Diskussion:Psychopharmakon
Psychopharmakon, Psychotropikum
Psychotrop bedeutet, dass das seelische Befinden beeinträchtigt wird (positiv oder negativ), ein Psychopharmakon ist eine Substanz, die (bei allen unerwünschten Nebenwirkungen) seelische Störungen lindern oder heilen soll. Alle Psychopharmaka sind psychotrope Substanzen, der Umkehrschluss gilt nicht, denn viele psychotrope Substanzen sind keine Pharmaka. Die ehemalige Seite Psychopharmaka habe ich
- aufgeteilt (eigener Artikel für Psychotropikum)
- unter Psychopharmakon in der Einzahl beschrieben
Zudem habe ich einen Link mit einem einseitigen POV entfernt. --Hermann Thomas 19:53, 26. Aug 2005 (CEST)
Bei diesem Artikel fehlt die Kritik an Psychopharmaka. Er klingt so, als wären sie die Lösung für alle psychischen Probleme. Auch wenn die Pharmaindustrie das gerne so hinstellt, heilen die Medikamente die psychischen Krankheiten nicht. Symptome zu beseitigen bedeutet nämlich noch lange nicht zu heilen. Nicht nur, dass sie die Aufarbeitung von Gefühlen (und somit die Chance auf Heilung) negativ beeinflußen können, es ist ethisch auch fragwürdig unbequeme und verhaltensauffällige Menschen einfach mit Medikamenten ruhig zu stellen (erst recht wenn es gegen ihren Willen geschieht). --Jan Nolte 84.135.234.3 20:21, 23. Okt 2005 (CEST)
- Irgendwie hast du nicht bis zu Ende gelesen. Der Satz: „Bei psychischen Störungen sind neben der medikamentösen Behandlung begleitende Gespräche - oft auch in Form einer Psychotherapie - wichtig.“ stammt von mir und wird von meinen Arztkollegen unterstützt. EINFACH RUHIGSTELLEN, das machen doch nur Pfuscher. Fast alle medikamentösen Behandlungen werden in Übereinstimmung mit den Patienten geplant und durchgeführt. --Hermann Thomas 22:15, 23. Okt 2005 (CEST)
Natürlich können Psychopharmaka keine Probleme lösen. Was du in deiner Kritik jedoch übersiehst, ist der Umstand, dass der weit übwiegende Teil jener Menschen, die Psychopharmaka einnehmen, dies freiwillig machen im Wissen und aus der Erfahrung, dass es ihnen besser damit geht. Von einer Ruhigstellung kann nicht die Rede sein, wenn ein Antidepressivum eingenommen wird oder ein Phasenprophylaktikum gegen extreme Stimmungsschwankungen oder ein Neuroleptikum gegen Wahnvorstellungen und Halluzinationen.
Solch abwehrende Haltungen erklären sich meiner Meinung nach aus der natürlich Angst des Menschen, von außen (z. B. durch ein Medikament) beeinflusst, verändert oder gesteuert zu werden. Dass dies im Falle der Psychopharmaka nicht der Fall ist und im Gegenteil eine sinnvolle Psychopharmakotherapie es manchen psychisch kranken Menschen erst ermöglicht, sie selbst zu sein, ist einerseits wissenschaftlich hinreichend Beweisen, andererseits die Erfahrung des größten Teils der Patienten, die diese Medikamente einnehmen.
Psychotherapeutische Verfahren sind in der Behandlung psychischer Störungen unverzichtbar. In der Praxis stellt sich praktisch nie die Frage "Psychotherapie oder Psychopharmaka". Vielfach wird erst durch Einnahme eines Psychopharmakons, das extreme Ängste löst, verzweifelte Stimmungslagen verbessert oder die Konzentration verbessert, eine Psychotherapie überhaupt erst ermöglicht.
Ob Patienten tatsächlich freiwillig Psychopharmaka schlucken, ist eine Auslegungssache, abhängig vom Blickwinkel. Eine wirkliche Freiwilligkeit ist m.E. erst dann gegeben, wenn Patienten weitere Wahlmöglichkeiten/Alternativen in Aussicht gestellt bekämen. So aber, zeigt sich "unsere" gesellschaftliche Realität meist nicht. Wer z.B. im Berufsleben steht, hat schnellstens zu funktionieren. Andere Alternativen, wie z.B. Urlaub, erleichterter Zugang zum anderen Geschlecht etc. bieten sich kaum. Als ein Art "kleineres Übel" werden dann P. in Kauf genommen. Der Begriff "Ruhigstellung" trifft partiell insoweit zu, als daß gewisse Antidepressiva und vor allem Neuroleptika Müdigkeit hervorrufen, was dann in Richtung R. "zielt". --HorstTitus 21:12, 30. Mai 2006 (CEST)
@ HorstTitus: Freiwilligkeit gibt es nur dort, wo auch Freiheit, d. h. die Wahl zwischen Alternativen, besteht. Dass unsere gesellschaftliche Realität zwangsläufig eine Einschränkung der Freiheit des Einzelnen mit sich bringt, ist nichts neues und auch nicht anders denkbar. Mit deinem Beispiel "Urlaub vs. Psychopharmakon" triffst du nicht die Psychopharmakologie oder die Psychiatrie, sondern die gesamte Medizin, die sich häufig ja als Schadensbegrenzung verstehen muss. Was in deiner Argumentation stets bleibt, ist der "bittere Nachgeschmack" der Psychopharmaka, der ihrem tatsächlichen Nutzen nicht gerecht wird. In meinem eigenen tagtäglichen Umgang mit Menschen, die Psychopharmaka einnehmen, lerne ich diese Hilfsmittel (mehr sind sie nicht) immer mehr schätzen, wenngleich die Risiken einer jeden Behandlung nicht übersehen werden dürfen. Aber Risiken haben alle Formen der Behandlung und jene der Psychotherapie bleiben vielfach unerwähnt. Es trifft zu, dass einige Psychopharmaka auch sedierende (= beruhigende) Wirkung haben. Dies muss nicht automatisch "Ruhigstellung" bedeuten, denn dieser Begriff impliziert etwas unfreiwilliges. Mit Ausnahme von akutpsychiatrischen oder forensischen Problembereichen nehmen Patienten (auch ihre beruhigenden) Psychopharmaka aber freiwillig ein, innerhalb einer Palette von Möglichkeiten, die auch andere, d. h. nicht-medikamentöse, Verfahren offen halten. Psychopharmakologie ist wertvoll, hat das Leid vieler Menschen lindern können und ist aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Die alten Vorurteile diesen Medikamenten gegenüber sind ernst zu nehmen, sie sind gleichzeitig aber an der Realität zu überprüfen!
Alles "schön und gut". Es kann doch aber nicht geleugnet werden, daß die Psychopharmaka weder tolle Gefühle erzeugen (Euphorie/ Bombenstimmung) noch sind sie wirkliche Heilmittel. So weit ich informiert bin, sind sie phasenabkürzend und symptombeseitigend. So jedenfalls habe ich es in mehreren Büchern gelesen -z.B. Zehentbauer. Dr.Jörg Conradi empfiehlt z.B. bei Depressionen Heilpflanzen wie Betelnuß oder Griffonia u.a.
Bei Ängsten vor allem Kava Kava.
Ich würde bei Depressionen noch ergänzend Cannabis hinzufügen. Es hat sich gut bewährt und vor allem es erzeugt wirklich tolle Gefühle. --HorstTitus 00:05, 4. Jun 2006 (CEST)
Natürlich sollen Psychopharmaka keine tollen Gefühle (Euphorie, Bombenstimmung) erzeugen, denn das unterscheidet sie von Drogen und somit von Substanzen, die dem Menschen die Realität nehmen anstatt ihm helfen, in der Realität zu leben. Es handelt sich um keine Heilmittel? Was ist denn Heilung im psychischen Sinne? Ist ein Mensch von seiner Depression geheilt, wenn er sich wieder gut fühlt, wieder Antrieb verspürt und Hoffnung schöpft - wenn also alle Symptome verschwunden sind. Die Frage "Heilung oder Symptomreduktion" stellt sich in der Praxis nicht. Das gilt aber für alle Medikamente. Der Diabetiker wird durch seine Medikamente nicht geheilt, der Bluthochdruck-Kranke nicht geheilt usw. Nicht einmal Antibiotika heilen, sondern helfen dem Körper nur durch das "In-Schach-Halten" der Bakterien, sich selbst zu heilen. Die von dir erwähnten "Heilpflanzen" wie Betelnuss beispielsweise sind eindeutig "Drogen" im engeren Sinn. Sie sind therapeutisch ohne jeden Wert, bringen nur kurzfristig nutzen und besitzen darüber hinaus noch ein Abhängigkeitspotential. Kava-Kava besitzt gegenüber synthetisch hergestellten Beruhigungsmittel praktisch keine Vorteile, da es auch zu Abhängigkeit führen und außerdem bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente schwere Wechselwirkungen hervorrufen kann. Die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Depressionen ist häufig eine von Betroffenen selbst gewählte Medikation - dieser Schuss geht praktisch immer nach hinten los, da auch Cannabis die Stimmung nur kurzfristig anhebt und regelmäßiger Konsum sogar Depressionen und psychotische Zustandsbilder hervorrufen kann. Cannabis kann aber sehr wohl bei anderen Krankheitsbildern (z. B. Multiple Sklerose, chronische Schmerzustände, Tourette-Syndrom) eingesetzt werden. Nochmals: Es geht nicht darum, mit irgendeiner Substanz "tolle Gefühle" zu erreichen, sondern es geht darum, pharmakologisch behandelbare Symptome psychiatrischer Krankheitsbilder in den Griff zu bekommen. Alles andere wäre keine seriöse Therapie.
--Anmerkung zu Kava Kava: Es ist nicht zutreffend, daß diese Heilpflanze Abhängigkeit erzeugt. So etwas müßte erst einmal bewiesen werden. Daß es bei Einnahme mit anderen Medikamenten schwere Wechselwirkungen hervorrufen kann, bleibt unbestritten, ist allerdings auch bei vielen anderen Medikamenten einschließlich div. Psychopharmaka zu beobachten. Dies ist also noch kein Grund ein M. völlig zu verwerfen. --HorstTitus 10:57, 29. Jul 2006 (CEST)
Zusätzliche Anmerkung: Außerdem verursachen Psychopharmaka auch körperliche und geistige Abhängigkeit. (Von Betroffenen gehört und am eigenen Leib erfahren). Die Behauptung dem wäre nicht so, dient nur dem "Schutz" der Pharmaindustrie. -anonym-
Psychopharmaka dämpfen zunächst mal, dann treten Nebenwirkungen auf, ein weiteres Medi kommt hinzu, es dämpft und wieder treten Nebenwirkungen auf und so weiter. Bis der Patient merkt, daß sein Gehirnstoffwechsel nicht stimmt. Nun wird ihm gesagt, daß sei genauso wie die Zuckerkrankheit, er müsse sein ganzes Leben diese Psycho-Pillen schlucken. Dann merkt er, daß man öfters von den Medis benebelt wird. Soll ich mein ganzes Leben benebelt rumlaufen. So kann es nicht weitergehen. Er verlangt eine ausführliche Blutuntersuchung(Kosten ca. 800 Euro) . Diese wird ihm verweigert, da er sich ja eine Viruserkrankung nur einbildet. Diese würde weniger kosten als z.B. ein Rezept für Cypralex,Zyprexa,Truxal und Aponal. Setzen sie sich jedoch für die Reintegration von schizophrenen Patienten ein, (mit Hilfe eines Medis) so können sie einen Preis gewinnen. Siehe unabhängige Experten-Jury - Preis für Arbeiten zu Schizophrenie 5000 Euro - im Internet. Für das Absetzen des Psycho-Medis sind sie selbst verantwortlich. Suchen sie sich dafür einen guten Arzt.
Kava-Kava kann sehr wohl zu einem Abhängigkeitssyndrom führen. Diese Pflanze war vor 10 Jahren groß in Mode, die Begeisterung hielt jedoch angesichts seiner praktisch nicht vorhandenen Vorteile gegenüber synthetisch hergestellten Arzneimitteln nur kurz an. (Aber das ist bei Naturheilkundlichen Medikamenten ja oft so).
Die Behauptung, Psychopharmaka führten zu körperlicher und geistiger (gemeint ist wohl psychischer) Abhängigkeit ist eine Verallgemeinerung auf Kosten der Richtigkeit. Unter sämtlichen heutzutage eingesetzten Psychopharmaka, besitzen nur die Benzodiazepine - verwendet als Beruhigungs- und Schlafmittel sowie zur unmittelbaren Angstreduktion - ein körperliches Abhängigikeitspotential. Antidepressiva, Antipsychotika, Phasenprophylaktika usw. verursachen erwiesenermaßen keine physische Abhängigkeit. Zur psychischen Abhängigkeit ist folgendes festzustellen: Nach allen Substanzen kann sich eine derartige Abhängigkeit bilden, es gibt sogar psychische Abhängigkeit von Plazebos. Ein sorgsamer Umgang mit dem Medikament und eine differenzierte Information des Patienten stellen jedoch den besten Schutz vor Missbrauch in jeder Form dar.
Entschuldigung, aber der Abschnitt oben liest sich wie aus der "Apothekenumschau". Jemand, der so etwas schreibt, hat mit Sicherheit noch nie in seinem Leben derartige Medikamente selbst verschrieben bekommen und eingenommen. Er steht auf der "anderen" Seite. Da würde ich auch behaupten, dass diese Medikamente alle nicht abhängig machen, gut verträglich sind, usw. Es ist hart, aber gerade beim Thema Psychopharmaka ist das Beste, sich selbst so gut wie möglich zu informieren (vor allem über chemische Zusammenhänge) und Betroffene selbst zu fragen. Traut man hier "blind" einem Psychiater, hat man in den allermeisten Fällen Pech gehabt. Ist man nach langer Einnahme erst mal abhängig, wird einem bewusst, wie gravierend eine solche Abhängigkeit sein kann.
-anonym-
@ -anonym-
Offenbar hast du keine Ahnung, wovon du sprichst! Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sind die einzigen Psychopharmaka, die abhängig machen können - das wird jeder Arzt, Pharmazeut usw. bestätigen können. Wer das nicht glaubt, muss sich einfach besser informieren! Ich selbst hab auch schon aufgrund einer schweren Depression ein Antidepressivum eingenommen und wurde - wie erwartet - natürlich nicht abhängig. Hätte ich mich aber nicht professionell behandeln lassen, dann hätte ich womöglich - wie viele andere auch - zur Flasche gegriffen, um meine Depressivität überwinden zu können und wäre wirklich abhängig geworden. Also erstmal einfach informieren, bevor Medikamente kritisiert werden, die vielen Menschen erst wieder ein lebenswertes Leben ermöglichen!!!
Keine Ahnung, sehr witzig. Ich nehme seit 8 Jahren Psychopharmaka ein, habe mich schon mit unzähligen Menschen unterhalten, die dies auch tun und auch mit versch. Ärzten. Wurde schon mehrfach umgestellt. Und habe nicht nur ein Buch zu diesem Thema zu Hause. Aber habe natürlich keine Ahnung wovon ich rede und sollte mich erstmal informieren. Leute wie Sie und auch die Pharmaindustrie sollten endlich mal von ihrem hohen Ross runterkommen und schauen wies den Menschen wirklich geht, die tagtäglich Psychopharmaka einnehmen (müssen). Nach meiner Erfahrung können diese Medikamente unter bestimmten Voraussetzungen abhängig machen, weiter oben wird ja zugegeben, dass selbst Plazebos abhängig machen können. Ich rede vor allem von den Neuroleptika. Bei den Antidepressiva mag es sein, dass man nicht abhängig wird. Habe aber selbst im Artikel von den Neuroleptika bei Kritik Hinweise zu einer möglichen Abhängigkeit gefunden. Genau meine Meinung. Ich wollte nur damit aufräumen, dass Psychopharmaka nicht abhängig machen sollen. Neuroleptika meiner Meinung nach manchmal schon (kommt immer auf den Einzelfall an). Man muss das wohl von Psychopharmakon zu Psychopharmakon unterscheiden.
PS: Man muss nicht gleich beleidigend werden bei einer sachlichen Diskussion. -anonym-
Dass Sie selbst Psychopharmaka einnehmen, macht Sie noch lange nicht zum Fachmann für diese Medikamente. Ich selbst bin Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und habe während meiner Berufsausübung mehrere Hundert oder gar Tausend Menschen mit Psychopharmaka behandelt - viele auch mit Neuroleptika. Abhängig davon wurde aber kein einziger! Man muss streng zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit unterscheiden. Körperliche Abhängigkeit gibt es ausschließlich bei Beruhigungs- und Schlafmitteln vom Benzodiazepin-Typ und niemals bei Neuroleptika, Antidepressiva, Phasenprophylaktika oder Antidementiva.
Ich persönlich finde es fahrlässig, dass gerade auf einem so stark stigmatisierten Bereich wie den psychischen Erkrankungen irrationale Ängste geschürt werden, die mit der Realität nichts zu tun haben. Der gewissenhaft Einsatz von Psychopharmaka ist für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen ein Gewinn. Gerade bei Erkrankungen wie Schizophrenie, Depressionen oder manisch-depressiven Störungen konnte die Prognose seit Einführung der Psychopharmaka deutlich verbessert werden. Während noch vor 50 Jahren der Großteil aller schizophrenen Patienten früher oder später in einen irreversiblen Defektzustand - das Schizophrene Residuum - gerutscht sind (deshalb hieß die Schizophrenie früher auch "Dementia praecox" [= ´vorzeitige Verblödung]), sind heutzutage die Aussichten mit dieser Erkrankung deutlich besser geworden. Das gleiche gilt für die meisten psychischen Erkrankungen.
Außerdem: Wenn Sie selbst sich von Psychopharmaka keinen Nutzen erwarten - weshalb nehmen Sie sie dann seit 8 Jahren ein?
Ich nehme sie seit 8 Jahren ein und wahrscheinlich auch weiterhin, da ich stark davon abhängig bin. Bei Reduzierung treten Schlafstörungen, Ängste, Schwitzen, Unruhe, psychische Angespanntheit, usw. auf. Ich habe nicht gesagt, dass ich mir von den Psychopharmaka keinen Nutzen erwarte. Sie mögen auch vielen Leuten helfen. Aber leider gibt es auch Fälle von Abhängigkeit. Da es mir aber etwas zu persönlich wird und wir auf dieser Diskussionsgrundlage höchstwahrscheinlich nicht mehr weiterkommen, werde ich wohl nicht mehr viel dazu schreiben. Ich möchte keine Ängste schüren. Jedoch sollte man bestimmte Substanzen aber auch nicht in den Himmel loben, wenn es zum Teil von Patienten kritische Berichte gibt (die müssen es ja wissen, sie nehmens auch selbst ein. Wenn in einem Buch steht wie man sich fühlt oder man erlebt es selbst, was ist dann näher an der Realität?). Außerdem verdienen Sie ja auch Geld mit dem Verschreiben von Medikamenten. Ist leider einfach so. Im Artikel Neuroleptika in der Wikipedia stehen kritische Aspekte als Unterpunkt. Das habe nicht ich geschrieben, aber es entspricht meinem Verständnis.
Aber 1. ist dies nur eine Diskussionsseite und somit nicht so streng zu beurteilen.
Und 2. werde ich meine Meinung nicht ändern und Sie Ihre auch nicht.
3. Ich möchte niemanden beleidigen oder ähnliches. Es gibt bestimmt Patienten, bei denen Psychopharmaka (z. B. Neuroleptika) großen Nutzen haben. Nur nicht bei jedem.
4. Vielleicht ermöglicht es die Forschung, dass diese Medikamente in Zukunft noch verträglicher und nebenwirkungsärmer werden. Hoffen wir das Beste.
PS: Warum muss man streng zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit unterscheiden? Bedingt das eine nicht das andere? Ist eines weniger schlimm? Erfolgt durch eine psychische Abhängigkeit nicht automatisch eine (heftige) Reaktion des Körpers? -anonym-
Selbstverständlich muss streng zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit unterschieden werden. Das eine bedingt eben nicht das andere und eine psychische Abhängigkeit für eben NICHT zu heftigen Reaktionen des Körpers! Genau diese Vermischung von Fakten und Unsachlichkeit schadet einer distanzierten Diskussion zu diesem Thema. Dass es auch Situationen gibt, in denen Psychopharmaka nichts nützen oder sogar schaden ist selbstverständlich. Deshalb spreche ich mich auch klar für einen gewissenhaften Einsatz durch entsprechend ausgebildete Fachärzte aus. Ich selbst übrigens verdiene mit der Behandlung meiner Patienten und rechne stundenweise ab meiner Patienten und nicht mit dem Verschreiben von Medikamenten! Nochmals: Es braucht einen sachlichen Zugang bei einem Thema das ohnehin gespickt ist mit Vorurteilen und irrationalen Ängsten
Zum Rechtlichen:
Im Abschnitt "Rechtliches" finden sich schwere inhaltliche Fehler. Dieser Absatz sollte deshalb völlig überarbeitet oder ganz gelöscht werden:
1. Die erwähnten Pschopharmaka "Clozapin" und "Lithium" führen weder zu Parkinsonoid noch zu Spätdyskinesien. Beide Nebenwirkungen können vor allem bei älteren Neuroleptika auftreten. Lithium ist aber kein Neuroleptikum, die häufigsten Nebenwirkungen sind vermehrter Harndrang, Durst und Gewichtszunahme.
2. Clozapin ist sogar das einzige Neuroleptikum, das niemals die erwähnten extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen hervorruft und genau aus dem Grund als Medikament zur Behandlung psychotischer Erkrankungen zugelassen wurde, weil es bei für diese Nebenwirkungen empfindliche Patienten gut geeignet ist. Zwischenzeitlich konnte bei Clozapin sogar ein therapeutischer Effekt auf Parkinson-Symptome nachgewiesen werden, weshalb das Medikament mittlerweile auch in der Behandlung der Parkinson-Erkrankung Verwendung findet, vor allem wenn diese mit psychotischen Symptomen vergesellschaftet auftritt.
3. Benperidol ist kein Antikonvulsivum sondern ein typisches Neuroleptikum. Es findet in der modernen Psychiatrie kaum mehr Anwendung.
Gibt es eigentlich Krankheiten, bei denen man Psychophamarka nehmen muss (also eine Heilung durch Gesprächstherapie o.ä. nicht möglich ist) oder sind alle Krankheiten, bei denen Psychophamarka eingesetzt werden, (zumindest theoretisch) auch anderweitig heilbar? Ich finde, das sollte dann auch in den Artikel. 93.213.42.19 18:21, 31. Aug. 2009 (CEST)
Neuropharmaka
Neuropharmaka ist ein Redirect auf Psychopharmaka. Deshalb sollte hier im Artikel kurz das Wort "Neuropharmaka" erwähnt und erklärt werden. Ist es vollkommen synonym oder hat es einen leichten Bedeutungsunterschied? Beispielsweise: "Ein Psychopharmakon (von griech. ψυχή „Seele“ und φάρμακον „Arzneimittel“; Mehrzahl: Psychopharmaka; auch als Neuropharmaka bezeichnet) ist ein Arzneistoff ..." --Politikaner 12:49, 13. Sep. 2009 (CEST)
- Klaus Dörner hat immer betont, daß es eigentlich Neuropharmaka heißen müsse, weil die Medikamente nicht auf die "Psyche" wirken, sondern auf die Nerven. Damit hat er m.E. recht, aber durchgesetzt hat sich das leider nicht. Ein Unterschied zwischen Neuropharmakologie ud Psychopharmakologie wird wohl eher anerkannt. Während im Fokus der Psychopharmakologie ein Verständnis der Wirkungen von Arzneimitteln auf Denken, Stimmung und Handeln des Menschen steht, befasst sich die Neuropharmakologie mit den Effekten von Medikamenten auf Nervenzellen. Bei der Forschung mit dem Ziel, Medikamente für psychische Erkrankungen zu entwickeln, kommt natürlich beides zusammen. Was nun?--Mondrian v. Lüttichau (Diskussion) 11:56, 12. Mai 2020 (CEST)
Zu viele Psychopharmaka in deutschen Pflegeheimen.
Laut einer neuen Studie der Universität Witten/Herdecke verordnen Psychiater und Neurologen Patienten in Pflegeheimen bezogen auf Menge und Dosierung doppelt bis viermal so viele Psychopharmaka wie Allgemeinmediziner. Stefan Wilm, selbst niedergelassener Arzt und Chef des Instituts für Allgemein- und Familienmedizin an der Universität Witten/Herdecke, appelliert daher an seine Kollegen: Weniger ist mehr! Der Griff zur Pille sei gerade in Pflegeheimen noch immer „sehr verbreitet", beklagt er: „Drei Viertel der Bewohner, die wir in unserer Studie erfasst haben, wurden mit Psychopharmaka geradezu ruhig gestellt. Und das ist durchaus repräsentativ für den Umgang mit Demenz-Patienten." Ein Zehntel der Bewohner bekamen mehr als drei Psychopharmaka gleichzeitig verabreicht. „Besonders fleißig" verschreiben laut der Studie Psychiater und Neurologen. Wilm: „Die Mittel wirken im Gehirn gegen die bei Demenzpatienten oft auftretende Aggression und Unruhe. Insofern haben sie in manchen Fällen ihre Berechtigung. Studien haben aber gezeigt, dass diese Patienten auch früher versterben." Der Mediziner fordert deshalb, „einen Mittelweg zu finden, die Verschreibungen zu verringern." Die Gruppe der 80- bis 90-Jährigen in Deutschland bekommt laut Wilms die meisten Medikamente verschrieben, oft gleich mehrere. Wilm beklagt, dass ältere Menschen häufig ins Krankenhaus eingewiesen werden müssten, weil behandelnde Ärzte verordnen, ohne das Risiko für den Patienten zu überblicken. In einer gerade abgeschlossenen Studie in Wittener und Dortmunder Pflegeheimen hat Wilms Forschungsgruppe in Zusammenarbeit mit der Pflegewissenschaft gefunden, dass alle 160 Bewohner im Schnitt sechs Medikamente nehmen, ein Zehntel sogar mehr als zehn. Fünf Medikamente gibt Wilm als Grenze für ältere Menschen an; danach könne der Körper den „Cocktail" nicht mehr verarbeiten, das Risiko von Wechselwirkungen steige. Wilm schätzt, dass in Deutschland jedes Jahr 20000 Menschen an den Nebenwirkungen von Medikamenten sterben. [1] Wettig 13:35, 8. Jun. 2010 (CEST)
- ↑ Der Hausarzt, 10/2010, S. 21
Halluzinogene?
Unter "Einteilung" steht, unter anderem, Halluzinogene. Bei welchen psychischen Leiden werden denn Halluzinogene als Psychopharmakon medizinisch eingesetzt? Im Artikel Halluzinogen fand ich nichts darüber. --Neitram 13:06, 17. Nov. 2010 (CET)
- Es wurden früher Psychedelika wie LSD-25, Ibogain oder MDMA in der Psychiatrie eingesetzt, meist in niedriger Dosierung als der heute bekanntere rekreationale Konsum. Die ersten Ergebnisse in experimentellen Studien sahen vielversprechend aus (z.B. in der Behandlung von Abhängigkeiten), jedoch wurde über diese Substanzen kurz danach ein Totalverbot erlassen, was auch die medizinische und nicht-genehmigte wissenschaftliche Nutzung beinhaltet. Das Wort Halluzinogene passt in diesem Kontext tatsächlich nicht. Die Nutzung von Psychedelika wie MDMA im therapeutischem Setting werden aber heute langsam wieder entdeckt. --O0Alea0o (Diskussion) 12:51, 4. Mär. 2013 (CET)
Relevante Artikel für Links
Neuronales Netz Aktionspotential Neurotransmitter Gehirn Nervenzelle Pharmaka Pharmakologie Cytochrom P450 (nicht signierter Beitrag von Helmut Lippert-Mataga (Diskussion | Beiträge) 19:13, 18. Nov. 2014 (CET))
Die bunten Pillen
"Die Erde freut sich, der Himmel lacht, die Pillen haben es vollbracht." Dieser Reim entspricht sicher nicht der Wirklichkeit. "Mein Verderbern, mein Verlangen, meine Sucht". Auch das entspricht nicht der Wirklichkeit. Es wäre schön, wenn sich die obige lange Diskussion in einer Beschreibung des Wirkmechanismus und insbesondere der unerwünschten Arzeitmittelwirkungen ergießen würde. Mit herzlichem Gruß --46.115.128.54 13:59, 13. Dez. 2014 (CET)
Klassifikation
Da wird was von sieben Gruppen geschrieben, die sich ergeben - in der Liste direkt danach werden jedoch neun angefuehrt. Da stimmt wohl was nicht. Bitte um Klaerung. --77.118.172.190 05:51, 23. Sep. 2017 (CEST)
Belege?
So gut wie keine der Behauptungen ist belegt. Ist dies nicht einer der Hauptpunkte bei Wikipedia? Bei weit weniger wichtigen Themen (z.B. so genannten "Promis"), wird jede Kleinigkeit mit Beleg angezeigt oder gefordert. Ein Satz in diesem Artikel wie "Man geht davon aus, dass diese Veränderungen teils Ursache (z.B. genetisch bedingt) und teils Folge (z.b. durch Drogenkonsum) der jeweiligen psychischen Erkrankung sind, oder eine Mischung aus beidem." ist ein Witz. Ich bin kein Fachmann, daher kann ich den Artikel nicht mit Quellen versehen. Aber wenn man schon einen Artikel anlegt, dann sollte man ihn professionell anlegen. Aber die Administratoren scheint es auch nicht zu kümmern. Die Prioritäten liegen wohl eher bei anderen Themen.--2003:6F:8C74:BFB5:3504:DDA0:5F35:EDDD 11:23, 17. Okt. 2017 (CEST)