Diskussion:Staatsstreich von Kaiserswerth

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Wie kann man von Staatsstreich sprechen, wenn es überhaupt keinen Staat gab? Das mittelalterliche Reich war jedenfalls keiner! --Decius 02:28, 14. Apr 2006 (CEST)

Sicher mag das Reich kein Staat im heutigen Sinne gewesen sein, nichtsdestotrotz ist dieses Ereignis unter dem Begriff "Staatsstreich von Kaiserswerth" in die Fachliteratur eingegangen und wird durchgängig so genannt, von daher wäre ich dafür, diese gängige Bezeichnung auch beizubehalten.Tüte 11:07, 14. Apr 2006 (CEST)
Wieso? Es war ein Personenverbandsstaat ^^ wie er im Mittelalter gängig war...--MacX85 09:11, 31. Aug. 2009 (CEST)
Der Begriff Staat ist mehrdeutig. Mit dem „Kidnapping“ hatten Anno II. und seine Helfer gegen die Ordnung des HRR verstoßen. Als Vasallen durften sie ihren minderjährigen Lehnsherren und König nicht in ihre Gewalt bringen. Dies war ein Verstoß gegen das Lehnswesen des HRR und die darin verankerte Treuepflicht, ein Staatsstreich im Personenverbandsstaat.--Tfjt 11:49, 29. Jan. 2012 (CET)

Zur Bewertung

Natürlich haben die Streitigkeiten zwischen Anno und Adalbert eine strikte Linie in der Reichsregierung erschwert, allerdings konnte Anno wohl erst aufgrund des Staatsstreiches die Erhaltung des für das Reich sehr wichtigen Reformpapsttums erreichen, nachdem Agnes ja den Weg für einen Gegenpapst frei gemacht hatte. Ich denke, dieser Umstand sollte sowohl bei den Motiven wie auch bei der Bewertung berücksichtigt werden, Gruß, Daniel


"Erhaltung des für das Reich sehr wichtigen Reformpapsttums erreichen" die Kirchenreform als wichtig für den Erhalt des Reiches zu beszeichnen erscheint mir etwas übvertrieben. Die Kirchenreform war zu diesem Zeitpunkt noch eine innerkirchliche Angelegenheit. Sekundär betraf sie zwar auch das Reich, da es auch die Bistümer und Kirchen des reiches betraf, aber entscheidend für das Reich war das Reformpapstum zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Anno II. war einfach ein Anhänger der Reform und wollte deshalb dass die Reformpartei den Papst stellen und dieser auch von Agnes bestätigt werden sollte.

Grüße, Inleb


Beurteilung Lamperts von Hersfeld

Lampert von Hersfeld war Heinrich IV. gegenüber gelinde gesagt nicht wohlgesonnen. Die Gründe werden im Wiki-Artikel zu Lampert erklärt, weshalb ich sie hier nicht aufzählen muss. Dementsprechend ist aber auch Lamperts parteiisch und seine Beschreibung des Staatstreiches und dessen Ursachen sind nur mit Vorsicht zu genießen. Im Artikel wird dies aber nicht deutlich gemacht.

Grüße, Inleb

Beispiellos?

Ist Kaiserin Theophanu nicht das Gleiche passiert? Allerdings hat sie ihren Sohn Otto von Herzog Heinrich wieder zurück gefordert. Die Entführung eines Kind-Königs nach dem Tod seines Vaters hat damit aber doch einen Präzedenzfall. 91.221.58.21 16:42, 26. Jul. 2016 (CEST)