Diskussion:Soprano sfogato

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Hallo. Es ist schön, dass es jetzt einen Artikel zu diesem Begriff gibt. Ich finde auch vieles gut. Trotzdem gibt es auch Probleme, so wie der Begriff selber problematisch ist - was man vielleicht von vornherein noch klarer sagen könnte (nicht nur wegen der Bedeutung des italienischen Wortes sfogato).
1) Zum Satz: "Bei Sängern wurde es (das Wort sfogato) gelegentlich mit „unlimited“ („unbegrenzt“) übersetzt, womit allerdings nicht ein unendlicher Tonumfang gemeint war, sondern analog zum Begriff senza impedimento eher ein offenes Freiluftareal."
Wer sagt, dass kein (fast) "unendlicher" Tonumfang gemeint ist, zumal genau das ja ein wichtiges Charakteristikum des soprano sfogato ist? Die Begriffe "senza impedimento" und "offenes Freiluftareal" müssten klarer erklärt werden.
2) a) Hier wird es beinahe so dargestellt, als ob soprano sfogato im Grunde dasselbe oder nur ein Synonym wäre für Mezzosopran. Die Erwähnung von Faustina Bordoni ist in diesem Kontext besonders missverständlich. Niemand hat je behauptet, dass Bordoni ein sopr. sfogato war. Und wenn doch, dann wäre das ein Problem, weil der Begriff ja eigentlich ausschließlich für das späte Belcanto-Repertoire von Bellini bis früher Verdi gilt.
b) Die Angabe eines barocken Stimmumfangs bis g’’’ ist hier besonders missverständlich, weil man im Barock die Stimmen (auch Soprane) aus ästhetischen Gründen nicht so hoch hinaufführte (außer in Einzelfällen) wie bereits in der Klassik.
c) Der Hinweis auf Verdis Mezzopartien (das wären wohl Rollen wie Azucena in Il trovatore, Ulrica im Maskenball, Amneris in Aida) ist hier gar nicht angebracht, das gehört nicht zum Repertoire des soprano sfogato.
3) Mir ist schon klar, dass vieles, was hier steht, mit Literatur belegt ist. Aber trotzdem gibt es Merkwürdigkeiten und Probleme auch in den Listen von Sängerinnen. Bsp. ist Henriette Sontag ganz klar ein typischer hoher Koloratursopran (soprano leggiero = leichter Sopran) gewesen, kein sopr. sfogato, und zwar auch dann, wenn man berücksichtigt, dass sie vielleicht in ihrer späten Comebackphase um 1850 aufgrund des Alters nach oben ein paar Töne verloren hat, oder die Stimme etwas schwerer geworden sein mag. Und wenn Eugenia Tadolini und Adelina Patti ein soprano sfogato waren, dann wäre das der Beweis, dass damit auf keinen Fall eine Mezzosopranstimme gemeint ist. Andererseits ist es ein Problem Renata Scotto und Shirley Verrett in die gleiche Kategorie aufzulisten, weil Scotto ein Sopran war, aber Verrett ein Mezzosopran (auch wenn sie manchmal Sopranpartien sang, was leider immer wieder vorkommt und nicht gut für die Stimme ist (und für den musikalischeren Teil des Publikums)).
4) Nun zum Hinweis: "Obwohl die meisten dieser Rollen heute üblicherweise von Sopranen gesungen werden, haben leichtere Stimmen Schwierigkeiten, sich in der tieferen Lage gegen ein großes Orchester durchzusetzen."
a) Was die "Schwere" der Stimme angeht, muss klar gesagt werden, dass das nicht mit einer Einordnung als Mezzo zu verwechseln ist. Ein soprano leggiero im italienischen meint einen leichten hohen Koloratursopran. Aber eine Stimme kann vom Volumen her mehr Fülle haben (und damit zu größerer Dramatik fähig) oder sogar ein eher warmes, dunkles Timbre haben und trotzdem ein Sopran sein (und kein Mezzo). Bei italienischen Stimmen, oder wenn eine Sängerin reifer wird, kommt das öfters vor und auf Callas traf das auch zu.
b) Dass leichte Stimmen (Sopran aber auch Alt !) sich "in der tieferen Lage gegen ein großes Orchester" nicht gut durchsetzen, stimmt zwar, aber genau das ist ein Grund dafür, warum Bellini und andere ihre Orchesterbegleitung oft so zart gemacht haben. Damit man die Stimme immer gut hört und nicht geschrien werden muss. Verdi mag dagegen (teilweise) verstoßen haben und galt ja auch genau deshalb als jemand, der Stimmen ruiniert hat.
5) Die Einordnung der Rossini-Partien als soprano sfogato ist zumindest fraglich und dürfte von Rigg im Falle von Armida auf Maria Callas' Interpretation zurückzuführen sein - genau (und noch schlimmer !) wie bei Glucks Alceste und Cherubinis Medea, die mit diesem Repertoire in Wahrheit gar nichts zu tun haben (auch wenn sie vielleicht von einem soprano sfogato ganz gut gesungen werden können). Auch Reiza aus Webers Oberon ist eigentlich kein italienischer Belcanto, aber wieder etwas aus dem Repertoire von Callas.
6) Die Sache mit Bergs Lulu ist eine Entgleisung von Rigg. Ist es wirklich so klar, dass er soprano sfogato und "assoluta voice" gleichsetzt?
Grüße, --Marie Adelaide (Diskussion) 12:36, 17. Sep. 2019 (CEST)
Es war mir schon klar, dass so etwas kommen wüde. Der Begriff des soprano sfogato ist nun einmal historisch widersprüchlich interpretiert worden. Deshalb gibt es auch so viele Ungereimtheiten. Die einzige Möglichkeit, das in den Griff zu bekommen, besteht darin, sich strikt an die aktuelle Sekundärliteratur zu halten. Snider hat genau diese Probleme sorgfältig untersucht und in jedem Einzelfall darauf hingewiesen.
Zu Punkt 6: Riggs nennt die Stimmlage nie „soprano sfogato“, sondern weist auf Seite 7 explizit darauf hin, dass er den Begriff des „soprano assoluta“ (nicht „assoluta voice“) selbst („ad hoc“) erfunden habe. Die (ungefähre) Gleichsetzung dieser Stimmlagen stammt von Snider. Deshalb habe ich die von Riggs erwähnten Partien (wie Snider auch) separat aufgeführt. --Rodomonte (Diskussion) 12:55, 17. Sep. 2019 (CEST)
Wenn "die (ungefähre) Gleichsetzung dieser Stimmlagen ... von Snider" stammt, muss das im Text klarer dargestellt werden.
Zwar habe ich schon befürchtet, dass Du meine klarere und objektivere Darstellung rückgängig machen würdest, trotzdem ist das nicht begründbar. Gluck, Cherubini, Weber und Berg gehören traditionellerweise nicht zum Repertoire des soprano sfogato, sie wurden nicht für Stimmen konzipiert, die eindeutig mit diesem Begriff belegt werden konnten oder können ! Von "Theoriefindung" kann überhaupt keine Rede sein; im Gegenteil, versuchst Du hier Deine und die persönliche Theorie von Riggs durchzuboxen. Sowas ist nicht objektiv. Aber ich habe Dich bereits als sehr aggressiv und selbstherrlich kennengelernt und wir werden uns wohl aus dem Weg gehen müssen. Was leider zum Nachteil dieses (und anderer?) Artikel(s) ist. --Marie Adelaide (Diskussion) 13:27, 17. Sep. 2019 (CEST)
Deine Änderung war keinesfalls „völlig korrekt, klarer, und eindeutig objektiver als der ursprüngliche Text,“ sondern völlig unbelegt, Deine eigene subjektive Ansicht und im Widerspruch mit den angegebenen Quellen. Niemand hat behauptet, dass die vier Komponisten für soprano sfogato komponiert hätten, sondern Riggs ordnet sie dem von ihm eingeführten Stimmfach des „soprano assoluta“ zu, das gewisse Ähnlichkeiten mit dem sfogato hat, aber eben nicht identisch ist. Den Editwar hast Du selbst soeben durch Deinen Revert begonnen. Wenn Du keine vernünftigen Belege liefern willst, solltest Du das wieder zurücknehmen. Nichts spricht dagegen, den Artikel zu verbessern und noch mehr in Einklang mit der aktuellen Forschung zu bringen, aber Deine persönlichen Ansichten haben nichts darin zu suchen. --Rodomonte (Diskussion) 13:45, 17. Sep. 2019 (CEST)
Es geht nicht um "meine persönlichen Ansichten". Aber wenn Dir Belege so wichtig sind, dann weise ich Dich mal darauf hin, dass weder die Einleitung, noch der Abschnitt über den Mezzosopran irgendwelche Belege enthalten; da ist nur der letzte Satz von Kesting belegt, wobei ich aber darauf hinweisen darf, dass Kesting kein besondererer Kenner des Belcanto-Repertoires ist, sondern dass seine Interessenschwerpunkte vor allem im deutschen und spätromantischen Repertoire liegen (insbesondere auch Wagner).
Man hätte z.B. gern einen Beleg für die interessante (wenn auch in diesem Fall eigentlich nicht relevante) Äußerung:
1) "Der Begriff „Mezzosopran“ wurde erstmals von Johann Joachim Quantz zur Kennzeichnung der Stimme von Faustina Bordoni verwendet und bezeichnete eine Stimme mit einem (beidseitig erweiterbaren) Ambitus von a oder h bis g’’, während eine typische Sopranstimme damals einen Umfang von c’ bis g’’ aufwies (bezogen auf den damaligen tieferen Kammerton)."
Ich habe Dich schon auf einige andere Punkte hingewiesen, die im Teil über die Mezzosoprane nicht in Ordnung sind - aber belegt ist sowieso nichts davon! Im einzelnen:
2) "Obwohl bereits Mozart Partien für die mittlere Lage komponierte,..."
- Das Problem ist hier, dass "Partien für die mittlere Lage" (die nicht dasselbe wie ein soprano sfogato ist !) natürlich nicht erst von Mozart geschrieben wurden. Das müsstest Du also umformen.
3) a) Die Sätze über Verdis Mezzo-Partien bzw. Partien für "die mittlere Lage" (siehe oben: Mezzopartien von Verdi sind: "...Rollen wie Azucena in Il trovatore, Ulrica im Maskenball, Amneris in Aida) ...) - ich wiederhole noch einmal: das gehört nicht zum Repertoire des soprano sfogato und sorgt hier für Missverständnisse. Eine soprano sfogato-Rolle von Verdi, die ausnahmsweise zum Standard-Repertoire gehört, aber nicht im Artikel erwähnt wird, ist übrigens Leonora aus Il trovatore.
3) b) Aus diesem Verständnis heraus sind leider die folgenden beiden Sätze ein Problem: "Verdis Mezzo-Partien konnten beispielsweise bis zum h’’ oder c’’’ reichen. Obwohl die meisten dieser Rollen heute üblicherweise von Sopranen gesungen werden, haben leichtere Stimmen Schwierigkeiten, sich in der tieferen Lage gegen ein großes Orchester durchzusetzen." - Weder Verdis (oben von mir bezeichnete) Mezzopartien, noch die meisten soprano sfogato-Partien werden von leichteren (d.h. hohen) Sopranen gesungen. Und zwar deshalb, weil die meisten soprano sfogato-Rollen von Bellini, Donizetti u.a. gar nicht zum Standard-repertoire gehören.
Der Satzteil: "Obwohl die meisten dieser Rollen heute üblicherweise von Sopranen gesungen werden,..." ist eine Standardbemerkung, die man in jedem Buch über Maria Callas lesen kann, wenn es um die weibl. Hauptrollen von Bellinis La sonnambula und Donizettis Lucia di Lammermoor geht. Diese Rollen wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur von hohen Koloratursopranen gesungen, die vor allem leider meistens kein stilistisches Gespür dafür hatten und das ohne Ausdruck sangen. Übrigens war aber Fanny Persiani, die Originalbesetzung der Lucia, tatsächlich ein hoher Sopran. (Etwas anders liegt der Fall bei der echten Mezzosopranrolle von Rossinis Rosina in Il barbiere di Siviglia, wo es aber wegen des buffo-Charakters zu weniger schwerwiegenden Problemen im Ausdruck kam.)
Zu der Tatsache, dass neuerdings die beliebte Mezzosopranistin Cecilia Bartoli dafür eintritt, dass Maria Malibran "eigentlich ein Mezzosopran" war, und angeblich auch die von Pasta kreierten Titelrollen in La sonnambula und Norma (Oper), habe ich bereits auf der Diskussion:Norma (Oper) thematisiert und möchte ich hier nicht mehr ausbreiten.
4) Ein grundsätzliches Problem scheint mir, dass der Verfasser (oder seine Quelle) anscheinend etwas verschwommene Vorstellungen davon hat, was genau der von ihm mehrmals verwendete Begriff "mittlere Frauenstimmen" hier eigentlich bezeichnen soll. Dazu muss ich mal ganz klar sagen, dass man das Sopranfach ähnlich wie das Tenorfach allein bezüglich der Höhenlage der Stimme unterteilen kann in:
a) hohe Soprane (Typ Königin der Nacht oder Arien für Aloysia Weber), d.h. Rollen bis mindestens f’’’ oder g’’’, die allerdings in der Tiefe auch bis c reichen können, das dann aber meistens eher dünn ist. Bei Männern entspricht dies den hohen Tenören (wie Rubini oder Giovanni David).
b) "normale Soprane", deren Lage man ca. von c bis c’’’ ansetzt, was aber in der Praxis zu eng ist, da diese Stimmen bei Solistinnnen sowohl nach oben als auch nach unten oft noch ausgedehnt werden können, also durchaus eine meist schwache Tiefe bis b oder a haben können und auch ein paar Zusatznoten in der Höhe (bis d’’’ oder sogar es’’’), die gelegentlich und zumindest in Koloraturen verwendet werden können. Das entspricht bei Männern dem "normalen Tenor".
Bei a) und b) liegt der Schwerpunkt der Stimme jeweils in einem mittleren Bereich, der aber bei den hohen Sopranen natürlich etwas höher ist.
c) Es gibt desweiteren Soprane, die einen ähnlichen Umfang wie b) besitzen, aber in der Tiefe mehr Fülle, die aber trotzdem nach oben hin zum c’’’ leicht aufsteigen können (evt. höher). Bei den Männerstimmen entspricht dies dem sogenannten "baritonalen Tenor"!
d) der "echte" Mezzosopran (entspricht bei Männern dem Bariton und) liegt darunter, er geht in Richtung Alt, ist aber normalerweise noch kein Alt (rein theoretisch gibt es sogar auch hohe und tiefe Mezzosoprane, aber da ist vor allem der Unterschied zum als selten geltenden echten Alt verschwommen).
Im Grunde muss man sich das Ganze aber eher wie ein durchlässiges Kontinuum vorstellen, nicht wie (Schub-)Fächer, die völlig eng gegeneinander abgegrenzt sind. Und das war auch der große Vorteil der historischen Verhältnisse, wo man jede Stimme individuell behandelte. Ein Problem ist allerdings, dass es Altistinnen gibt, die ihre Stimmen zwar nach oben ausdehnen können, und dann auch Mezzopartien singen, und ebenso auch Mezzosoprane, die Sopranrollen singen. Der Grund dafür liegt darin, dass es vor allem aus der zweiten Hälfte des 18. und aus dem 19. Jahrhundert nur wenige interessante Rollen für die tieferen Frauenstimmen gab (Ausnahme: Rossini).
Zurück zu dem Begriff "mittlere Frauenstimmen": Es scheint mir, dass der Begriff im Artikel im Grunde alle Frauenstimmen umfasst, die zwischen dem hohen Sopran und dem Alt liegen; das mag zwar auf den soprano sfogato ungefähr (!) zutreffen, aber der Verfasser (oder seine Quelle ?) scheint dieses ganze Spektrum dann auf den Begriff "Mezzosopran" einzuengen. Und das ist nicht in Ordnung.
Als Fazit würde ich vorschlagen, den ganzen Abschnitt über Mezzosopran und "mittlere Stimmen" in der jetzigen Form einfach zu streichen, das ist insgesamt zu unausgegoren. Den Satz von Kesting könnte man lassen, aber nach hinten verschieben und idealerweise mit einem Hinweis, dass dieser Autor kein Spezialist für Belcantorepertoire ist.
PS: Da wäre noch die Behauptung, dass "Maria Malibran und Giuditta Pasta... ihre Laufbahn als Altistinnen begannen". Das stimmt mindestens für die Pasta so nicht. Einige historische Autoren haben díe "Vermutung" (!) geäußert, dass ihre Stimme ursprünglich oder "eigentlich" ein Mezzosopran sei - wichtig ist, dass dies aber nur eine Vermutung war, die nicht wirklich belegbar ist, zumal der eine dieser Autoren ausgerechnet Stendhal ist, der zwar ein schwärmerischer Musikliebhaber war, aber nicht wirklich als Musikkenner anzusehen ist. Genau an dieser Stelle wäre auch der Hinweis aus dem Mezzo-Abschnitt angebracht: "Bis in die 1840er Jahre wurden die weiblichen Gesangsstimmen üblicherweise nur grob in Alt und Sopran aufgeteilt." (erster Satz aus dem Mezzo-Abschnitt, aber kann der Autor für Rodomonte auch einen Beleg anführen?).
Man darf in diesem Zusammenhang auch mal darauf hinweisen, dass es außer Pasta und Malibran auch andere Sängerinnen (z.B. Joan Sutherland) gab, die in ihrer Jugend als Mezzosopran eingestuft wurden, weil aus diversen Gründen die Höhe zunächst nicht so entwickelt war und/oder das Timbre etwas dunkel und/oder die Mittellage (und Tiefe) relativ füllig. Trotzdem entwickelten diese Sängerinnen sich später zu Sopranen, und nicht zu etwas, das "eigentlich ein Mezzosopran ist". (Bei Männerstimmen ist ein ähnlicher Fall Placido Domingo, der als Bariton begann.)
PPS: Um auch mal was Positives zu sagen: Der Abschnitt ab: "Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff soprano sfogato auf die bedeutendsten Sängerinnen von Hauptrollen der Opern Bellinis, Rossinis oder Donizettis angewandt, ..." ist gut gelungen, und das ist auch genau das, worum es geht.
PPPS: Ich selber werde in diesem Artikel gar nichts mehr verbessern, weil ich sehe, dass Rodomonte sowieso mir gegenüber einen persönlichen Kampf und eine persönliche Feindschaft hegt, und mir die Gefahr zu groß ist, dass meine Arbeit dann umsonst wäre. Auf dieser Diskussion habe ich mich trotzdem noch mal gemeldet, weil der Artikel öffentlich gelesen werden kann und dies wenigstens eine Möglichkeit darstellt, ein paar problematische Dinge aufzuzeigen und klarzustellen. Ansonsten habe ich erkannt, dass der WP-Standard-Vorwurf ("Theoriebildung"), der hier zwar nur aus taktischen Gründen gegen mich erhoben wurde, eigentlich ein Kompliment ist und implizit sogar eine Aufforderung, darüber offiziell etwas zu schreiben. Aber das ist meine eigene Angelegenheit.--Marie Adelaide (Diskussion) 13:04, 20. Sep. 2019 (CEST)
Ich hoffe nicht, dass Du hier noch eine sachliche Antwort erwartest, zumal Du keine einzige externe Quelle für Deine Behauptungen angibst. Daher nur grundsätzlich: Einzelnachweise beziehen sich üblicherweise auf den gesamten Abschnitt, hinter dem sie stehen, und nicht nur auf den letzten Satz. Das gilt natürlich auch hier. Deshalb ist es auch unzulässig, in einem belegten Abschnitt unbelegte Ergänzungen vorzunehmen oder die Inhalte zu ändern, ohne einen Gegenbeleg beizubringen und den alten Beleg entsprechend umzuverteilen. Die Einleitung braucht keine Einzelnachweise, weil sie nur eine Zusammenfassung des Artikelinhalts ist und dort schon alle Belege angegeben sind. --Rodomonte (Diskussion) 19:50, 20. Sep. 2019 (CEST)

Hallo ?

Zwei Jahre später möchte ich mich nochmal melden und zwar, weil es mir um die Sache geht, nicht aus einer persönlichen Feindschaft heraus – was hier auf WP einige Personen machen oder missverstehen, aber mich nicht interessiert.
Nach wie vor bin ich der (objektiven, nicht subjektiven...) Meinung, dass man ein paar Sachen kürzen müsste, weil sie die Sache in einem falschen Licht erscheinen lassen und mehr Verwirrung stiften als notwendig. Und zwar:
1) Alles was eindeutig außerhalb der historischen Epoche des soprano sfogato liegt (Faustina Bordoni, Glucks Alceste, Cherubinis Medea, Alban Bergs Lulu).
2) Die Aussagen über Verdis "Mezzosopran-Partien" (das wären z.B. Azucena in Il trovatore, Amneris in Aida, wie bereits oben ausgeführt), die nicht zum Repertoire des soprano sfogato gehören und tatsächlich immerhin auch nicht in den hier angeführten Beispielen erscheinen.
3) Geoffrey S. Riggs Begriff "The Assoluta Voice" bedeutet nicht dasselbe und erzeugt ein Durcheinander. Wenn man das nicht streicht, müsste es aber wenigstens so klar und distanziert wie möglich formuliert sein, insbesondere müsste klar und konkret darauf hingewiesen werden, dass von Riggs genannte Beispiele wie Alceste, Medea, Lulu nicht nur epochen-untypisch sind, sondern auch andere, teilweise geringere Anforderungen stellen (Gluck und Cherubini schreiben in den genannten Opern keine Koloraturen; die atonale Lulu ist sowieso etwas völlig anderes).
Wenn diese Beanstandungen und Streichungen ernst genommen und in einer Überarbeitung durchgeführt werden würden, wäre es ein ziemlich gelungener Artikel, insbesondere durch den etwas später eingefügten Zusatz mit den Beschreibungen aus dem 19. Jahrhundert.
PS: Eine direkte Antwort ist hier nicht nötig. Ich wäre natürlich extrem erfreut, wenn sich mal etwas bewegen würde und man irgendwann eine positive Änderung erkennen könnte. Schöne Grüße,--Marie Adelaide (Diskussion) 18:50, 22. Jun. 2021 (CEST)
Nein, das sind alles subjektive Ansichten, solange Du keine externen Belege vorlegst. Wenn Dich (hier nur vermeintlich) lemmafremde Inhalte so stören, dann solltest Du Dich besser mal um den Artikel Wiener Klassik kümmern. Der strotzt nämlich seit Deinen Ergänzungen nur noch so davon und hat fast gar nichts mehr mit dem eigentlich Lemma zu tun. --Rodomonte (Diskussion) 22:57, 22. Jun. 2021 (CEST)
Dass Du wieder nur abblockst und mit Dir kein vernünftiges Gespräch über die Sache möglich ist, habe ich natürlich schon befürchtet. Wenn man es raffiniert anstellt, kann man sich hier offenbar durchwurschteln, indem man auf berechtigte Hinweise gar nicht eingeht und stattdessen mit einer speziellen Wikipedia-Taktik, bei der es nicht um das Eigentliche geht, ablenkt (wovon auch immer...).
PS: Auf Wiener Klassik habe ich sozusagen darauf hingewiesen, dass es neben der heroisierten reinen Wiener Klassik auch noch andere Klassiker gab, die mit diesen eine ganze Menge zu tun hatten, historisch, stilistisch und formal (was im übrigen besonders die Oper betrifft). Das ist nicht "lemmafremd". --Marie Adelaide (Diskussion) 16:27, 23. Jun. 2021 (CEST)
PPS: Ich muss doch noch darauf hinweisen, dass es eigentlich eine Frechheit (oder Unkenntnis) ist, den Vorwurf der "Subjektivität" zu erheben, wenn jemand auf die einfache Tatsache hinweist, dass Verdis Mezzosopranpartien nicht für soprano sfogato komponiert wurden (so wie es hier im Artikel erscheint); oder darauf, dass Glucks Reformoper Alceste ebenso wie Cherubinis in derselben französischen Tradition stehende Medea in einem schlichten Gesangsstil komponiert sind, der nicht mit dem klar definierten späteren Repertoire des soprano sfogato übereinstimmt. Das sind bereits in sich Belege, dafür braucht man keine anderen "externen" Belege mehr aus irgendeiner Literatur. Jemand, der sich mit Oper und diesem Thema (!) auskennt, müsste das auch so wissen oder könnte es zumindest leicht überprüfen. Man muss sogar umgekehrt dem Autor vorwerfen, dass er sich's zu leicht macht, die aufgeworfenen Gegenargumente nie sachlich überprüft hat, selber offenbar sehr subjektive und leider verschwommene Ideen hat und sich von den ebenfalls teilweise sehr subjektiven Ideen einiger anderer Autoren beeinflussen lässt (insbesondere dem schwärmerischen Riggs, aber auch Kesting und die hier nicht genannte, aber trotzdem hintenrum irgendwie mitmischende Cecilia Bartoli mit ihren persönlichen Ego-Problemen).--Marie Adelaide (Diskussion) 20:25, 23. Jun. 2021 (CEST)

Macbeth

Es muss leider noch auf eine weitere im Artikel genannte Partie hingewiesen werden (die ich bisher noch nicht genannt habe), deren Einordnung als soprano sfogato problematisch ist: Lady Macbeth. Ursprünglich war für diese Rolle Eugenia Tadolini vorgesehen, aber Verdi lehnte sie ab, weil sie zu engelhaft sei und eine zu schöne Stimme habe; er hatte ein anderes Konzept von der Partie und wollte eine "hässliche Stimme". Da Tadolini offenbar nach zeitgenössischem Urteil als soprano sfogato angesehen wurde, wird man diese sehr spezielle Rolle dann aber logischerweise wohl kaum dem typischen Repertoire dieser Sängerinnen zuordnen können. Dass sie hier (bzw. von Riggs in seiner Idee von einer "voce assoluta") genannt wird, liegt offenbar daran, dass sie zum Repertoire der Callas gehörte, genau wie die Gluck-, Cherubini-, Spontini- und Weber-Partien (und andere Werke z.B. des Verismo oder von Wagner), die hier genannt werden und die alle nichts damit zu tun haben, was man sich im 19. Jahrhundert unter einem soprano sfogato vorstellte, da es dabei nicht bloß um eine Stimmlage geht, sondern auch darum, dass ein solcher Verzierungen und Koloraturen singen können muss. Grüße,--Marie Adelaide (Diskussion) 11:53, 24. Jun. 2021 (CEST)