Diskussion:Stralsunder Bilderhandschrift
Buch oder Konvolut?
Eine Bilderhandschrift ist ja im Allgemeinen ein geplantes Buch; die Einleitung legt aber eher nahe, dass es sich um ein Konvolut handelt: Als Stralsunder Bilderhandschrift werden die historischen Darstellungen vorpommerscher Städte vom Anfang des 17. Jahrhunderts bezeichnet, die im Stadtarchiv Stralsund aufbewahrt werden. Die Signatur wäre auch nicht schlecht. Stullkowski 14:58, 14. Dez. 2007 (CET)
- Ich hatte nur das Buch von Herbert Ewe mit dem Stand von 1979 zur Verfügung. Die Originale sind natürlich eine Sammlung, wann wer die Bilder eingebunden hat, ist nicht bekannt. Die Bezeichnung stammt sicherlich von Ewe und wird so auch meistens zum Zitieren benutzt. Im Buch gebraucht er auch die Bezeichnung „Codex“ bzw. „Bildcodex“, es scheint jedoch noch einen älteren „Stralsunder Codex“ (mehr Text, weniger Bilder?) zu geben.
Eine Suche nach „Bilderhandschrift“ bei Ariadne ergab, dass das ganze jetzt wohl unter dem Titel Pommersche Bilderhandschrift (nun im Landesarchiv Greifswald?) abgelegt ist. Das ist sicherlich eine neutralere Bezeichnung, aber wohl weniger gebräuchlich. Hier wäre vielleicht ein Redirect sinnvoll.Die Signatur müsste im Suchergebnis enthalten sein. --Erell 16:07, 14. Dez. 2007 (CET)nicht bestätigte Vermutung gestrichen --Erell 22:44, 15. Dez. 2007 (CET)
Die Bezeichnung ist durch die Publikationen von Herbert Ewe und deren Rezeption inzwischen ziemlich etabliert und sollte daher an dieser Stelle nicht revidiert werden. Wer das möchte, kann natürlich gerne einen Aufsatz o. ä. schreiben und sich mit der Begrifflichkeit auseinandersetzen. --- Dr. Pommer 09:15 (CET) 15. Dez. 2007
Achso, bei der "Pommerschen Bilderhandschrift" im Bestand Rep. 40 im Landesarchiv Greifswald handelt es sich um etwas anderes. Das sind die sog. Pristaffschen Fälschungen: kleine farbige Veduten der pommerschen Städte, immer zwei, von denen eine den Zustand vor, die andere nach dem Dreißigjährigen Krieg darstellen soll. Die Forschung hat sie aber schon lange als Fälschungen des 18. Jahrhunderts erkannt. Einzelne Beispiele sind in den vergangenen Jahren bereits in verschiedenen Publikationen aufgetaucht. Genaue Signatur ist: Landesarchiv Greifswald, Rep. 40 III, Nr.231c. --- Dr. Pommer 09:30 (CET) 15. Dez. 2007
Inhaltliche Anmerkungen
Es ist durchaus umstritten, ob die Ansichten der Bilderhandschrift wirklich Vorlagen für die Veduten auf der Lubinschen Karte gewesen sind. Einige Darstellungen sind doch sehr unterschiedlich.
Außerdem gibt es Hinweise, dass wenigstens einzelne der Ansichten ältere Zustände darstellen, z. B. bei Loitz, wo die Kirche noch im Zustand vor der Erweiterung des Kirchenschiffs im Jahre 1600 dargestellt ist.
Es fehlt auch der Hnweis, dass es von einer Reihe der Ansichten zwei Exemplare gibt. 1979/80 hat H. Ewe die zuerst aufgefundenen vollständigen Kopien publiziert. Damals äußerte er bereits die Vermutung, dass es noch Vorlagen dazu geben müsste. Die sind dann tatsächlich später aufgetaucht und von Ewe in dessen Buch "Das alte Bild der vorpommerschen Städte", Weimar 196 publiziert worden. Hierzu wäre auch noch die Rezension dieses Buches von Gottfried Loeck in den Baltischen Studien NF 84 (1998), S. 134f. heranzuziehen.
--- Dr. Pommer 09:25 (CET) 15. Dez. 2007
- Ich hab das erstmal nach Deinen Angaben ergänzt, wenn es falsch dargestellt ist bitte korrigieren. --Erell 22:44, 15. Dez. 2007 (CET)
Darstellung Pasewalk (seitenverkehrt)
Mit ist schleierhaft, wo in Pasewalk ein Schiff liegen könnte. Die Uecker jedenfalls ist in Pasewalk unbedeutend und durchfließt das Zentrum. Ich würde die Abbildung eher der Stadt Prenzlau (allerdings Uckermark) zuordnen? Da würde auch die Lage des Sees passen. --Dmicha (Diskussion) 13:17, 29. Jan. 2019 (CET)
- „Durchfließt das Zentrum“? Ich finde das auf dieser Karte nicht bestätigt. --Erell (Diskussion) 13:38, 29. Jan. 2019 (CET)
- Die Karte konnte ich leider nicht laden. Ich räume aber ein, dass der Bereich der Bahnhofstraße (ehemaliges Hotel „Monopol“ nördlich der Haußmannstraße damals noch nicht zum Zentrum gehörte.--Dmicha (Diskussion) 13:51, 29. Jan. 2019 (CET)
- Noch ein Hinweis: Die Prenzlauer Marienkirche hatte zu der Zeit noch keinen Südturm. --Dmicha (Diskussion) 14:08, 29. Jan. 2019 (CET)
- Die Karte konnte ich leider nicht laden. Ich räume aber ein, dass der Bereich der Bahnhofstraße (ehemaliges Hotel „Monopol“ nördlich der Haußmannstraße damals noch nicht zum Zentrum gehörte.--Dmicha (Diskussion) 13:51, 29. Jan. 2019 (CET)
- Das Zentrum dürfte sich bis ins vorige Jahrhundert immer innerhalb der Stadtmauern befunden haben und innerhalb dieser dürfte die Uecker nie geflossen sein. Was irritiert, ist das Verschwinden des Flusses bei der Wassermühle hinter der weiteren Bebauung. Die Mühle war der Stadtmauer aber weiter vorgelagert, als auf der Darstellung zu erkennen ist. Hinter der Wassermühle müsste sich das Mühlentor befunden haben (zwei Türme mit niedrigem Helm). Der graue Turm hinter dem spitzen roten Helm dürfte der Pulverturm sein. Das Tor am äußersten Rand, zu dem der Weg führt, müsste eigentlich das Anklamer Tor sein. Warum dann der Fluss nicht davor fließt ist wiederum unklar. Auf der Lubinschen Karte sieht das realistischer aus, die Vedute ist aber auch gespiegelt. --Erell (Diskussion) 16:21, 29. Jan. 2019 (CET)
- Oh, ja die beiden Lubinschen Darstellungen überzeugen mich, nur das Schiff in Pasewalk bleibt mir ein Rätsel. Dann hast du auch die Lubinsche Darstellung von Anklam, die ich erwähnte? Gruß --Dmicha (Diskussion) 16:50, 29. Jan. 2019 (CET)
- Hier auf commons die Veduten der Lubinschen Karte außer der von Pasewalk. Bei Wolgast gab es ein Schloss, bei Anklam nicht. Gruß --Erell (Diskussion) 06:56, 30. Jan. 2019 (CET)
- Danke! Ich finde interessant, dass Anklam auch eine Peenebrücke zum Burgtor hatte. Wie die Schiffe mit gesetzten Segeln da durch kamen, ist fraglich. --Dmicha (Diskussion) 08:47, 30. Jan. 2019 (CET)
- Auch weht der Wind auf der Peene von Westen (rechts), während er an den Wetterfahnen der Türme von Osten (links) zu kommen scheint. --Erell (Diskussion) 09:29, 30. Jan. 2019 (CET)
- Danke! Ich finde interessant, dass Anklam auch eine Peenebrücke zum Burgtor hatte. Wie die Schiffe mit gesetzten Segeln da durch kamen, ist fraglich. --Dmicha (Diskussion) 08:47, 30. Jan. 2019 (CET)
- Hier auf commons die Veduten der Lubinschen Karte außer der von Pasewalk. Bei Wolgast gab es ein Schloss, bei Anklam nicht. Gruß --Erell (Diskussion) 06:56, 30. Jan. 2019 (CET)
- Oh, ja die beiden Lubinschen Darstellungen überzeugen mich, nur das Schiff in Pasewalk bleibt mir ein Rätsel. Dann hast du auch die Lubinsche Darstellung von Anklam, die ich erwähnte? Gruß --Dmicha (Diskussion) 16:50, 29. Jan. 2019 (CET)
- Das Zentrum dürfte sich bis ins vorige Jahrhundert immer innerhalb der Stadtmauern befunden haben und innerhalb dieser dürfte die Uecker nie geflossen sein. Was irritiert, ist das Verschwinden des Flusses bei der Wassermühle hinter der weiteren Bebauung. Die Mühle war der Stadtmauer aber weiter vorgelagert, als auf der Darstellung zu erkennen ist. Hinter der Wassermühle müsste sich das Mühlentor befunden haben (zwei Türme mit niedrigem Helm). Der graue Turm hinter dem spitzen roten Helm dürfte der Pulverturm sein. Das Tor am äußersten Rand, zu dem der Weg führt, müsste eigentlich das Anklamer Tor sein. Warum dann der Fluss nicht davor fließt ist wiederum unklar. Auf der Lubinschen Karte sieht das realistischer aus, die Vedute ist aber auch gespiegelt. --Erell (Diskussion) 16:21, 29. Jan. 2019 (CET)