Diskussion:Spanwinkel
Bewegungsrichtung des Werkzeugs bzw. -stücks
Diese sollte in die Zeichnung aufgenommen werden, da sonst das Verständnis leidet. (nicht signierter Beitrag von 129.13.72.198 (Diskussion | Beiträge) 21:15, 15. Mär. 2010 (CET))
Übereinstimmung von Grafik und Erläuterung
Ich bin über den "Schaber", verlinktes Stichwort "negativer Spanwinkel" auf diese Seite gelangt. Intuitiv leuchtet zunächst ein, dass bei einem positiven Spanwinkel Späne abgehoben werden (Klinge stoßend gegen die Bewegungsrichtung geneigt) und bei einem negativen Spanwinkel die Oberfläche lediglich geglättet bzw. abgeschabt wird (Klinge ziehend in Bewegungsrichtung geneigt). Demnach wäre in der Grafik die Senkrechte auf dem Werkstück der "Nullwinkel", der den gesamten Winkel von 180° oberhalb des Werkstücks in einen positiven (rechts) und einen negativen Winkel (links) teilt - zumindest wenn wir eine Bewegung der Klinge nach links annehmen. Insofern hat der vorige Diskutant völlig recht mit seiner Forderung nach Angabe der Bewegungsrichtung. Auch wenn die Grafik nicht entsprechend beschriftet ist, kann sich der Laie das noch mit Geduld zusammenreimen.
Problematisch scheint mir jedoch die Beschreibung im Zusammenhang mit der Grafik. Da heißt es: Der Spanwinkel "wird durch die Bezugsebene und die Spanfläche definiert." Beide Begriffe passen weder in die Beschreibung noch zur Grafik, wo der "Spanwinkel" eindeutig zwischen der Senkrechten auf dem Werkstück und dem Anstellwinkel des Werkzeugs definiert wird (auch die Pfeilenden legen das nahe).
Spätestens hier bleibe ich mit Intuition bei gutem Willen stecken, denn nehme ich den "Spanwinkel" der Grafik zum Maßstab, ist der folgende Satz sinnlos: "Positive Spanwinkel mit einem Winkel unter 90 Grad lassen den Span leichter über den Schneidkeil gleiten." Der Grafik zufolge kann der Spanwinkel gar nicht mehr als 90° betragen, denn nach links über die Senkrechte hinaus vergrößert, wäre er bereits per Definition bereits ein "negativer Schabewinkel"!
Aufschluss hierzu erhält man erst durch die lobenswert präzise Definition unter dem verlinkten "Keilwinkel" mit exakt derselben Grafik, die hier allerdings schlüssig ist: "Keilwinkel, Freiwinkel und Spanwinkel ergeben immer zusammen 90°." Kurz (und kontraintuitiv): Das spanabhebende Werkzeug arbeitet effizienter, je steiler es auf dem Werkstück steht (Erklärung unter "Keilwinkel"). Jetzt ist nur noch die Frage von wo aus der Spanwinkel gemessen werden soll: von der Senkrechten, dem "Nullwinkel", wie es die oben beschriebene Teilung in pos. und neg. nahelegt? Dann läge die effiziente Steilheit also bei 0° bis 10°?
Ein Satz, der diese Vermutung stützt, folgt darauf: "Um die Stabilität der Schneide bei der Zerspanung harter Werkstoffe zu erhöhen, wird ein kleiner oder sogar negativer Spanwinkel gewählt." Dieser optimale Winkel kann jedoch nicht gleichzeitig "unter 90°" liegen und ein "kleiner Spanwinkel" sein.
Nicht zuletzt erscheint es mir als Laien unwahrscheinlich, dass eine entsprechend steil angestellte Schneide "stabiler" sein sollte, noch dazu bei Bearbeitung harter Werkstoffe. Sie könnte genausogut durchglühen, spröde und/oder stumpf werden und abbrechen.
Hier sollte ein Ingenieur (der ich nicht bin) den optimalen Spanwinkel materialabhängig erläutern, möglichst auch über den Kreis der Metaller hinausgehend, denn bei zumal verschiedenen Hölzern verhält es sich bereits anders und mein Weg zu diesem Lemma führte (s.o.) über den "Schaber", eines jener archaischen Steinwerkzeuge, mit denen nun mal alles begann ...--Memotor 00:57, 31. Okt. 2010 (CEST)
- Ich habe ihre berechtigten Einwände hoffentlich versäubert. Grüße! Purgy Purgatorio (Diskussion) 17:56, 17. Jun. 2015 (CEST)