Diskussion:SBZ von A bis Z
Begründung zum Revert
Der folgende Satz im Abschnitt Zeitgeschichte wurde von einem anonymen Autor gelöscht:
- Teilweise bricht aber die dahinterstehende Absicht durch, der DDR die Anerkennung zu verweigern und die Ostgebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie als besetzte Gebiete zu betrachten.
Ich halte das für ungerechtfertigt, da es sich hier nicht um eine persönliche Wertung handelt, die den neutralen Standpunkt verletzen würde, sondern um eine historisch gesicherte Tatsache. Die Bundesrepublik hat der DDR wirklich die Anerkennung verweigert und das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen hat auch Propaganda in diese Richtung betrieben unter anderem auch mit diesem Nachschlagewerk. Die Anerkennung der Ostgrenzen war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht in Sicht. Der Klappentext spricht da schließlich eine deutliche Sprache. Sollte es belegbar anders gewesen sein, bitte ich um Diskussion und die entsprechenden Belege. -- Dr. Schorsch*?*! 18:44, 8. Okt 2006 (CEST)
Neutralität und Zitate
Im Artikel steht die unbelegte Wertung: Auffällig ist, dass dabei viele Elemente der Propagandasprache verwendet werden. Hier wäre es notwendig entweder den Autoren dieser Wertung zu erwähnen oder die Wertung zu entfernen.
Der Artikel besteht zu einem großen Teil aus Zitaten. Gibt es eine Systematik hinter der Auswahl? Es ist notwendig, diese Zitate mit einer Angabe der Ausgabe und der jeweiligen Seite nachvollziehbar zu machen. Stammen die Zitate aus der angegebenen 6. Auflage?Karsten11 21:14, 22. Jan. 2008 (CET)
- Hallo Karsten, die Zitate sind alle aus der 6. Auflage, wie unter Literatur angegeben ist. Ich habe versucht einige typische Begriffe auszuwählen, also einen aus dem Parteijargon, einen über den Kommunismus und einen der propagandistisch gefärbt ist, nämlich den Menschenraub. Die Wertung kommt von mir und um sie zu belegen habe ich den Abschnitt hier mal umformuliert, wie er meiner Meinung nach neutral wäre. Einfügungen habe ich kursiv gesetzt, Streichungen sind offensichtlich:
- Menschenraub: Der
sowjetzonale→Staatssicherheitsdienst der DDR hat mit Hilfegedungenerkrimineller Elemente wiederholt das Verbrechen des M. begehen lassen, um SBZ-Flüchtlinge oder Personen, die in der Bundesrepublik oder in West-Berlin aktiv gegen das Unrechtsregime in derZoneDDR tätig waren, in die Hände zu bekommen. Die dabei angewendeten Methoden reichen bis zur Giftbeibringung und zum brutalen Überfall auf der Straße.
- Menschenraub: Der
- Es sind nur wenige Worte, aber die sehe ich eindeutig als propagandistisch an. Wo es am krassesten zu Tage tritt ist allerdings im Klappentext. Den Begriff "dreigeteiltes Vaterland" habe ich da zum ersten mal gelesen und fand das ganz schön schockierend.
- Ich verstehe Deinen Wunsch nach neutralen Formulierungen und ich halte den in den meisten Fällen in einem Lexikon für angemessen, aber ich bin der Meinung, dass die gewählten deutlichen Formulierungen in diesem Fall keine private Einschätzung von mir sind, sondern aus den Texten klar hervorgehen. Darum verteidige ich das so energisch. Ist das nachvollziehbar? -- Dr. Schorsch*?*! 23:00, 22. Jan. 2008 (CET)
Ich hatte noch einmal explizit nach der Auflage gefragt, da ich vermute, dass die Formulierungen sich von der ersten Auflage 1953 bis zur letzten 1966 entsprechend der unterschiedlichen Wahrnehmung der SBZ/DDR spürbar geändert haben. 1953 glaubten sicher noch sehr viele Menschen an die Möglichkeit einer Rückgewinnung der Ostgebiete. Dies war damals parteiübergreifend ganz normal. "dreigeteiltes Vaterland" war ein ganz normaler Ausdruck dieser Überzeugung. hier gibt es ein Wahlplakat der SPD von 1949, dass (für die damalige Zeit selbstverständlich) auch die Ostgebiete zeigt. Von der CDU kenne ich ein Plakat (leider nur in Papier Quelle: "Die Gründung der Union") in der ein ähnliches Motiv mit der Aussage "die fünfte Zone vergessen wir nicht" zeigt. Im Laufe der Jahre wurde immer deutlicher, dass der Verlust der Ostgebiete endgültig war. Die Oder-Neiße-Grenze wurde erst 1970 durch die BRD anerkannt. 1960 oder 1966 war es aber nur noch eine Pflichtübung, auf die Ostgebiete hinzuweisen. Aber die Formulierung "Gebiete unter polnischer Verwaltung" war keine Propaganda sondern die schlichte Darstellung der damaligen offiziellen Politik der BRD. Wer heute solche Formulierungen verwenden würde, betriebe in der Tat krasse (und plumpe) Propaganda. Im Kontext der damaligen Zeit war das eine normale Formulierung.
Dennoch ist das Buch natürlich keine neutrale Quelle. Die Autoren waren nicht WP:NPOV verpflichtet, sondern den Werten und Zielen des Auftragsgebers: Alleinvertretungsanspruch der BRD, Wiedervereinigung, Wiederherstellung von Demokratie und Rechtsstaat, Rückgängigmachung der Bodenreform und Verstaatlichung, Koalitionsfreiheit, Rückgewinnung der staatlichen Souveränität, Aufhebung des Besatzungsregime etc.. Aus diesem Grund gabe es sicherlich auch eine öffentliche Rezeption als Propaganda (z.B. war das Werk in der DDR mit dieser Begründung verboten).
Was wir machen können, ist darzustellen, dass das Buch eben unter diesen Rahmenbedingungen entstanden ist und das es von (belegt zu nennenden) Dritten negativ als Propaganda oder auch positiv als Aufklärung bewertet wird. Was wir gemäß WP:NPOV nicht machen können, ist unsere eigene Meinung darzustellen. Dies gilt zumindest dann, wenn es andere Meinungen geben kann. Und dies ist hier der Fall: Selbst wenn der eine zitierte Absatz propagandistisch wäre: Ist das ein Beweis für den progagandistische Charakter aller 600 Seiten? Und: Ist der Absatz propagandistisch?
sowjetzonale→ Da es die DDR offiziell nicht gab, war dies die offizielle Darstellungsformgedungener→ Ist eine wenig sachliche Wertung, die darüber hinwegtäuschen soll, dass es oft Überzeugungstäter warenZonewird auch im ersten Satz von Sowjetische Besatzungszone verwendet
Ein einseitiges Wort. Ist das eine "extrem manipulative Variante der Sprachmanipulation" (aus: Sprachmanipulation)? "Aufgrund seiner negativen Konnotation ist der Begriff Propaganda weitgehend dem der Öffentlichkeitsarbeit gewichen" (aus: Propaganda). Ein solcher Begriff ist eine massive Wertung. Das geht so definitiv nicht.
Wie wäre es mit folgender Formulierung:
Das Buch ist deutlich den Werten und Zielen des Auftragsgebers verpflichtet:
- Der Alleinvertretungsanspruch der BRD wird betont und der DDR Legitimation abgesprochen
- Das Gebiet der DDR wird als Sowjetische Besatzungszone oder kurz "Zone" bezeichnet
- Das Ziel einer Wiedervereinigung in Freiheit wird betont
- Rückgängigmachung der Bodenreform und Verstaatlichung und Wiederherstllung der Koalitionsfreiheit werden als Ziele vorausgesetzt
Die Sprache des Buches und die Auswahl der Themen unterstützt diese Zielsetzung.
Aus Sicht der DDR-Regierung stellte dieses Buch Propaganda dar. In der DDR war das Buch verboten.Karsten11 13:23, 23. Jan. 2008 (CET)
- Hallo Karsten, danke für Deine ausführliche Darstellung. Ich selbst bin kein Historiker oder Politikwissenschaftler und habe den Artikel eben so gut (naja oder schlecht) gemacht wie ich konnte. Daher freut es mich, dass nun endlich mal jemand mit fundierter Kritik daherkommt, der sich offensichtlich mit der Materie auskennt. Bisher gab es immer nur kommentarlose Streichungen, daher war ich anfangs auch etwas reserviert, zumal die Edits von einer IP kamen.
- Mir gefallen Deine Formulierungsvorschläge sehr gut und ich denke sie professionalisieren den Artikel deutlich. Es würde mich freuen, wenn Du sie einarbeitest. -- Dr. Schorsch*?*! 14:53, 23. Jan. 2008 (CET)
Überarbeiten
ich habe noch die 10. Auflage und werde von daher ein paar Ergänzungen über Beilagen, Auflagen, Erscheinungsweise und Vertrieb und einige inhaltliche Änderungen vornehmen--Goesseln 10:53, 4. Nov. 2009 (CET)
Lemma: SBZ von A bis Z
Die Schrift hieß schon immer „SBZ von A bis Z.“ (siehe hier: DNB 3. Auflage 1956 ), auf dem Bucheinband wurde daraus, vielleicht reißerisch gemeint, „A-Z“. Das Lemma muss also umbenannt werden, dann kann auch der (m.E. etwas spitzfindige) Kommentar zur Orthografie entfallen. Der Punkt am Schluss des Lemma muss m.E. nicht sein, also: SBZ von A bis Z --Goesseln 09:18, 12. Aug. 2010 (CEST)