Diskussion:Pfullinger Frauenaufstand

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Relevanzcheck

Zu diesem Artikel wurde am 7. Juni 2021 ein Relevanzcheck gestartet. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 01:18, 21. Jun. 2021 (CEST)

Review Geschichte

Der Artikel befand sich vom 1. bis zum 16. August 2021 im Review Geschichte. Die Diskussion ist nachfolgend archiviert. Etwaige weitere Diskussionsbeiträge bitte unter dem Kasten ergänzen. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 21:57, 16. Aug. 2021 (CEST)

Der Pfullinger Frauenaufstand am 20., 21. und 22. April 1945 war eine Widerstandsaktion gegen den Nationalsozialismus und markierte das Ende des Zweiten Weltkrieges in der süddeutschen Stadt Pfullingen. Eine Gruppe Pfullinger Frauen entmachtete die örtliche Nazi-Kommandantur und übergab die Stadt nahezu kampflos an die französischen Streitkräfte, wodurch die Zerstörung der Stadt verhindert wurde. Es handelt sich dabei um den deutschlandweit einzigen ausschließlich von Frauen angeführten Aufstand gegen das Nazi-Regime am Kriegsende.

Der Artikel ist einer der ersten, die ich für die WP geschrieben habe. Dennoch bin ich persönlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Jetzt möchte ich euch um Feedback bitten, da ich selbst nicht allzuviel von Geschichtswissenschaften verstehe. Den Artikel habe ich vor allem deshalb verfasst, weil ich selbst aus Pfullingen stamme. Abhängig davon, wie das Feedback hier ausfällt, könnte ich mir eine Kandidatur für die lesenswerten Artikel vorstellen.

Zur Quellenlage: Alles, was nicht mit einem Einzelnachweis versehen ist, geht auf die drei unter Literatur genannten Bücher zurück – insbesondere die Abschnitte "Vorgeschichte in Pfullingen" und "Ablauf". Leider widersprechen sich die Quellen zum Teil, sodass ich jeweils entweder die plausiblere Version verwendet habe oder die von der Mehrheit der Bücher dargestellte. Das Werk „Mut bewiesen. Widerstandsbiographien aus dem Südwesten“ gibt es hier kostenlos digital.

-- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 01:54, 1. Aug. 2021 (CEST)

Danke für den interessanten Artikel. Ich finde ihn flüssig geschrieben, gut belegt, soweit ich das als Nicht-Historiker beurteilen kann. Da nicht jedeR weiss, wo sich Pfullingen befindet, würde ich entweder eine Karte und/oder die Geodaten zu Pfullingen in den Artikel einbauen. --Matutinho (Diskussion) 22:11, 1. Aug. 2021 (CEST)
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand organisierte letztes Jahr eine Sonderausstellung zum Thema „Widerstand am Kriegsende“, hier der Katalog. Der Aufstand in Pfullingen wird darin zwar nicht erwähnt, aber es wird darauf hingewiesen, dass viele Antikriegskundgebungen von Frauen getragen wurden (S.7). Die Ausstellung belegt auch die Relevanz des Themas. Liesse sich evtl. in den Text einbauen. Grüsse - Thylacin (Diskussion) 13:59, 2. Aug. 2021 (CEST)
Danke für das Lob und danke für die Tipps! Ich habe jetzt ein Karte und die Koordinaten ergänzt und die GDW-Publikation unten unter "Literatur" eingetragen sowie eine Info daraus (den Flaggenbefehl) in den Abschnitt "Ausgangslage" eingefügt. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 14:33, 2. Aug. 2021 (CEST)

Interessante Geschichte, flüssig erzählt und gut lesbar. Bei Angaben, wo sich die Quellen widersprechen, würde ich allerdings etwas anders vorgehen und schlicht die möglichen Varianten des Geschehens darstellen, die sich in der Literatur finden. Also sinngemäß "nach Müller und Meier war es so, nach Schulze und Lehmann war es etwas anders". Aber bei der im ersten Kapitel erwähnten, wegen "Wehrkraftzersetzung" hingerichteten Pfullingerin dürfte es sich kaum um ein Endphaseverbrechen gehandelt haben, erst recht wird sie nicht wegen Aufhängens einer weißen Fahne hingerichtet worden sein, wie man aus der Satzreihung vermuten könnte. Im November 1944 war Pfullingen noch weitab jeder Front. "Wehrkraftzersetzung" gab es als Straftatbestand in der NS-Justiz ja bereits seit 1939. --Wdd. (Diskussion) 14:54, 2. Aug. 2021 (CEST)

Danke! Die Idee mit den widersprüchlichen Darstellungen ist gut; ich werde das umsetzen, sobald ich wieder alle Bücher zur Verfügung habe (was aktuell leider nicht der Fall ist).
Die Satzreihung ist in der Tat unglücklich, wobei ich davon ausgegangen bin, dass man es sich über das Geschlecht der Hingerichteten erschließen kann. Auch das kann ich korrigieren, sobald ich wieder die Bücher habe: Bei Mohl wird ihr Verbrechen benannt, wenn ich mich richtig erinnere. Wieso du aber meinst, dass das kein Endphaseverbrechen sein kann, verstehe ich nicht. Es waren ja schließlich nur noch gut fünf Monate bis zum Kriegsende. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 15:07, 2. Aug. 2021 (CEST)
Fünf Monate können eine lange Zeit sein... Eigentlich werden als Endphasenverbrechen diejenigen Verbrechen bezeichnet, die in den letzten Wochen und Tagen vor dem Einmarsch der Alliierten verübt wurden, "meist wird die Endphase dabei als der Zeitraum zwischen Januar 1945 und dem örtlich unterschiedlichen Ende der Kriegshandlungen verstanden", so zumindest unser Artikel Endphaseverbrechen. Fünf Monate zuvor war die Niederlage scheinbar noch weit weg, und vor allem auch die Front. Typische Endphaseverbrechen fanden in der Zeit statt, in der sich die staatliche Verwaltung und Ordnung allmählich bereits auflöste, sie fanden auch meist außerhalb der "ordentlichen" Gerichtsbarkeit statt, also durch Standgerichte, durch SS-Trupps, Gestapo-Männer, auf Befehl irgendwelcher „Goldfasane“ oder im Zuge der Todesmärsche bei den KZ-Räumungen. Im November 1944 war die "ordentliche Gerichtsbarkeit" und die staatliche Verwaltung in den meisten Teilen des Reichs noch weitgehend intakt, zu dieser Zeit vollstreckte Urteile hatten ein "normales" Gerichtsverfahren hinter sich ("normal" war da natürlich schon lange nichts mehr, das war ja schon lange nur noch die Scheinlegalität der NS-Justiz). Gruß, --Wdd. (Diskussion) (ohne (gültigen) Zeitstempel signierter Beitrag von Wahldresdner (Diskussion | Beiträge) 15:28, 2. Aug. 2021 (CEST))
Verstehe. Was wäre dann die sinnvollste Lösung? Den Satz einfach weglassen? So wichtig ist er für den Artikel ja eh nicht. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 17:09, 2. Aug. 2021 (CEST)

Lieber „Halbschwabe“, da der Eintrag in Wikipedia diesem zugleich Seriosität und in nicht unerheblichem Maße Relevanz verleiht, im Folgenden einige kritische Anmerkungen: Sie schreiben selbst, Sie „verstehen nicht allzuviel von Geschichtswissenschaften“, das hält Sie jedoch nicht davon ab, den quellenmäßig kaum mehr in seinem genauen Ablauf rekonstruierbaren „Pfullinger Frauenaufstand“ und die Ereignisse in den letzten Kriegstagen als letzte Gewissheiten darzustellen. Ich schreibe auch nicht über Quantenphysik oder musiktheoretische Probleme, weil ich davon nichts verstehe.
Eine notwendige Quellenkritik nehmen Sie leider nicht vor. Es ist natürlich ein Unterschied, ob über die Ereignisse zeitnah, als sachlicher Bericht, in literarischer Überarbeitung oder erst nach Jahrzehnten aus der Erinnerung berichtet wird. Die daraus resultierenden Widersprüche, die Ihnen auch aufgefallen sind, werden sich heute mangels noch lebender Zeitzeugen und aussagekräftiger Quellen vermutlich nicht mehr in Gänze auflösen lassen. Widersprüche müssten dann – wie in diesem Diskussionsforum schon angemerkt – aber auch benannt werden. Der Aufsatz von Borgstedt z.B. führt m. W. als einziger Beitrag der Sekundärliteratur an, dass Sofie Schlegel zwei weitere Frauen beim Einmarsch der Franzosen mit weißen Fahnen gefolgt seien, dabei kann es sich als Verwechslung oder aus Unkenntnis der örtlichen Situation eigentlich nur um die in anderen Darstellungen (Mohl 2001, S. 19 u. GEA-Zeitzeugeninterview 1985) in der „Großen Heerstraße“ verorteten Frida Hagenloch und Lydia Etter gehandelt haben, während Sofie Schlegel (ebd.) in der Hindenburgstraße/Marktstraße den Franzosen entgegengegangen sein soll. Selbst das ist schwer verifizierbar, führt doch Klenk in einem älteren Zeitzeugeninterview aus, dass Frau Schlegel, als die Panzer tatsächlich kamen, nicht mehr dagewesen sei. Wie viele Frauen sich nun tatsächlich an der Demonstration beteiligten, lässt sich ebenfalls nicht mit Sicherheit sagen. Ich möchte damit nur deutlich machen, dass sich das Ganze doch nicht so eindeutig darstellt wie in Ihrem Beitrag.
Ihre Ausführung, dass es sich bei den Pfullinger Protesten und Widerstandshandlungen um den „deutschlandweit einzigen ausschließlich von Frauen angeführten Aufstand gegen das Naziregime am Kriegsende“ gehandelt habe, lässt sich schon allein mit Blick auf die Situation im Landkreis Reutlingen nicht aufrechterhalten (siehe dazu Gerhard Junger, Schicksale 1945. Das Ende des 2. Weltkrieges im Kreise Reutlingen, Reutlingen 1971). Der Fall Frieda Schwille gehört in keinem Fall – wie das hier ebenfalls schon angemerkt wurde – in den Kontext der Kriegsendphasenverbrechen (dazu die kleine Publikation von Andreas Hauschild, Friedrich und Frieda Schwille. Zwei Pfullinger im Widerstand gegen den Nationalsozialismus). Dass Sie sich als Pfullinger mit der Geschichte Ihrer Stadt auseinandersetzen, ist zweifellos ein lobenswertes Unterfangen, dass Sie dafür, ohne eingehende quellenkritische Auseinandersetzung, direkt Wikipedia als Plattform nutzen, halte ich aus dem angeführten Gründen jedoch für problematisch. Ich möchte das nur zu bedenken geben, auch weil kritische Rückfragen zu solchen Artikeln meist nicht an den unter Pseudonym schreibenden Verfasser, sondern an die vermeintlich zuständigen Überlieferungs- und Erinnerungsinstitutionen, in diesem Fall das Stadtarchiv Pfullingen, gerichtet werden. Vielen Dank!--StAPf Spi (Diskussion) 14:47, 4. Aug. 2021 (CEST)

Hallo StAPf Spi, vielen Dank für das ausführliche Feedback! Die Wikipedia lebt davon, dass jeder nach bestem Wissen und Gewissen mitarbeitet. Das unterscheidet sie von anderen Enzyklopädien, in denen zu jedem Thema ausschließlich Fachleute schreiben. Deshalb ist es auch allgemein bekannt, dass die Wikipedia als Quelle für z. B. Schulaufsätze oder wissenschaftliche Arbeiten nur sehr bedingt taugt. Würden an der Wikipedia nur ausgewiesene Experten arbeiten, wäre sie wohl sehr, sehr viel dünner. Zum Ausgleich dieser oft ungewissen Autoren-Kompetenz gilt in Wikipedia eine eiserne Regel: Alles muss nachvollziehbar und nachprüfbar belegt sein. Da ich aber weiß, dass ich selbst kein Historiker bin, habe ich den Artikel hier bewusst ins Review Geschichte eingeliefert, sodass sich vielleicht der eine oder andere Expterte findet, der noch ein paar (oder auch viele) Verbesserungsvorschläge hat – was ja auch bereits der Fall ist. Das alles soll natürlich keine Entschuldigungen für etwaige Schluderei sein, aber eine Erklärung dafür, dass der Artikel eben nicht den Ansprüchen akademischer Fachliteratur genügt. Auch die Behauptung mit der Einzigartigkeit des Widerstandes ist übrigens mit einem Einzelnachweis versehen, sodass sich jeder Leser selbst ein Bild darüber machen kann, ob er der Quelle glauben schenken möchte oder nicht. Ich jedenfalls halte sie für glaubwürdig, daher habe ich sie als Quelle verwendet.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht so recht, was Sie mit Ihrem Kommentar erreichen wollen. Soll der Beitrag gelöscht werden? Wollen Sie nicht, dass er für lesenswert kandidiert? Aus Ihrem Pseudonym schließe ich jedenfalls, dass Sie vermutlich die ideale Person sind, um den Artikel zu verbessern. Daher lade ich Sie herzlich ein: Arbeiten Sie an der Wikipedia mit! Bringen Sie Ihr Wissen um die deutsche und die Pfullinger Geschichte ein. Vielleicht liegen Ihnen ja weitere Quellen vor, die den Artikel voranbringen könnten! -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 15:02, 4. Aug. 2021 (CEST)
Changelog: Frieda Schwille entfernt. Behauptung der Einzigartigkeit in wörtliches Zitat umgewandelt. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 16:23, 4. Aug. 2021 (CEST)
Ich habe nun die Aussage, Schlegel sei von zwei Frauen begleitet worden, entfernt. Sie haben Recht: Borgstedt kann man auch so verstehen, dass es sich hierbei um die Etter-Schwestern handelt ("Zwei weitere Pfullingerinnen waren ihr mit weißen Fahnen in der Hand gefolgt.") Übrigens, weil Sie mein Pseudonym bemängelt haben: Das ist in der Wikipedia so üblich und ich bitte um Verständnis, dass ich meine Identität auch jetzt nicht offenlegen möchte. Dennoch, als kleine Einordnungshilfe für Sie: Der Name Etter findet sich auch in meinem Stammbaum wieder. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 16:34, 4. Aug. 2021 (CEST)

Lieber „Halbschwabe“, die Offenheit bei Wikipedia halte ich prinzipiell für eine gute Sache, nur sollte man sich doch vielleicht etwas intensiver mit einem Thema auseinandergesetzt haben, wenn man sich zum Schreiben eines Artikels berufen fühlt. Der „Einzelnachweis“, auf den Sie sich beziehen, verweist im Übrigen auf eine durch nichts belegte Äußerung von einem Vertreter des „Film- und Fernsehlabors“ Ludwigsburg, die in einem Presseartikel zitiert wird - als „Quelle“ lässt sich das in diesem Zusammenhang nicht heranziehen. Das u.a. auf – allerdings erst Ende der 1960er Jahre gesammelten Zeitzeugenberichten – basierende Buch von Junger bietet hingegen zahlreiche weitere Beispiele von widerständigem Verhalten von Frauen in den letzten Kriegstagen. Wenn Sie Ihren „Einzelnachweis“ also weiterhin für glaubwürdig halten wollen, ist das Ihre persönliche Meinung und steht Ihnen frei, mit dem historischen Sachverhalt hat das freilich nur noch sehr wenig zu tun. Mir geht es nicht ums Löschen, sondern um mehr historische Sensibilität und Sorgfalt bei der „Eröffnung“ dieses Themas – anderen dann mit herzlicher Einladung die Richtigstellungen zu überlassen, finde ich nicht in Ordnung. Sollten Sie sich mit dem Thema noch einmal eingehender befassen wollen, können Sie gerne in die im Stadtarchiv vorhandenen Quellen und Literatur Einsicht nehmen und dieses Wissen dann gerne selbst in Ihren Artikel einbringen. Freundlicher Gruß --StAPf Spi (Diskussion) 16:57, 4. Aug. 2021 (CEST)

Hm, mir war der "Pfullinger Frauenaufstand" bis jetzt noch nie untergekommen. Sehr interessant, das alles - aber ich muss sagen, dass mich das Framing (man sehe mir den Anglizismus nach, mir fällt gerade nix adäquates im Toitschen ein) des Aufstands als "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" und "Aufstand gegen das Nazi-Regime" doch arg irritiert. Wobei selbiges ja wohlgemerkt nicht erst oder nur im vorliegenden WP-Artikel zu bestaunen ist, sondern eben in den Quellen, auf die er sich stützt: Der Produzent Matthias Drescher, der die Ereignisse für den SWR verfilmte, erklärte in einem Interview mit der Südwest Presse, dass es „in keiner anderen Stadt Deutschlands […] zum Kriegsende einen ausschließlich von Frauen geführten Aufstand gegen das Nazi-Regime“ gegeben habe; auf der SWR-Website lese ich dann, dass die Pfullinger Frauen zu den unbekannten Heldinnen und Helden […] aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zählen, die ähnlich wie die großen Widerständler Graf Stauffenberg, Georg Elser oder die Geschwister Scholl todesmutig ihr Leben aufs Spiel setzten, um das nationalsozialistische Unrechtssystem und den Krieg zu beenden. Bei aller Liebe: nach allem, was ich bislang dem Artikel habe entnehmen können, ich finde es ziemlich vermessen, die Pfullinger Frauen mit Elser, den Scholls oder der Württembergischen Pfarrhauskette zu vergleichen (Stauffenberg lassen wir besser erstmal mal außen vor...) und zu "Widerstandskämpferinnen" zu erklären, die einen ausgewachsenen "Aufstand" gegen das "Nazi-Regime" angezettelt hätten. Sicher haben dort einige Frauen in einer außergewöhnlichen Situation großen Mut bewiesen, aber bei Licht besehen hat das doch wohl eher was mit der Sorge um ihre liebe Stadt & ihr eigenes Schicksal (das Eigenheim und die eigene Haut, szs., dem Schwaben ist ersteres ja bekanntlich fast wichtiger als letzteres...) in einer auswegslosen militärischen Lage zu tun als mit "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" aus hehrer Überzeugung, möchte ich meinen? Auch meine liebe Heimatstadt Friedberg (Hessen) wurde im April 1945 durch den Mut einiger besonnener Bürger vor der Zerstörung bewahrt (worüber kein geringerer als Herfried Münkler, ebenfalls ein Friedberger, mal ein Buch geschrieben hat); aber dies jemals zum "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" oder gar zum "Aufstand gegen das Nazi-Regime" überhöht worden wäre, ist mir nicht bekannt. Oder macht man das denn heutzutage in solchen Fällen, so ganz ohne Weiteres? --2A01:C22:B1E8:D200:B0FB:5627:DC8C:879B 04:58, 5. Aug. 2021 (CEST)

Also ganz deutlich: von einer Auszeichnung ist der Artikel noch weit entfernt. Schon die Einleitung ist für einen ausgezeichneten Artikel zu kurz (sie soll den folgenden Artikel in Kurzform wiedergeben). Ein Filmproduzent ist einfach kein Gewährsmann für historische Fakten. Der hat dort nichts zu suchen, wenn überhaupt gehört das in den Rezeptionsteil. Und Der Link auf NSDAP ist auch eine Weiterleitung. Verlage werden in den Bibliografien und Anmerkungen nicht verlinkt. Dafür fehlen die Angaben etwa zu den Seiten der Aufsätze. Wenn in „Tod den Nazi-Verbrechern!“ – Widerstand gegen den Nationalsozialismus am Kriegsende nichts zum Artikelinhalt steht, gehört das auch nicht in die Bibliografie. Der Abschnitt "Ablauf" hat nicht einen einzigen Beleg. Im Abschnitt "Kriegsende" fehlt der Nerobefehl. Und natürlich galt die Todesstrafe für das hissen weißer Flaggen auch für Frauen. De Artikel behauptet mindestens zweimal defacto das Gegenteil, das ist ein Beitrag zur Legendenbildung. Kieß war der Entschlossenheit der Frauen jedoch nicht gewachsen, sodass er sich zurück ins Rathaus begab. - in hundert(en) anderen Fällen war die Reaktion ganz anders. Es war schlicht Glück, dass der Mann selbst aus Pfullingen war und darum offenkundig Skrupel hatte. Am Sonntag, 22. April gibt es deutschen Widerstand und Angriffe der Franzosen. Und dennoch marschieren auf einmal zwei Frauen(gruppen) unbehelligt zu den Franzosen und können die Stadt übergeben - obwohl es Widerstand durch den Volkssturm gab. Da stimmt doch was nicht. Auch wie mein Vorredner schreibt, war das kein "Widerstand gegen das NS-Regime". Da wollten Menschen - völlig berechtigterweise - ihre Haut und auch ihren Ort retten. Das sicher unter großem persönlichen Einsatz. Aber Widerstand gegen die Nazis ist etwas Anderes. Ich bin noch nicht überzeugt, hoffe aber mal, dass noch nachgebessert werden kann. -- Marcus Cyron Come and Get It 05:39, 5. Aug. 2021 (CEST)

Schwierig. Ich teile Marcus Einschätzung, dass der Artikel noch weit von lesenswert entfernt ist. Die abweichenden Schilderungen der Abläufe müssen sich, wie von anderen zuvor schon gefordert, im Artikel einzelnd belegt wiederfinden. Ein pauschaler Verweis "Das steht alles in drei Büchern" ist kein nachprüfbarer Beleg. Im Artikel ist daher noch einiges zu tun, ich würde vorschlagen, den Review hier abzubrechen, nochmals mit Hilfe des Stadtarchivs die Veröffentlichungen zum Thema (vorsicht, unveröffentlichte Primärquellen dürfen hier nicht verwendet werden, das wäre originäre Forschung) auszuwerten und danach erneut ins Review zu gehen. Und selbstverständlich muss man kein Historiker sein, um brauchbare Geschchtsartikel in Wikipedia zu schreiben, das belegen schon meine ollen Äbtissinnen. -- Tobias Nüssel (Diskussion) 06:53, 5. Aug. 2021 (CEST)

Hallo 2A01:C22:B1E8:D200:B0FB:5627:DC8C:879B, deinen Einwand mit dem Widerstand kann ich nur bedingt nachvollziehen. Niemand vergleicht die Pfullingerinnen mit den „großen“ Widerstandskämpfern. Tatsache ist doch aber, dass sich die Frauen dem Regime entgegengestellt und sich dem Verbot, sich zu ergeben, widersetzt haben. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 14:19, 5. Aug. 2021 (CEST)
Dochdoch, der SWR tut das, hab ich doch zitiert: ähnlich wie die großen Widerständler Graf Stauffenberg, Georg Elser oder die Geschwister Scholl todesmutig ihr Leben aufs Spiel setzten, um das nationalsozialistische Unrechtssystem und den Krieg zu beenden haben das auch die in der Doku dargestellten "Unbekannten Helden" des Südwestens getan, darunter die Pfullingerinnen. In deinem Artikel steht das so nicht, wohl wahr; habe ich auch gar nicht behauptet - du bezeichnest die Pfullingerinnen aber durchaus als "Widerstandskämpferinnen", was mir nunmal sehr fragwürdig deucht. Also mindestens so fragwürdig wie Dreschers Aussage, es habe sich bei den Vorgängen um einen veritablen "Aufstand gegen das Nazi-Regime" gehandelt: das erscheint mir mehrere Nummern zu groß (Warschauer Aufstand, Prager Aufstand, Aufstand im Warschauer Ghetto, du verstehst doch sicher, was ich meine?). Wenn es tatsächlich einen, und wenn auch nur einen regional begrenzten, "Aufstand gegen das Nazi-Regime" gegeben hätte in Deutschland, dann hätte das doch sicher auch schon der ein oder andere renommierte Historiker festgestellt, und nicht erst ein SWR-Fernsehproduzent? --2A01:C22:A8A8:5A00:D67:3363:48AA:78F5 15:03, 5. Aug. 2021 (CEST)
Hallo Marcus, danke für die handwerklichen Tipps, die ich gleich umsetzen werde (Der NSDAP-Link stammt übrigens nicht von mir).
Der Abschnitt Ablauf hat deshalb keinen Beleg, weil alles auf dieselben drei Werke zurückgeht. Natürlich könnte man da auch für jede Behauptung Einzelnachweise einbauen, aber das erscheint mir dann doch etwas unsinnig. Und wenn ich mir andere Artikel ansehe, gerade auch zu geschichtlichen Themen, wird das dort auch oft so gehandhabt. Ich werde jetzt mal als Kompromiss drei Einzelnachweise für die Bücher an das Ende des Kapitels setzen.
Den Nerobefehl habe ich deshalb nicht erwähnt, weil er aus meiner Sicht nichts mit dem Artikel zu tun hat. Schließlich geht es hier um die Zerstörung der Stadt durch die Franzosen, nicht durch die Deutschen.
Für die Todesstrafe auf das Fahne zeigen habe ich folgendes Zitat von Himmler gefunden: „Aus einem Haus, aus dem eine weisse Fahne erscheint, sind alle männlichen Personen zu erschiessen.“
Welches ist das zweite Mal, wo der Artikel deiner Meinung nach das Gegenteil behauptet?
„in hundert(en) anderen Fällen war die Reaktion ganz anders“ – Ja, nur hier eben halt nicht.
„Da stimmt doch was nicht.“ – Was?
-- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 14:19, 5. Aug. 2021 (CEST)
Hallo Tobias, von einem Review-Abbruch, weil noch viel zu tun sei, halte ich ehrlich gesagt nichts, schließlich habe ich den Artikel ja gerade deshalb hier eingeliefert, um seine Schwächen zu erfahren und sie ausbessern zu können. Aber danke für deine Ermutigung, dass man auch als Nicht-Historiker Artikel schreiben kann! -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 14:19, 5. Aug. 2021 (CEST)
Ich muss mich korrigieren: Dass niemand die Pfullingerinnen mit Stauffenberg & Co. vergleicht ist falsch, siehe SWR. Unser Artikel hier tut es aber nicht. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 15:00, 5. Aug. 2021 (CEST)

Einige Beiträge hier thematisieren die Zuordnung der Pfullinger Frauen zum „Widerstand“. Deshalb hier eine Definition von Peter Hüttenberger: „Widerstand heißen sämtliche auflehnenden Handlungen, die einem Herrschaftsträger die Möglichkeit nehmen, an soziale Einheiten Leistungsanforderungen zu stellen, sowie sämtliche Handlungen, die Leistungsverweigerungen sind oder zu Leistungsverweigerungen hinführen können.“ cit. bei Peter Steinbach, Widerstand im Widerstreit, Schöningh Verlag, Paderborn, München u.a. 2001, ISBN 3-506-78740-3, S.59. Von dieser breiten Definition von Widerstand, die diesen nicht auf weltanschauliche Motivation beschränkt, geht auch die BPB aus: Widerstand gegen den Nationalsozialismus kann zuerst einmal als Oberbegriff für alle Formen aktiven Handelns gegen die nationalsozialistische Ideologie und Herrschaftspraxis verstanden werden. Beschrieben wird damit ein Verhalten, das mehr ist als nur eine kritische Einstellung gegenüber der Diktatur. Es setzt nicht nur die Bereitschaft zur Aktion voraus, sondern erfordert konkrete Handlungen. Diese Handlungen waren immer mit einem Risiko für die eigene Person oder für Familienangehörige verbunden. Auch die GDW zählt die Auflehnung gegen die letzten Anordnungen der NS-Amtsträger zum Widerstand: Mehrfach versuchen Deutsche im April 1945, ihre Städte kampflos zu übergeben und Zerstörungsbefehle zu sabotieren. Sie werden standrechtlich verurteilt und öffentlich ermordet – nicht selten nur Stunden vor dem Eintreffen alliierter Truppen. Und zum Widerstand von Jugendlichen schreibt sie: Während des Krieges verschärfen die Nationalsozialisten die Verfolgung von Jugendlichen, die ihr Recht auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung außerhalb der „Hitler-Jugend“ verteidigen. Edelweißpiraten in Köln, Leipziger Meuten oder Hamburger Swing-Jugendliche widersetzen sich dem Zwang der Diktatur durch ihren Lebensstil. Sie werden von der Gestapo verfolgt, in Jugend-Konzentrationslager eingewiesen oder zu langen Haftstrafen verurteilt, obwohl nur wenige von ihnen das Regime aktiv bekämpfen. Entscheidend für die Zuordnung ist also die Auflehnung gegen Anordnungen von NS-Amtsträgern, die immer mit Risiken verbunden war, und nicht die weltanschauliche Motivation. Nach diesen Definitionen ist der Frauenaufstand eindeutig dem Widerstand zuzurechnen. Dass die Teilnehmerinnen ihr Leben aufs Spiel setzten, geht aus der GDW-Broschüre (Fn.5) eindeutig hervor, aus diesem Grund organisierte sie auch eine Sonderausstellung zum Widerstand in den letzten Kriegstagen. - Big Virgil (Diskussion) 10:15, 10. Aug. 2021 (CEST)

Ich habe nun wie versprochen den Text insofern überarbeitet, als alle Behauptungen direkt mit einem Einzelnachweis versehen wurden (anstatt die Nachweise wie zuvor am Absatzende zu sammeln). Außerdem habe ich die Stellen, in denen der genaue zeitliche Ablauf unklar ist, als solche gekennzeichnet. -- Grüßle Halbschwabe (Diskussion) 18:10, 5. Okt. 2021 (CEST)