Diskussion:RBMK/Archiv/2009
Nur in der UDSSR ?
"...Kernkraftwerke des Typs RBMK wurden nur auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion errichtet...." Stimmt das wirklich ? Meines Wissens war auch das Kernkraftwerk Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) ein RBMK-Typ; weswegen es auch nach der Wende prompt stillgelegt wurde. Kann das jemand bestätigen oder dementieren ? (nicht signierter Beitrag von 88.66.166.11 (Diskussion | Beiträge) 23:39, 6. Aug. 2009 (CEST))
- Im Kernkraftwerk Greifswald waren russische Reaktoren vom Typ WWER im Einsatz. --Video2005 03:13, 7. Aug. 2009 (CEST)
- Genau. Außer der sowjetischen Abstammung hat der WWER nahezu nichts mit dem RBMK geminsam. Gruß -- Felix König ✉ Artikel Portal 15:48, 7. Aug. 2009 (CEST)
- Natürlich haben die noch eine Gemeinsamkeit, sie stammen aus dem gleichen Forschungsprojekt (in der Ur-Form der ersten Prototypen wie AM-1, AMB, WWER-210 und den WWR-typen). Allerdings ist der Export außerhalb der UdSSR natürlich überlegt worden. Doch alleine die Finanzierung, noch die Bauvorschriften des RBMK lassen das nicht zu. Der RBMK war bereits zur damaligen Zeit nicht mit dem Atomgesetzt in alles Sowjetstaaten nicht vereinbar. Damals hatte ja noch Dolleschal gewarnt, den Reaktor in dicht besiedelten Gebiet zu Bauen. Tja, leider musste erst was passieren, bevor sich das Ministerium für Energie und Elektrifizierung an die Worte des Konstrukteurs Dolleschal und Emelyanow. --217.5.204.78 20:23, 7. Aug. 2009 (CEST)
- Hinterher ist man immer schlauer. Vor Tschernobyl wurde der RBMK von interessierter Seite als besonders sicher heraus gestellt.---<(kmk)>- 20:29, 7. Aug. 2009 (CEST)
- Nicht ganz. Laut dem Buch "Tschernobyl: Die Wahrheit" von Wladimir Tschernousenko ist interessant, dass es bereits vor der endgültigen Genehmigung durch das Politbüro in Moskau, eine überarbeitete Version des RBMK existierte, bei dem die Steuerstäbe nicht wie bei dieser Konstruktion in mit Wasser gefüllten Röhren sind, sondern in einer speziellen Wasserleeren Röhre mit einer Dünnfilmkühlung von außen, mit längeren Steuerstäben. Das Politbüro bevorzugte jedoch die Konstruktion mit Wasser gefüllten Röhren und Graphitverdränger an den kürzeren Steuerstäben, die maximal zu 3/4 in die aktive Zone einfahren können (im maximal eingefahrene Zustand). Die Konstruktion mit den Graphitverdränger ist wesentlich Billiger und in der Konstruktion weniger aufwendig. Allerdings wurde noch darauf aufmerksam gemacht, dass dadurch die Reaktivitätsverhältnisse in der aktiven Zone verändert sind, aber keinen Einfluss auf den Betrieb der Anlagen hat. Nach einiger Zeit wurde jedoch von den Ingenieuren in den Kontrollräumen festgestellt, dass es beim Einfahren mehrerer Steuerstäbe zu einen Leistungsanstieg kommt, der jedoch relativ gering ist. Diesen Phänomen hatte man "Stabendeeffekt" genannt. Bei allen Abschaltungen, ist der Leistungsanstieg nie so extrem gewesen. Da jedoch im vierten Reaktor in Block B der Anlage fast alle Stäbe aus dem aktiven Bereich vollkommen entfernt (dabei hängen normal die Verdränger einen halben Meter in die aktive Zone) oder teilweise Eingefahren sind, wurde dieser Effekt gleichzeitig mit 211 Steuerstäbe verursacht. Normal liegt die Grenzleistung ab RBMK der zweiten Generation bei 103% Leistung (könnte auch 102 gewesen sein, weiß es gerade nicht)(bei der ersten Generation noch bei 108%, bei Leningrad 1 und 2 sogar bei 120%). Alles was darüber liegt, beeinflusst die effektive Kühlung des Reaktors. Obwohl die Umwälzpumpen die Speisemenge halten konnten (bis auf etwa eine Sekunde wegen dem Drücken von AZ-5), ist es zu einer Überhitzung gekommen, weil ja wie bekannt die Leistung über die 103% stieg. Interessant ist eigentlich, dass dafür noch ein spezieller Schalter eingebaut wurde, der so genannte DBA-Schalter (DBA für Design Basis Accident). Dieser sollte eigentlich das Signal vom SKALA-Rechner für den Design-Unfall simulieren. Der ist ein Bruch von einer einzigen Druckröhre mit Ausfall der Stromversorgung für das Steuersystem. Normal gibt es noch die Möglichkeit die Steuerstäbe manuell einzufahren, allerdings muss man dazu an den Reaktor. Aus ein Dokument des Kurchatov-Institut das von Dolleschal und Emelyanow geschrieben wurde wird erwähnt, dass die verbesserte Version von 1962 die Möglichkeit hätte, die Steuerstäbe innerhalb von zwei Sekunden in den Reaktor gleiten zu lassen. Die Sowjetunion hätte sich diese Katastrophe auf jeden Fall sparen können. Der Kommunismus ist aber leider zu Geizig für SIcherheit, die ökonomischen Interessen gehen eben leider vor die Sicherheit. --217.5.204.78 02:56, 22. Aug. 2009 (CEST)
- Interessant. Ich bezog mich auf Darstelungen in Veröffentlichungen der westlichen Atomindustrie. Leider habe ich nirgendwo einen Hinweis darauf gefunden, in welchem Journal die RBMKs als besonders sicher herausgestellt wurden. Was hälst Du davon, die obigen Ausführungen mit Quelle im Artikel unterzubringen?---<(kmk)>- 05:21, 22. Aug. 2009 (CEST)
- (einmisch) Das sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall in den Artikel. Das habe ich noch nie gehört, sehr interessant. Das Buch, das den Ausführungen der IP zugrunde lag, war wohl dieses, dennoch sollte die IP die Quelle lieber direkt selbst angeben. Gruß, -- Felix König ✉ Artikel Portal 14:39, 22. Aug. 2009 (CEST)
- Genau dieses Buch das hier von Felix König erwähnt wurde ist es. Ich werde demnächst wenn ich Zeit finde einen entsprechenden Abschnitt einfügen und diverse Angaben Ergänzen. --217.5.204.78 21:14, 22. Aug. 2009 (CEST)
- OK, vielen Dank. Dieser Artikel hat nach intensiven "Kürzungsarbeiten" sowieso einen kleinen Ausbau nötig. Gruß -- Felix König ✉ Artikel Portal 16:36, 23. Aug. 2009 (CEST)
Schema
Das Schema ist grob falsch. Außer die Druckröhren wären nur drei milimeter dick und hätten eine äußerste niedrige Benetzung. Ich werde deswegen rauswerfen. --k4ktus 18:00, 18. Dez. 2009 (CET)
- Da stimme ich zu, allerdings da es nur eine schematische Darstellung ist sollte man darauf keinen so großen Wert legen, da das Funktionsprinzip grob erklärt ist. Fehler sind aber nicht nur das, unter anderem kommen beim RBMK vier Dampfabscheider zum Einsatz und die Druckröhren münden alle einzeln direkt in die Dampfabscheider rein, anstatt vorher in ein Rohr zusammen einzumünden. Zudem sind die Dampfabscheider miteinander Verbunden. Das ist zum Wasserstand- und Druckausgleich der beiden Kreisläufe, da beide später in eine Dampfleitung einmünden bevor die beiden Stränge der beiden Turbinen abgeleitet werden. zudem fehlen die von unten eingefahrenen Steuerstäbe. Das war das gröbste, allerdings sind noch mehr Fehler drinnen. Jeder der diesen Artikel einmal kurz durchließt, kann sie entdecken. --217.5.204.78 14:18, 24. Dez. 2009 (CET)
- Nachtrag: bezüglich des Schemas könnte man sich diesem Bild bedienen, am besten einfach das Bild Schneiden, damit man es auch in verkleinert eingefügter Form erkennen kann. Grüße 217.5.204.78 02:08, 29. Dez. 2009 (CET)
Vergleich mit anderen Reaktortypen
Im vorletzten absatz steht einiges was in meinen Augen keinen sinn macht. Die Emissionen können zum Beispiel nicht 2 mSv betragen - Die 2 mSv ist hier wahrscheinlich die effektiv Dosis die ein "Standardmensch" erhalten würde wenn er sich ein ganzes Jahr beim Kraftwerk aufhalten würde. Die Quelle gibt aber auch keine genauen Hinweise wie die Werte zu verstehen sind...
212.6.91.18 13:59, 20. Nov. 2009 (CET)