch auf meiner Homepage www.mschmitt.net veröffentlicht.

  • Ich wette, dass er hier mehr erleben wird ;-) --Qpaly 11:42, 2. Dez 2003 (CET)

Bemerkung

Man sollte vielleicht bemerken, das der Vordersatz "meistens, bzw. sehr oft" auf der Dominanten endet. Kann aber auch mal auf der Tonika enden. Ebenso gibt es auch seltene Fälle, in denen der Nachsatz nicht auf der Tonika endet.

Außerdem sollte man erwähnen, daß es auch den kleinen zweiteiligen Satz aus z.B. nur 2x2 Takten gibt.

Ebenso dreiteilige Perioden (Vorder, Zwischen(Mittel) und Nachsatz).

Es müssen auch nicht immer "zwei Phrasen" im Vorder/Nachsatz sein. Bsp.: "Wenn ich ein Vögleich wär" kan man als 3x2 + 3x2 sehen.

Ungerade Perioden z.B.: Den Anfangsteil von "Yesterday" ist 7 Takte, kann man als 2+2+3 sehen.

Da gibt es sicher noch mehr Beispiele.

          Gruß --Boris Fernbacher 13:04, 16. Dez 2004 (CET)

Ich habe mal ein Notenbeispiel hinzugefügt und auch sonst einiges erweitert. Problematisch ist natürlich wie immer, dass unterschiedliche Musiktheoretiker unterschiedliche Begriffe unterschiedlich verwenden. Ein problematischer Begriff bleibt auch die Phrase im Zusammenhang mit der Periode. Zum Beispiel würde ich die ersten vier Takte des ersten Satzes der Klaviersonate G-Dur, Hob. XVI/11, von Joseph Haydn (habe ich gerade in der Formenlehre von Clemens Kühn vor mir liegen) zu einer Phrase zusammenfassen wollen, eine Aufsplittung in 2+2 macht da überhaupt keinen Sinn. Dennoch handelt es sich ziemlich klar um eine Periode.

Ich bin noch nicht ganz glücklich mit der Behandlung des Satzes. Ich fand es einerseits allein schon deswegen schwierig einen neuen Artikel dafür anzulegen, weil es den Begriff Satz_(Musik) ja schon gibt und Satz und Periode einfach zusammengehören. Hat jemand eine Idee? Und hat jemand eine Idee für ein ähnlich einfaches, möglichst auch dem Laien bekanntes (und daher auch ohne Noten gut vorstellbares) Beispiel für einen Satz? (Genau genommen enthält Hänschen klein sogar im Vorder- und Nachsatz der Periode jeweils einen kleinen Satz!)--Zupftom 04:49, 25. Jun 2005 (CEST)

Also ich finde den Satz hier gut aufgehoben, zumal der Link ja bei der Begriffsklärung von Satz auftaucht. Was mich stört ist, dass der Satz laut Aussage des Textes im Nachsatz wie die Periode einen schließenden Charakter hat, was schlichtweg falsch ist, da der Nachsatz eines Satzes in der Regel auf der Dominanten endet und damit ein offenes Ende hat. Ich werde das wohl mal berichtigen. Als bekanntes Beispiel eines Satzes fällt mir spontan Beethovens Fünfte ein, allerdings wäre es problematisch, sie zu erwähnen, da der eigentliche Satz hier erst nach dem Fortissimo-Kopftmotiv beginnt. Es wird uns schon noch irgendwann was Besseres einfallen... --Ford Prefect 22:26, 26. Apr 2006 (CEST)

Halbschluss/Ganzschluss

Sollte man diese Begriffe nicht im Bezug auf die Enden des Vorder-/Nachsatzes erwähnen? --Konbom 21:19, 30. Nov. 2006 (CET)

Das ist ja schon mit den vorsichtigen Formulierungen "häufig auf der Dominante" und "meist auf der Tonika" angedeutet. Allerdings kann man sich das nicht ganz so einfach machen. Es gibt auch Perioden, die nicht nach Halbschluss-Ganzschluss-Prinzip aufgebaut sind. Hier ist ein Beispiel von Haydn (ich schätze, letzter Satz einer Klaviersonate - habe ich mir leider nicht notiert), in dem nach dem Vordersatz kein Halbschluss steht:
Der "offen-abgeschlossen"-Effekt wird hier dadurch erreicht, dass der Vordersatz in Terzlage endet während der Nachsatz in Oktavlage schließt. Ich glaube es soll sogar Beispiele von Perioden geben, bei denen am Schluss des Nachsatzes keine Tonika steht - ähnlich wie auch ein Satz nicht selten auf einem Halbschluss endet. --Zupftom 00:40, 1. Dez. 2006 (CET)


Ganz recht. Halbschluss und Ganzschluss sollte man in diesem Zusammenhag deutlich machen (oder in der Grafig den Harmonieverlauf einzeichnen(T-D D-T), da er für die Periode sehr charakteristisch ist und ihr, im Gegensatz zum Satz, einen geschlossenen Charakter gibt.


== Allgemeines ==
Hallo, ich bin folgender Meinng: Begriffe wie Harmonik, Motivik ect. werden zwar kurz beschrieben, sollten aber im Artikel explizit genannt
werden. Auch sind Sonderfälle nur Oberflächlich beschrieben. Oft kommen Mischformen zwischen Periode und Satz vor, wie z.B Themen mit
satzartiger Motivik und periodenartiger Harmonik oder Variationen in dere Taktanzahl ect.. Vielleicht könntest du dafür noch ein paar Bsp.
aufführen. bd :) -- A cat in the cafe 15:52, 8. Nov. 2010 (CET)

Grundsätzliches zum musikalischen Formbegriff

Cave Theorie und Terminologie!

Es war einmal ein klitzekleines Kinderlied.

Das war so schlicht, dass niemand es ‚verstand’.

Drum wurde es vermessen.

Welch wunderbar Ergebnis, von Adam Riese schon erkannt:

dass zwei und zwei gleich vier und zweimal vier gleich acht.


Das als Beispiel verwendete „Hänschen klein, ging allein...“ ist wie folgt gebaut:

Datei:Periode.tif

Es handelt sich um eine umfangmäßig ungleich dreiteilige Liedform: A8–B4–A4, deren A-Teile ebenfalls ungleich dreiteilig sind: a1–a1–b(bzw. c)2. B ist auf Grund seines neuen Materials eine eigene Teilform. Nach der Theorie aber soll es sich um zwei aus Vorder- und Nachsatz bestehende 8-taktige Perioden handeln?

Ein nach Anzahl der Takte definierter Melodieabschnitt ist keine Form, sondern ein Format; auch das Taktmaß ist nur eine Größe. Das Vermessen einer Kunstform macht nur Sinn hinsichtlich der Proportionen ihrer Glieder. Das Wunder der Kunst- wie der Naturform besteht darin, dass ‚Kern und Schale mit einem Male alles’ ist, dass innere und äußere Form identisch sind.

Voraussetzung für jedes Verstandnis sind klar voneinander abgegrenzte Begriffe. Wer von Periode und Satz spricht, muss auch von Figur und Motiv sprechen, aus welchen sie gebildet sind, und von Phrase und Thema, mit welchen sie verwechselt werden können. Auch sind akkordharmonische Funktionen nicht geeignet, Melodiestrukturen zu erklären.

Übrigens heißt Sym–metrie Ebenmaß, nicht Gleichmaß. Das Metrum (s.d.) ist ein essentieller Formfaktor, der mit dem Sukzessivintervall in die Musik einzieht, nur darf es wiederum nicht als quantitaves Zeitmaß, sondern muss als qualitatives Tongewicht gesehen werden, mit dem Formen zum Klingen gebracht werden. --Critilus (Diskussion) 17:46, 6. Apr. 2013 (CEST)

Die ach so beliebte dreiteilige Liedform ist keineswegs so häufig, wie manche glauben machen wollen. Morgen kommt der Weihnachtsmann oder Summ, summ, summ liefern Beispiele für echte dreiteilige Liedstrophen, Hänschen klein ist eher zweiteilig (meinetwegen auch vierteilig). Was die Begriffe anlangt, so habe ich Zeit meines Lebens Ausschau gehalten nach sauberen Definitionen für Phrase, Motiv, Figur, Thema usw. Wirklich fündig geworden bin ich bisher nicht, aber vielleicht kann ja Critilus weiterhelfen. Nur bitte kein verschwommenes Gesülze, sondern klare Ansagen!--Balliballi (Diskussion) 00:02, 7. Apr. 2013 (CEST)

Auslagerung "Satz"

Da der "Satz" im Diskurs der Formenlehre (der seit etwa 2000 in der deutsch- und englischsprachigen Musiktheorie verstärkt geführt wird) ein vieldiskutierter eigenständiger Begriff und nicht das bloße "Gegenstück" der "Periode" ist, habe ich dazu eine eigene Seite erstellt und lösche deshalb den entsprechenden Abschnitt dieser Seite. Mit musikalischen Grüßen Arcomelo (Diskussion) 12:41, 7. Jul. 2017 (CEST)

Begründung Neufassung

Über einen Begriff wie „Periode“ kann man sich m.E. (wie so oft bei „geisteswissenschaftlichen“ Begriffen) nur Klarheit verschaffen, wenn man seine Geschichte berücksichtigt. Deshalb (und angesichts der seit Mai 2015 vorhandenen Markierung „Belege“) ist die Neufassung als begriffsgeschichtlicher Abriss konzipiert. Dabei habe ich mich bemüht, alle Aspekte, die im vorhandenen Artikel vorkamen, zu berücksichtigen, sofern ich dafür Belege finden konnte. Mit musikalischen Grüßen, Arcomelo (Diskussion) 11:02, 12. Jul. 2017 (CEST)

Die Neufassung ist m.E. eine deutliche Verbesserung. Glückwunsch! Leider finde ich ein kleines Haar in der Suppe: Man kann sich doch sehr darüber streiten, ob der 4. Takt von "Hänschen klein" wirklich einen Halbschluss bildet. Zwar könnte man diesen Takt auch mit einem Dominantdreiklang harmonisieren, dies würde jedoch ungewohnt klingen, da eher eine Harmonisierung mit dem Tonikadreiklang üblich ist. Es handelt sich also wohl richtiger um einen "offenen" Ganzschluss, so dass das Lied eher zu der folgenden Formulierung passt: "Dass die Mittelkadenz ein Halbschluss sein müsse, wird in neuerer Literatur relativiert: Auch unvollkommene (bzw. im Vergleich zur Schlusskadenz weniger vollkommene) Ganzschlüsse werden epochenübergreifend an dieser Stelle verwendet." Auf der Suche nach einem exakt die einleitende Definition erfüllenden Beipiel fiel mir auf die Schnelle nur Schumanns "Wilder Reiter" ein. Schöne Grüße --Balliballi (Diskussion) 16:09, 12. Jul. 2017 (CEST)
Vielen Dank für den Hinweis: Das Haar sehe ich nun auch. Ich kümmere mich drum. Schöne Grüße, Arcomelo (Diskussion) 10:53, 14. Jul. 2017 (CEST)