Diskussion:Priesterbruderschaft St. Petrus
Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils
Im Text steht, dass die Petrusbruderschaft das Zweite Vatikanische Konzil ohne Vorbehalt anerkennt. Ich habe gerade eine Seite gefunden [1], auf der etwas anderes steht: dass der Vatikan der Bruderschaft erlaubt, das Konzil nicht anzuerkennen (mit einer kleinen Ausnahme)! Professor Hünermann (emeritierter Dogmatikprofessor aus Tübingen) wird nach einer Podiumsdiskussion in der Katholischen Akademie Hamburg zitiert:
(...) und zwar beträfe dies die Petrusbruderschaft, die damals nicht mit Lefebvre ins Schisma gegangen sei. „Das Dokument, das sie unterzeichnet haben, dispensiert sie von der Zustimmung zum 2. Vaticanum und verlangt lediglich, dass Lumen Gentium 25 affirmiert wird, wo die Lehre dargelegt wird vom Primat des Papstes und seiner Lehrkompetenz. Den Rest nicht, sondern da sollen sie studieren und in Kontakt, in einer Kommunikation mit dem Heiligen Stuhl bleiben.
Kann das jemand bestätigen?
Gruß, kege --84.142.44.74 00:27, 2. Nov. 2009 (CET)
- Man müsste schon wissen, welches Dokument Hünermann überhaupt meint. In den Gründungsdekreten und Akten taucht dergleichen nicht auf. Dieses Interview mit dem Distriktsoberen der FSSP in Deutschland spricht nicht dafür, dass die FSSP das Konzil nicht anerkennt. Gegenteilige Aussagen der FSSP sind mir auch noch nie zu Ohren gekommen.--Moguntiner 01:02, 2. Nov. 2009 (CET)
- Ich habe in dieser Sache mal P. Recktenwald FSSP angeschrieben.--Moguntiner 12:12, 2. Nov. 2009 (CET)
- Ich habe bereits eine Antwort erhalten. P. Recktenwald geht davon aus, dass Hünermann auf dieses Dokument anspielt (Teil I Nr. 2). Diese Vereinbarung, die der Hl. Stuhl ursprünglich der FSSPX angeboten hatte, wurde später zur Basis für die Reintegration der Priester genommen, die Lefebvre nach dem Bischofsweihen 1988 nicht mehr folgen wollten und stattdessen die FSSP gründeten. LG 25 fordert die Anerkennung des gesamten Lehramts in dem jeweiligen Grad der Verbindlichkeit, also auch des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Gründer der FSSP haben die Vereinbarung unterzeichnet und stehen, das betont P. Recktenwald ausdrücklich, ohne wenn und aber zu dieser Erklärung. Dementsprechend erkennt die FSSP das Konzil vollumfänglich an. Recktenwald erwähnt auch eigens, dass Rom natürlich von ihnen wie von allen anderen die Anerkennung des Konzils fordert. Ich hoffe, die Frage damit geklärt zu haben.--Moguntiner 21:35, 2. Nov. 2009 (CET)
- Junge, Junge, ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell Antwort bekomme! Ich nehme an, Sie werden irgendwie automatisch informiert, wenn jemand an diesem Artikel etwas ändert oder kommentiert? (Ich nutze Wikipedia zwar sehr viel, weiß aber kaum, wie es im »Hintergrund« funktioniert. Irgendwann muss ich mal damit intensiver beschäftigen...)
- Ich habe Herrn Professor Hünermann heute morgen angemailt und eben eine Antwort bekommen:
- (...) ich habe - nach der Tagung in Hamburg - meine Nachforschungen publiziert in Peter Huenermann, Exkommunikation oder Kommunikation, Der Weg der Kirche nach dem II. Vatikanum und die Pius-Brüder, Verlag Herder, Freiburg 2009. Dort finden Sie die genaue Zitation des in Frage stehenden Dokumentes, die Fundstellen, die zeitgeschichtliche Einordnung angegeben.
- Jetzt muss ich mir nur noch das Buch besorgen. Wenn ich es habe und dort etwas Aussagekräftiges drin steht, werde ich wahrscheinlich bald meinen erste aktiven Wikipedia-Beitrag leisten! ;-)
Gruß, kege--78.54.12.151 22:34, 3. Nov. 2009 (CET)
- Hallo Kege, ich würde in dem Zusammenhang auch dazu raten, sich anzumelden. Man ist dadurch erstens wiedererkennbar und zweitens anonymer, da die IP-Adresse versteckt wird. --(Saint)-Louis 01:01, 4. Nov. 2009 (CET)
Ich nochmal. Ich wollte mir ja eigentlich das oben erwähnte Buch von Prof. Hünermann besorgen. Aber das kostet 25 Euro. Das ist mir zu viel, nur um mit einem Satz daraus den Wikipedia-Eintrag über die Petrusbruderschaft zu korrigieren. Sorry. Vielleicht hat einer der anwesenden Theologen Zugriff auf dieses Buch – und Lust, selbst was dazu zu recherchieren. Gruß, kege (immer noch nicht angemeldet...) --85.179.235.79 23:25, 26. Nov. 2009 (CET)
- Schön, dass du wieder schreibst, kege, vielleicht komme ich demnächst mal in die nächste Unibibliothek, da schau ich dann mal nach. Ich hoffe, du bleibst uns erhalten! --Atlan Disk. 08:05, 27. Nov. 2009 (CET)
Habe jetzt mittels WP:BIBR diesen Beitrag von P.H. in der Herderkorrespondenz gefunden. Dort steht drin, dass die FSSP ein Treueversprechen gegenüber dem Papst und der Kirche geleistet hat und versprochen hat Nummer 25 von LG anzuerkennen, außerdem sachlich die Kritikpunkte am VatII zu benennen, die Sakramente nach NOM als gültig anzunehmen und die Regelungen des CIC/1983, sofern es keine Sonderregelungen für die FSSP gibt, zu übernehmen. Allerdings habe die FSSP das VII nie formal anerkannt. Interessant ist auch noch, dass der Link zu WsK führt ;-) --Atlan Disk. 16:41, 16. Dez. 2009 (CET) --Atlan Disk. 16:52, 16. Dez. 2009 (CET)
- Nach (mE plausibler) Lesart der FSSP bedeutet die Anerkennung von LG 25 gleichzeitig auch die Anerkennung des Konzils. Darüberhinausgehende Erklärungen sind mE nicht notwendig, weil die Patres der FSSP niemals eine schismatische Bewegung gewesen sind. Ergo gibt es auch keinen Grund, sie anders zu behandeln wie andere Priester. Es haben ja nach dem Konzil nicht alle Priester ein formales Anerkenntnis beim Vatikan eingereicht.--Moguntiner 11:12, 17. Dez. 2009 (CET)
- Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass die Lesart der Petrusbruderschft plausibel ist, brauchen wir das Buch dann noch? --Atlan Disk. 16:55, 18. Dez. 2009 (CET)
- Meines Erachtens nicht, es sei denn, es könnte belegen, dass die FSSP diese Lesart gar nicht wirklich verfolgt. Wenn ich das richtig verstanden habe soll es aber nur aufklären, dass die FSSP LG 25 anerkennt - was sie nicht bestreitet.--Moguntiner 19:20, 18. Dez. 2009 (CET)
- Gut, dann schreibe ich unter BIBR, dass die Sache erledigt ist, ok? Hünermann meint offenbar, dass LG 25 sich nicht explizit genug auf das 2. Vatikanum bezieht. --Atlan Disk. 22:10, 18. Dez. 2009 (CET)
- Ein solcher Meinungsstreit kann mE von uns aber letztendlich nicht geklärt werden. Das ist nicht die Aufgabe eine Enzyklopädie.--Moguntiner 23:25, 18. Dez. 2009 (CET)
- Gut, dann schreibe ich unter BIBR, dass die Sache erledigt ist, ok? Hünermann meint offenbar, dass LG 25 sich nicht explizit genug auf das 2. Vatikanum bezieht. --Atlan Disk. 22:10, 18. Dez. 2009 (CET)
- Meines Erachtens nicht, es sei denn, es könnte belegen, dass die FSSP diese Lesart gar nicht wirklich verfolgt. Wenn ich das richtig verstanden habe soll es aber nur aufklären, dass die FSSP LG 25 anerkennt - was sie nicht bestreitet.--Moguntiner 19:20, 18. Dez. 2009 (CET)
- Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass die Lesart der Petrusbruderschft plausibel ist, brauchen wir das Buch dann noch? --Atlan Disk. 16:55, 18. Dez. 2009 (CET)
Hünermann erwähnt in seinem oben gennanten Buch die Schrift "Die Rechtsstellung der Priesterbruderschaft "St. Petrus"" von Roland Scheulen. Ich kann dieses Buch, auch wenn es 34 Euro kostet, nur empfehlen!--Nikolaus Michaelis 10:05, 14.Mai 2010 (CEST)
Gründungsmitglieder
Wer kann Informationen liefern zu den Gründern der Bruderschaft ? --Manuel Aringarosa 12:16, 13. Jun. 2010 (CEST)
- Meinst Du Informationen zu den Personen? Diese beiden Links sind auf jeden Fall sehr informativ, kennst Du aber bestimmt schon (http://petrusbruderschaft.eu/pages/geschichte/bisig.php und http://petrusbruderschaft.eu/pages/geschichte/recktenwald.php). --Nikolaus Michaelis 22:56, 20. Jun. 2010 (CEST)
- Nach Angabe [2] sind die Gründer P. Bisig, P. du Faÿ, P. Baumann, P. Coiffet und E. Recktenwald. --Manuel Aringarosa 11:08, 21. Jun. 2010 (CEST)
- Ergänzend „Absichtserklärung der Gründer, 2. Juli 1988“--Manuel Aringarosa 11:14, 21. Jun. 2010 (CEST)
- Nach Angabe [2] sind die Gründer P. Bisig, P. du Faÿ, P. Baumann, P. Coiffet und E. Recktenwald. --Manuel Aringarosa 11:08, 21. Jun. 2010 (CEST)
Finanzierung
Gibt es Informationen über die Finanzierung der Petrusbruderschaft? Erhält sie Geld aus der Kirchensteuer?--178.7.207.0 22:17, 2. Nov. 2017 (CET)
- Orden und Gesellschaften apostolischen Lebens (wie die Petrusbruderschaft) erhalten ohne weiters nichts von der Kirchensteuer. Sie müssen sich selbst finanzieren. Die klassischen Orden tun dies oft durch Verpachtung ihrer Ländereien oder Betreiben von Einkehrzentren, Kunstwerkstätten etc. Dergleichen dürfte die Petrusbruderschaft nicht in nennenswerter Weise besitzen. Manche Orden und Gesellschaften nehmen Aufgaben in der Pfarrseelsorge wahr. Über einen sog. Gestellungvertrag erhalten sie dafür Geld - allerdings ist das wahrscheinlich nur in Kirchensteuerländern wie Deutschland der Rede wert. Für die Petrusbruderschaft scheidet dieses Modell ohnehin aus, weil sie wegen der Festlegung auf die außerordentliche Form des Römischen Ritus allenfalls in ein paar Personalpfarreien Dienste übernehmen können. Die Haupteinnahmequelle der Petrusbruderschaft dürften daher Spenden und ähnliche Zuwendungen (Erbschaften etc.) sein.--Moguntiner 23:32, 2. Nov. 2017 (CET)
Päpstlichen Rechts
Ebendas steht in der Einleitung und ist die mir bekannte Formulierung. Ich habe das im Fließtext jetzt angepasst. Wenn doch etwas anderes gemeint sein sollte, bitte widersprechen. --Josefma (Diskussion) 19:09, 11. Feb. 2020 (CET)
Das Moto Proprio Traditionis custodes bedeutet das langsame Ende der Priesterbruderschaft St. Petrus
In Traditionis custodes gibt es 2 Bestimmungen, die auf ein langsames Ende der Priesterbruderschaft St. Petrus hinauslaufen, außer das Moto Proprio wird geändert oder ignoriert:
Es dürfen keine neuen Gruppen mehr gegründet und keine neuen Personalpfarreien mehr errichtet werden, in denen die alte Form praktiziert wird.
Neugeweihte Priester, die Privatmessen nach dem Missale Romanum von 1962 zelebrieren wollen, bedürfen der Genehmigung des Bischofs, der hierfür den Heiligen Stuhl konsultieren muss. Damit können bereits jetzt die Priesterseminare der Bruderschaft geschlossen werden, falls man am traditionellen Ritus festhalten möchte.--188.104.169.168 17:37, 24. Jul. 2021 (CEST)