Diskussion:Stadthalle Göttingen

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Alte Stadthalle

Die Darstellung ist unvollständig bzw. falsch, da sie die Alte Stadthalle im historistischen Stil (um 1890) unterschlägt. Bitte schaut mal nach einem Foto und Informationen. --Skraemer 00:06, 30. Jul. 2009 (CEST)

Meinst Du mit der „alten Stadthalle“ dieses scheußliche Stück Architekturverbrechen? Das nannte sich „Stadtpark“ und ist durchaus im Artikel erwähnt, wenn auch sehr kurz. Bilder davon gibt es in den meisten Büchern über historische Stadtansichten/Fotos/Postkarten von Göttingen. --Stuby 12:31, 30. Jul. 2009 (CEST)

Ja danke, das hab ich gesucht. Ich hab es in den Artikel integriert. Es ist ein interessantes Bauwerk im Stil des Historismus. Dieser Stil wurde bis weit in die 70er Jahre verachtet und viele Vertreter wurden in deutschen Städten abgerissen. Die Meinung hierüber hat sich inzwischen auch bei den Kunsthistorikern geändert. --Skraemer 15:03, 30. Jul. 2009 (CEST)

Das war sicher ein interessantes Bauwerk und in seinem Stil einmalig in Göttingen (obwohl es natürlich noch mehrere historistische Gebäude gab und gibt). Als hochwertiges historistisches Bauwerk würde ich es nicht unbedingt bezeichnen. Es werden zwar Elemente älterer Baustile eklektizistisch verwendet, es sind aber vor allem viele stark verfremdete und unpassend zusammengefügte Stilelemente verwendet, die die Intention einer besonders verspielten Optik, vielleicht auch eines (schlecht interpretierten) orientalischen Anklangs vermuten lassen, wie er nach Überzeugung mancher in der damaligen Zeit zu einer großen Vergnügungsstätte durchaus hätte passen können. Die verwendeten Stilelemente waren an diesem Gebäude leider nicht gekonnt zusammengefügt zu einem neuen Ganzen – auch dies war ein häufiges Merkmal der schlechteren Entwürfe des Historismus, solche Gebäude haben daher zwar ihre historische Bedeutung, eber nicht unbedingt hohe künstlerische Qualität. Es ist nicht alles gut, was alt ist. --Stuby 12:36, 4. Aug. 2009 (CEST)

Beim Urteil über die künstlerische Qualität spielt sicher auch die persönliche Meinung und Erfahrung eine Rolle. Man darf ja nicht aufgrund dieser Postkarte urteilen, sondern die Einbindung in den gesamten Park. Grundsätzlich bin ich bei negativen Urteilen über historistische Architektur skeptisch (siehe auch das (negative) Zitat bei [1]. Erst ein Abriß der Stadthalle ermöglichte modernen Architekten an dieser Stelle Neues zu schaffen (ABM-Prinzip), daher werden teilweise erfolgreich passende Argumente gesucht. Die Neue Stadthalle hat eine primitivere Architektur, was besonders an den Übergängen im Bereich der Fenster zu sehen ist. Irgendwie auch Willkür: es könnte auch eine Stadtbibliothek, Audimax oder eine Turnhalle sein.

Ähnliches gilt auch für den Abriß der teilzerstörten Anatomie und die moderne Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes. --Skraemer 13:37, 4. Aug. 2009 (CEST)

Gerade bei der Einbindung in die Umgebung bin ich der Meinung, dass diese bei dem abgerissenen Stadtpark auch nicht gut gelungen war. Bei der neuen Stadthalle ist die Einbindung in die unmittelbare Umgebung allerdings auch nur deshalb gut gelungen, weil diese Umgebung ebenfalls plattgemacht und im gleichen Stil umgestaltet wurde, und das Ganze passt weiterhin nicht zur weiteren Umgebung. Durch mein Studium und die berufliche Praxis habe ich mit relativ viel historischer Bausubstanz zu tun, aber auch mit neuerer, und bin inzwischen wieder etwas kritischer gegenüber alten Gebäuden geworden - völlig unabhängig vom Historismus sind eben auch früher sehr viele Gebäude technisch oder künstlerisch eher minderwertig gewesen, die technisch minderwertigen sind inzwischen allerdings meist abgerissen. Im Gegenzug kann man die künstlerische Qualität neuerer Bauten meist erst nach einigen Jahrzehnten beurteilen und typische Stile, die erst kürzere Zeit vergangen sind, werden meist als hässlich empfunden und abgelehnt. Dass es technische Probleme gibt, wenn man einen Kachelofen von solchen Ausmaßen, wie die Stadthalle sie hat, im Außenbereich aufstellt, ist eine andere Sache.
Die Anatomie und den Bahnhofsvorplatz halte ich jeweils für sehr unterschiedliche Phänomene, die weder miteinander noch mit der Stadthalle gut vergleichbar sind. Die Anatomie war keineswegs historistisch und beim Abriss dürften ästhetische Gründe wohl auch keine Rolle gespielt haben, es handelte sich um einen klassizistischen Bau von Rohns, der durch Bombenschäden sehr schwer mitgenommen war. Es wäre wohl kaum möglich gewesen, den Bau zu erhalten, höchstens wiederaufzubauen. Bei der Entscheidung hat sicher der (aus heutiger Sicht suboptimale) Verkehrskonzept der damaligen Zeit eine Rolle gespielt. Die neue Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes kann immerhin für sich in Anspruch nehmen, den bis dahin vorhandenen Zutand nicht erheblich verschlechtert zu haben (was auch kaum möglich gewesen wäre). Die Umgestaltung ist meiner Ansicht nach allerdings tatsächlich gescheitert, und zwar sowohl aus technischen als auch aus formal-architektonischen und städtebaulichen Gründen, die ja für die Gestaltung eigentlich maßgeblich waren, wo ich aber Fehler in der Analyse der Situation und im Verständnis einiger architektonischer Elemente zu erkennen meine, letzteres besonders nach einer Präsentation dieses Konzeptes durch die Architektin. Wahrscheinlich bin ich aber nur zu dumm dazu, es zu verstehen – das Konzeot wurde immerhin von Fachleuten/-journalisten hochgelobt und wurde für den Stiftungspreis "Lebendige Stadt" ausgewählt: [2]. --Stuby 17:05, 4. Aug. 2009 (CEST)

Fassungsvermögen

Es fehlen Angaben über die Anzahl der Plätze (bestuhlt, eventuell unbestuhlt). (nicht signierter Beitrag von 79.233.56.161 (Diskussion | Beiträge) 16:01, 13. Mär. 2010 (CET))