Diskussion:Prince Far I

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Also, enzyklopädiewürdig wäre Price Far I sicherlich, so aber ist das nur eine wild zusammengetippte Liste und wenig informativ. Biografische Daten fehlen gänzlich, genauso wie Infos zum musikalischen Stil des Künstlers und so weiter. --Ratatosk 20:17, 11. Aug 2005 (CEST)

Dem oben Festgestellten ist leider zuzustimmen, daher hier ein paar Ergänzungen: Prince Far I begann seine "musikalische Karriere" um 1970 bei Sir Coxsone Dodd (dem Betreiber des jetzt legendären Studio 1), für den er wahrscheinlich drei in Jamaica auf 7"-Schallplatte veröffentlichte Aufnahmen unter dem Namen King Cry Cry machte ("I had a talk", "Cain & Abel", "Natty Farmyard"). Den Künstler-Namen "King Cry Cry" behielt er noch für eine Weile - z. B. für die kurze Zusammenarbeit mit Winston "Bunny" Riley (u. a. wurde die erste Version seines Klassikers "Deck of cards" sowie der Song "Musical rocket" aufgenommen) - bis etwa 1974/75, als er von Enos McLeod - wahrscheinlich anlässlich der Aufnahme des Songs "Let Jah arise" - die Worte hörte "You're not King Cry Cry for me, you're Prince Far Eye". Seine erste LP "Psalms For I" - natürlich, ein Wortspiel - produziert von Lloydie Slim, der sich hierfür überwiegend mit riddims von Bunny Lees Aggrovators versorgt hatte, erschien dann bereits unter dem Namen Prince Far I. Vorübergehend größere Popularität erlangte Prince Far I mit seinen von Joe Gibbs etwa 1976 produzierten tunes "Heavy manners" (über dem riddim zu Naggo Morris' "Su su pon rasta") und dem zweiten cut von "Deck of cards". Eine LP mit dem Titel "Heavy manners" erschien ebenfalls (in Jamaica auf dem Joe Gibbs-Label) und wurde bis heute mehrfach wiederveröffentlicht. Die nächste LP - und wohl auch ein gewisser, jedoch kein großer kommerzieller Erfolg in Europa - war die von Virgin Records auf dem Unterlabel "Front Line" im Jahr 1978 veröffentliche "Message from the King". Prince Far I produzierte diese LP selbst und bediente sich u. a. bei Aufnahmen, die er bereits in den Vorjahren - ab 1975, dem Jahr, in der auch den Grundstein für sein eigenes "Cry Tuff"-Label legte - auf Jamaica als 7"-Singles auf den Labels "Micron" und eben "Cry Tuff" veröffentlicht hatte (z. B. "Moses", das Titelstück "Message from the King", "Army gideon" sowie "Zion call"). Virgin veröffentlichte noch eine zweite LP - "Long Life" - aber der erwartete kommerzielle Erfolg stellte sich nicht ein, wohl weil die Musik doch nicht mainstream-kompatibel war, vielleicht aber auch, weil Prince Far I für (europäische) Schallplattenkonsumenten - zumindest verglichen mit Bob Marley, dem damaligen Maß aller kommerziellen Reggae-Dinge - ein etwas zu sprödes Auftreten hatte. Die meisten seiner zu Lebzeiten veröffentlichten weiteren LPs erschienen dann bei Trojan. Wichtig sind noch folgende Daten und Details: Wohl über die Arbeit an der "Psalms For I"-LP entstand ein Kontakt zu einem noch sehr jungen Adrian Sherwood, der etwa ab 1979 auf seinem Hit Run-Label einige der interessantesten Reggae-LPs des Jahrzent-Endes veröffentlichte: Prince Far I & the Arabs "Cry Tuff Dub Encounter Chapter 1" und "Dub To Africa" (als Vorabveröffentlichung bereits unter dem Titel "Prince For I Dub" kurzzeitig in den Regalen einschlägiger Londoner Plattenläden) sowie verschiedene Dub-LPs der jamaikanischen Band Creation Rebel. Die in diesem Rahmen entstandenen Kontakte zwischen den Musikern führten zu intensiven Kollaborationen auf Sherwoods weiteren Veröffentlichungen, die auf dem "ON-U"-Label erfolgten. Prince Far I und Creation Rebel gingen dann 1980 (unter dem Namen Prince Far I & the Arabs") sowie 1982 sogar zusammen auf Europa-Tournee. Na ja, ich könnte jetzt noch ein wenig zu Prince Far Is "Cry Tuff Wisdom Man"-Label schreiben, aber wird mir jetzt auch zuviel. Vielleicht später...Festhalten möchte ich aber noch, dass die gerne kolportierte Geschichte von einer "voluminösen Bassstimme" nicht korrekt ist: Michael Williams besaß eine kräftige, dabei aber auch ein wenig heisere Stimme, die er in einem speziellen DeeJay-Style, dem "chanten", einem eigentümlichen Sprechgesang, mit einigem Nachdruck zu gebrauchen wusste. Der (zu Vermarktungszwecken selbstgewählte?) nickname "Voice of Thunder" umschreibt das Phänomen schon recht gut. Mit einem "Bass" hat das aber - nach meiner Meinung - nicht allzuviel zu tun (wer Ohren hat zu hören....). Ich muss auch noch loswerden, dass die Behauptung, Prince Far I wäre ein "Begründer des Dub-Genre" gewesen, haltlos ist. Prince Far I hat etwa ab 1975 selbst produziert, da war Dub bereits seit Jahren in Jamaika en vogue (in der dance-hall und auf vielen 7"-Singles) und die erste Welle von Dub-LPs wurde in England begeistert aufgenommen. Die erste Dub-LP, die in Zusammenarbeit mit Prince Far I entstand, war Cry Tuff Dub Encounter chapter 1 - die Platte kam erst 1978 (in England, nicht in Jamaika!) heraus. Ich denke, das spricht für sich selbst.

Ergänzungen zur verlinkten Bio

Nachfolgende Anmerkungen beziehen sich auf die am Ende des Artikels verlinkte Biographie. Ich denke, sie sind, insbesondere bei einem inhaltlich so äußerst magerem Artikel wie dem vorliegenden, nützlich auch wenn formale Regeln nicht eingehalten wurden: Die verlinkte Biographie ist sehr detailliert, weist aber auch eine Reihe von Fehlern auf: Der erwähnte tune „I had a talk“, wurde im Studio One aufgenommen, von Coxsone Dodd produziert und in England auf dem Banana-Label veröffentlicht. Auf der anderen Seite dieser Single findet sich ein ebenfalls von Coxsone produzierter tune von Burning Spear, „Zion higher“. Die vermeintlich mit Bobby (Ellis) und Tommy (McCook) realisierte Aufnahme ist wohl „Rocket ship“, ein tune, der sich auf der in England etwa 1974 veröffentlichten Attack-LP „Green Mango“ der beiden hornsmen befindet, und ist weniger Bobby & Tommy als dem Produzenten Winston „Bunny“ Riley, der auch den ersten cut von „Deck of cards“ (als jamaikanische 7“ auf dem Serpent-Label erschienen), einem von Prince Far Is bekanntesten Titeln, den er später nochmals für Joe Gibbs aufnehmen sollte, geschuldet. Das von Alvin Ranglin produzierte „Creation time“ der Maytones kam zumindest in England nicht als 7“-Single sondern als 12“ Disco 45 auf dem GGs-Label heraus; auf der Platte finden sich keinerlei credits für Prince Far I, zweifellos ist er es aber, der etwa im letzten Drittel der Platte einen netten chant hinlegt. „Zion call“ kam auf Jamaika sowohl auf Prince Far Is eigenem Label „Cry Tuff“ (noch ohne den Zusatz „Wisdom Man“) und auf Joe Gibbs‘ „Heavy Duty“-Label heraus; das Veröffentlichungsdatum muss ungefähr 1975 gewesen sein, denn der tune erschien 1976 in England auf Castro Browns „Morpheus“-Label, wie auch übrigens der von Prince Far I hierzu produzierte vocal von Errol Holt namens „Gimmie-gimmie“. Auch letzterer sah Veröffentlichung auf dem „Cry Tuff“-Label in Jamaika (als "Gimmie"). Das Gründungsdatum für das „Cry Tuff“-Label wird also wohl eher 1975 gewesen sein; dieses Jahr wird auch auf dem Label seines ebenfalls auf „Cry Tuff“ veröffentlichten „354 skank“ (einem ersten cut auf dem riddim, den er später für "Commandment of drugs" [auf der LP "Message from the King"] verwenden sollte) angegeben. Die Annahme, dass dieses Label 1975 gegründet wurde, wird auch von der Tatsache gestützt, dass Prince Far I in eben diesem Jahr seine ersten eigenen Produktionen anderer Künstler veröffentlichte - dies waren Gregory Isaacs ("Something nice") und Lloyd Young ("Stand up Ethiopians"), deren 7“ beide auf Pete Westons Micron-Label herauskamen. Der DeeJay, der angeblich mit „Crazy Joe“ auf Prince Far Is „Heavy Manners“ antwortete, müsste eigentlich Jah Stitch (nicht Lord Stitch) gewesen sein. Mir ist allerdings der tune unbekannt. Joe Gibbs nahm aber diesen zweifelhaften Ehrentitel "Crazy Joe" eventuell zum Anlass, ein weiteres jamaikanisches Label, nämlich eben „Crazy Joe“, zu lancieren. (nicht signierter Beitrag von 85.178.224.69 (Diskussion | Beiträge) 22:57, 13. Jun. 2009 (CEST))