Diskussion:Prozess und Realität
Zusammenfassende Darstellungen (Lexika)
(Bitte nicht archivieren)
- Die großen Philosophen des 20. Jahrhunderts, Biographisches Lexikon (Hrsg. Bernd Lutz), dtv, München 1999, ISBN 3-423-32517-8, S. 454 f.
- Die Philosophie Westeuropas, Hermann Noack, Darmstadt 1967, S. 266–268
- dtv-Atlas zur Philosophie, 2. Auflage, München 1992, ISBN 3-423-03229-4, S.222 f.
- Geschichte der Philosophie, J. Rehmke/F. Schneider, VMA Verlag Wiesbaden, (orig. Grundriss der Geschichte der Philosophie, 1959 Bonn, S. 373–377
- Geschichte der Philosophie, Ernst von Aster, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1958, S. 375 ff.
- Kindlers Neues Literatur Lexikon, München 1988, ISBN 3-463-43200-5, S.373–377
- Philosophie-Lexikon, (Hrsg.: Anton Hügli/Paoul Lübcke), 4. Auflage, Hamburg 2001, ISBN 3-499-55453-4, S. 674 f.
- Russell, Bertrand: Denker des Abendlandes, Eine Geschichte der Philosophie, 3. Auflage, 1992 dtv, München, ISBN 3-423-30019-1, S.402 f.
- Störig, Hans Joachim: Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Stuttgart 1990, ISBN 3-596-11142-0, S. 581–585
Rezeption (R) und Analogien (A) Überblick
(bitte nicht archivieren)
- Prozesstheologie: John B. Cobb (R), David Ray Griffin (R), Charles Hartshorne(R)
- Symbolphilosophie: Ernst Cassirer (A), Nelson Goodman (A), Susanne K. Langer (R), Oswald Schwemmer (R)
- Konstruktivismus und Systemtheorie: Dorothy Emmet (A), Heinz von Foerster (A), Niklas Luhmann (A), Talcott Parsons (A)
- Ökologie, ANT (Aktor-Netzwerk-Theorie), feministische Philosophie: Bernhard Gill (R), Bruno Latour (R), Donna Haraway (R), Isabelle Stengers (R)
- Physik und Biologie: Harald Atmanspacher (A), David Bohm (A), Werner Heisenberg (A), Shimon Malin (R), Erwin Schrödinger (A)
- Pragmatismus und Zeichentheorie: John Dewey (A), Charles S. Peirce (A), George Santayana (A), George Herbert Mead (A), Gilles Deleuze (R), Nicholas Rescher (R)
- Religion, Mystik: Pierre Teilhard de Chardin (A), Jiddu Krishnamurti (A), Sri Aurobindo (A)
Die Komplexität des „Einzelwesens“ bzw. der „wirklichen Ereignisse“
(ausgelagerter Abschnitt, bitte nicht archivieren)
Da die wirklichen Einzelwesen als Urprozesse des Universums das grundlegende Element der Metaphysik Whiteheads sind, finden sich im gesamten Werk eine Vielzahl von näheren Beschreibungen und Erläuterungen zu diesem Begriff, aus denen sich eine große Bandbreite an Bedeutungsinhalten und Eigenschaften ergibt. Die nachfolgende Auflistung wichtiger Bestimmungen kann nur ein überblickshaftes Schlaglicht darauf werfen:
- Wirkliche Einzelwesen sind „komplexe und ineinandergreifende Erfahrungströpfchen“ (PR 58)
- „Daß wie ein wirkliches Einzelwesen wird, begründet, was dieses wirkliche Einzelwesen ist, so daß die beiden Beschreibungen eines wirklichen Einzelwesens nicht voneinander unabhängig sind. Sein ‚Werden’ liegt seinem ‚Sein’ zugrunde. Dies ist das ‚Prinzip des Prozesses’.“ (PR 66)
- „Jedes wirkliche Einzelwesen wird als ein Erfahrungsakt interpretiert, der aus Daten hervorgeht.“ (PR 93)
- „Der Charakter eines wirklichen Einzelwesens wird letzten Endes von seinem Datum beherrscht;“ (PR 213)
- „Ein wirkliches Einzelwesen ist ein Prozeß und nicht im Sinne der Morphologie eines Stoffs beschreibbar.“ (PR 94)
- „Ein wirkliches Einzelwesen muß hinsichtlich seiner Erfüllung eingeordnet werden, und diese geht durch die Operationen, die seinen 'Prozeß' ausmachen, aus seinem Datum hervor.“ (PR 215)
- „Das wirkliche Einzelwesen beendet sein Werden in einem komplexen Empfinden, das eine vollständige bestimmte Bindung an jede Einzelheit des Universums einschließt, wobei diese Bindung ein positives oder negatives Erfassen ist.“ (PR 100)
- „Die formale Beschaffenheit eines wirklichen Einzelwesens ist ein Prozeß des Übergehens von Unbestimmtheit in endgültige Bestimmtheit.“ (PR 102)
- „Das wirkliche Einzelwesen besteht auf seiner physischen Seite aus seinen bestimmten Empfindungen von seiner wirklichen Welt und wird auf seiner geistigen Seite von seinen begrifflichen Strebungen hervorgebracht.“ (PR 102)
- „Jedes Ding der Außenwelt ist entweder ein wirkliches Einzelwesen oder (häufiger) ein Nexus von wirklichen Einzelwesen mit wechselweise gleichzeitigen Unmittelbarkeiten.“ (PR 119)
- Ein wirkliches Ereignis ist kreativ. Es vereinigt in sich alle Ereignisse, die zu ihm geführt haben. Zudem ist es ein Entwurf in die Zukunft. (PR101).
- Ein wirkliches Ereignis ist „intern determiniert und extern frei“. Es bezieht extern Stellung zu seiner internen Bedingtheit und erlangt so eine Möglichkeit der Freiheit und wird „causa sui“ d.h. Ursache seiner selbst.[1].
- „Kein wirkliches Einzelwesen kann über das hinausgehen, was ihm die wirkliche Welt als ein Datum von seinem Standpunkt aus - seine wirkliche Welt - zu sein erlaubt.“ (PR 166)
- Ein wirkliches Ereignis ist nicht eindeutig lokalisierbar: „In gewissem Sinne ist alles immer und überall. Denn jede Lokalisierung schließt einen Aspekt ihrer selbst in jeder anderen Lokalisierung ein. Daher ist jeder raumzeitliche Standpunkt ein Spiegel der ganzen Welt“.[2].
- Ein wirkliches Ereignis ist niemals autonom, sondern immer auf andere wirkliche Ereignisse bezogen.[3].
- „In der realen inneren Beschaffenheit eines wirklichen Einzelwesens gibt es immer ein Element, das einem weggelassenen Element entgegengesetzt ist.“ (PR 101)
- Ein wirkliches Ereignis ist integrativ („congrescent“), indem es ein subjektives Ziel hat („subjective aim“) und einen Entwurf in die Zukunft („superject“).
- Ein wirkliches Einzelwesen konstituiert sich durch Erfassen („prehension“)[4].
- Ein wirkliches Ereignis kann Bewusstsein haben – muss es aber nicht haben.
- Die wirklichen Ereignisse streben nach Steigerung der Intensität, des Kontrastes und der Erfüllung (satisfaction) – d. h. der größtmöglichen Ausschöpfung ihrer Mannigfaltigkeiten. Diese Erfüllung ist eine Art Individualisierung der Einzelwesen, die wiederum den Grund für zukünftige Ereignisse legen.
Da jedes „wirkliche Ereignis“ einen mentalen und einen physischen Pol besitzt (Bipolarität, PR 438)[5], also alle realen Vorkommnisse der Welt einen geistigen Aspekt haben, lässt sich Whiteheads Theorie der Wirklichkeit dem Panpsychismus zuordnen. Durch die Präsenz des Geistigen in jedem ihrer Elemente begründet sich der Eigenwert der Natur, der einen vom Menschen unabhängigen Zweck (Teleologie) folgt. Der physische Pol ist bestimmt durch Wirkursachen, der geistige durch Zweckursachen. Je höher die Komplexität eines wirklichen Ereignisses, desto höher die Bedeutung der Zweckursachen. Im Buddhismus heißt es: „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet.“(Dhammapada, 1. Vers)
Weiteres
Liebe Autorinnen, Autoren,
ich finde es gut, daß dieses Werk kurz erwähnt wird, aber ich fände es noch besser, wenn es substantiell in seinen Grundzügen besprochen würde. Ich bin in Vorbereitung und werde das demnächst ergänzen. Für Vorschläge natürlich immer offen, Grüße--Xellameer1 13:17, 29. Dez. 2007 (CET) In Arbeit! Ich schaffe es nicht, das ganze Werk in einem Mal zu besprechen... ich werde es nach und nach vervollständigen.--Xellameere 17:59, 9. Jan. 2008 (CET)
"... war eine lange Zusammenarbeit mit Bertrand Russell, dessen Ergebnis die Principia Mathematica war." - muß es nicht heißen: deren Ergebnis ... ?
- Die Pluralform zu 'Nexus' ist 'Nexus', oder?--Finisterrae 11:11, 6. Mär. 2009 (CET)
Kleines Review
Ein sehr interessanter Artikel! Werde den Artikel nach und nach durchgehen und Unklarheiten hier zur Diskussion stellen. -- HerbertErwin 13:34, 21. Aug. 2011 (CEST)
- Deine Fragen sind für mich Spitze, weil sie auch zum Weiterdeenken anregen. Ich werde versuchen, sie zu beantworten, ohne gleich eine Lösung für den Artikeltext präsent zu haben. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
Einleitung
- Ok Im Gegensatz zur traditionellen „Subjektphilosophie“: Was ist genau mit "Subjektphilosophie" gemeint? Wenn ich es richtig verstanden habe, ist ein zentrales Anliegen Whiteheads die Kritik am Substanzbegriff. Gegen den wandte sich auch Hegel mit seiner vielzitierten Metapher von der "Nacht, worin die Substanz verraten ward, und sich zum Subjekte machte" (Phänomenologie). Bei Hegel wird - soweit ich es verstehe - der Subjektbegriff (im Sinne Whiteheads und mit ähnlichen Intentionen) gegen den Substanzbegriff verwendet. Siehe auch den interessanten Aufsatz von Brüntrup "3,5-Dimensionalismus und Überleben: ein prozess-ontologischer Ansatz", in: Brüntrup, Rugel, Schwartz (Hrsg.): Auferstehung des Leibes - Unsterblichkeit der Seele. -- HerbertErwin 08:41, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Der Artikel von Brüntrup ist auch online verfügbar. Auf das gleiche verweist auch Reiner Wiehl in seiner Einleitung zu "Abenteuer der Ideen": "Whiteheads Kritik an den beiden genannten Prinzipien [Sensualismus und Subjektivismus] scheint die dialektische Kritk Hegels am formellen Subjektivismus der neuzeitlichen Erfahrungstheorien auf eigene Weise zu wiederholen." (S. 31; siehe Enzyklopädie, §§ 37ff) Whitehead und Hegel ist eins der Themen, die noch keine Beachtung gefunden haben. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Ok Basiselemente: In welcher Beziehung steht das Konzept von "Basiselementen" zur Idee, alles stünde in Relation zueinander und würde sich ständig verändern? Wie ist Veränderung nach Whitehead zu begreifen? Als Neu-Kombination der Basiselemente ("Atome")? - Das wäre Atomismus und nichts Neues. -- HerbertErwin 08:55, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Ich habe den allgemeineren Begriff "Basiselemente" verwendet, weil der Begriff "wirkliches Einzelwesen" an dieser Stelle noch nicht eingeführt ist. Gemeint sind aber die wirklichen Einzelwesen. Weiter unten müsste eigentlich klar werden, dass Whitehead hinsichtlich der realen Welt tatsächlich einen SubSubatomismus (also auf der Ebene der actual entities, die er noch vor den subatomaren Teilchen ansiedelt) vertritt, während er in Hinblick auf die Potentialität der Zukunft ein begriffliches Kontinuum unterstellt. Das ist einer der Punkte aus der noch fehlenden Darstellung der Raumzeit-Theorie. Ein Kontinuum liegt außerdem im Prozess des ständigen Werden und Vergehens vor. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
Abschnitt "Anspruch"
- Ok Seine Theorie ist seine spekulative Metaphysik: Muss es nicht heißen "eine spekulative Metaphysik" ?
- Ok Katalog von „Mythen und irrigen Verfahrensweisen“: Hier wäre es nützlich - wenn auch nicht einfach - zu jedem Punkt eine kurze Erläuterung zu bekommen, warum Whitehead den jeweiligen Mythos ablehnt. Z.B. verstehe ich nicht, warum Das Vertrauen in die Sprache als angemessener Ausdruck von Aussagen ein Mythos sein soll - Sprache ist doch "Ausdruck von Aussagen"? -- HerbertErwin 09:07, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Die Ausführung zur Sprachkritik und die Theorie zu den Propositionen gehört noch zu den offenen Punkten. Whitehead ist der Auffassung (wie übrigens auch Nietzsche), dass die Subjekt-Prädikat-Form der Grammatik dem Substanz-Denken seit Aristoteles Kategorien Vorschub leistet, was sich bis in die logischen Urteilsformen bei Aristoteles zeigt. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Ok Seine Metaphysik sollte einer Zusammenarbeit von Philosophie und Wissenschaft kreative Impulse geben: In dem Abschnitt, der mit diesem Satz endet, wird die Kritik Whiteheads an den Wissenschaften referiert, die mit ihren Begriffen Abstraktionen durchführen würden, die Erfahrungen zwar bezeichnen, aber niemals voll erfassen. Tut dies die Philosophie in seinem Verständnis etwa nicht? Ich habe Philosophie immer als die Wissenschaft verstanden, die ganz im Gegenteil, sich auf der höchsten Abstraktionsebene befindet. In welchem Sinne könnte die Philosophie der Wissenschaft "kreative Impulse" geben? -- HerbertErwin 09:20, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Whitehead war der Auffassung, dass spätestens nach Kant die Philosophen durch die einseitige Konzentration auf den Geist im 19. Jh. den Anschluss an die Naturwissenschaften verloren hatten und deshalb mit ihren Erklärungsmodellen keinen Einfluss auf die Wissenschaften mehr genommen haben. Diese Kritik gilt nicht für Descartes bis Leibniz, aber sehr wohl für den Idealismus. Das ist wohl stärker herauszuarbeiten. Der Beitrag der Philosophie liegt nach Whitehead sowohl in der methodischen Kritik als auch im spekulativen Zusammenfügen der Ergebnisse der Einzelwissenschaften zu einem Weltbild, dass sich systematisch nicht aus den einzelwissenschaften ergeben kann. Sofern Einzelwissenschaftler solche Weltbilder erzeugen, sind sie nicht mehr Einzelwissenschaftler, sondern spekulative Philosophen. (Heisenberg, Prigogine u.a.) Ich denke Whitehead hat diesbezübliche Bemühungen des (Marburger) Neukantianismus, insbesondere Cassirers Ersetzen des Substanzbegriffs durch den Funktionsbegriff (1910) und das Eingehen auf die Relativitätstheorie nicht zur Kenntnis genommen, ebensowenig wie groß der Einfluss von Peirce auf James war. Seine Schülerin Susanne K. Langer kannte hingegen Cassirer recht gut. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
Abschnitt "Das Kategorienschema"
- Die neun Kategorien der Verbindlichkeiten beziehen sich auf die subjektive Binnenperspektive.: Was heißt in diesem Zusammenhang „subjektive Binnenperspektive“? Es geht doch um reale Bedingungen der Möglichkeit des Ablaufs von Prozessen. -- HerbertErwin 10:51, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Siehe unter Subjekt. Subjektivität ist im Ereignis selbst enthalten. Jedes wirkliche Ereignis hat seine individuelle, durch Raum und Zeit bestimmte, Perspektive und eine individuelle Geschichte. Diese Geschichte limitiert den Möglichkeitsraum seines künftigen Werdens. Die Kategorien der Verbindlichkeiten beschreiben diese Limitationen. --Lutz Hartmann 11:55, 3. Okt. 2011 (CEST)
Abschnitt "Einzelwesen/Wirkliche Ereignisse als Pulse des Daseins"
- Ok Die Begriffe „actual entity“ und „actual occasion“ werden in PR synonym verwendet
- Wie können diese beiden Begriffe synonym verwendet werden? "Entity" hört sich nach Substanz-, "occasion" nach Prozessphilosophie an. Ein Ereignis ist doch nicht dasselbe wie der Gegenstand, mit dem sich etwas ereignet - oder? Whitehead wollte doch das Substanz-Denken aufgeben; die Substanzen lugen aber überall noch hervor. -- HerbertErwin 09:29, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Selbst der Begriff "Gegenstand" kann, wenn man ihn nur abstrakt verwendet, einen Prozess bezeichnen. Was ich bisher gelesen habe, kommt Whitehead zu keiner Zeit in Gefahr, Entities mit Substanzen gleichzusetzen. Er verwendet den abstrakten Begriff Entities, weil damit die reinen Basiselemente, Nexuus und auch komplexe Gesellschaften (alles wiederum als Prozesse zu denken) bezeichnet sein können. Actual Occasion würde ich persönlich mit verwirklichte Möglichkeit übersetzen, anstatt mit Ereignis. Actual Entity könnte oftmals auch mit "prozessuale Struktur" bezeichnet werden. Das wäre aber in beiden Fällen Theoriefindung. "Wirkliches Ereignis" ist der allgemein verwendete Begriff für "actual occasion" in den deutschen Übersetzungen. In der Sekundärliteratur werden beide Begriffe wegen der Schwierigkeiten mit den übersetzten Begriffen manchmal unübersetzt gelassen. Egal wie, hier tritt ein deutliches Übersetzungsproblem, das es auch mit anderen Begriffen gibt, auf. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Wirkliche Einzelwesen verändern sich nicht, sondern vergehen:
- Ist „Vergehen“ hier als Gegensatz zu „Verändern“ zu verstehen? M.E. meint auch Whitehead nicht, dass in einem Prozess das Einzelwesen schlechthin vergeht. Es bleibt in gewisser Weise auch erhalten, indem es in das neu entstehende Einzelwesen eingeht. So ist die Person, die ich gestern war, heute nicht schlechthin verschwunden, sondern in die aufgegangen, die ich heute bin. Und Gott ist das „Einzelwesen“, in dem letztlich alles (die gesamte Menschheitsgeschichte) aufgehoben ist, wie du ja auch weiter unten ausführst. -- HerbertErwin 10:52, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Nein. ANW kennt grundsätzlich zwei Prozesse. Den inneren Prozess des Werdens eines Ereignisses (concrescense) und den äußeren des Übergangs (transition). S.u. die Grafik. In der transition geht das wirkliche Ereignis in einem oder mehreren Folgeereignissen auf. In dem Moment, in dem es sich in der Concrescene "erfüllt" hat, ist es schon für die dann entstehnden Wirklichen Ereignisse "vergangen" sowohl temporal als auch physisch. Es existiert nur noch begrifflich. Und diese begriffliche Existenz bezeichnet ANW dann als "unsterblich". Dauerhaftigkeit ist die Folge von mehreren Wirklichen Ereignissen. ANW kannte noch nicht die moderne Teilchenphysik. Man kann sich das "Vergehen" aber so ähnlich vorstellen wie die Prozesse bei den Positronen oder Neutrinos, die ja tatsächlich "vergehen", also keine Veränderung von Eigenschaften eine "dauerhaften" Substanz aufweisen. Alles was wir als dauerhaft wahrnehmen ist nach ANW eine Zusammensetzung einer Folge von Ereignissen in der Zeit, die eine Ähnlichkeit aufweisen, weil sie wesentliche Merkmale "vererben". --Lutz Hartmann 12:23, 3. Okt. 2011 (CEST)
- die Vorstellung der Materie ist wie Raum und Zeit nur ein Attribut wirklicher Ereignisse.
- Ist damit die Bipolarität aller „wirklicher Einzelwesen“ gemeint (mentaler Pol + physischer Pol)? Wieso aber ist dann die „Vorstellung“ der Materie und nicht die Materie selbst ein Attribut wirklicher Ereignisse? -- HerbertErwin 11:43, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Siehe die Antwort zum vorstehenden Abschnitt. Nach ANW gibt es keine Materie. Diese impliziert ja etwas "substanzielles". Der Begriff der Materie ist bereits eine Abstaktion, mit dem wir die Dauerhaftigkeit, also eine Ereignisfolge, beschreiben. Raum und Zeit sind ebenso abstrahierende Begriffe, mit denen wir die Ausgedehntheit von Ereignissen beschreiben, also grundlegende Eigenschaften von Ereignissen. --Lutz Hartmann 12:23, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Die Person „erfasst" den Stein ebenso wie der Stein die Person „erfasst" [...] Bestimmt wird die Intensität der Erfahrung durch die Geschichte der Person (und des Steines).
- Ist das so gemeint, dass bei der einfachen Wahrnehmung eines „toten Gegenstandes“ wie eines Steins dessen „Geschichte“ in irgend einer Weise in meine Erfahrung eingeht (ein etwas mystischer Gedanke)? Erfährt umgekeht der (tote) Stein auch, dass er von mir wahrgenommen wird? Welche „Folgen“ hat dies für den Stein? Ist er damit nicht mehr der selbe wie vorher? Beeinflusst dies seine weitere „Geschichte“? -- HerbertErwin 11:51, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Das beschreibst Du m.E. recht gut. ANW ist da nicht ganz konsistent in den Darstellungen. Aber ja, anorganische Materie hat auch eine "Wahrnehmung". Wenn man nicht gerade das sehende Erfassen eines Menschen nimmt, sondern beispielsweise die Umgebungswärme eines Gegenstandes, so nimmt dieser seine Umwelt auch wahr, z.B. indem er Spannungen aufbaut oder seine innere Struktur verändert. Man muss bei diesem Thema bereit sein, den Begriff der "prehension", des Erfassens, auch ohne Bewusstsein und erneut als Prozess zu denken. --Lutz Hartmann 12:23, 3. Okt. 2011 (CEST)
Abschnitt "Einzelwesen/Die Komplexität des ‚Einzelwesens‘ bzw. der ‚wirklichen Ereignisse‘“
- Die Aufzählung der Bestimmungen des Einzelwesens ist ziemlich lang. Könnte man die ein wenig straffen oder die einzelnen Bestimmungen systematisieren? -- HerbertErwin 09:35, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Darüber habe ich auch nachgedacht. Mir ist nur nicht klar, wie ich dann die Vielschichtigkeit des Begriffs zum Ausdruck bringen kann. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
Abschnitt "Einzelwesen/Zeitlose Das ontologische Prinzip“
- seine Vervollständigung beruht auf der Selbst-Verursachung des Subjekt-Superjekts: der Whiteheadsche Kunst-Begriff "Subjekt-Superjekt" ist an dieser Stelle noch nicht eingeführt. Wenn an dieser Stelle keine Erläuterung erfolgen soll, wäre zumindest ein Hinweis auf den Abschnitt "Wahrnehmung, Bewusstsein und Subjekt/Subjekt" nützlich, wo der Begriff erläutert wird. -- HerbertErwin 23:26, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Der Abschnitt ist insgesamt noch blass. Beim Anfüttern werde ich Deinen Hinweis berücksichtigen. --Lutz Hartmann 10:55, 23. Aug. 2011 (CEST)
Abschnitt "Einzelwesen/Zeitlose Einzelwesen“
- Ok Jedes Einzelwesen, das begrifflich erkannt werden kann, ohne daß hierzu ein Rückgriff auf nirgendwelche bestimmte wirkliche Einzelwesen der zeitlichen Welt erforderlich wäre: "írgendwelche" statt "nirgendwelche"? -- HerbertErwin 11:14, 22. Aug. 2011 (CEST) si, --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Ok Die ewigen Objekte sind den Ideen Platons oder auch den Universalien ähnlich, aber nicht mit diesen identisch.: Laut der Beschreibung der "zeitlosen Einzelwesen" in diesem Kapitel sind diese schon mit den klassischen "Universalien" identisch. Whitehead beschreibt deren "Existenzform" eben als "reine Potenzialität". -- HerbertErwin 11:14, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Sie sind eben nicht nur reine Potentialität, sondern sie realisieren sich auch in der wirklichen Welt. Ich denke, dass der wesentliche Unterschied in der Relationalität der zeitlosen Objekte liegt. Muss ich drüber nachdenken, wie ich das verbessern kann. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Hier habe ich schon mal umgearbeitet. Ich hoffe die Darstellung ist nun klarer. --Lutz Hartmann 10:54, 23. Aug. 2011 (CEST)
- Sie sind eben nicht nur reine Potentialität, sondern sie realisieren sich auch in der wirklichen Welt. Ich denke, dass der wesentliche Unterschied in der Relationalität der zeitlosen Objekte liegt. Muss ich drüber nachdenken, wie ich das verbessern kann. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
Allgemeines
- Ok Sehr nützlich wäre eine Graphik, die die von Whitehead - ja teilweise ein wenig eigenwillig - verwendeten Begriffe in ihrem Zusammenhang darstellt.-- HerbertErwin 09:02, 22. Aug. 2011 (CEST) Vieleicht wäre es auch nicht schlecht, der Terminologie Whiteheads die klassischen Termini - ggf. mit der spezifischen Umdeutung bei Whitehead gegenüberzustellen. -- HerbertErwin 11:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Ich habe schon mindestens fünf unterschiedliche Skizzen gemacht. Mit keiner bin ich bisher wirklich zufrieden. Aber da kommt noch was. Wäre doch gelacht. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Ich habe jetzt zwei einfachere Graphiken zur den Kategorien und der Hierarchie der Naturordnung in den Artikel eingebaut. Die hier gezeigte Grafik dient der Erläuterung eines noch zu schreibenden Abschnitts über die Zeittheorie Whiteheads. Ich hoffe, dass sie das Lesen erleichtern wird. Kopfschmerzen habe ich immer noch mit einer adäquaten Darstellung von Erfassen und Wahrnehmung. Da muss noch etwas kommen. Gruß --Lutz Hartmann 13:19, 5. Sep. 2011 (CEST)
- Die Diagramme aus Whitehead dienen ebenfalls der Erläuterung eines noch zu schreibenden Abschnitts. --Lutz Hartmann 14:18, 5. Sep. 2011 (CEST)
- Ich habe jetzt zwei einfachere Graphiken zur den Kategorien und der Hierarchie der Naturordnung in den Artikel eingebaut. Die hier gezeigte Grafik dient der Erläuterung eines noch zu schreibenden Abschnitts über die Zeittheorie Whiteheads. Ich hoffe, dass sie das Lesen erleichtern wird. Kopfschmerzen habe ich immer noch mit einer adäquaten Darstellung von Erfassen und Wahrnehmung. Da muss noch etwas kommen. Gruß --Lutz Hartmann 13:19, 5. Sep. 2011 (CEST)
- Ich habe schon mindestens fünf unterschiedliche Skizzen gemacht. Mit keiner bin ich bisher wirklich zufrieden. Aber da kommt noch was. Wäre doch gelacht. --Lutz Hartmann 22:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Vielleicht wäre es sinnvoll, zu einigen Kernbegriffen des Werks bzw. der Philosophie Whiteheads allgemein eigene Artikel zu erstellen. Oder man könnte diese auch in einen Artikel zusammenfassen - wie etwa die "Terminologie Heideggers ". -- HerbertErwin 02:06, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Ein interessantes Thema. Ich hatte schon mal in Erwägung gezogen, das irgendwie in tabellarischer Form zu machen:
Deutsch | Englisch | Erläuterung | Referenz |
---|---|---|---|
Spekulative Philosophie | Speculative Philosophy | Für Whitehead ist Philosophie notwendig spekulativ. Das bedeutet aber nicht, dass hierbei auf eine qualifizierte Begründung verzichtet werden darf. Eine philosophische Theorie muss adäquat (anwendbar) und in sich schlüssig (kohärent) sein. Spekulativ ist eine Philosophie, wenn sie Zusammenhänge herstellt und Erklärungen erzeugt, die über den Stand der einzelwissenschaftlichen Erkenntnissse hinausgehen. | PRd 24 |
Fehler der unangebrachten Konkretheit | Fallacy of misplaced concreteness | Whitehead verweist darauf, dass Wissenschaftler oft dem Irrtum unterliegen, dass ihre Modelle die Realität vollständig erklären könnten. Für Whitehead sind Modelle und Theorien, insbesondere in der Mathematik, Abstraktionen, die als solche immer einen Rest an Erklärung offen lassen müssen. | PRd 184-185 |
Wirkliches Einzelwesen | Actual Entity | auch: „ursprüngliche Wesenheit“ oder „aktuale Wesenheit“ (Anspielung auf die aristotelische ousia)[6] „‚Wirkliche Einzelwesen‘ – auch ‚wirkliche Ereignisse‘ – sind die letzten realen Dinge, aus denen die Welt zusammengesetzt ist. Man kann nicht hinter die wirklichen Einzelwesen zurückgehen, um irgendetwas Realeres zu finden.“ Sie können als „komplexe und ineinandergreifende Erfahrungströpfchen“ beschrieben werden. | PRd 57-58 |
Wirkliches Ereignis | Actual Occasion | Weitgehend synonym für „Wirkliches Einzelwesen“ | |
Prozess | Process | „Daß wie ein wirkliches Einzelwesen wird, begründet, was dieses wirkliche Einzelwesen ist, so daß die beiden Beschreibungen eines wirklichen Einzelwesens nicht voneinander unabhängig sind. Sein ‚Werden’ liegt seinem ‚Sein’ zugrunde. Dies ist das ‚Prinzip des Prozesses’.“ | PRd 66 |
- ↑ vgl. Hampe, Michael: Alfred North Whitehead, S. 122 f
- ↑ Alfred North Whitehead: Wissenschaft und moderne Welt, S.112
- ↑ vgl. Hampe, Michael: Alfred North Whitehead, S. 121
- ↑ vgl. Kindlers Neues Literatur Lexikon, München 1988, S. 606
- ↑ Vgl. hierzu: Ernst Mach: Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen, Fischer, Jena 1886, S. 51: „Die in der Erfahrung vorgefundenen Elemente sind immer dieselben, nur von einerlei Art und treten nur je nach der Art ihres Zusammenhanges bald als physische, bald als psychische Elemente auf“
- ↑ Reto Luzius Fetz: Whitehead: Prozeßdenken und Substanzmetaphysik, Alber, Freiburg/München 1981, 98 bzw. 113
Man kann das natürlich auch als Fließtext verarbeiten. Vorläufiges Hilfsmittel ist zunächst: John B. Cobb, Jr.: Whitehead Work Book. A Glossary with Alphabetical Index to Technical Terms in Process and Reality. P&F Press, Claremont 2008. --Lutz Hartmann 11:44, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Ich denke, die Fließtext-Variante wäre Die Sinnvollste - etwa ein Artikel ""Terminologie Whiteheads". In diesen Artikel könnten man dann auch weitere graphische Darstellungen, Deutungen etc. einfließen lassen. Ich habe mir die (vorzügliche) Arbeit von Tobias Müller ("Gott-Welt-Kreativität") ausgeliehen. Da gibt es am Ende auch ein Glossar. -- HerbertErwin 12:26, 3. Okt. 2011 (CEST)
Formales
- Ok Du verwendest zur Darstellung des Werkes teilweise das Präteritum (Bereits in der Einleitung stellte Whitehead einen Katalog), teilweise das Präsens (Die Überwindung dieser durch Descartes und Newton geprägten Denkweisen ist das erklärte Ziel Whiteheads). Gibt es dafür einen bestimmten Hintergrund? -- HerbertErwin 09:02, 22. Aug. 2011 (CEST)
- Ok Die Zitat-Stellenangaben stehen nach dem Punkt - z.B. Dabei warnte er vor dem von ihm so benannten „Trugschluß der unzutreffenden Konkretheit.“ (fallecy of misplaced concreteness) (PR 184-185). Muss der Punkt nicht generell am Ende kommen - also Dabei warnte er vor dem von ihm so benannten „Trugschluß der unzutreffenden Konkretheit“ (fallecy of misplaced concreteness) (PR 184-185). ?
- Ich würde mich sehr freuen, wenn du da kritisch durchgehst. Mit "seine" hast du natürlich recht. Was die Seitenverweise angeht, bin ich mir nicht ganz im Klaren und ich habe es auch nicht einheitlich gehandhabt. Manchmal bezieht sich das auf zwei bis drei Sätze, manchmal wird genau der vorhergehende Satz angesprochen. Wer den Artikel als Übersicht über das Buch lesen möchte und dabei das Buch zur Hnd hat, findet das schnell heraus. Bei wörtlichen Zitaten sollte der Punkt innerhalb der Anführungszeichen stehen. Dann muss der Verweis danach gesondert erfolgen. Wie gesagt, ich habe es nicht einheitlich gehandhabt und wer nur den Artikel liest, für den ist das auch ziemlich egal. Gruß --Lutz Hartmann 22:51, 21. Aug. 2011 (CEST)
- PS: Ich hoffe, es macht Dir nichts aus, dass der Artikel noch einige wesentlich Lücken hat (Theorie der Propositionen, Theorie der ausgedehnten Raumzeit). Das will ich noch in den nächsten Tagen (Wochen?) ergänzen. Aber der Artikel ist soweit fertig, dass er auch ohne diese Ergänzungen stehen bleiben könnte, auch wenn man dann kein wirkliches Gefühl für die Durchgängigkeit von Whiteheads Konzept bekommt. Das Fehlende ist aber so anspruchsvoll, dass ich doch noch einiges lesen muss. Der Originaltext ist da nicht immer zugänglich, sondern setzt einiges von den naturphilosophischen Schriften und ein mathematisches Verständnis für die verbal dargestellten Sachverhalte voraus. D.h. man muss sich das Gemeinte teilweise erst erarbeiten, bevor man es für Dritte und auch noch stark verdichtet darstellen kann. Wenn ich aber den Volpi lese oder was sonst noch so über Prozessphilosophie in den eingängigen Lexika steht, dann bietet der Artikel - so meine ich (auch wenn es vielleicht zu viel nach Selbstlob riecht) - doch Einiges. Der Rezeptionsteil ist noch weitgehend in der alten Fassung und nicht von mir. Da sehe ich auch noch Handlungsbedarf. --Lutz Hartmann 22:51, 21. Aug. 2011 (CEST)
Literatur
- Ok Brüntrup empfiehlt als Einstiegsliteratur "dringend" das Werk Alfred North Whitehead, Process and Reality, Corrected Edition, eds. David Ray Griffin and Donald W. Sherburne (New York: Free Press, 1978). ISBN 0-02-934570-7 -- HerbertErwin 08:52, 7. Sep. 2011 (CEST)
- Ich habe das Lit.-Verzeichnis umgestellt und etwas ergänzt, so dass nun die englische Fassung deutlicher hervorgehoben ist und ebeno der Sherburne als Einführung. --Lutz Hartmann 11:12, 7. Sep. 2011 (CEST)
Graphik "Übersicht über das Kategorienschema von Alfred North Whitehead"
- Ok Die "Universalien" "Kreativität", "Einheit", "Vielheit" bilden in deiner Graphik ganz oben ein Dreieck und schweben sozusagen über den Kategorien. Es kommt aber dabei nicht heraus, dass es sich um keine Kategorien handelt. Die Funktion der "Kreativität" bei Whitehead entspricht ja - wenn ich es richtig verstanden habe - der der "Materia prima" bei Aristoteles. Sie kann nicht weiter charakterisiert werden, da alle Eigenschaften spezieller sind als sie (siehe PR 79).
- Ok Generell ist mir noch nicht die Funktion der Kategorien der Erklärung und der Verbindlichkeiten klar geworden. Inwiefern stellen sie im selben Sinne Kategorien dar wie das, was Whitehead unter der Kategorie der Existenz subsumiert? Es handelt sich bei den Erklärungen doch um eine Art "Lehrsätze", die "Verbindlichkeiten" kann ich noch gar nicht richtig einordnen. -- HerbertErwin 09:25, 7. Sep. 2011 (CEST)
- Ich habe die Graphik nun ergänzt um den Begriff des Elementaren, also die Bezeichnung der obersten Kategorie. Wie in der Graphik angesagt, sind die Kategorien der Erklärung Definitionen und Aussagen, die die Relationen zwischen den Kategorien der Existenz beschreiben. Kategorien wie sie Nicolai Hartmann und auch Aristoteles aufgestellt haben sind daher eigentlich nur die Kategorien der Existenz. Die beiden anderen Kategorien dienen eher der Systembeschreibung. Die Kategorien der Verbindlichkeiten sagen eher, wo die Grenzen liegen, was nicht geht innerhalb des Systems von Whitehead. --Lutz Hartmann 11:31, 7. Sep. 2011 (CEST)
ERKLÄRUNG: EXTENSIVE ABSTRAKTION
Wer kann mir den Begriff der "extensiven Abstraktion" eingehend und umfassend erklären - vielleicht anhand einiger Beispiele? Für jeden Hinweis dankbar! (nicht signierter Beitrag von 87.184.200.117 (Diskussion) 11:03, 11. Sep. 2012 (CEST))
- Im Artikel der Abschnitt "Ausdehnungszusammenhang". Gruß Lutz Hartmann (Diskussion) 12:25, 11. Sep. 2012 (CEST)
Besten Dank! Inzwischen habe ich mich selbst umgeschaut. Eine instruktive Darstellung und Diskussion der Whiteheadschen Axiomatik im "ideengeschichtlichen Zusammenhang" findet sich in:
Lothar Ridder, Mereologie. Es ist sinnvoll, dieses Buch in die Literaturliste zu Whitehead
aufzunehmen. (nicht signierter Beitrag von 217.248.106.63 (Diskussion) 09:07, 13. Sep. 2012 (CEST))
Genetische Assimilation
Mir ist nicht ganz klar, wo Whitehead anfängt und wo John B. Cobb ihn interpretiert oder eigene Ansichten wiedergibt. Genetische Assimilation ist auch nicht mit dem Baldwin-Effekt identisch (das ist vielmehr eine neodarwinistische Interpretation um neo-lamarckistische Ideen zu vermeiden). Sie ist eigentlich auch kein Teil der modernen Systembiologie, jedenfalls nicht im Mainstream. Nach dem was ich in dem Artikel gelesen habe scheint Whitehead dagegen Neo-Lamarckist zu sein. PS: Die Überschrift Kosmologie scheint mir für eine Diskussion biologischer Themen unangebracht.--Claude J (Diskussion) 21:43, 8. Okt. 2015 (CEST)