Diskussion:Romanzyklus

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Falsche Begriffsbestimmung

Ich bin Sammler von Science Fiction und Fantasy-Literatur und habe mir privat bereits Gedanken zu den Begriffen "Zyklus" und "Mehrteiler" gemacht, die eigentlich keine Synonyme sind (insofern ist "Zweiteiler" im Artikel falsch, im ebenfalls fehlgeleiteten Artikel "Mehrteiler" findet man den Begriff "Dilogie")! Es ist bezeichnend, dass im Artikel nur Fantasy und Science Fiction genannt werden, denn selbstverständlich gibt es Trilogien etc. auch in anderen Genres! Mir ist bei meinen Überlegungen klargeworden, dass sich der Begriff "Zyklus" in der Fantastischen Literatur als Oberbegriff etabliert hat. Im engeren Sinne ist ein Zyklus eine Reihe in sich abgeschlossener, entweder unabhängiger oder auf einander aufbauender Romane, die eine größere Einheit bilden, die irgendwann abgeschlossen werden soll, denn Zyklus bedeutet Kreis und soll die Abgschlossenheit des Ganzen verdeutlichen, im Gegensatz zur Reihe/Serie. Der Artikel "Mehrteiler" ist ebenfalls falsch, auch dieser Begriff wird von manchen anscheinend als Oberbegriff missbraucht, er bezeichnet eigentlich ein abgeschlossenes Werk, das aufgeteilt wurde, so heißt es beispielsweise zu Beginn der "Herrn der Ringe", dass dieses Werk häufig fälschlich als Trilogie bezeichnet wird, da es sich nur um einen einzigen langen Roman handelt (der in sechs "Teile" gegliedert ist), der aber in drei Bänden veröffentlicht wurde. Ebenso wird ein umfangreiches Werk von Peter F. Hamilton auf Deutsch als 6-bändiger "Armageddon-Zyklus" vermarktet, im Original als "Night's Dawn Trilogy", was eigentlich beides falsch ist, weil es sich ebenfalls um ein einziges Abenteuer handelt. Dazu existiert übrigens ein Band mit abgeschlossenen Erzählungen, der zum Zyklus hinzugezählt wird, diese Erzählungen spielen vor dem Hauptwerk, wurden teilweise vor, teilweise aber auch zwischen den Teilen des Hauptwerks veröffentlicht, und sind voneinander ziemlich unabhängig. Und das bringt mich zum Anfang meines Kommentars zurück: Der Begriff Zyklus hat sich in der Fantastischen Literatur zum Oberbegriff entwickelt für "alle Romane, Erzählungen etc., die in einer gemeinsamen Welt/Realität/Zeitlinie bzw in einem gemeinsamen Universum spielen"! Ein solcher Zyklus kann dann echte Zyklen, Reihen oder gar Mehrteiler enthalten, ich empfehle zur Anschauung den Roboter-und-Foundation-Zyklus von Isaac Asimov, den Darkover-Zyklus von Marion Zimmer Bradley, den Midkemia-Zyklus von Raymond Feist (der fast alles umfasst, was von ihm veröffentlicht wurde), den Hainish-Zyklus von Ursula K. LeGuin, den Castle-Rock-Zyklus von Stephen King, den Scheibenwelt-Zyklus von Terry Pratchett, und natürlich bildet alles, was Tolkien geschrieben hat, einen einzigen Zyklus (glaube ich jedenfalls, hab noch nichts von ihm gelesen außer Hobbit und HdR). --84.58.36.36 18:15, 17. Mai 2014 (CEST)