Diskussion:Torquato Tasso (Goethe)

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Exzellenter Artikel

Ich finde diesen Artikel in seiner jetzigen Form (Datum beachten) exzellent. --Werfur (Diskussion) 10:35, 25. Feb. 2015 (CET)

Zwei Leonores

Die Zusammenfassung ist wirklich schwer zu verstehen, da die Erzählung zwei Leonores als Personen enthält, die hier sehr schwer voneinander zu trennen sind.

Bezüglich der zwei Leonoren ist die Inhaltsangabe keineswegs verwirrend: Die eine wird konsequent "Prinzessin" genannt, die andere "Leonore", wie es auch bei Goethe der Fall ist. --Osalkah 09:55, 20. Feb. 2008 (CET)

„Inhaltsangabe“ zu lang, Interpretationen fehlen

Der Artikel ist sowieso viel zu lange für einen Lexikonartikel (vgl. z.B. den Artikel über Petrarca). Der Artikel gehört radikal gekürzt. Das sollte ja schließlich nicht ein biografischer Roman werden. Tabasco da Gammla 12:39, 1. Okt 2006 (CEST)

Hallo Tabasco, betreffs Artikel-Länge gibt es meines Wissens keine Restriktionen. Gruß Hedwig Storch 12:22, 11. Okt. 2006 (CEST)
Hallo Hedwig! Das ist mir schon klar, und das ist auch ok, nur finde ich eben, dass eine Inhaltsangabe, die so lange ist, nichts bringt und eigentlich keine Inhaltsangabe mehr ist. Da kann ich ja gleich das ganze Stück lesen! Also eine Inhaltsangabe ist meines Erachtens nur dann sinnvoll, wenn das alles so knapp wie nur möglich beschrieben wird. Gruß, Tabasco da Gammla 11:43, 21. Dez. 2006 (CET)

Es ist üblich, Inhaltsangaben so ausführlich zu gestalten! (siehe Dramen von Schiller), aber Interpretationsansätze fehlen leider...

Feinfühliger Dichter und schnöde Welt

Am Ende des einleitenden Überblicks heißt es: Goethe... führt uns die Einschränkungen vor, denen der feinfühlige Dichter, der allein nach Vollendung im Werk strebt, von Seiten der schnöden Welt ausgesetzt ist.

Diese Darstellung ist meiner Ansicht nach zu einseitig. Denn erstens ist Tasso nicht nur "feinfühlig", sondern in Bezug auf sein Werk und sein eigenes Ego geradezu überempfindlich. In seinen Äußerungen und Handlungen neigt er zu Spontaneität und Unbesonnenheit, verhält sich also anderen Personen gegenüber keineswegs besonders sensibel. Zweitens bemüht sich die sogenannte "schnöde" Welt immer wieder um Tasso und baut ihm sozusagen goldene Brücken. Es gelingt ihm jedoch nicht, die Notwendigkeit freiwilliger Selbsteinschränkung zu akzeptieren. So bleibt er ganz den Prinzipien des Sturm und Drang verhaftet. Er erkennt zwar am Ende, dass es anderer ergänzender Prinzipien bedarf, wie sie Antonio repräsentiert, aber es gelingt ihm nicht, sie zu verinnerlichen und die Gegensätze zu einer Synthese zu vereinen. Wenn der Zuschauer sich nicht von Vornherein völlig mit dem Protagonisten identifiziert, sondern ihn auch ein wenig kritisch betrachtet, ist das Ende weit weniger verwunderlich. Vielleicht sollte man dort in Bezug auf Tasso weniger von einem "Sinneswandel" sprechen als von einer Anwandlung von Selbsterkenntnis. Und darüber kann man mitunter durchaus in Verzweiflung geraten - was bei einem übersteigerten Temperament, wie Tasso es hat, dann schnell zum Wahnsinn führt. Goethe selbst gelingt es - trotz aller Schwierigkeiten - in zunehmendem Maße (im Übergang vom Sturm und Drang zur Klassik) die entgegengesetzten Prinzipien zu vereinigen (Phantasie und Realität, Wunsch und Pflicht, Gefühl und Vernunft, Freiheit und Selbsteinschränkung, Künstlertum und Staatsamt etc.); viele seiner armen Protagonisten lässt er aber scheitern - sozusagen stellvertretend für sich selbst (Werther, Götz, Clavigo, Egmont,Tasso).

Vielleicht könnte man die Schwächen Tassos etwas stärker herausarbeiten und deutlicher darauf hinweisen, dass sich die Forderungen der Welt nicht völlig ignorieren lassen - wenn man nicht scheitern will - und dass dies sogar für den Dichter gilt. --Osalkah 09:55, 20. Feb. 2008 (CET)

Wie soll es mit dem Artikel weitergehen?

Meine Vorschläge für die weitere Arbeit am Artikel Torquato Tasso (Goethe):

1. „Inhaltsangabe“ verkürzen und dabei verschiedene Interpretationsansätze berücksichtigen

2. Abschnitte „Biographie“ und „Rezeption“ deutlich ausbauen; dabei streng unterscheiden

  • zwischen dem historischen Tasso und der fiktiven Figur Tasso
  • zwischen beiden „Tassos“ und Goethe sowie
  • zwischen Textbefunden und sich verselbständigen Diskussionsergebnissen der Sekundärliteratur

3. Die Aussagen in den unkommentierten Zitaten in die Darstellung einbeziehen

Corradox 10:42, 16. Mär. 2008 (CET)

Hallo Corradox, du müßtest bitte Deine Unterschrift so [[Benutzer:Corradox|Corradox]] schreiben. Dann wird sie so Corradox anklickbar und die anderen können gucken, wer du bist...
Was ich in Deinem oben stehenden Beitrag nicht verstehe: Wieso reitest Du auf dem historischen Tasso herum? Dazu ist doch der Artikel Torquato Tasso da. Wir müssen (nicht: sollten) uns hier in diesem Artikel auf Goethes Kunstwerk beschränken. Weiterhin viel Spaß! Gruß --Hedwig Storch 16:44, 16. Mär. 2008 (CET)
Hallo Hedwig, der Grund, weshalb ich möchte, dass Goethes „Tasso“ sauber von dem historischen Tasso getrennt wird, ist im letzten Absatz der Handlungsanalyse (den ich nicht geschrieben habe) zu finden: Da wird zur Interpretation des Stückes auf den historischen Tasso verwiesen, der ja wirklich offenbar an Schizophrenie erkrankt ist.
Wie du meine ich, dass man so nicht argumentieren darf, da Goethes „Tasso“ eine Kunstfigur ist, die man aus sich selbst heraus (d.h. aus dem Ablauf des Dramas) verstehen muss.
Diesen Fehler findest du übrigens bei Artikeln zu Kunstwerken ständig, besonders bei Schiller-Stücken, wo explizit oder implizit der Vorwurf der „Geschichtsklitterung“ erhoben wird (unter Hinweis auf die realen Personen, die mit den Theaterfiguren namensgleich sind, und deren Biographie).
--Corradox (das letzte Mal habe ich aus Versehen einen Senkrechtstrich statt eines Doppelpunkts gesetzt) 20:09, 16. Mär. 2008 (CET)
PS: Möglicherweise meinst du den zweiten Absatz zum Abschnitt „Autobiographische Bezüge“, in dem ich tatsächlich zweimal das Attribut „historisch“ benutzt habe. Der Abschnitt ist noch lange nicht fertig. Was ich sagen wollte, ist: Goethe hat die Arbeit an seinem Drama mit Recherchen über den realen Tasso begonnen, auch (für die Zeit ungewöhnlich) „vor Ort“, diesen Ansatz aber bald aufgegeben und seine Methode dahingehend geändert, dass er die ihm zur Verfügung stehenden Quellen kreativ bearbeitet hat. Das Ergebnis ist das fertige Werk.
Am Schluss des fertigen Abschnitt wird sinngemäß der Hinweis darauf stehen, dass Goethe insofern nicht „Tasso ist“, als er nach seiner Rückkehr nach Weimar die Eigenschaften, die den Antonio in seinem „Tasso“ ausmachen, in seine Persönlichkeit integriert hat (dadurch wurde es ihm möglich, Künstler und Politiker in einem zu sein.
--Corradox, 20:39, 16. Mär. 2008 (CET)
Gut. ok. Gruß --Hedwig Storch 11:57, 17. Mär. 2008 (CET)

Defekter Weblink

GiftBot (Diskussion) 14:43, 24. Dez. 2015 (CET)

Urheberrechtsverletzung

@Hedwig Storch, Corradox: Siehe Wikipedia:Urheberrechtsfragen#Torquato Tasso (Goethe)#Rezeption. --Nirgendwann (Diskussion) 00:22, 20. Feb. 2017 (CET)

Zur Wiedergabe der Handlung im 1. und 3. Aufzug

Ich bin nicht ganz glücklich mit der Formulierung "Im Beisein aller anderen vier handelnden Personen missbilligt er die Auszeichnung Tassos und höhnt: wer drückte diesen Kranz auf Ariostens Stirne? Tasso schluckt die Beleidigung wortlos. Antonio darf wortreich weiter beleidigen." (I,4) In den mir bekannten Interpretationen und im Kommentar der Hamburger Ausgabe ist eine solche Interpretation nicht zu finden.

Zwar missbilligt Antonio die Auszeichnung Tassos (Z.697/98), aber auf die Reaktion der Prinzessin (Z.700-704) zieht er seine Kritik (wenn auch nur aus Respekt vor ihr) zurück: "Wer dürfte zweifeln, wo ihr preisen könnt?" (Z.706) - Freilich passt dazu nicht, dass er danach sofort nach dem zweiten Kranz fragt. Sein Lob Ariosts wird im Kommentar der HA aber mitnichten als Hohn, sondern als "aufgeschlossen für poetische Werte" bezeichnet (HA 1998 Bd 5, S.533). Wenn Tasso darin dennoch eine Beleidigung gesehen hätte, hätte er nach der Äußerung der Prinzessin "Wer ein Verdienst so wohl zu schätzen weiß, / Der wird das andre nicht verkennen." (Z.742/43) wenig Anlass mehr dazu gehabt, dem Ausdruck zu verleihen, zumal die Prinzessin Antonio dazu auffordert, Tasso ähnlich wie Ariost zu loben. - Der zweimalige Widerspruch der Prinzessin wird im gegenwärtigen Text des Artikels übergangen.

Bei der Wiedergabe von III, 4 stört mich die Formulierung: "Er spannt sie – wie oben angekündigt – vor seinen Karren." In III, 3 spricht Leonore in Z.1950-53 deutlich aus, dass sie Tasso für sich haben will, und in III,5, dass sie sich auf seine Argumentation nicht einlässt, sondern auf ihrer Absicht beharrt. - Natürlich kann man darauf verweisen, dass Antonio (wie im Gespräch mit Tasso) etwas anderes meint als das, was er sagt; aber das ändert nichts daran, dass Leonore ihren Interessen folgt. (Zu beachten auch, wie sie in III,3 Z.1953-1961 vor sich selbst rechtfertigt, dass sie ihre eigenen Interessen gegen die der Prinzessin durchsetzen will.) --Cethegus (Diskussion) 19:17, 17. Jan. 2021 (CET)