Diskussion:Trofim Denissowitsch Lyssenko
Transkription
Warum eigentlich die Doppel-s in Denissowitsch und Lyssenko? Im Text steht teilweise noch die falsche englische Transkription (-ovich). Stern 10:38, 27. Apr 2004 (CEST)
- Nun, Lyssenko wird im Deutschen oft so geschrieben. Das entspricht auch der korrekten Aussprache, "Lysenko" würde ein deutscher Leser wahrscheinlich falsch aussprechen. Gestumblindi 04:30, 26. Feb 2005 (CET)
Das Doppel-S entspricht der wissenschaftlichen Transskription, nachdem im Deutschen dem Konsonanten S mehrere verschiedene Laute zugeordnet sind. Wir kennen da auch eine Trennung zwischen s und ß, die aber nicht identisch verläuft. Unser S wie in Ameise würden Russen als ӡ wiedergeben und Anglophone als Z. Um der tatsächlichen Aussprache nahezukommen, ist, wie Gestumblindi schon schreibt, das Doppel-S eine gute Lösung. (nicht signierter Beitrag von 79.238.26.185 (Diskussion) 22:34, 10. Nov. 2019 (CET))
- Nein, das ist *nicht* die wissenschaftliche Transliteration (die ist з = z, с = s), aber die gängige deutsche Transkription, die wir hier überall verwenden, siehe WP:NKK. (Aber du antwortest auf Beiträge von vor 15 Jahren... Stern ist zB (leider) gar nicht mehr aktiv...) --AMGA (d) 00:16, 11. Nov. 2019 (CET)
sachlich falsch?
"und negierte die Existenz von Genen" - Hat er nicht vielmehr behauptet, daß die Gene in der ganzen Zelle verteilt sind und somit die Existenz der DNA negiert? - Theophilus (6. März 2005)
Übersetzung von en:Lysenkoism
Soll ich diesen englischen Artikel übersetzen? Hätte Lust daran. Er geht stärker ins Detail und ist um einiges lehrreicher als der jetzige deutsche Artikel über den Mann. --Keimzelle 19:59, 5. Jun 2005 (CEST)
Belege fehlen
Im ganzen Text gibt es keine Fussnoten. Vor allem der Satz "Die Landwirtschaft der DDR blieb aufgrund der couragierten Tätigkeit Hans Stubbes bis auf einige Lippenbekenntnisse in Schulbüchern von einer praktischen Umsetzung der Thesen Lyssenkos verschont" braucht einen Beleg. (nicht signierter Beitrag von Johung (Diskussion | Beiträge) 17:15, 22. Feb. 2012 (CET))
Meiner Ansicht musste man den Artikelueberarbeiten. Es ist richtig dass nach damaligem Wissensstand die Theorie von Lyssenko falsch war. Aus heutigerr Sicht mussten man jedoch den Sachverhalt differenzierter darstellen. Epigenetische Veraenderungen erlauben offenbar doch einen Rückfluss vom Informationen aus der Umwelt ins Genom und beeinflussen so dessen Wirksamkeit.
Es ist da jedoch noch viel im Fluss (Histone, Methylierung, transposons, splicing, endogene retroviren) (nicht signierter Beitrag von 85.5.12.8 (Diskussion) 12:41, 11. Feb. 2013 (CET))
Einseitigkeit - Epigenetik?
In dem Text wird die Evolution-Umwelt-Beziehung sehr radikal negiert. Die Forschung der Epigenetik zeigen aber, dass es durchaus einen Einfluss von Umweltfaktoren auf die Vererbung und Evolution von Organismen gibt/geben kann, vgl. z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Epigenetik od. http://www.wissensschau.de/genom/epigenetik_lamarck_evolution.php Das soll jetzt nicht Lyssenkos Arbeiten (die ich nicht kenne und die an sich falsch sein können) rehabilitieren, sondern nur das strikte Verwerfen von Umwelteineflüssen relativieren. (nicht signierter Beitrag von 2A02:810C:C5C0:5DB:682C:5607:A8F5:861B (Diskussion | Beiträge) 06:40, 8. Jun. 2017 (CEST))
- Selbstverständlich hat die Umwelt einen Einfluss auf die Evolution. Siehe Natürliche Selektion. Dafür braucht man weder Lamarck noch Lyssenko noch Epigenetik. --Hob (Diskussion) 08:22, 8. Jun. 2017 (CEST)
- Es gibt auch Fälle, wo z.B. die Temperatur einen Einfluss darauf hat, welche Chromosomen bei der Oogenese in die Eizelle gelangen. Aber das hat nichts mit Lyssenko zu tun. Und nur um den geht es in diesem Artikel. --Klaus Frisch (Diskussion) 09:03, 8. Jun. 2017 (CEST)
- (BK) "*Striktes* Verwerfen von Umwelteinflüssen" kann ich im Text nicht erkennen, bspw. im Intro Erbeigenschaften durch Umweltbedingungen bestimmt, wobei dann weiter ausgeführt ist, was Lyssenko darunter verstand, nämlich faktisch *nur* dadurch und auch innerhalb einer Generation. Diese Auslegung wird zu Recht verworfen, wobei auch, wie ebenfalls völlig berechtigt, besonders auf die politische "Verwendung" ("unsozialistische Genetik" - was zum Teufel?) und politischen Einfluss eingegangen wird. Ohne letztere wäre Lyssenko vmtl. weitgehend vergessen, *das* ist es auch, was Lyssenko rückwirkend - den Umständen entsprechend zumeist ausschließlich negativ gesehen - wichtig macht. Eine detaillierte Diskussion der Problematik "Evolution-Umwelt-Beziehung" an sich kann eh' nicht Thema eines biographischen Artikels sein. --AMGA (d) 09:22, 8. Jun. 2017 (CEST)
- Es gibt den Artikel Lyssenkoismus, wo auch in dieser Richtung diskutiert wird. --Klaus Frisch (Diskussion) 09:36, 8. Jun. 2017 (CEST)
Ich verstehe was du meinst und habe die Passagen etwas abgewandelt. Mich stört vor allem der Satz: „Bis in die 1960er Jahre hielt man an einer neolamarckistischen Position fest, welche im Gegensatz zum Darwinismus die Auffassung vertrat, Organismen könnten Eigenschaften an ihre Nachkommen vererben, die sie während ihres Lebens erworben hatten. Diese falsche Auffassung...“ Das ist so kurz gefasst natürlich falsch oder zumindest ungenau. Auch wenn das für die Rezeption Lyssenkos keine Rolle spielt, gibt es natürlich erworbene Eigenschaften (Methylierungsmuster -> Epigenetik; Resistenzmechanismen von Bakterien durch Einbau von Phagen-DNA) in einer Generation, die auf die nächste Generation übertragen werden. Mit der Einfügung "DNA-unabhängig" habe ich versucht, das etwas zu entschärfen. --Paramecium (Diskussion) 14:54, 8. Jun. 2017 (CEST)
- Dass DNA die Erbsubstanz ist, war 1948 lediglich eine Hypothese (Oswald Avery) und setzte sich erst dank Watson & Crick 1953 durch. Da sollten wir uns andere Formulierungen einfallen lassen. --Klaus Frisch (Diskussion) 17:06, 8. Jun. 2017 (CEST) Hab's jetzt mal versucht. --Klaus Frisch (Diskussion) 18:25, 8. Jun. 2017 (CEST)
- Ja, das sollte anders formuliert werden. Die jetzige Version gefällt mir nicht, da sie im Prinzip die gleiche Falschaussage enthält die vorher im Artikel stand. Denn Umwelteinflüsse können Einfluss auf die Epigenetik haben, die an die nächste Generation vererbt werden.
- Die DNA-Strukturaufklärung erfolgte zwar erst 1953, es gab aber bereits seit den 1920er Jahren Erkenntnisse, dass es Moleküle innerhalb der Zelle gibt, welche die Vererbung steuern. Davon wusste auch Lyssenko, nicht zuletzt weil einer seiner größten Kritiker, Nikolai Kolzow, bereits auf dem 3. Allrussischen Kongress für Zoologen, Anatomen und Histologen 1927 von einem großen doppelsträngigen Erbmolekül sprach, dass semikonservativ repliziert wird und den jeweils anderen Strang als Matrize nutzt. Gene waren demnach Segmente auf diesem Molekül. Kolzow dachte jedoch (wie auch Linus Pauling noch 20 Jahre später), dass Proteine die Erbinformation tragen und Nukleinsäuren zu deren Schutz in Chromosomen vorliegen. Man könnte also DNA durch einen anderen, zu dieser Zeit bereits etablierten, Begriff (Chromosomen oder Erbmolekül?) ersetzen. --Paramecium (Diskussion) 20:09, 8. Jun. 2017 (CEST)
- Okay, auf so einem Niveau konnte ich bislang in diesem Bereich selten diskutieren. :) – Die Protein-Hypothese war bis zu Averys Arbeit von 1944 die einzig plausible in Bezug auf die Erbsubstanz (s. den kurzen Abriss im hist. Teil von Genetik). Ich zweifle aber, ob Moleküle in Lyssenkos Denke überhaupt eine Rolle gespielt haben. Ausdrücklich gewendet hat er sich (laut unserem Artikel hier) gegen Mendel, Weissmann und Morgan – und damit gegen den Stand der Genetik in den 1920er Jahren. Dass im Artikel dann auch die DNA (und Lamarck) ins Spiel kam, scheint mir TF zu sein. Man müsste mal in der verzeichneten Literatur näher nachschauen, aber nach meiner bisherigen Kenntnis war Lyssenko in wissenschaftlicher Hinsicht sehr unbedarft und hat einfach marxistische Denkschablonen auf den Umgang mit Kulturpflanzen übertragen. Seinen Quark als Theorie dem Neolamarckismus zuzuordnen und als antidarwinistischen Beitrag zur Evolutionstheorie hinzustellen, halte ich für sehr fragwürdig. Solange wir keine Belege haben, sollten wir alle Bezüge zur (späteren) Molekularbiologie und zur Evolutionstheorie vielleicht besser rausnehmen. --Klaus Frisch (Diskussion) 21:44, 8. Jun. 2017 (CEST)
- Da hätte ich nichts einzuwenden. Besser kürzen, als ein falsches Bild vermitteln. --Paramecium (Diskussion) 23:30, 8. Jun. 2017 (CEST)
- Okay, auf so einem Niveau konnte ich bislang in diesem Bereich selten diskutieren. :) – Die Protein-Hypothese war bis zu Averys Arbeit von 1944 die einzig plausible in Bezug auf die Erbsubstanz (s. den kurzen Abriss im hist. Teil von Genetik). Ich zweifle aber, ob Moleküle in Lyssenkos Denke überhaupt eine Rolle gespielt haben. Ausdrücklich gewendet hat er sich (laut unserem Artikel hier) gegen Mendel, Weissmann und Morgan – und damit gegen den Stand der Genetik in den 1920er Jahren. Dass im Artikel dann auch die DNA (und Lamarck) ins Spiel kam, scheint mir TF zu sein. Man müsste mal in der verzeichneten Literatur näher nachschauen, aber nach meiner bisherigen Kenntnis war Lyssenko in wissenschaftlicher Hinsicht sehr unbedarft und hat einfach marxistische Denkschablonen auf den Umgang mit Kulturpflanzen übertragen. Seinen Quark als Theorie dem Neolamarckismus zuzuordnen und als antidarwinistischen Beitrag zur Evolutionstheorie hinzustellen, halte ich für sehr fragwürdig. Solange wir keine Belege haben, sollten wir alle Bezüge zur (späteren) Molekularbiologie und zur Evolutionstheorie vielleicht besser rausnehmen. --Klaus Frisch (Diskussion) 21:44, 8. Jun. 2017 (CEST)