Diskussion:St. Matthäus (Regensburg)

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Orgel

Ganz ernst gemeint: schöne, liebevolle, lokalpratriotisch gefärbte Orgelbeschreibung. Aber etwas, um regional zu beschreiben, warum gerade diese Orgel etwas Besonderses ist und man nicht das Konzert in der Nachbargemeinde besuchen sollte. So aber nicht sachlich-objektiv für einen Wikipedia-Artikel.

Bei der Disposition und "technischen Ausrichtung" wurde nichts "gewählt", eben im Sinne von "gewählt". In den Wiederaufbaujahren dem 2. Weltkrieg brach sich die Orgelbewegung in geradezu schon übertriebener Form Bahn, so baute man eben - komplett "wahlfrei".

Allenfalls beim Klangideal wurde "gemäßigt neobarock" gewählt, leider bleibt offen, ob Disposition oder Intonation gemeint. Ersteres betreffend stimmt es nicht (außerdem zuvor gerade schon erwähnt und abgehandelt). Diese ist übrigens nicht gemäßigt sondern ganz im Gegenteil neobarocker als viele andere Dispositionen jener Zeit (Ped mit 5 Registern bis zum 2´Prinzipal bei nur 16 Registern Gesamtgröße)

Die Orgel ist entweder "im Originalzustand erhalten und hat daher eine besondere Bedeutung für die Regensburger Orgellandschaft" oder sie wurde 1988 neu intoniert. So erwähnt, so also Fakt. Dann ist erstgenannter Satz nicht mehr zutreffend und eigentlich ersatzlos zu streichen. (Und dann kann auch selbst die ursprüngliche Intonation (s.o., falls gemeint) nicht so besonders gemäßigt gewesen sein.) --93.200.234.218 08:52, 21. Feb. 2016 (CET)

Hallo 93.200.234.218, danke für Deine fundierten Anmerkungen und Korrekturen! Einige Erklärungen dazu: Die Orgel ist die erste mechanische Orgel in Regensburg überhaupt und daher von besonderer regionaler Bedeutung. Die Orgel ist "gemäßigt neobarock", das heißt hier: klanglich ausgewogen, nicht spitz, aber relativ leise intoniert. Daher wurde sie in den Hauptstimmen ein wenig nachintoniert um vorsichtig ein Maximum an Klang zu gewinnen. Die Orgel ist quasi unverändert: Sie ist daher noch im Originalzustand zu erleben. Klärt das Deine Fragen?
Schönen Tag --Orgelputzer (Diskussion) 10:36, 22. Feb. 2016 (CET)
Danke, ...ja, fast. Es wäre ein erträumenswerter aber utopischer Zustand, dass jeder Satz in Wikipedia-Artikeln quellenbelegt ist. Es ist schon immer bemerkenswert, was für wichtige Infos auf Diskussionseiten auftauchen. Dann kommt das eben einfach in den Artikel mit rein, dass diese Orgel eine besondere Bedeutung hat, weil sie die erste mechanische im Raum Regensburg war. Ist doch durchaus erwähnenswert. (Interessant wäre überdies noch, worin diese Bedeutung konkret liegt. Hat sie Denkmalschutz? Sie ist ja nun kein per se bedeutendes Großinstrument. So lange man sich darauf berufen kann, tut man das. Ich glaube aber, wenn die Kirche morgen geschlossen werden müsste, würde recht schnell "kein Hahn mehr danach krähen" und die Orgel geschwind bei LaDach verschwinden. Oder sehe ich das aus mir unbekannten Gründen gerade falsch?)
Mit der gemäßigten neobarocken Intonation bin ich noch nicht so ganz überzeugt. Vor allem sollte dann erstmal explizit erwähnt werden, dass eben diese und nicht die Disposition "gemäßigt neobarock" ist. Ich glaube ja gerne, dass sich irgendein Verantwortlicher damit schmückte und seither kolportiert wird, dass das so sei. So aus der Distanz betrachtet ist besondere spitze "Klangschrille" ja nur eine Spielart aller damaligen intonatorischen Fehltritte. Eine zu leise, fundamentlose Intonation ist ja nun das Kernmerkmal jener Zeit. Wenn aus diesem Grund 1988 nachintoniert wurde, dann kann es einst mit "gemäßigt neobarock" nicht allzuweit her gewesen sein. Zudem Stand 1988! Da waren die klanglichen Wunschvorstellungen ja nun hier und da auch noch etwas moderater als heute. --93.200.237.192 06:42, 23. Feb. 2016 (CET)
Hallo 93.200.237.192, ich habe versucht, Deine angesprochenen Punkte in dem Artikel zu verarbeiten. Als Ortsansässiger kenne ich die Regensburger Orgeln alle ziemlich gut. Vermutlich bist Du ein Auswärtiger und siehst diese Dinge mit anderen Augen. Genau das ist das Erfolgsrezept des Wikipedia-Systems und ich danke Dir für all Deine Anregungen hier!
Vielleicht noch ein paar Erkärungen dazu: Ich habe noch ein wenig deutlicher formuliert, welche Bedeutung die Orgel für die Region hat. Ferner würde ich der Nachintonation nicht so viel Bedeutung beimessen: Wie Du sicher weißt, verändert sich aufgrund der Oxidation des Pfeifenmaterials das Luftband ein wenig. Orgelpfeifen klingen tendenziell zunehmend milder und leiser. Besonders bei Zinkpfeifen ist dieser Effekt stärker zu vernehmen. Wenn eine Orgel ohnehin schon relativ leise intoniert ist, dann ist dies bald deutlich hörbar. Ich gehe davon aus, daß dieser unwesentliche Eingiff in das Pfeifenmaterial uns eher wieder dem „Originalzustand“ näher gebracht hat... Aber zur Beruhigung: St. Matthäus ist inzwischen denkmalgeschützt. Und eine Schließung der Kirche ist noch lange nicht in Sicht! In diesem Sinne ein schönes Wochenende --Orgelputzer (Diskussion) 15:37, 26. Feb. 2016 (CET)
Ebenfalls Danke für die konstruktive Diskussion!! 1) zur Nachintonation: Mit Nachkriegsorgeln passiert wundersam Vielfältiges. Die einen sind verschlissen, irreparabel und müssen unbedingt ersetzt werden (um zum Teil jenseits der deutschen Grenzen auf ebenso wundersame Weise wieder aufgebaut und genutzt zu werden), andere werden ein oder mehrmals überarbeitet, wieder andere stehen als unter Denkmalschutz. Sehr sehr oft ist mit drittgenannten aber der komplett unangetastete Urzustand verbunden. Wenn jemand wie hier nun eine umintonierte Orgel (gleich wie stark oder behutsam das passierte) als eine Orgel anpreist, die auf Grund ihres unveränderten Urzustands eine besondere Bedeutung hat, dann klingt das etwas "lokalpatriotisch überhöht". Für mein Verständnis trifft man andersherum ins Schwarze und erreicht das Gewollte: Im Artikel tiefstapeln, total sachlich beschreiben und alle Fakten für sich sprechen lassen.
2) Veränderungen des Pfeifenmaterials: Da halte ich es mit Churchill und traue keiner Statisik, die ich nicht selber fälsche. Da gibt es Untersuchungen aus den 60ern, wo tolle Diagramme beweisen sollen, wie stark die Materialwahl den Klang beeinflusst. Und dann gibts neuere Untersuchungen, dass zumindest der obere Pfeifenkörper verändert oder getauscht werden kann (zB Metall gegen Holz), ohne das sich irgendwas verändert. Gut, laut diesen modernen Untersuchungen spielen Labium und Kernspalte eine Rolle, darauf beziehst du dich auch. Aber wer kann wirklich belegen, was sich da verändert. Die Klangerwartungen verändern sich über die Jahrzehnte dramatisch. Empfinden wir alte Pfeifen daher nur dumpfer und irgendwer zaubert Erklärungen wie die von dir zitierte herbei? Verändert sich wirklich was? Wieviel? Wer hat das über Jahre erforscht und gemessen? Welche Rolle spielt die Frage, wieweit sich das Pfeifenmaterial "setzt" und auch daher die gesamte "Stellung" von Kernspalte und Labium sich verändert, ohne dass die Oxidation auch nur irgendeine Rolle spielt? Ohne klare Belege und Beweise zumindest gewagt, das als Beleg dafür zu nehmen, dass nur der Urzustand der 50er wiederhergestellt wurde. (nicht signierter Beitrag von 93.200.241.153 (Diskussion) 17:26, 3. Mär. 2016 (CET))