Diskussion:Sprachfamilie

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Hinweis: Viele Diskussionsbeiträge beziehen sich auf die Liste(n) der Sprachfamilien, die völlig überarbeitet und nach Sprachfamilien der Welt ausgelagert wurden. --Ernst Kausen 23:37, 20. Jun 2006 (CEST)

Dieser Abschnitt kann archiviert werden. Zusasa (Diskussion) 15:23, 18. Feb. 2021 (CET)

Änderungen durch Lorn10

Lieber Lorn10, seit ich am 15. Januar diese Seite bearbeitet habe, hast du sehr viel geändert. Leider treffen deine Änderungen in keiner Weise meine und die Intentionen der Vorgänger-Autoren. Die erste Liste "Weitgehend akzeptierte Sprachfamilien" sollte ganz klar die genetisch Einheiten (Sprachfamilien und isolierte Sprachen) enthalten, die mindestens 100.000 Sprecher haben. Dazu sollten sie der Größe (Sprecherzahl) nach sortiert sein. Dieses Prinzip hast du völlig über den Haufen geworfen, indem die Reihenfolge aufgegeben wird, nicht-genetische Einheiten beliebig eingeführt werden. Die amerikanischen Sprachen werden ganz herausgenommen etc. Dabei sind - abgesehen von der zerstörten - von dir wohl nicht erkannten - Reihenfolge (mein Fehler, das nicht darüber zu schreiben, weil ich glaubte, dass man das so sieht) eine Reihe echter Fehler aufgetreten:

  • es gibt keine "kaukasische Sprachfamilie", meine 3 kaukasischen Familien (nacho-dagestanisch, kartwelich, abchaso-adygisch) hast du einfach gestrichen
  • Eskimo, Tungusisch und andere haben deutlich unter 100.000 Sprecher (warum dann gerade die auswählen, es gibt über 180 genetische Spracheinheiten, davon sind 112 isolierte Sprachen, deine Auswahl ist also völlig willkürlich.)
  • was soll die Herausnahme der amerikanischen Sprachen aus der Reihenfolge?
  • was soll die Sonderbehandlung der sog. Papua-Sprachen? Die von mir aufgeführten erfüllen alle das Kriterium, mehr als 100 Tsd Sprecher zu haben
  • was soll die Sonderbehandlung isolierter Sprachen (zB Koreanisch ist als größte isolierte Sprache gleichzeitig die 11.größte genetische Einheit (Sprachfamilie als "Single") der Welt und hatte bei mir die entsprechende Position; gleiches gilt für Baskisch, Tarasco, Paez, Burushaski)
  • die palöäosibirischen Sprachen sind nicht alle isoliert (zB die Tschuktscho-Kamtschadalischen nicht); keine ist so groß, dass sie ins Schema passt
  • das Miao-Yao ist überhaupt nicht isoliert, sondern besteht aus über 80 Sprachen

usw usw. Ich weiß nicht, nach welchem Prinzip du vorgegenagen bist, jedenfalls hast du ein klar definiertes Prinzip über den Haufen geworfen und mit viel Durcheinander aufgefüllt. Bevor du weitermachst, sollten wir uns abstimmen, was der Zweck des Artikels sein soll.

Ernst Kausen, 21.1.2006 --Ernst Kausen 17:43, 21. Jan 2006 (CET)


Habe gestern eine umfängliche Überarbeitung nach neuestem Forschungsstand durchgeführt. Das "Altaische" wird heute kaum noch als genetische Einheit betrachtet, dagegen seine Untergruppen "Turkisch", "Mongolisch", "Tungusisch". Niger-Kordofanisch wird von den Spezialisten (wieder) Niger-Kongo genannt. "Nilo-saharanisch" ist trotz mancher Bedenken - sehr wohl eine gute Hypothese (dazu die Monographien von Lionel Bender, Bernd Heine u.a.) Ansonsten habe ich aktuelle Sprecherzahlen eingefügt, die Prozentsätze leicht angepasst. Natürlich gibt das nur einen Überblick über die "grossen" Sprachfamilien, alles viel ausführlicher auf meiner Homepage, auf die ich verweise. Bei der Anzahl der Sprachen pro Sprachfamilie bin ich drastisch zurückgegangen. ETHNOLOGUE ist gerade da keine verlässliche Quelle, da viele Dialekte als Sprachen gewertet werden. Meine Daten beruhen auf aktuellen Forschungsarbeiten zu den einzelnen Sprachfamilien. (Bücher wie Bodmer - total veraltet - oder den Brockhaus sollte man nicht als Quellen heranziehen. Selbst die neueste Brockhaus Enzyklopädie 2005 ist - was Sprachfamilien angeht - absolut enttäuschend und ein Rückschritt gegenüber der Ausgabe von 1966. Wenn es gewünscht wird, kann ich gerne eine Übersicht über meine Quellen zu den einzelnen Familien geben. Findet man auch auf meiner Homepage unter "Bibliographie Sprache & Schrift".) Ich habe auch isolierte Sprachen aufgeführt, sie sind gewissermaßen die Singles unter den Sprachen, keinen Grund, sie zu verbannen (sonst müsste man in Südamerika fast die Hälfte aller Sprachen weglassen. Sie stellen Sprachfamilien "mit einem noch existierenden Mitglied" dar, wobwei sie in der Vergangenheit meist durchaus Verwandte hatten, wir kennen sie nur nicht mehr. Vgl das Jenisseische: besteht heute nur aus Ket, vor hundert jahren gab es eine Reihe verwandter Sprachen. Anders ist die Situation der Kreol- und Pidgin-Sprachen, die ich hier tatsächlich weglassen würde. Die großen Gruppen der Papua-Sprachen (z.B. Transneuguinea-Makrophylum, Sepik-Ramu, West-Papua, Ost-Papua) fehlten völlig, habe sie ergänzt. "Australisch" wird von den wichtigsten Forschern auf diesem Gebiet nicht mehr als eine genetische Einheit betrachtet (vgl Dixon, Australian Languages, Cambridge 2002; Dixon war früher der Hauptvertreter einer genetischen Einheit der australischen Sprachen, "vom Saulus zum Paulus", seine neuen Gründe sind aber sehr überzeugend, dazu auch sein Büchlein "The rise and fall of languages"; die Sache ist aber noch in der Diskussion.) Zu den amerikanischen Sprachen sollte man z.B. Campbell Oxford 1997 (ganz Amerika), Mithun Cambridge 1999 (nordamerik. Sprachen), Adelaar Cambridge 2004 (Andenraum), Dixon-Aikhenvald Cambridge (1999) (Amazonien) heranziehen. Meine Änderungen beruhen auf diesen aktuellen und weithin anerkannten Werken. Prof Dr Kausen, 16.1.2006