Diskussion:Sparnberg

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Herren von Reitzenstein als Erbauer?

Nach einer jüngeren Theorie war das Territorium als ursprünglich unmittelbares Reichslehen im Besitz der Herren von Reitzenstein, die die Burg im 12. Jahrhundert erbauen ließen und sich nach ihrer neuen Niederlassung nannten. Möglicherweise waren die Erbauer aber auch die Herren von Waldstein, das Stammgeschlecht derer von Sparnberg. Für beide Theorien fehlen die urkundlichen Belege. Die Entstehung der Sparnberger Burg liegt also weiter im Dunkel der Geschichte.

Wenn schon keine urkundlichen Belege existieren, inwiefern ist diese Theorie dann wenigstens mit anderen Belegen zu untermauern? Die Burg Sparnberg war nach einer überlieferten Urkunde (vgl. Einzelnachweis im Artikel) vielmehr schon vor 1300 (wohl ab Mitte des 12. Jh.) als reichsunmittelbares Lehen im Besitz der Vögte von Weida, Gera und Plauen. Die Vögte verkauften sie an Ulrich Sack von Planschwitz, der sie 1317 wiederum seinem Sohn oder jüngerem Bruder Petzold vererbte. Petzold Sack von Sparnberg wird ebenfalls in überlieferten Urkunden erwähnt und unterwirft sich mit der reichsunmittelbaren Burg dem böhmischen König, von dem er sie als Lehen zurückerhält. Die Familie Sack war im 12. Jahrhundert ein Dienstgeschlecht der Vögte und stieg für einige Jahrzehnte selbst zum reichsunmittelbaren Adel auf. Es zeigen sich bei der Geschichte der Burg Sparnberg meines Erachtens gewisse Parallelen zur Geschichte der Burg Epprechtstein, die 1248 im Besitz eines Dienstmanns Eberhard Sack war und sich ab 1308 ebenfalls als reichsunmittelbares Lehen im Besitz der Familie Sack befindet. Die Familie von Reitzenstein ist eine erstmals 1318 erwähnte (sich nach ihrem Sitz nennende) Linie der Familie Sack und hat daher dasselbe Wappen. Man kann also nicht aus dem Vorkommen des Wappens (z.B. in der Kirche Sparnberg) auf die Familie von Reitzenstein als Erbauer der Burg schließen. (nicht signierter Beitrag von Saccus (Diskussion | Beiträge) 12:04, 19. Nov. 2015 (CET))