Diskussion:Rudolf Hillebrecht
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.Distanz
Hallo, grundsätzlich bin ich ein großer Fan von Wikipedia, aber leider muss ich sagen, dass ich diesen Artikel aus zwei Gründen für problematisch halte. Erstens aus formalen Gründen, da er ohne darauf ausdrücklich hinzuweisen aus dem Artikel des Spiegel von 1959, der weiter unten als link (http://www.hist.uni-hannover.de/~kultarch/h_film/materialien/hillebrecht.htm) zwar selbst angegeben wurde, aber eben ohne die doch erhebliche zeitliche Distanz in Bezug auf heutige Erkenntnisse zu berücksichtigen. Daraus folgt zweitens inhaltlich das Problem, das Ansichten wie sie 1959 der Spiegel in Bezug auf die Biografie Hillebrechts und auf sein Wirken als Stadtplaner/Baurat geäußert haben, unreflektiert übernommen werden. So wird eben nicht sein Wirken in der NS-Zeit entsprechend kritisch dargestellt ebenso wie Zitate wie "Ein Großteil der in der Nachkriegszeit abgebrochenen Gebäude waren architektonisch überfrachtete Gebäude aus der Gründerzeit und Hinterhofgebäude (Berliner Allee)", einfach übernommen. Zum Abschluss noch ein Hinweis, dass der letzte Satz "In seiner Amtszeit wurde jedoch auch die damals in Deutschland größte zusammenhängende Fußgängerzone in der Innenstadt Hannovers geschaffen. Dies begründete den guten Ruf Hannovers als Einkaufsstadt in Norddeutschland", eine Wiederholung darstellt. Mit freundlichen Grüßen Jens (nicht signierter Beitrag von 201.1.181.37 (Diskussion | Beiträge) 01:06, 22. Aug. 2006 (CEST))
"Hannover profitiert noch heute davon."
Der Artikel ist mir zu unkritisch. Viele der Projekte, die in Hillebrechts Zeit entstanden, verursachen heute große Probleme für die Stadt Hannover:
- Der überbreite City-Ring trennt die Innenstadt von den umliegenden Stadtteilen (wie im Artikel angedeutet).
- Dies wird besonders am Leineufer, zwischen Innen- und Südstadt und an der Berliner Allee deutlich. Bei letzterer wird zumindest die Hochstraße beim Umbau des Raschplatzes höchstwahrscheinlich entfernt. Es wird angestrebt, die Verbannung der Fussgänger in den Untergrund in diesem Bereich aufzuheben.
- Der einzige geplante Hochhausblock am Cityring, der auch gebaut wurde (Lister Tor, andere Blöcke waren u.a. am Aegi und am Steintor geplant) soll schon seit langer Zeit saniert werden. Das monströse Gebäude verstärkt die Trennung der List von der Innenstadt zusätzlich.
- Die Probleme mit diesem Beton-Konglomerat sind jedem ein Begriff, der Hannover kennt. Das eigentliche Ziel des Zentrums - die Verbindung von Linden mit Hannover - wurde nie erreicht (wegen der Riegelwirkung des Zentrums eher das Gegenteil). Nach jahrelangem Leerstand fast der gesamten Ladenzeile hat nun eine umfassende Sanierung begonnen.
- Zerstörung von Kulturgütern
- Die Planung Hillebrechts ging auch mit im Krieg unzerstörten Baukunstwerken nicht zimperlich um: Beispielhaft seien die Wasserkunst am Leineschloss und die Villa Willmer in Waldhausen genannt.
- Sportzentrum am Maschsee
- Eines der gelungenen städtebaulichen Projekte der Nachkriegszeit in Hannover. Es sollte aber erwähnt werden, dass die Planungen auf Entwürfen aus der Nazizeit beruhten. Viele der Ideen von Stadtplanern aus der Generation von Hillebrecht weisen sowieso eine erstaunliche Ähnlichkeit zu Plänen aus dem Dritten Reich auf. Kein Wunder - schließlich waren in beiden Perioden die Akteure die gleichen.
85.177.34.144 22:51, 15. Apr. 2007 (CEST)
- wg. Zerstörung von Kulturgütern
- In der Sache richtig, allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass in der Generation Hillebrechts der Wert historistischer Bauwerke (wie Beispiele) kaum anerkannt wurde. Man hatte einerseits Schwierigkeiten mit der Ästhetik der pittoresk-vielteiligen und übermäßig dekorierten Architektur; andererseits schien auch insgesamt die Epoche, die diese Bauten hervorgebracht hatte, kaum erinnerungswürdig. Die genannten Bauten als Kuturgut einzustufen, ist eine relativ junge Sichtweise. --Ulf-31 12:59, 18. Apr. 2007 (CEST)
- Das bedeutet aber nicht, daß man Hillebrecht und seiner "Generation" (besser: seinen Gesinnungsgenossen) diese mangelhafte Sichtweise nicht vorwerfen könnte. Es gab ja seinerzeit durchaus Proteste aus der Bevölkerung. Daß Hannover heute als unangemessen reizlos gilt, gerade im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten oder ähnlich bedeutenden Städten, ist im wesentlichen sein Werk. Sein Grabstein ist ja insoweit auch "sprechend", dessen Gestaltung mit den zwei tiefen Scharten im Block ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Scharten hat er wahrlich geschlagen. Das dahinter stehende Menschenbild kann man durchaus kritisieren, es war schon zu Lebzeiten des "Meisters" nicht unumstritten. --2003:F2:9F06:A433:58FE:B840:9992:AA34 21:14, 17. Dez. 2019 (CET)
Hallo, dieser Artikel sollte wirklich etwas differenzierter werden. Hillebrecht hat a) eine Reihe von historischen Bauten auf dem Gewissen und b) massiv in die historisch gewachsene Stadtstruktur Hannovers eingegriffen - was manchmal vorteilhaft war und manchmal nicht. Aber so differenziert sollte es auch im Urteil der Nachwelt gesehen werden, und nicht als einseitige Lobhudelei. (ChrisW) (nicht signierter Beitrag von 84.131.214.53 (Diskussion | Beiträge) 15:23, 9. Sep. 2007 (CEST))
Andreas Dreyer Ich suche Gleichgesinnte, mit denen man gemeinsam auf eine Aberkennung der Ehrenbürgerwürde von Hillebrecht in Hannover (wurde ihm 1980 verliehen) hinwirken könnte und sollte. Das wäre m.E. ein wirklich wichtiges Signal. andreasdreyer@gmx.de (nicht signierter Beitrag von 62.154.201.129 (Diskussion | Beiträge) 14:15, 27. Nov. 2007 (CET))
Zitat "Der bekannte Stadthistoriker Vittorio Lampugnani bezeichnet Hannover als ein "unansehnliches und unwirtliches Konglomerat monofunktionaler Inseln" und bringt damit die Auffassung vieler Stadtplaner zum Ausdruck." ....... na ja, für diesen substanzlosen Spruch ist keine Quelle angegeben, und bekannter Stadthistoriker ist wohl etwas übertrieben. (nicht signierter Beitrag von 91.4.134.148 (Diskussion | Beiträge) 12:59, 10. Feb. 2008 (CET))
David Novak (Geschäftsführender Gesellschafter der EBERT & WESCHE GmbH, Aufsichtsratsvorsitzender einer AG, Mitglied im Bundesvorstand der Mittelstandsvereinigung, Dozent an einer Fachhochschule, Buchautor): Mit völliger Fassungslosigkeit lese ich hier einige Kommentare. Und auch der Beitrag in Wikipedia ist nicht wirklich vollständig. Ich kann es allein schon daher beurteilen, weil ich ein persönlicher Freund von Rudolf und Oxana Hillebrecht war und wir nicht nur einmal beim Tee bei ihm oder mir Zuhause intensive Gespräche über Stadtplanung hatten. Nur wenige Anmerkungen dazu: 1. Eine große zusammenhängende Fußgängerzone war in der Tat sein "Baby" und er begründete damit das Entstehen von Fußgängerzonen in Deutschland. Hannover war dafür Vorbild. 2. Er ließ diverse Kreisel auf großen Plätzen errichten, was zumindest damals zu einem reibungslosen Verkehr ohne Ampeln und damit ohne sinnlose Vergeudung von Treibstoff führte. Daraus resultierten zahlreiche Besuche von internationalen Städtebauexperten in Hannover, die dieses Modell, gekoppelt mit dem innerstädtischen Ring, übernehmen wollten bzw. übernommen haben. 3. Sein legendärer Ruf führte dazu, dass er Ende der 50er Jahre nach Moskau und in den 60er Jahren nach Peking eingeladen wurde, um dort über modernen Städtebau zu referieren bzw. Vorschläge für eine moderne Stadtplanung zu erarbeiten. Ich möchte hiermit alle Besserwisser, Oberlehrer, Weltverbesserer, Gut-Menschen und Realitätsverweigerer bitten diese Tatsachen zu beherzigen. Solange jemand nicht eine vergleichbare Anerkennung auf nationaler und internationaler Ebene aufzuweisen hat, möge er lieber den Mund halten. Und der Vorschlag Prof. Hillebrecht die Ehrenbürgerschaft abzuerkennen ist einfach unerträglich! (nicht signierter Beitrag von 89.182.159.20 (Diskussion | Beiträge) 12:50, 12. Sep. 2008)
- Hallo, bitte kein Beleidigungen! Ich halte den Wikipedia-Artikel in seiner jetzigen Form für sehr gelungen. Es werden beide Seiten, die positiven und negativen, von Hillebrechts Schaffen beleuchtet. Dies ist eine Wohltat gegenüber den reinen Lobeshymnen, die man häufig in anderen Lexika oder in Werken zur Architektur und zur Stadtplanung findet. Bestimmt hat Hillebrecht innovative Ideen umgesetzt, man kann/darf aber nicht die Augen davor verschließen, dass viele Probleme der Stadt Hannover ihre Ursache im Werk Hillebrechts haben, wie oben auf dieser Diskussionsseite schon aufgelistet. Derzeit gibt es in Hannover eine Diskussion zur "Stadt 2020", in der verschiedene Möglichkeiten eruiert werden, wie man diese Probleme lösen könnte. U.a. ist die Wiederherstellung der Leineinsel im Gespräch. Die Anerkennung der Fehler Hillebrechts ist also offensichtlich keine Einzelmeinung.
- 92.228.217.140 16:32, 13. Dez. 2008 (CET)
Der anonyme Beitrag mit seinen hilflosen Ausfällen gegen "Oberlehrer und Besserwissser, Gut-Menschen und Realitätsverweigerer" macht in erschreckender Weise deutlich, welche Mythenpfleger hier heute noch am Werk sind. Tatsache ist, dass die Kontinuität zwischen NS-Wiederaufbauplanung und "autogerechter" Stadtplanung der 1960er Jahre nicht nur im Fall von Rudolf Hillebrechts Hannover nachweisbar ist (siehe zum Beispiel hier:[1]) sondern etwa auch beim Wirken von Friedrich Tamms in Düsseldorf. Rückblickend musss man wohl anmerken, dass jene Städte, in denen sich nach 1945 die Meinung der "Laien" im Sinne eines eher traditionsorientierten Wiederaufbaus durchgesetzt hat - etwa beim schwer zerbombten Münster (Westfalen) - die bessere Wahl getroffen haben. Siehe dazu Klaus von Beyme in seinem lesenswerten Werk über den Wiederaufbau und Winfried Nerdinger in seinem Katalog über die Epoche im Münchener Architekturmuseum. Robert Schediwy 06:51, 26. Feb. 2009 (CET)
- Siehe auch: Leineinsel. --Bernd Schwabe in Hannover (Diskussion) 19:30, 25. Feb. 2014 (CET)