Diskussion:Telefonvorwahl (DDR)
Abschnitt "Sondervorwahlen..."
Die Sondervorwahlen ab Berlin sind in die nachfolgende Tabelle (Regelvorwahlen) als zusätzliche Spalte integriert. Daher könnte der Abschnitt Sondervorwahlen entfernt werden. Hat jemand Einwände? --So66 (Diskussion) 07:34, 11. Apr. 2015 (CEST)
Änderungen gegen Ende der DDR
Auch 1989 (und 1990?) wurden am Telefonnetz der DDR noch Änderungen vorgenommen, die bereits vor der Integration in das westdeutsche Telefonnetz geplant waren und mit dieser nicht in Zusammenhang standen, was Abweichungen in den Quellen erklären kann. Ebenso sind dann Änderungen noch am bestehenden Netz der DDR in Vorbereitung der Integration vorgenommen worden (z.B. Änderungen aller Teilnehmernummern in Ostberlin, die mit 3 beginnen, sowie Änderung aller sechsstelligen Teilnehmernummern in Westberlin) --So66 (Diskussion) 07:57, 11. Apr. 2015 (CEST)
Nurmmerngasse Ausland
In der Tabelle "Nummerngassen" wird für Gespräche ins Ausland "000" angegeben. Dem widerspricht die verlinkte Quelle "Fernsprechbuch von Berlin 1989", dort wird konsistent die Nummerngasse "06" für Auslandsverbindungen angegeben. Gibt es einen Beleg für die Variante "000"? --So66 (Diskussion) 22:01, 3. Mai 2015 (CEST)
"Planungs-Grundgedanke"
So, jetzt wird's komplizwickt.
Auch in der DDR galten die internationalen fernmeldetechnischenn Regelwerke des CCITT (heute: ITU).
Planungs-Grundgedanke:
Internationaler-Landescode: +37
Fernwahl-Ausscheidungsziffer innerhalb der DDR: "0" (wie heute noch). "Kanonische" Bereichskennzahlen: 2...9 (also 8 "Bereiche", sog. Hauptvermittlungsstellen, HVSt)
Und diese "Bereiche" wurden dann in der Urplanung auf die "schöne" DDR verteilt:
2 - Berlin 3 - Potsdam/Frankfurt 4 - Halle/Leipzig 5 - Dresden/Cottbus 6 - Erfurt/Gera/Suhl 7 - Chemnitz 8 - Rostock/Neubrandenburg 9 - Magdeburg/Schwerin
Das sind in der Tat die heutigen dritten Stellen der BRD-Vorwahl mit Ausnahme der "Hauptstadt der DDR" (d.h. "032" gibt's nicht mehr; ist für künftige Anwendungen - z.B. Voice-oiver-IP - frei) und für Schwerin und Neubrandenburg, die schon damals neu "zugeordnet" wurden - s.u. Diese Planung für 8 HVSt war zwar hübsch übersichtlich, jedoch mit der ostzonalen Steinzeit-"Klappertechnik" nicht zu machen: teilweise viel zu große "Flächenbereiche", z. B. Magdeburg/Schwerin! (Achtung: diese "Urplanung" berücksichtigte noch in keinster Weise die administrativen Bezirksgrenzen, es waren zunächst reine Fernmeldenetzbereiche.)
Man machte deshalb einen Trick und teilte die 7 Großbereiche 3...9 wieder in jeweils zwei auf, so daß man die administrative Bezirksstruktur abbilden konnte: 14 Bezirke (ohne die "Hauptstadt") - das ging also gut auf. Und Die Partei[tm] hatte wieder recht bekommen!
Nun numerierte man die Ortsnetze gemäß der Netzstruktur durch, so daß prinzipiell galt: Man wollte perspektivisch mal nur noch die o.g. 8 Großbereiche haben, so daß man die "Knotenvermittlungsstellen" (KVSt) - die sog. 2. Netzebene - innerhalb der Großbereiche eindeutig zuordnete, und zwar immer so, daß x1 die Bezirksstadt des einen Teils des Großbereiches war, x5 die des anderen: z.B. 31=Potsdam, 35=Frankfurt; 41=Leipzig, 45=Halle; 51=Dresden, 55=Cottbus; u.s.w.
Es gab also in jeder Bezirksstadt eine HVSt, dann bis zu 4 "numerische KVSt-Bereiche" (x1...x4 und x5...x8), die sich aber auf viele verschiedene "physische" KVSt aufteilten (es war eine echte "Wissenschaft" diverser "dauerhafter Provisorien", die rückblickend nur Respekt verdienen, wie mit dem vorhandenen technischen Schrott der "Fernmeldeindustrie der DDR" dennoch was "grundsätzlich Lauffähiges" hingezaubert wurde...).
So, und nun der "echte" Trick: Man fügte im Inland eine zweite Ausscheidungsziffer in die Vorwahl ein: entweder eine 9 oder eine 0 nach der ersten 0, und zwar so:
Statt 0x1yz...0x4yz wähle 09x1yz...09x4yz.
Statt 0x5yz...0x8yz wähle 00x5yz...00x8yz.
Beispiel: Leipzig war also "kanonisch" im Inland 0941, Halle 0045.
(Das konnte aber andersrum laufen - das näher zu erläutern ist jetzt zu viel - ich glaube(!) Dresden war 0051 und Cottbus 0955 - aber ich kann das auch verwäxeln - ist ja 15 Jahre her!!)
Aus dem Ausland galt aber "schon immer" Leipzig: +3741, Halle: +3745.
Aller Klarheiten bis jetzt beseitigt?
Es wird nämlich im Inland noch komplizierter, da das verwendete direktgesteuerte Wählervermittlungssystem nicht flexibel genug war. Es gab diverse "Maschenverbindungen" in den Nahbereich, und dafür galten dann ortsspezifische Vorwahlen, die mit 02...05 begannen. Näheres erspare ich mir - dazu muß man die Technik verstehen, und das geht nur noch anhand von Schaubildern zu vermitteln...
Aber wer Bescheid wußte, der wußte auch, daß zusätzlich zu der im jeweiligen Vorwahlverzeichnis genannten "offiziellen" Vorwahl immer auch noch die "kanonische" Vorwahl galt (z.B. von Oschatz nach Leipzig statt "04" [war dauernd überlastet...] auch die "0941").
Das Problem, warum das "top secret" war, war, daß manchmal solche Quermaschen im Nahbereich durchaus extremst verkehrsentlastend wirkten. Beispiel: Genthin--->Brandenburg. Die "kanonische Verbindung" mittels 003x-Vorwahl lief dann nicht von Genthin direkt nach Brandenburg, sondern erst nach Magdeburg, von dort nach Potsdam, und dann nach Brandenburg zurück. Abgesehen von der dann wegen der langen Leitung und vielen Wahlstufen und TF-Umsetzer extrem miesen VerbindungsQUALität wurden damit auch die immer knappen Fernleitungen mit Nahverkehr zugestopft.
"06" war fast überall die Auslandsvorwahl (wegen des o.g. "00-Tricks"; und "000" für Ausland wollte man den Leuten und vor allem der Klappertechnik nicht zumuten - der Hintergrund war auch, daß nach "00" und "09" nur noch mit "binärer" Tarifierung gearbeitet wurde, d.h. die nächste Ziffer legte dann fest, ob es "Fernzone II" oder "Fernzone III" ist: und zwar festverdrahtet und ohne weitere Alternative!) -- 188.174.182.216 03:18, 18. Jan. 2016 (CET)
anonyme Ergänzung
Das ist alles sehr faszinierend, und danke für die anonyme Ergänzung; ich habe mal ein paar "flapsige" Formulierungen entfernt ("Schrott", "Wunder", "Trick" usw.), ebenso HTML (bitte keine Zeilenumbrüche usw. einbasteln). Den Abschnitt zur Netzgeschichte sollte man bei Gelegenheit mal mit ein, zwei Belegen absichern. Danke, Gruß, Theoprakt (Diskussion) 18:55, 8. Apr. 2016 (CEST)
- Verspätete Grüße zurück!
- "01" und "000" waren nie umgesetzte Versuche. Beides nicht für Selbstwähldienst ins Ausland...
- Ich find aber dann doch, daß es ein wenig mehr HTML sein kann, so ist der Tabellenteil völlig unübersichtlich geworden.
- Außerdem ist mir mit meiner Bearbeitung heute aufgefallen, daß die Quelle "Verzeichnis der Ortsnetzkennzahlen für den Selbstwählferndienst, Ausgabe 1987 - Beilage zum Fernsprechbuch, gültig für den Bereich der Knotenvermittlungsstelle Köthen (Anh)" einfach komplett falsch wiedergegeben wurde: Anstatt der Maschenvorwahlen z. B. in die "Fernzone I" stehen da die Berliner Regelvorwahlen drinnen. Das muß man ganz anders eintragen und dann wird bei zwei Ortsnetzen (Ost-Berlin) und Köthen/Anhalt nebeneinander und zwei verschiedenen Maschenvorwahlen aus zwei verschiedenen Otsnetzen für dasselbe Zielortsnetz erst alles klar. Ich versuch mich bei Gelegenheit, ob ich das technisch umsetzen kann.
- Und wegen der Belege für den ersten Abschnitt: Die sind leider genauso auffällig plötzlich verschwunden wie die DDR, schön wären Schaubilder, aber die landeten irgendwo im Schredder, aber ich versuche, mich nochmal drum zu kümmern, Gruß -- 188.174.45.138 02:14, 5. Mai 2018 (CEST)