Diskussion:Tempora mutantur

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Völlig richtig; -ntur und et ergeben keine Positionslänge. Es kann jedoch in der lateinischen Dichtung des öfteren zu einer sog. "irrationalen Längung" kommen, besonders nach der Penthemimeres. Man denke nur an den berühmten Vers aus der 10. Ekloge Vergils: "omnia vincit amor et nos cedamus amori" Den Vorwurf eines metrisch inkorrekten Verses sollte man gegen einen Augusteischen Dichter schließlich,nicht erheben...

Vielleicht könnte man für Laien andeuten, dass es sich um Passivkonstruktionen handelt, oder? »Wir werden verändert« ist bissl was anderes, ist mehr, schicksalhafter als bloß »wir ändern uns«. Fritz@Joern.De --Fritz Jörn 09:51, 16. Mai 2008 (CEST) -- Ziehe nach Belehrung über Passiv und Medium, s. u., meinen Wunsch zurück. Dazu war mein gr. Latinum zu schwach. – Fritz Jörn 18:10, 5. Feb. 2012 (CET)

Kurzschreibweise

Wie hätten die alten Römer diesen Satz abgekürzt? Sie haben ja sehr viel immer abgekürzt geschrieben (wenn ich den Text hier in Stein einmeißeln müsste, hätte ich mich auch kürzer gehalten^^). Gibts von dem Satz eine "echte" Abkürzung? (nicht signierter Beitrag von 92.193.64.49 (Diskussion | Beiträge) 19:56, 18. Okt. 2009 (CEST))

Erst mal richtig übersetzen

Habe also den Satz, ohne lange zu fragen, richtig in den Artikel geschrieben;

  • Def. Vandalismus: Der Erste darf einen Schmarren hinschreiben und die Nachrangigen müssen betteln, das Richtige hinschreiben zu dürfen, was lange dauern kann. Wer einfach das Richtige hinschreibt, ist ein Vandale. Diese Def. u. Praxis muss wohl geändert werden in offensichtlichen Fällen.
  • Inhalt: Es ist etwas ganz anderes, wenn der Mensch aufgrund der sich ändernden Zeiten anders wird, als einfach nur so. Ferner werden sogar die Zeiten geändert (mutantur), sie ändern sich nicht einfach so! Wer all die röm. Gottheiten kennt, kann sich denken, von wem sogar die Zeiten geändert werden. Weitere Hilfe:
  • Karl Marx: "Die Produktionsweise des Menschen bestimmt die (seine) Seinsweise". Oder simpelst, aber konkret gesagt: Stehst Du jahrelang am Fliessband, wirst Du geändert (mutaris)durch die Verhältnisse, in denen Du produzierst.
  • Ein Passiv (mutamur) hat als Passiv übersetzt zu werden, ansonsten brauchen wir nur noch die Aktivformen des ganzen Indikativ. Und wozu hatten die Römer den ganzen Indikativ auch im Passiv? Und wozu mussten wir die ganze Indikativ-Tabelle im Passiv (nebst Aktiv) lernen? Um sie zu vergessen und derart oberflächlich alles im Aktiv zu übersetzen? Gewiss nicht!
  • Wikikrankheit: Es hat wieder einer wo abgeschrieben, ohne selbst Latein gehabt zu haben. Das ist die Wiki-Manie, (Zwangneurose), d.h., über Dinge schreiben zu müssen, die man nie richtig gelernt hat und mittels Herbei-googeln aber in wiki tut, als hätte man eine Ahnung. Ich käme nie auf die Idee, mich etwa in Französisch einzumischen oder gar von einem frz. Satz eine Übersetzung herbei zu googeln und in Wiki rein zu schreiben- weil ich eben frz. nur kurz als Wahluntericht hatte.
  • Reklam-Heftchen: Es kann nicht sein, daß man in eine Enzyklopedia eine billige Übersetzung z.B. aus den bekannten Reklam-Heftchen hier reinschreibt oder eben googelt. Diderot hätte einen jeden solchen sofort rausgeschmissen.
  • Grammatik: Ich muss ich mich schon sehr wundern, dass vordergündig über "Positionslänge" diskutiert wird, statt erst mal richtig zu übersetzen.
  • Imperfekt/ Perfekt: Praktisch sprechen die Norddeutschen das meiste im Imperfekt, was theoretisch falsch ist - nebst ihrer üblichen Verwechslung des "das" und des "daß". Die meisten Bayern sprechen alles im Perfekt, das ebenso falsch ist. Vor- und Nachzeitigkeit kennt man in Nord u. Süd also nicht mehr! Deutsche Sprache- ADE!
  • Richtige Positionslänge: Es soll also den Römern - posthum- die richtige "Positionslänge" beigebracht werden. Ziemlich vermessen bei diesem berühmten Satz, den jede Putzfrau kennt. Es hat eben hier ein Römer leicht falsch, aber noch lange nicht so falsch gesprochen, wie obig bei uns in Nord und Süd.Eco-Ing. 03:27, 5. Sep. 2010 (CEST)

Passiv und Medium

Die lateinische Passiv-Form hat zwei Bedeutungen: Passiv und Medium. Es kann also im Deutschen sowohl dem Passiv als auch dem Medium entsprechen. Medium drücken wir im Deutschen reflexiv aus. Die Übersetzung "wir ändern uns" ist also korrekt. (nicht signierter Beitrag von 193.135.254.161 (Diskussion) 14:42, 28. Jul 2011 (CEST))

Ich stimme dir gerne zu, Eco-Ing. (ein Abschnitt weiter oben) hat das deutsche Passiv zwar wortgewaltig vertreten, aber nicht überzeugend begründen können.--Pp.paul.4 18:10, 28. Jul. 2011 (CEST)

Ja... Wer beim Latinum aufgepasst hat, sollte etwas mit dem Begriff Deponens anfangen können. Eine passive Verbform, die aber aktive oder reflexive Bedeutung hat. mutari ist ein solches Verb. --Any nick 00:00, 3. Dez. 2011 (CET)

et = etiam

und zwar gerne nachgestellt (habe ich um 1966 gelernt).
Die Geschichte mit der Positionslänge dient - so mein Verständis - ja nur dazu, zu zeigen, dass das Zitat verkehrt herum "et nos" statt "nos et[iam]" falsch sein muss, weil kein Römer es so gedichtet hätte. Viel einleuchtender ist, dass "et" oft auch als Kürzel für "etiam" stehen kann und das hier prima paßt. Mit dem dem inkludierenden "auch", das einen Zusammenhang vermittelt, statt einfach nur dem serialisierenden "und", das Beliebiges und oft auch Unzusammenhängendes reiht, "macht" - um mich neudeutsch auszudrücken - das doch viel mehr Sinn!
Deshalb brauche zumindest ich keine Versmaßzählerei. Bei berechtigten und begründeten Zweifeln frage ich aber gern meinen Mann, der ist Lateinlehrer und macht das jeden Tag.
Was die angesprochene "wiki-Krankheit" von dem obigen Gescheithuber betrifft, habe ich mir sehr bald zwei hier i.a. recht verbreitet Prinzipien zu eigen gemacht "Sei mutig" und "Trage bei mit dem, was Du am besten kannst" (sinngemäß). Das beste hier aber ist, und da gebe ich dieser Person recht, dass man immer Fehler (die objektiven und die subjektiv als solche erkannten) SOFORT korrigieren kann. Frdl.Grüße --194.95.119.139 18:22, 26. Okt. 2011 (CEST)

Ich gebe Ihnen vollkommen recht - und ich kenne das Zitat auch nur mit dem vorgestellten "et". Ich fände es einen guten Kompromiss, wenn beide Fassungen als gleichberechtigt bzw. die mit dem vorgestellten "et" als gängigere vorangestellt würde. Die Bedeutung unterscheidet sich doch erheblich und ein "etiam" ist m.E. sinnverzerrend. Die beiden langatmigen Absätze zur Frage der Prosodie/Metrik finde ich im Übrigen off-topic bzw. zumindest redundant. --Florian Fell (Diskussion) 12:31, 10. Jun. 2022 (CEST)

Tacitus

Mir hat heute mein Professor für Klassische Philologie gesteckt, dass der Vers nicht in erster Linie auf Ovid zurückgeht, sondern auf Tacitus. Da steht i-wo in den Annales "tempora mutantur et homines in eis". Wenn jemand die Stelle findet, wäre es schön, wenn das hier eingearbeitet werden könnte. (nicht signierter Beitrag von 62.117.6.54 (Diskussion) 20:01, 22. Nov. 2013 (CET))

Richte deinem Professor einen schönen Gruß von mir aus und sag' ihm, er soll das Zitat belegen oder sich und dich umschulen lassen. --Pp.paul.4 (Diskussion) 21:23, 22. Nov. 2013 (CET)

Ja, dann macht'er halt euern Dregg alleene (wie man in meinem Dialekt sagt). Sehr freundlich jedenfalls. Ich werde bestimmt gerne mal wieder an der Wikipedia mitarbeiten. Mein Eindruck, dass die Wikipedia von fachfremden Hobby-Wissenschaftlern und Wichtigtuern betrieben wird, wurde wieder einmal bestätigt. (nicht signierter Beitrag von 95.168.128.228 (Diskussion) 17:07, 23. Nov. 2013 (CET))

Grammatische Analyse

Das Nennwort, Tempora, ist ein Neutrum nach I-Deklination und steht in Nominativ Plural (von tempus). Es bildet das Subjekt des Nexus. Mutantur ist ein Tätigkeitswort nach der A-Konjugation und steht in 3. Person Plural Präsens Indikativ Passiv. Es ist das Prädikat. Nos ist ein Personalpronomen (Maskulinum/Femininum) und steht in Nominativ Plural und bildet das zweite Subjekt. Et ist eine parataktische, kopulative Konjunktion (Bindewort). Mutamur ist ein Verb (A-Konjugation) und steht hier in 1. Person Plural Präsens Indikativ Passiv. Es bildet somit das Verb im zweiten Hauptsatz. In illis ist ein präpositionaler Adverbialsatz im Plural Ablativ. In ist eine Präposition mit Ablativ. Illis ist ein Adjektiv, dass als Personalpronomen in dritter Person verwendet wird (Maskulinum/Femininum/Neutrum) und steht in Ablativ Plural (von ille).--Rævhuld (Diskussion) 17:24, 8. Mär. 2017 (CET)

ille ist kein Personal-, sondern ein Demonstrativpronomen. --Tusculum (Diskussion) 18:15, 8. Mär. 2017 (CET)