Diskussion:Rheumatee
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Ich habe gerade die jüngsten Änderungen teilweise zurückgesetzt.
Gründe:
- Tee ist per Definition ein Heißaufgussgetränk aus den Blättern des Teebaums. Heißaufgussgetränke aus anderen Pflanzen werden im Deutschen umgamgssprachlich falsch auch als Tee bezeichnet, aber das hier ist eine Enzyklopädie und nicht die Umgangssprache (im französischen wird bspw. "le thè" und "l'infusion" unterschieden).
- Ersetzung von "Vielzahl" durch "verschiedene" ist o.k., habs daher drin gelassen.
- Das Problem der Hemmung der Thrombozytenaggregation ist in dem verlinkten Beipackzettel etwas verklausuliert unter "Gegenanzeigen" erwähnt, im verlinkten Artikel Acetylsalicylsäure ist das allerdings genauer aufgedröselt, so dass ich hier die Quellenlage für ausreichend erachte.
- Die Teufelskralle kann von mir aus wieder rein, wenn sie quellenbasiert als "wesentlicher Bestandteil" dargestellt werden kann. Die Belege im entspr. Artikel sind allerdings eher dürftig (wie bei so vielen Heilpflanzen), hier müsste man mal versuchen aktuelle RCTs oder peer-reviewed Metastudien aufzutun. -- Thomas, der Bader (TH?WZRM-Wau!!) 13:22, 27. Jun. 2010 (CEST)
- Meiner Meinung nach muss nur die Verwendung der Pflanzen belegt werden. Die Wirksamkeit (RCTs) ist eine ganz andere Frage. Das gilt beispielsweise auch für die diuretischen/laxierenden Pflanzenbestandteile (Brennessel, Birke, usw.), die bei einigen Rheumatee-Produkten der angegebenen Versandapotheke verwendet werden. Deren Verwendung beruht auf der Theorie der Blutreinigung, und da gibt es ganz sicher keine RCTs. Trotzdem werden sie verwendet (und die Nutzlosigkeit bzw. die Gefahren dieser Produkte kann im Artikel erwähnt werden). --Martinl 14:27, 27. Jun. 2010 (CEST)
- Soweit ich in Erinnerung habe, ist beispielsweise die Teufelskralle bereits in Studien beforscht worden. Allerdings sieht es für mich bislang danach aus, dass die verschiedenen Rheumatees sehr unterschiedliche Komponenten haben, als "roter Faden" zieht sich eigentlich nur die Weidenrinde durch alle Rezepturen. Insofern ist die Erwähnung der Teufelskralle erstmal überflüssig. Da isch mit den von mir vorerst angegebenen kommerziellen Quellen ohnehin nicht glücklich bin, werde ich, sobald ich meinen DocCheck-Zugang morgen habe, hier eher die "Rote Liste" samt - falls vorhanden - den entsprechenden Fachinformationen als Quelle verwenden. Die Theorie der "Blutreinigung" ist ohnehin ausgemachter Humbug, so stehts auch im Artikel Blutreinigungstee entsprechend drin, darauf muss man hier nicht nochmal gezielt eingehen. Jede einzelne Nebenwirkung und Gefahr, die in den entsprechenden Beipackzetteln auftaucht, muss hier keinesfalls aufgeführt werden, mMn reicht der pauschale Hinweis auf die gut im entspr. Artikel dargestellten Nebenwirkungen des Salicins als Hauptbestandteil aus. -- Thomas, der Bader (TH?WZRM-Wau!!) 14:51, 27. Jun. 2010 (CEST)
- Hmmm, die Rote Liste kennt gar kinen Rheumatee. Offenbar werden diese Tees alle als Nahrungsmittel geführt, nicht als Medikament im Sinne des AMG. Nagut, hilft nur weitersuchen, ich fürchte aber, eine nicht-kommerzielle Sammelquelle wird sich nicht so leicht finden lassen. -- Thomas, der Bader (TH?WZRM-Wau!!) 19:35, 28. Jun. 2010 (CEST)
Günde für meine Bearbeitung:
- Mein voriges Linkziel war ungeschickt, dennoch ist die Bezeichnung „Tee“ für Heißaufgüsse von anderen Pflanzenteilen als von denen des Teebaums völlig gängig (siehe auch Tee#Begriff) und auch lexikalisch vielfach belegt; fachsprachlich wird „Tee“ im Sinne eines Arzneitees vorrangig für die getrocknete Pflanzenteile selbst verwendet (Wörterbuch der Pharmazie Bd. 4, Geschichte der Pharmazie: „Tee: Im allg. Sinne eine Drogenmischung (…) zur Bereitung eines heilsamen Getränkes, das ebenfalls „Tee“ genannt wird (z.B. Pfefferminztee) -> Species. Im speziellen Sinn ist der Aufguss von Teeblättern damit gemeint (…)“, WVG, 1985.) Ich habe nun direkt auf Kräutertee verlinkt, das ist zielführender als nur eine Auflistung, die neben dem Kräutertee nichts zusätzlich Weiterführendes (Trinkschokolade, Pharisäer ...) anführt.
- Es ist unkorrekt, die Weidenrinde als Extrakt zu bezeichnen, denn sie stellt als Droge den Ausgangsstoff für den Extrakt dar (der entsteht erst bei der Zubereitung durch den Anwender, Inhaltststoff wären das enthaltene Salicin und die anderen Glycoside), deswegen Formulierung zurück gesetzt.
- Weidenrinde enthält keine ASS, sie entsteht auch nicht metabolisch. Wirksamer Metabolit der div. Salicylglycoside ist die Salicylsäure. Eine mit Bezug auf die Thrombozytenaggregationshemmung vergleichbare Wirkung wie bei der ASS abzuleiten ist rein spekulativ. Bekanntlich beruht diese Wirkung der ASS auf der starken, weil irreversiblen Hemmung der für die Thromboxansynthese bedeutsamen COX-1 durch deren Acetylierung. Salicylsäure weist keine Acetylgruppe auf, so dass diese Reaktion nicht stattfinden kann. Eine direkte Hemmung ist somit unwahrscheinlich (Kommentar zum Europäischen Arzneibuch Ph. Eur. 6.1, Weidenrinde. Loseblattsammlung 31. Lfg. 2009). Eine thrombozytenaggregationshemmende Wirkung dürfte sich im Ausmaß maximal im dem anderer NSAR bewegen. Deswegen im Artikel vorsichtiger formuliert.--Inkogn!to 23:46, 28. Jun. 2010 (CEST)