Diskussion:Silbersee (Bitterfeld)

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Inakzeptable Syntax.

Habs mal komplett überarbeitet. -- AnhaltER1960 19:15, 4. Jul. 2007 (CEST)

Sanierungsmaßnahmen

Mich würde konkreter interessieren, was für Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, was die gekostet haben, und wer das bezahlt hat ... --JensMueller 13:05, 27. Jun. 2010 (CEST)

Bisherige Sanierungsmaßnahmen

Ich habe 1994 beim Bau und Betrieb einer Schlammkonditionierungsanlage mit anschließender chemischer und biologischer Wasseraufbereitungsanlage am Silbersee mitgewirkt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren meines Wissens lediglich Belüftungsanlagen der Maschinenfabrik Sangershausen dort in Betrieb. Dazu gab es damals mal 2 SPIEGEL-Artikel, s.u. (Wilder Osten). Die Belüftung führte aber wohl immerhin dazu, dass in dem halben Meter Wasser über dem Schlamm wieder ausreichend Sauerstoff vorhanden war, um aerobe Abbauprozesse zu ermöglichen, damit konnte der Austritt von Schwefelwasserstoff erstmal stark reduziert werden. Bei dem Schlamm handelt es fast ausschließlich um Lignin, einem Holzbestandteil aus der Zelluloseverarbeitung des Filmkombinats Wolfen. Jedenfalls in den oberen Schichten. Kann durchaus sein, dass weiter unte andere Sachen liegen.

Da die Bundesstraße 184 von Wolfen nach Bitterfeld vom zuständigen Bergamt als rutschgefährdet eingestuft worden war erging die Anweisung, den beim Abriss des Filmkombinats anfallenden Bauschutt entlang der Bundestraßenböschung in den See zu kippen, um die Böschung zu stabilisieren (möglicherweise war die Böschung beim Aushub der Grube Johannes aufgeschüttet worden). Der Bauschutt hat dann den Schlamm über die Wasseroberfläche hochgedrückt, und der Gestank war wieder da. Also war die erste Idee, den Schlamm zu entnehmen. Dazu haben wir einen Schwimmbagger eingesetzt, der den Schlamm zu einer an der Industriebahn im Ortsteil Wachtendorf am Ende der Thalheimer Straße von uns erreichteten Aufbereitungsanlage pumpte. Dort wurde der konditioniert und entwässert. Das Filtratwasser wurde anschließend chemisch und biologisch aufbereitet und gereinigt wieder in die Grube Johannes eingeleitet. Die Sache war Aufwändig, es gab Anfangsschwierigkeiten, bis alles richtig gut lief, aber so ist das in der Altlastensanierung häufig. Leider wurde die Anlage bald wieder stillgelegt. Da weiter Bauschutt eingebracht worden war stand der Schlamm im nördlichen Ende bald wieder über dem Wasserspiegel. Es begann wieder zu stinken. Deshalb begann man, einfache biologische Abluftfilter auszubringen. So weit ich weiss hat man Säcke mit Rindenmulch oder etwas ähnlichem gefüllt und damit den gesamten Schlamm abgedeckt, der über der Wasseroberfläche lag, das betrifft den gesamten nördlichen Bereich neben der B184. In dem Rindenmulch konnten sich Mikroorganismen ansiedeln, die den Schwefelwasserstoff abgebaut haben bzw. abbauen, denn meines Wissens liegen diese Säcke noch heute da rum. Fazit: Es sind so größenordnungsmässig 20.000 m³ Schlamm entnommen worden, also eigentlich fast garnichts. Der gesamte Rest mit allen Schadstoffen ist da immernoch drin. Allerdings sind die Schadstoffe in dem Schlamm wohl recht stabil gebunden.

Unbedingt mal lesen, insbesondere ab S. 92: http://www.bitterfeld.bayer.de/medien/downloads/bitterfeld.pdf (Über die Schlammbaggerei 1994 kein Wort...) Und http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683746.html http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679769.html

fbsteam (20:40, 28. Jul 2012 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)