Diskussion:Sprachlabor
Endlich
Endlich sind die Sprachlaboranten in die große Enzyklopädie aufgenommen...
Überarbeiten (aus der QS-Diskussion vom 6.2.)
Folgende Aspekte fehlen:
- Erläuterung Skinners Theorie zum Sprachlabor
- Kritik zum Einsatz und zur Theorie des Sprachlabors
-- der Marcus 22:38, 6. Feb. 2007 (CET)
- Kritik: Check! Siehe auch den entsprechenden Abschnitt in der englischen Wikipedia. Maikel 20:47, 5. Dez. 2007 (CET)
Ein Photo ...
... wäre klasse! Maikel 20:57, 5. Dez. 2007 (CET)
Funktion
Eine wahrscheinlich absurde Frage von jemandem der nie mit so etwas in Kontakt gekommen ist. Mir wird aus dem Artikel nicht klar was man im Sprachlabor eigentlich macht. Der Lehrer spricht über Kopfhörer zu den Schülern, diese sprechen vorgesprochene Wörter nach... Wo ist da der Unterschied zum normalen Unterricht? --Antemister 19:05, 4. Apr. 2011 (CEST)
- Das finde ich überhaupt keine absurde Frage, die nun schon seit drei Jahren hier im Raum steht. Ich kenne mich zwar mit Tonbandgeräten aus, die in Sprachlabors Verwendung fanden, aber wenig mit der Funktion der Sprachlabors selbst. (Die wohl einfachste Version: Die Schüler sprechen gleichzeitig vorgegebene Texte; der Lehrer hört abwechselnd bei den verschiedenen Schülern mit, kann eventuell auch mit den einzelnen Schülern kommunizieren.) Spezialisten, erbarmt Euch! --Anselm Rapp (Diskussion) 11:47, 19. Apr. 2014 (CEST)
Das sind die entscheidenden Sätze aus dem Artikel, um die Frage zu beantworten:
Im Optimalfall sind die Schüler durch Trennwände separiert, um eine gewisse akustische Isolation zu erreichen, aber auch damit der Schüler von anderen Schülern getrennt agieren kann.
Im normalen Unterricht wird die verfügbare Zeit auf alle Schüler aufgeteilt, weswegen pro Schüler üblicherweise nicht mehr als 2-3 Minuten zum Üben mit dem Lehrer zur Verfügung stehen. Mit einem Sprachlabor ist es jedoch möglich, dass alle Schüler gleichzeitig üben können, weswegen die Sprechzeit um das 10-fache steigt.
Es sollten alle Schüler gleichzeitig sprechen und der Lehrer konnte sich bei einzelnen Schülern draufschalten, um zuzuhören und evtl. zu verbessern. Als jemand, der das Ding in den 70er und 80er Jahren in der Schule erlebt hat: das war ein einziger Murks! Ständig war etwas kaputt und die Motivation sozusagen alleine zu lernen, war bei uns Faulenzern naturgemäß nicht groß. Wir haben lieber rumgekaspert, was auch hervorragend ging, weil die Kabine zugleich ein Sichtschutz vor dem Lehrer war! Bei uns wurde dann schon Mitte der 80er aus dem Sprachlabor ein Comuterraum gemacht. Deswegen ist die Einleitung mit dem Satz Sprachlabore finden sich oft an Schulen sehr in Frage zu stellen. Wer wirklich eine Sprache lernen will, ist heute mit jeder Sprach-App auf dem Smartphone besser dran!--Eppelheim (Diskussion) 18:45, 15. Jan. 2017 (CET)
- Hallo @Eppelheim und @Antemister, ja klar ist die heutige Technik (Smartphone) einige Schritte weiter, aber 20 Schüler:innen in einem Raum, wo jede:r aufs Smartphone spricht, geht wohl heute nicht mehr. Der Lehrer konnte im Sprachlabor allen Studierenden das gleiche Programm zum Üben überspielen: eine Hörübung oder Sprechübungen (Umformungen/Antworten usw.). Der Lehrer konnte aber auch an verschiedene Gruppen verschiedene Übungen überspielen (heute unter dem pädagogisch-didaktischen Begriff Differenzierung) und so auf verschiedene Bedürfnisse der Studierenden eingehen. Es war auch möglich, dass die Studierenden eine Partnerübung (Interview/Diskussion) trainierten und aufnahmen. Voraussetzung war, dass es pro Kabine/Arbeitsplatz zwei Headset-Anschlüsse gab, sodass Arbeiten im Duo möglich war. Auf diese Weise konnten von den Duos Beiträge aufgenommen und vom Lehrer in eine Art "Radiosendung" (z.B. Kulturbeiträge aus verschiedenen Ländern) aneinandergehängt gespeichert und eventuell allen Studierenden (in einer nächsten Lektion) abgespielt werden. Wenn an unserer Schule ein fakultativer Event (Ausflug, Besuch eines Theaters etc.) geplant war, durften die Schüler Werbespots produzieren (ohne Musik/Hintergrundgeräusche), aber vielleicht mit einem eingespielten Tschingel. Der Lehrer speicherte sie auf seiner Lehrerkassette. Die besten Spots konnten in allen Klassen zu Beginn einer "Labor-Lektion" abgespielt werden. Das waren dann Produktionen nicht für die Schublade (ein Problem vieler Aufsätze), sondern mit einem besonderen Nutzen. Wie bei allen didaktischen Mitteln kam es auch beim Sprachlabor darauf an, was die Lehrpersonen daraus machten. Ich unterrichtete in der Schweiz in den 80er und 90er Jahren noch mit einem Sprachlabor, das für 2 Klassen (2 Lehrer) konzipiert war. Tatsächlich gab es ab und zu technische Probleme mit einzelnen Arbeitsplätzen. Da wir aber immer Reserveplätze hatten, konnte man in den meisten Fällen trotzdem ungestört auf den übrigen Plätzen arbeiten. --Matutinho (Diskussion) 09:03, 26. Jun. 2021 (CEST)
Was mir dabei noch nicht ganz klar ist: Zwar haben die Schüler bei dieser Unterrichtsform mehr Sprechzeit bekommen, aber die Lehrkräfte hatten wahrscheinlich nicht die Zeit, nach der Stunde die einzelnen Sprechproben anzuhören und zu korrigieren, oder? Das System hat ja dann abseits der während des Unterrichts erfolgten stichprobenartigen Kontrollen durch die Lehrkraft sehr stark auf der Selbstkontrolle und dem eigenen Sprachgefühl der Schüler basiert, oder? Eine auf Spracherkennung basierende automatische Kontrolle wie bei den heutigen Sprachlernapps war ja damals noch undenkbar. RobertD-sbg (Diskussion) 20:35, 19. Aug. 2021 (CEST)
- Im Fall von Drill-Übungen war das Korrigieren durch die Lehrperson gar nicht nötig; Lösungen wurden ja mitgeliefert. Der Schüler hörte zuerst ein oder zwei Musterbeispiele. Dann gab es wie im Musterbeispiel einen Impuls (z.B. eine kurze Frage), dann kam eine Pause, damit der Schüler seine kurze Antwort sprechen konnte, anschliessend hörte er die Lösung, anschliessend gab es nochmals eine kurze Pause, damit der Schüler die Lösung nochmals (diesmal korrekt) nachsprechen konnte. Dann kam das nächste Beispiel. Und der Schüler konnte natürlich jederzeit die Übung stoppen (z.B. um seine Sprechzeit zu verlängern) oder auch einen Schritt zurückspulen, um etwas zu wiederholen oder besser zu verstehen. Bei Hörverstehensübungen gab es oft zuerst einen kürzeren oder längeren Text zum Hören, dann schlossen sich Fragen zum Verständnis des Textes an. Auch diese Fragen natürlich auditiv. Der Schüler hatte auch hier die Möglichkeit, seine Antwort zu formulieren, anschliessend hörte er die Lösung. Hier kam es also nicht so sehr auf die sprachliche Korrektheit der Antwort an, sondern auf die inhaltliche Richtigkeit der Antwort. Denn es ging ja um das Verständnis des Gehörten. Es gab auch Lehrmittel, bei denen der Schüler seine Lösungen mit einem schriftlichen Lösungsschlüssel vergleichen konnte. So nahm er die Lösung sowohl auf dem akkustischen als auch auf dem visuellen Kanal wahr. Oder die Lehrperson besprach zu jeder Frage die Lösung mit der Klasse, indem er eine Konferenzschaltung nutzte, wo jeder jeden hört, der Lehrer aber anhand von aufleuchtenden Knöpfen, die ihm anzeigten, wer sprechen möchte, bestimmen konnte, wer spricht bzw. wessen Beitrag allen übermittelt wird. Das kennt man heute ja so ziemlich ähnlich bei Konferenzschaltungen im Internet. Und dann gab es neben noch weiteren Übungsformen das freie Formulieren, wie ich das weiter oben skizziert habe (z. B. im Duo eine Diskussion oder eine Besprechung eines Musikstücks). Da konnte der Schüler seinen Beitrag (oder einen Teil davon) dem Lehrer mal vorspielen, damit er den Vorschlag korrigieren konnte. Oder der mündlichen Übung ging eine schriftliche voraus, die der Lehrer bereits korrigiert hatte (z.B. ein typisches Kochrezept), die jetzt aber im Sprachlabor akkustisch (Aussprache, Intonation, etc.) umgesetzt, vom Schüler angehört und falls er noch nicht zufrieden war, verbessert werden konnte. --Matutinho (Diskussion) 22:25, 19. Aug. 2021 (CEST)
Aktualität
In der Tat wäre es hilfreich, den Artikel um die aktuelle Situation zu ergänzen. Finden sich Sprachlabore in der hier vorgestellten Form heute noch in Schulen und Universitäten? Einige Sätze sind ja jetzt schon in der Vergangenheitsform gefasst. --Thomas Binder, Berlin (Diskussion) 08:27, 25. Jan. 2021 (CET)
Verbreitung DDR / Bundesrepublik
Gab es Unterschiede in Verbreitung und Anwendung der Labore zwischen der DDR und der Bundesrepublik? Die Fotos stammen ja aus der früheren DDR. Ich erinnere mich auch "meines" Sprachlabors dort (passt zu den Fotos). Da waren die Knöpfe und Schalter russisch beschriftet, also offenbar ein Import aus der Sowjetunion. Ich habe Sprachlabore dieser Art lange sogar als eine sowjetische Erfindung und eine Ost-Spezialität wahrgenommen (was offenbar nicht stimmt). --Thomas Binder, Berlin (Diskussion) 08:30, 25. Jan. 2021 (CET)
In diesem Youtube-Video aus dem Jahr 1976 ist bei ca einer Minute Laufzeit ein Sprachlabor zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=_-khtE5UILk Es handelt sich dabei um die HTL Saalfelden, d.h. um eine berufsbildende höhere Schule in Österreich, welche 1971 gegründet wurde. Folgende Überlegung dazu: Zunächst mal ist eine HTL eine Schule, die mit der Matura (=Abitur) abschließt. Die Allgemeinbildung ist jedoch dabei nur ein Aspekt, der Schwerpunkt (d.h. ca. 2/3 der heute ca. 38, damals ca. 41-43 Wochenstunden) liegt auf der theoretischen und praktischen Technikausbildung. Die Existenz eines Sprachlabors in diesem Schultyp könnte jetzt einerseits bedeuten, dass auch Schulen, bei denen die Sprachausbildung weniger im Vordergrund stand, diese moderne Unterrichtsmethode spendiert bekam, was auf eine relativ breite Verbreitung deuten würde. Andererseits könnte es natürlich auch bedeuten, dass man die im Vergleich wenigen Stunden, die für Sprachunterricht zu Verfügung standen, effizienter nutzen wollte (zudem an einer Schule mit technisch affinen Schülern), und deshalb ein Sprachlabor eher hier einbaute als in einem normalen Gymnasium. Wie auch immer war aber das Sprachlabor offensichtlich keine reine Ost-Spezialität sondern wurde z.B. auch in Österreich als moderne Unterrichtsform angesehen. RobertD-sbg (Diskussion) 20:35, 19. Aug. 2021 (CEST)