Diskussion:Schloss Randau
Lieber Olaf2:
Gratulation zu dem gelungenen Artikel!
"Schon im Mittelalter befand sich in Randau eine Burg."
- gibt es zu dieser Aussage eine präzisere Angabe? Jahr oder Jahrhundert?
"Die Herren von Randau unternahmen von hier aus Raubzüge und Plünderungen in der Umgebung."
- Können Sie evtl. zu diesem Satz eine Quellenangabe machen?
--Hvrandow 21:40, 10. Apr 2006 (CEST)
- Ja, beide Angaben finden sich in der umfangreichen Broschüre "Denkmalpflegeplan der Landeshauptstadt Magdeburg" (2001), Seite 116. Einen umfangreicheren Bericht über die Zerstörung durch Magdeburger Truppen mit originalen Zitaten einer Magdeburger Urkunde hierzu ist meiner Erinnerung nach im Werk von Asmus, "1200 Jahre Magdeburg", Band 1 enthalten. Zur Entstehung der Burg kenne ich leider nichts genaueres. Der Artikel im Denkmalpflegeplan nennt als erste urkundliche Erwähnung das 13. Jahrhundert, wobei 1297 dann ja schon die Zerstörung erfolgte.--Olaf2 22:52, 10. Apr 2006 (CEST)
Ich wäre bereit, gelegentlich die redaktionelle Zusammenfassung der Artikel Schloss Randau und Gut Randau zu übernehmen und schlage vor, dafür "Schloss Randau" beizubehalten und "Gut Randau" zu streichen. Wo soll der Text dann (zur Abstimmung mit den bisherigen Autoren) vorläufig eigestellt werden? --HvR 00:18, 29. Jun 2006 (CEST)
Entwurf für die neue Seite "Schloss Randau" => Zusammenlegung mit "Gut Randau"
Das Schloss Randau ist ein schlossähnliches Gutshaus im Magdeburger Stadtteil Randau-Calenberge.
Frühgeschichte - Burg Randau
Bereits in der mittleren Steinzeit um 5000-4000 v.u.Z. war die Talsandinsel nördlich von Randau besiedelt. Lesefunde auf dem "Göbs" aus der Zeit um 600 bis 800 u.Z. könnten von einer slawischen Siedlung um einen Burgwall stammen.
Nach einer Zerstörung besiedelte Kaiser Friedrich Barbarossa den "Elbenenauer Werder" um 1160 mit niederländischen Kolonisten. Auf dieser großen Insel zwischen Stromelbe und Alter Elbe im Südosten Magdeburgs befand sich die strategisch wichtige Burg Randau, die in einem Vergleich vom 28.Mai 1236 zwischen dem Kloster Unser Lieben Frauen und Iwan von Dornburg erstmals urkundlich erwähnt wird. Als Zeuge wird dort Thegenardus von Randowe genannt, der vermutlich einer der ersten Besitzer der Burg zu Randau auf dem Göbs war. Wie lange diese Burg schon bestand und ob sie aus der slawischen Siedlung oder dem Burgwall hervorgegangen ist, ist nicht nachvollziehbar.
Im späten 13. Jahrhundert unternahmen die Herren von Randau während einer Fehde des magdeburgischen Adels mit dem mächtigen Bischof und Landesherren von Magdeburg von hier aus Raubzüge und Plünderungen in der Umgebung und bedrohten auch die Elbschiffart. 1297 eroberten daraufhin die Truppen der nahe gelegenen Handelsstadt Magdeburg die Burg und zerstörten sie. Die Magdeburger Schöppenchronik erwähnt die Zerstörung nur mit einem Satz: "bi sinen tiden wunnen dusse borger dat hus to Randauwe und breken dat und vorstordent" [= zu seinen (des Erzbischofs Burkhard II.) Zeiten eroberten diese Bürger das Haus zu Randau und zerstörten es]. Darüber gibt es die anschauliche Sage von der Ahnfrau der alten Burg Randau, die zu den schönsten Heimatsagen der Magdeburger Gegend gehört.
Noch im 18. Jahrhundert sah man in Randau die Spuren der Burg mit dreifachem Grabensystem, einer großen Kirche mit Kreuzgang und mehrerer Gebäude.
- Man soll diese panslawistischen DDR-lastigen Geschichtsklitterungen nicht verbreiten. Eine slawische Herkunft ist mehr als unwahrscheinlich, weil das Gelände aufgrund der günstigen Lage sicher schon lange vor der slawischen Invasion genutzt wurde. Die Gegend war nachweislich vor der slawischen Invasion im 7./8. Jahrhundert besiedelt. --94.216.31.212 15:51, 2. Sep. 2018 (CEST)
Randau unter Alvenslebenscher Herrschaft (1391-1850)
1391 wurden Burg und Gut Randau von den Alvensleben aus Rogätz als erzbischöfliches Lehen erworben. Als die Rogätzer Linie der Alvensleben 1553 ausstarb, fiel die Burg im Erbvergleich an Andreas von Alvensleben, der in Randau die Reformation einführte. Sein Großneffe Kuno von Alvensleben, Domherr zu Magdeburg, Gesandter des Erzstifts und Mitglied der gelehrten Fruchtbringenden Gesellschaft, entschloss sich nach 1609, ein neues Schloss zu errichten, das bereits 1631 mitsamt der Hauskapelle, der Magdeburger Domherren-Curie und einer kostbaren Bibliothek bei Zerstörung der Stadt durch Tilly den Flammen zum Opfer fiel.
Erst der ,,Minister Alvensleben in London", Johann Friedrich Karl von Alvensleben (1714-1795), verlegte den Gutshof weiter nach Süden (auf das Gebiet des heutigen Schlosses Randau), erbaute auf einer Anhöhe nach der Elbe zu wieder ein schönes neues Wohnhaus und umgab es - noch am Barock hängend - mit geometrischen Gartenanlagen. Sein Nachfolger, Gebhard Johann Achaz von Alvensleben, schuf das klassizistische Mittelrisalit und fügte die Seitengebäude hinzu. Die übrigen Nutzbauten, Holländerei, Windmühle, Kolonistenhäuser, Werkwohnungen und das Predigerwitwenhaus gingen auf den Minister zurück. Er gab der Anlage in den Grundzügen ihre heutige Gestalt. Eine breite Allee in der Mittelachse war auf den Magdeburger Dom ausgerichtet. Durch Waldungen unterbrochen schweifte der Blick über die Elbarme ringsum. In der nächsten Generation ging es wirtschaftlich bergab: 1850 kam Randau zum Verkauf, und um 1880 erfolgte der Abbruch des Gutshauses. Große Teile des Grundbesitzes wurden von zwei Nachbesitzern veräußert und große Waldbestände abgeholzt.
Randau im Besitz der Familie Hennige (1863-1928)
Im Jahr 1863 wurde die als Rittergut bezeichnete Anlage an den Magdeburger Unternehmer und Kommerzienrat Paul Hennige verkauft. Hennige versuchte den verlorenen Grundbesitz wieder hinzuzukaufen und so den ursprünglichen Umfang des Betriebs wiederherzustellen.
1885 wurde auf den Grundmauern des alten Gutshauses das "Schloss Randau" erbaut. Das Gebäude weist eine klassizistische Form auf. Es verfügt über eine Freitreppe und säulengestützte Rundbögen. Neben diversen Wirtschaftsgebäuden schließt sich an das Schloss ein großzügiger Schlosspark an. Im Park befanden sich ursprünglich die für solche Parkanlagen typischen Bauten wie ein Obelisk, ein Rondell, Brücke, Voliere, Gewächshaus, ein Erdgrab und auch ein Aussichtsturm.
In der Zeit um 1890 entstanden an der Schlossstraße noch weitere Wirtschaftsgebäude, die zum Teil bis heute erhalten sind.
Schloss Randau heute
1968-1984 wurde das Schloss als Grundschule genutzt, danach wurde es "Station junger Touristen". 1985 und 1992 erfolgten teilweise Restaurierungen des Gebäudes. Es war zunächst die Einrichtung eines Bildungszentrums geplant. Durch die Insolvenz des Investors scheiterte das Projekt. Das Schloss steht derzeit leer. Es bestehen Pläne der SWD Sozialwerk Deutschland aus Hoisdorf, das Gebäude zu erwerben und zu einem Altenpflegeheim für Demenzkranke Menschen umzubauen. Der Ausbau soll 2009 erfolgen. Eine Eröffnung ist für 2010 vorgesehen.
Quelle/Literatur
- Udo v. Alvensleben-Wittenmoor: Alvenslebensche Burgen und Landsitze. Dortmund 1960
- Max Hennige: Randau - Gut und Dorf in Vorzeit und Gegenwart. Commissions-Verlag München 1913
- Landeshauptstadt Magdeburg, Stadtplanungsamt: Dorferneuerungsplan Randau, 61/1997
- Denkmalpflegeplan der Stadt Magdeburg, Stadtplanungsamt, 2001
- Kathrin Jäger, Magdeburg - Architektur und Städtebau, 2001, ISBN 3-929330-33-4
Koordinaten: 52° 3′ 30,8″ N, 11° 43′ 40,5″ O
Siehe auch
Das Bild "Schloss Randau" habe ich grafisch verbessert und würde es gerne ersetzen. Wie geht das ohne Urheberrechte zu verletzen? Soll ich es zu Olaf2 schicken? HvR 00:49, 1. Jul 2006 (CEST)
Verwaistes Bild
Bei den verwaisten Bildern gefunden, falls noch benötigt. --Gruß Crux 01:12, 9. Jul 2006 (CEST)