Diskussion:Rudolf Thiel (Mediziner)

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Unrichtige Aussage im Artikel über Rudolf Thiel (Augenarzt)

Sehr geehrter Verfasser,

Grund meines Anschreibens ist folgender: Sie zitieren in dem Artikel, dass Rudolf Thiel dem Nationalsozialismus wohl nahestand: "Thiel, der ab 1941 der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte vorsaß, nahm in diesen Tagen zumindest indirekt Einfluss darauf, dass nur „arische“ Mitglieder zu den Versammlungen der Vereinigung eingeladen wurden.[2". Dabei verweisen Sie auf die Dissertation von Herrn Thilo Marcus Held, der darin als Fußnote 21 einen - angeblichen - Brief von Rudolf Thiel vom 06.11.1935 benennt.

Ich habe mit dem Verfasser der Fußnote, Herrn Dr. Held persönlichen Kontakt aufgenommen und dieser war so freundlich, mir den Brief, auf den er in der Fußnote Bezug nimmt, zuzuschicken. Es stellte sich folgendes Heraus: 1. Der Brief liegt nicht im Original vor, der Text wurde evtl. hineinkopiert. 2. Der Brief wurde nicht von Rudolf Thiel verfasst. Er ist nur auf dem Briefpapier der Universtitätsklinik Frankfurt und 3. trägt eine unleserliche Unterschrift. Rudol Thiel hatte einen eigenen Briefkopf, auf dem sein Name in der Kopfzeile vermerkt war. Zudem stammt die Unterschrift nicht von ihm. Ich habe Herrn Dr. Held mit dieser Information versorgt und er sagte mir, dass er diese Fußnote unkritisch übernommen hatte und entschuldigte sich für das Versehen. Ich werde sicherlich deswegen seine Diss. nicht angreifen wollen, aber ich möchte Sie bitten, den oben zitierten Satz aufgrund offensichtlicher Unrichtigkeit zu entfernen.

Rudolf Thiel war politisch völlig uninterssiert, ihm lag nur an seiner Forschung. Zudem war er unstrittig in der Entnazifizierungskommission der Uni und das kam nicht von ungefähr. Er ist leider nicht mehr am Leben und kann diesem Vorwurf auch nicht entgegentreten. Prof. Rudolf Thiel verschaffte damals Herrn Prof. Kilman, ein Frankfurter Arzt, jüdischen Glaubens, die Ausreise aus Nazideutchland.