Diskussion:Sarmatien
Oh mein Gott – gerade entdecke ich, dass ich einen Artikeltext überarbeite, der wortwörtlich aus der 1888-Ausgabe von Meyers Konservations-Lexikon stammt. Na ja, ein paar Kleinigkeiten konnte ich noch hinzufügen, und der Stil ist hoffentlich lesbarer geworden.
Hier der Originaltext von http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/werk/meyers/band/14/seite/0330/meyers_b14_s0330.html#Sarmatien:
Sarmatien (Sarmatia), im Altertum alles Land zwischen der Weichsel und der Wolga, das noch heute in der Wissenschaft den Namen "sarmatische Tiefebene" führt, ward nach griechischer Annahme (seit Alexander) durch den Tanais in eine europäische und eine asiatische Hälfte geschieden. Als Gebirge werden im europäischen S. genannt: das Gebirge Amadoka (Hügelkette von Charkow und Kiew), die Alaunischen Berge (zwischen Dnjepr und Don?) und das Rhipäische Gebirge (s. Gehe zu Rhipaei Montes). Flüsse waren: der Borysthenes (Dnjepr), Hypanis (Bug), Tyras (Dnjestr) und Tanais (Don) mit Gerrhos (Donez?). Nach N., in das Suevische Meer (Ostsee), strömen: Vistula (Weichsel), Guttalos (Pregel), Chronos (Niemen) und Rudon (Düna). Mit Ausnahme der südlichen Striche war das Land rauh und winterlich, von Natur wenig zum Ackerbau, um so mehr aber zur Viehzucht geeignet. Die bedeutendsten Städte waren: Tanais (westlich von Asow), Olbia (an der Hypanismündung), Nikonion und Tyras (an der Mündung des Tyras), alle an der Küste des Schwarzen Meers gelegen. Die Bewohner, Sauromaten oder Sarmaten, kommen schon bei Herodot vor und umfassen nach Ptolemäos vier große Völkerschaften: die Ästuer, vom Frischen Haff bis zum Finnischen Meerbusen; die Veneden (Wenden), südlicher, von der Weichsel bis zur Düna; die Bastarner, zwischen Weichsel und Karpathen, und die Jazygen, am Nordufer des Palus Maeotis (Asowsches Meer), späterhin weiter westlich. Doch ist diese Einteilung rein geographisch, nicht ethnographisch, da in den Ästuern Vorfahren der Litauer, in den Veneden Slawen erkannt wurden und die Bastarner germanischen Ursprungs sind. Stämme der Sarmaten sind die Maiten (Mäoten), Alanen, Roxolanen und Jazygen. Ob die Sarmaten mit den Skythen, unter deren Namen sie gewöhnlich mit inbegriffen werden, desselben Stammes oder ein andres Volk gewesen sind (einige lassen sie aus Medien einwandern), wird sich schwer entscheiden lassen. Am wahrscheinlichsten gehörten sie der turanischen Völkerfamilie an. Sie werden als blondhaarig und von wildem Aussehen geschildert, das sie durch Tättowierung noch steigerten, führten ein Nomadenleben und waren vortreffliche Krieger, Reiter und Bogenschützen. Ihre Ausrüstung bestand in Helm, Lederpanzer und lederüberzogenem Schild, ihre Waffen in Schwert, Lanze und Bogen. Auch die Frauen zogen mit in den Krieg und führten die Waffen wie die Männer (daher die griechische Sage von den Amazonen). Das asiatische S. reichte bis an den Kaspischen See und den Kaukasus und wurde von zahlreichen, meist nur dem Namen nach bekannten Völkerschaften bewohnt. Das Reich der Sarmaten, welches in nachalexandrinischer Zeit das der Skythen vernichtet hatte, wurde im 3. und 4. Jahrh. durch die Goten gestürzt; später werden sie noch mit den Gepiden genannt, danach verschwindet ihr Name aus der Geschichte.
Hoffentlich findet sich jemand, der mehr weiß, als vor 120 Jahren schon "bekannt" war ;-) --Denis 02:16, 27. Feb. 2007 (CET)
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Warum ist dieser Artikel zwar mit http://en.wikipedia.org/wiki/Sarmatia verbunden, aber die englische Seite ist in viel mehr Sprachen verknüpft als die Deutsche? (nicht signierter Beitrag von 95.17.168.151 (Diskussion) 16:28, 3. Mai 2011 (CEST))
- erl. --Drekamu (Diskussion) 10:33, 28. Aug. 2021 (CEST)